www.wikidata.de-de.nina.az
Kauhajoki ˈkɑu ɦɑˌjoki ist eine Kleinstadt im Westen Finnlands Die Gemeinde liegt in der Landschaft Sudosterbotten wurde 1868 gegrundet und hat 12 750 Einwohner Stand 31 Dezember 2022 Am 1 Juli 2001 erhielt sie das Stadtrecht Kauhajoen kaupunki Wappen KarteBasisdatenStaat Finnland FinnlandLandschaft SudosterbottenVerwaltungsgemeinschaft SuupohjaGeographische Lage 62 25 N 22 11 O 62 423611111111 22 176388888889 Koordinaten 62 25 N 22 11 OFlache 1 315 71 km 1 davon Landflache 1 299 25 km davon Binnengewasserflache 16 46 km Einwohner 12 750 31 Dez 2022 2 Bevolkerungsdichte 9 8 Ew km Gemeindenummer 232Sprache n FinnischWebsite kauhajoki fi Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Bevolkerung 4 Politik 5 Stadtepartnerschaft 6 Wappen 7 Kultur und Sehenswurdigkeiten 8 Sohne und Tochter 9 Literatur 10 Einzelnachweise 11 WeblinksGeographie Bearbeiten nbsp Typische osterbottnische Landschaft bei Filppula nbsp Sumpf im Lauhanvuori NationalparkKauhajoki liegt im Suden der westfinnischen Landschaft Sudosterbotten an der Grenze zu Satakunta Nachbarstadte und gemeinden sind Kurikka im Norden und Osten Karvia im Sudosten Kankaanpaa im Suden Isojoki im Sudwesten Karijoki im Westen und Teuva im Nordwesten Die nachstgrosseren Stadte sind Seinajoki 58 Kilometer ostlich und Vaasa 97 Kilometer nordwestlich Die Entfernung zur Hauptstadt Helsinki betragt 334 Kilometer Mit 1 315 Quadratkilometern ist Kauhajoki die flachenmassig grosste Gemeinde der Provinz Westfinnland In ihrem Sudteil hat die Stadt Anteil am Moranerucken des Suomenselka In dieser von Waldern und Mooren beherrschten Landschaft befinden sich zwei Nationalparks Der Lauhanvuori Nationalpark mit dem 231 Meter hohen Lauhanvuori Hugel und der Kauhaneva Pohjakangas Nationalpark Der Norden von Kauhajoki gehort zur flachen intensiv landwirtschaftlich genutzten osterbottnischen Kustenebene Das Stadtgebiet wird vom namensgebenden Kauhajoki Fluss einem Zufluss des Kyronjoki durchflossen Neben dem Hauptort Kauhajoki umfasst die Stadt folgende Dorfer Aijonkyla Aronkyla Filppula Harjankyla Hangaskyla Hyyppa Ikkelajarvi Kainasto Kauhajarvi Kayrankyla Keturinkyla Kokonkyla Korpikyla Koskenkyla Kuutinkyla Luomankyla Lustila Moykkykyla Muurahainen Nirvankyla Nummijarvi Nummikoski Pantane Piipari Pukkila Puskankyla Sahankyla UuronkylaGeschichte BearbeitenEine erste Besiedlung im Gebiet des heutigen Kauhajoki lasst sich um das Jahr 8500 v Chr nachweisen als der flache Nordteil der Gemeinde noch unter den Fluten des Ancylussees lag Mit der isostatischen Landhebung ruckte die Kuste aber stetig nach Westen und das Gebiet wurde durch Bewaldung und Versumpfung immer unwegsamer Uber die nachsten Jahrtausende lassen die sparlichen archaologischen Funde nur auf eine sporadische Besiedlung schliessen Im Mittelalter wurde das Gebiet von Kauhajoki als Wildmark von den Bewohnern der angrenzenden Regionen Satakunta Osterbotten und Hame genutzt vor allem als Jagd und Fischgrund Eine feste Besiedlung entstand erst in der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts vor allem durch den Zuzug von Neusiedlern aus Ilmajoki im Norden und Hameenkyro im Suden 3 entlang dem Kyronkankaan tie Dieser Sommerweg war lange die einzige wegbare Verbindung zwischen der Landschaft Hame im Binnenland und der osterbottnischen Kuste mit dem Handelshafen Korsholm Mustasaari Durch Schwendbau wurden ausgehend von den Ufern der Flusse und Seen immer weitere Flachen urbar gemacht Ab dem 17 Jahrhundert entstanden so auch einige ausgedehnte Gutshofe Deren grosster war das Gut Knuutila dessen grosster Teil nach einer Erbteilung 