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Der Kinnsfelstunnel auch Tunnel Kinnsfels genannt ist neben dem Elschbacher Tunnel und dem Meisenheimer Tunnel einer von insgesamt drei Tunneln der seit 1996 stillgelegten Glantalbahn Er befand sich im nordlichen Streckenabschnitt Odernheim Bad Munster Entlang dieser aus strategischen Grunden erbauten Bahnstrecke war der 1904 in Betrieb genommene Tunnel mit seinen 284 Metern der langste seiner Art Er wurde jedoch bereits 1961 mit der Einstellung des Betriebs zwischen Odernheim und Bad Munster stillgelegt Der Tunnel war fur zwei Gleise ausgelegt zwischen 1929 und 1939 verlief jedoch nur ein Gleis in ihm Kinnsfelstunnel Tunnel KinnsfelsKinnsfelstunnelOstportal des KinnsfelstunnelsNutzung EisenbahntunnelVerkehrsverbindung GlantalbahnOrt Waldbockelheim Oberhausen an der NaheLange 284 mAnzahl der Rohren 1BauBauherr Gesellschaft der Pfalzischen NordbahnenFertigstellung 1904LageKinnsfelstunnel Rheinland Pfalz KoordinatenWestportal 49 48 4 6 N 7 44 0 3 O 49 801281 7 733406Ostportal 49 48 7 N 7 44 21 8 O 49 801946 7 739393Tafel am Ostportal Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Charakteristika 3 Geschichte 3 1 Planung Bau und Eroffnung 3 2 Weitere Entwicklung 1904 1963 3 3 Tunnel ohne Gleise seit 1963 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer westliche Bereich des Tunnels befindet sich auf der Gemarkung der Ortsgemeinde Waldbockelheim der grossere und ostliche Bereich hingegen auf der von Oberhausen an der Nahe Unmittelbar vor dem Tunnel am Westende befand sich zum Zeitpunkt seines Baues die bayrisch preussische Grenze die noch immer mit einem Grenzstein gekennzeichnet ist Zweck des Tunnels war es eine Talenge der Nahe beim Gangelsberg zu bewaltigen 1 Charakteristika BearbeitenDie Tektonik durfte schwer beherrschbar gewesen sein denn der Tunnel ist vollstandig ausgemauert um dem Gewolbe Halt zu geben Die damit verursachten Kosten lassen sich nur mit der militarischen Bedeutung dieser strategischen Bahn erklaren Wahrscheinlich zu Kontrollzwecken einer Storungslinie wurde zusatzlich auf einer Lange von etwa 150 Metern oberhalb des Tunnels ein Gang angelegt der zwischen 1 50 m und 2 20 m Stehhohe besitzt Sowohl am West als auch am Ostende des Ganges war dieser uber Eisenleitern mit dem eigentlichen Tunnel verbunden Dieser Gang ist bei Tunnelbauwerken selten 2 3 Geschichte BearbeitenPlanung Bau und Eroffnung Bearbeiten Die fruhesten Plane fur eine Bahnstrecke entlang des Glan gehen bis ins Jahr 1856 zuruck Auch in den 1870er Jahren gab es Bestrebungen eine strategische Strecke von Homburg nach Bad Munster zu errichten Allerdings konkretisierten sich die Vorhaben erst Ende der 1890er Jahre als sich die deutsch franzosischen Beziehungen verschlechterten Die Genehmigung der Projektierung von Seiten von Bayern zu dem damals die Pfalz gehorte deren nordwestliches Gebiet durchquert wurde erfolgte am 27 Januar 1898 4 Neben den 1868 beziehungsweise 1896 eroffneten Bestandsstrecken Glan Munchweiler Altenglan und Lauterecken Odernheim sollten mit Homburg Glan Munchweiler Altenglan Lauterecken und Odernheim Bad Munster insgesamt drei neue Teilstrecken entstehen Im Fruhjahr 1903 begannen die Bauarbeiten zwischen Odernheim und Bad Munster Um den Kinnsfels der den nordlichen Auslaufer des Gangelsbergs zur Nahe hin darstellt durchbrechen zu konnen entstand auf diesem Abschnitt ein insgesamt 284 Meter langer Tunnel der sogenannte Kinnsfelstunnel der zugleich der langste der gesamten strategischen Bahn wurde 5 Im Bereich des Tunnels verliefen fur wenige Kilometer sowohl nordlich als auch sudlich der Nahe Eisenbahntrassen Dies geschah aus zwei Grunden Zum einen sollte die Glantalbahn auf diese Weise eine Konkurrenz zur Nahetalbahn bilden In diesem Zusammenhang erhoffte sich Bayern zudem finanzielle Vorteile weil sie bis kurz vor Munster am Stein auf bayerischem Staatsgebiet gefuhrt werden konnte Zum anderen wurden auf diese Weise Kapazitatsengpasse auf der Nahestrecke