www.wikidata.de-de.nina.az
Die Gesellschaft der Pfalzischen Nordbahnen kurz Pfalzer Nordbahn genannt wurde am 17 April 1866 als letzte der drei grossen Privatbahnen in der bayerischen Pfalz gegrundet Obligation der Pfalzischen Nordbahn Gesellschaft von 1880Streckenkarte der Pfalzischen Eisenbahnen mit Stand 1870 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Von Landstuhl nach Kusel 1 2 Von Hochspeyer nach Bad Munster Ebernburg Alsenztalbahn 2 Die Fusion 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Pfalzer Nordbahn uberliess von Anfang an die Verwaltung und Betriebsfuhrung ihrer Bahnen der Pfalzischen Ludwigsbahn Da diese und die Pfalzische Maximiliansbahn Gesellschaft in der Mitte und im Suden der Pfalz bereits die Grundlinien ihrer Schienennetze aufgebaut hatten blieb fur die Pfalzer Nordbahn nur der Bereich nordlich der Achse Ludwigshafen Kaiserslautern Homburg als Betatigungsfeld ubrig Von Landstuhl nach Kusel Bearbeiten Als erste Strecke der neuen Gesellschaft wurde die Bahnstrecke Landstuhl Kusel als Nebenbahn gebaut Nachdem durch die Ludwigsbahn und durch die preussische Nahetalbahn die peripheren Verkehrslinien gebaut waren suchte man auch im Nordpfalzer Bergland den Anschluss an die Eisenbahn So gab es auch schon 1856 1 zur Zeit der Projektierung der Nahetalbahn eine Initiative in Offenbach am Glan welche eine Linienfuhrung uber Lauterecken Altenglan und Kusel nach St Wendel vorschlug Zusatzlich wurde eine Bahnanbindung durch den 1862 mit Frankreich geplanten Handelsvertrag interessant bei dem es auch um die Lieferung von Basaltsteinen zur Pflasterung der Hauptstadt Paris ging Bahnkomitees in Ramstein und Kusel beschaftigten sich mit dem Projekt So versprach der Kuseler Stadtrat in der Sitzung vom 20 Juni 1862 den fur Bahnhofsgebaude und den Bahnkorper benotigten Grund und Boden unentgeltlich zur Verfugung zu stellen Von anderen an der Strecke liegenden Gemeinden kamen gleichlautende Angebote 1863 erschien dann in Kusel eine Denkschrift mit dem Titel Erbauung einer Zweigbahn von Landstuhl nach Kusel durch das Moorbach Glan und Kuselbachtal in welcher auch die wirtschaftlichen Grundlagen fur die neue Bahnlinie beleuchtet wurden Die Bemuhungen des Bahnkomitees hatten Erfolg und mundeten in ein am 10 Juli 1865 durch den Bayerischen Landtag verabschiedetes Gesetz zum Bau der Bahn welches den Kapitelgebern eine Zinsgarantie von 4 zusprach Die Baukonzession folgte am 10 Januar 1866 Die nun gleichzeitig in der Nordpfalz stattfindenden Projekte Kuseler Bahn Alsenztalbahn veranlassten Konig Ludwig II der Gesellschaft der Pfalzischen Ludwigsbahn die Erlaubnis zu erteilen eine neue Aktiengesellschaft unter dem Namen Actiengesellschaft der Pfalzischen Nordbahnen zu errichten Am 15 Februar 1866 konstituierte sich die Aktiengesellschaft am 18 Juni 1866 wurde der Gesellschaftsvertrag notariell beurkundet Der Bau der Strecke bot keine nennenswerten Schwierigkeiten Bei Rammelsbach mussten einige Hugel eingeschnitten werden Dies stelle sich aber als Vorteil fur die Bahn heraus da es sich um Diorit Gestein handelte So belebten in der Folge die als Steinbruch genutzten Einschnitte nachhaltig den Guterverkehr Am 28 August 1868 lief der erste Guterzug in Kusel ein vermutlich mit Baumaterialien beladen am 22 September 1868 erfolgte die Einweihung 2 Die gesamten Baukosten betrugen 1 775 379 kr 