zwischen Bad Munster und Staudernheim vermieden daruber hinaus ersparte dies das Kopfmachen der Zuge in Sobernheim oder Staudernheim Der erste Zug fuhr am 16 April von Scheidt nach Bad Munster In die entgegengesetzte Richtung fuhr derselbe Zug am 22 April Die offizielle Eroffnung der Strecke fand am 1 Mai statt 6 Weitere Entwicklung 1904 1963 Bearbeiten Aufgrund ihrer strategischen Bedeutung existierten entlang der Glantalbahn wahrend der beiden Weltkriege sogenannte Bahnwachen die Sabotagen entgegentreten sollten Der Wache in Duchroth Oberhausen fiel wahrend des Truppenaufmarschs im Ersten Weltkrieg die Aufgabe zu den Kinnsfelstunnel zu sichern 7 Auf den Versailler Vertrag berufend forderte die Botschafterkonferenz der Alliierten 1922 den Ruckbau der Glantalbahn auf ein Gleis 8 Dies rief Widerstande vor Ort hervor Sieben Jahre spater erreichte die damalige Reichsregierung dass lediglich der Streckenabschnitt Odernheim Bad Munster auf ein Gleis reduziert werden musste und die Glantalbahn weiterhin den Status einer Hauptbahn behielt Ausserdem wurde festgelegt dass beginnend mit dem 1 September 1929 die Ruckbaumassnahmen innerhalb von neun Monaten abgeschlossen sein mussten letztere begannen am 12 November desselben Jahres Auswirkungen auf den Bahnverkehr hatte dies nicht Im Kinnsfelstunnel lag damit vorubergehend nur noch ein Gleis 9 1938 wurde das zweite Gleis zwischen Odernheim und Bad Munster in Vorbereitung auf den Zweiten Weltkrieg wiederhergestellt 10 Nach dem Krieg verlor die Glantalbahn rapide an Bedeutung Vor allem der Streckenabschnitt zwischen Odernheim und Bad Munster war stets sehr schwach frequentiert Aus diesem Grund wurde er am 29 September 1961 stillgelegt Die Gleise und Signalanlagen wurden in den Jahren 1962 und 1963 abgebaut 11 12 Tunnel ohne Gleise seit 1963 Bearbeiten Bedingt durch die fehlende Teilstrecke Odernheim Bad Munster samt Kinnsfelstunnel mussten samtliche Zuge der Glantalbahn Richtung Osten uber die seit 1897 existierende Verbindung nach Staudernheim fahren und dort Kopf machen ehe sie 1996 komplett stillgelegt wurde Ostlich des bis heute begehbaren Tunnels wurde auf der fruheren Bahntrasse im Mai 1994 ein Radweg eroffnet Von Seiten der Gemeinden Odernheim und Oberhausen gibt es seit Mitte der 2000er Jahre Uberlegungen diesen durch den Kinnsfelstunnel hindurch bis nach Odernheim zu verlangern 13 Literatur BearbeitenHans Joachim Emich Rolf Becker Die Eisenbahnen an Glan und Lauter Selbstverlag Waldmohr 1996 ISBN 3 9804919 0 0 Klaus D Holzborn Eisenbahn Reviere Pfalz transpress Berlin 1993 ISBN 3 344 70790 6 Einzelnachweise Bearbeiten Hans Joachim Emich Rolf Becker Die Eisenbahnen an Glan und Lauter 1996 S 27 eisenbahn tunnelportale de Strecke 3281 Kinnsfels Tunnel Abgerufen am 9 Februar 2013 nahebahn de Bad Munster am Stein Odernheim Der Kinnsfelstunnel Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 4 Marz 2016 abgerufen am 16 Februar 2013 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www nahebahn de Hans Joachim Emich Rolf Becker Die Eisenbahnen an Glan und Lauter 1996 S 16 f Hans Joachim Emich Rolf Becker Die Eisenbahnen an Glan und Lauter 1996 S 21 f Hans Joachim Emich Rolf Becker Die Eisenbahnen an Glan und Lauter 1996 S 23 f Hans Joachim Emich Rolf Becker Die Eisenbahnen an Glan und Lauter 1996 S 39 Hans Joachim Emich Rolf Becker Die Eisenbahnen an Glan und Lauter 1996 S 42 Hans Joachim Emich Rolf Becker Die Eisenbahnen an Glan und Lauter 1996 S 44 f Hans Joachim Emich Rolf Becker Die Eisenbahnen an Glan und Lauter 1996 S 49 Klaus D Holzborn Eisenbahn Reviere Pfalz 1993 S 39 f Hans Joachim Emich Rolf Becker Die Eisenbahnen an Glan und Lauter 1996 S 55 achim bartoschek de Bahntrassenradeln Details Deutschland gt Rheinland Pfalz gt sudl der Nahe RP 3 06 Nahe Radweg Abschnitt Niederhausen Bad Munster am Stein Abgerufen am 9 Februar 2013 49 801944444444 7 7375 Koordinaten 49 48 7 N 7 44 15 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kinnsfelstunnel amp oldid 187819911