3 Von Hochspeyer nach Bad Munster Ebernburg Alsenztalbahn Bearbeiten Diese Strecke in der Folge auch als Alsenztalbahn bekannt wurde noch vor der Fusion der Pfalzischen Eisenbahngesellschaften im Jahr 1870 begonnen aber erst nach der Fusion im Oktober 1870 abgeschlossen Der Geschaftsbericht der Ludwigsbahn von 1859 60 greift eine Anregung fur den Bau einer Bahn von Hochspeyer uber Winnweiler nach Bad Kreuznach auf Ein 1859 konstituiertes Komitee hatte sich fur den Bau einer Transitbahn von Bingen durch das Alsenztal nach Neustadt und weiter nach Weissenburg ins Elsass und die Schweiz starkgemacht mit der man die Linie der linksrheinischen Verkehre aufnehmen und so von der rechtsrheinischen Linie Frankfurt Basel abziehen und an die Pfalzischen Eisenbahnen binden wollte 4 So wurde 1863 von der Ludwigsbahn als technische Hilfeleistung die Trassierung gepruft und berechnet Der Bayerische Landtag verabschiedete am 10 Juli 1865 ein Gesetz welches den Kapitalgebern des Bahnprojekts einen Zins von 4 gewahrte 4 Ein am 28 Oktober 1865 mit Preussen abgeschlossener Staatsvertrag regelte den Anschluss der projektierten Alsenztalbahn an die preussische Nahe Bahn Am 10 Januar 1866 4 wurde die Baukonzession bestatigt Die darauf am 15 Februar 1866 4 folgende Ausschreibung fur das Baukapital fand vollstandige Deckung Ebenfalls am 15 Februar konstituierte sich die Aktiengesellschaft der Pfalzischen Nordbahnen deren Gesellschaftervertrag am 18 Juni 1866 notariell beurkundet wurde 4 Im Herbst 1868 wurde der Bau begonnen der gleichzeitig von vier Sektionen in Hochspeyer Winnweiler Alsenz und Ebernburg aus betrieben wurde Die Trasse wurde von Beginn an auf zwei Gleise angelegt wobei nur eines ausgefuhrt wurde Storend auf den Baufortschritt bzw die Fertigstellung wirkten sich sowohl der Krieg von 1870 71 als auch der erst spat geregelte Anschluss an die Nahe Bahn in Bad Munster Ebernburg aus Am 29 Oktober 1870 4 konnte der Abschnitt Hochspeyer Winnweiler am 16 Mai 1871 4 schliesslich die komplette Strecke in Betrieb genommen werden Die Fusion BearbeitenAls sich am 1 Januar 1870 die Pfalzische Nordbahn mit den beiden anderen Pfalzer Bahngesellschaften zu der Verwaltungs und Betriebsgemeinschaft der Pfalzischen Eisenbahnen zusammenschloss ubernahm sie auch die gesamten Aktien der Neustadt Durkheimer Eisenbahn Gesellschaft deren 1865 eroffnete Strecke bis zu diesem Zeitpunkt von der Pfalzer Ludwigsbahn verwaltet worden war Mit der Zustimmung der Bayerischen Regierung zu dieser Fusion war sowohl die Verpflichtung zum Bau weiterer Strecken als auch eine staatliche Zinsgarantie von 4 5 auf Bau und Einrichtungskapital fur 35 Jahre verbunden Damit einher ging der Aufbau einer neuen Verwaltungsstruktur Die weiteren Details zur Entwicklung nach 1870 stehen im Hauptartikel Pfalzische Eisenbahnen Danach erst begannen der Bau bzw die Fertigstellung der wichtigsten Nordbahnstrecken Die Alsenztalbahn Hochspeyer Enkenbach Langmeil Winnweiler Bad Munster 50 17 km fuhrte am 29 Oktober 1870 bis Winnweiler und war am 16 Mai 1871 vollendet Vom Bahnhof Alsenz zweigte am 1 Oktober 1903 noch eine Schmalspurbahn nach Obermoschel ab 1875 wurde die Bahnstrecke Kaiserslautern Enkenbach eroffnet Von Marnheim an der spateren Donnersbergbahn ermoglichte die Zellertalbahn ab 23 Oktober 1872 eine Verbindung uber Harxheim Zell zum rheinhessischen Knotenpunkt Monsheim An der heutigen Weinstrasse entlang fuhrte seit 1873 die Strecke Durkheim uber Freinsheim Grunstadt Bockenheim Kindenheim ebenfalls nach Monsheim 22 km Sie erhielt am 15 Oktober 1877 eine Querverbindung von Freinsheim nach Frankenthal 14 km Die Donnersbergbahn Langmeil Marnheim Kirchheimbolanden Alzey 35 km entstand in den Jahren 1873 74 Dazu gehorte auch der Abschnitt Kaiserslautern Eselsfurth Enkenbach 13 km der am 15 Mai 1875 dazukam Ab 24 Juni 1876 verkehrte die Eistalbahn Grunstadt Ebertsheim Bf Eisenberg 9 km mit der 1895 eroffnete Stichbahn Ebertsheim Hp Hettenleidelheim 4 km Die am 15 November 1883 in Betrieb genommene Lautertalbahn Kaiserslautern Wolfstein Lauterecken 35 km erhielt im Glantal 1896 97 die Fortsetzung 21 km uber Meisenheim nach Odernheim Staudernheim und am 1 Mai 1904 auf dem rechten Naheufer von Odernheim nach Bad Munster am Stein 16 km Der Bahnhof Grunstadt wurde am 15 September 1900 Ausgangspunkt einer Verbindung zum Weiler Neuoffstein der Worms Offsteiner Bahn der Suddeutschen Eisenbahn Gesellschaft 7 km am 1 Marz 1903 kam die Bahnstrecke Grunstadt Altleiningen 11 km dazu und am 1 Oktober 1903 die schmalspurige Strecke Alsenz Obermoschel Schliesslich ermoglichte ab 1 Mai 1904 die Inbetriebnahme der Teilstrecken Homburg Glan Munchweiler 22 km und Altenglan Offenbach Hundheim Lauterecken Grumbach 20 km den durchgehenden Verkehr zwischen Mainz und Saarbrucken der auch aus militarischen Grunden erwunscht war Am 1 Januar 1909 ging die Pfalzische Nordbahn zusammen mit den ubrigen zu den Pfalzischen Eisenbahnen gehorenden Gesellschaften in das Eigentum der Bayerischen Staatseisenbahnen uber Literatur BearbeitenBekanntmachung der Aktiengesellschaften der Pfalzischen Eisenbahnen zur Fusion im Bayerischen Anzeiger fur Handelsgerichte und Handelsinteressen 1870 konigl Hofbuchdruckerei Dr C Wolf amp Sohn Munchen 1870 Bayerische Staatsbibliothek Bavar 106 h 2 abgerufen am 16 Juni 2012 Bericht der Direction der Pfalzischen Eisenbahnen uber die Verwaltung der unter ihrer Leitung stehenden Eisenbahnen fur das Jahr 1868 Buchdruckerei J Bauer Ludwigshafen am Rhein 1869 Bayerische Staatsbibliothek Munchen Signatur 4 BAVAR 271 f 1868 Bericht der Direction der Pfalzischen Eisenbahnen uber die Verwaltung der unter ihrer Leitung stehenden Eisenbahnen fur das Jahr 1869 Buchdruckerei J Bauer Ludwigshafen am Rhein 1870 Bayerische Staatsbibliothek Munchen Signatur 4 BAVAR 271 f 1869 Hans Joachim Emich Rolf Becker Die Eisenbahnen an Glan und Lauter Selbstverlag Waldmohr 1996 ISBN 3 9804919 0 0 Albert Muhl Die Pfalzbahn 1 Auflage Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1982 ISBN 3 8062 0301 6 Heinz Sturm Die pfalzischen Eisenbahnen Veroffentlichungen der Pfalzischen Gesellschaft zur Forderung der Wissenschaften Band 53 Neuausgabe pro MESSAGE Ludwigshafen am Rhein 2005 ISBN 3 934845 26 6 Einzelnachweise Bearbeiten Hans Joachim Emmich Rolf Becker Die Eisenbahnen an Glan und Lauter S 7 Bericht der Direction der Pfalzischen Eisenbahnen 1868 Bayerisches Staatsarchiv Signatur 4 BAVAR 271 f 1868 Bericht der Direction der Pfalzischen Eisenbahnen 1869 Bayerisches Staatsarchiv Signatur 4 BAVAR 271 f 1869 a b c d e f g Heinz Sturm die Pfalzischen Eisenbahnen S 173 ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gesellschaft der Pfalzischen Nordbahnen amp oldid 233597392