1815 von der Adelsfamilie von Schantz gekauft wurde Unter den Schantzens wurde auch 1863 das heute zu besichtigende Herrenhaus Sanssinkartano im herrschaftlichen Empirestil erbaut Im Finnischen Krieg der zur Ablosung Finnlands aus dem Verband des Schwedischen Reiches fuhrte war Kauhajoki im August 1808 Schauplatz eines schwedisch finnischen Verteidigungserfolges Die von General Sepelev befehligten russischen Verbande griffen den an einer wichtigen Wegkreuzung gelegenen Ort am 10 August mit einer Starke von gut 1000 Soldaten an Die den Ort verteidigende Brigade unter Georg Carl von Dobeln konnte den Angriff jedoch zuruckschlagen Beim Ruckzug aus Nummijarvi steckten die Angreifer das gesamte Dorf in Brand 4 1913 wurde die durch Kauhajoki fuhrende Bahnstrecke von Seinajoki nach Kaskinen eroffnet Wahrend des Winterkriegs hielt sich das Finnische Parlament zeitweise in Kauhajoki auf Nachdem die Hauptstadt Helsinki Ziel sowjetischer Luftangriffe geworden war beschloss das Parlament an einen Ort umzusiedeln der sich ausreichend weit von der Front befinden und keine strategische Bedeutung haben sollte Die Wahl fiel auf Kauhajoki wo am 1 Dezember 1939 ein Zug mit den Parlamentariern und den wichtigsten Akten eintraf Die Evakuierung wurde auch gegenuber der finnischen Presse geheim gehalten der am 2 Dezember des Jahres von Prasident Kyosti Kallio unterzeichnete Umsiedlungsbeschluss wurde auch nicht in den Sitzungsprotokollen des Parlaments archiviert Die Parlamentarier wurden in Kauhajoki unter anderem in der Pfarrei im Rathaus und in Privathaushalten untergebracht doch sollen selbst viele Einwohner Kauhajokis bis Kriegsende nichts davon erfahren haben dass das Parlament sich in ihrer Gemeinde aufhielt Zum Sitzungssaal wurde der Festsaal des ortlichen Gymnasiums umfunktioniert Die Parlamentarier sassen auf Stuhlen der Schule und fuhrten ihre Mitschriften auf ihrem Schoss da fur Tische wegen der beengten Raumlichkeiten kein Platz war Insgesamt hielt das finnische Parlament in Kauhajoki bis zum 12 Februar 1940 34 Plenarsitzungen ab darunter die abschliessende Sitzung des Jahres 1939 und die konstituierende Sitzung des Jahres 1940 auch in den zu diesem Anlass in der YLE ubertragenen Radioansprachen wurde der Aufenthaltsort des Parlaments nicht offenbart Da die Luftangriffe auf Helsinki abnahmen und sich die Kommunikation mit den Verwaltungsorganen im Rest des Landes schwierig darstellte kehrte das Parlament im Februar 1940 wieder nach Helsinki zuruck 5 Nach der Niederlage Finnlands im Fortsetzungskrieg wurden rund 1500 Fluchtlinge aus den an die Sowjetunion abgetretenen Gebieten Kareliens in Kauhajoki angesiedelt Bereits wahrend des Krieges waren zwischenzeitlich rund 2000 Ingermanland Finnen nach Kauhajoki umgesiedelt worden die nach Kriegsende zum uberwiegenden Teil jedoch wieder in ihre Heimat zuruckkehrten Ende der Vierzigerjahre wurde im Dorf Sahankyla das landesweit grosste einheitliche Ansiedlungsgebiet fur Frontveteranen gebildet Es wurden 42 neue Hofe gegrundet die von Frontsoldaten aus allen Teilen Finnlands ubernommen wurden In der Nachkriegszeit durchlebte Kauhajoki einen raschen Strukturwandel Im Jahr 1950 lebten noch 76 Prozent der Einwohner von der Landwirtschaft Die Einwohnerzahl betrug in diesem Jahr 19 027 begann aber gegen Ende des Jahrzehnts zu sinken Viele Einwohner verliessen die Gemeinde in die Stadte oder in Richtung Schweden Die Entwicklung erreichte ihren Tiefpunkt 1976 als Kauhajoki noch 14 444 Einwohner zahlte Zu diesem Zeitpunkt erwarben noch 39 Prozent der Einwohner ihren Lebensunterhalt in der Landwirtschaft Stattdessen setzte eine deutliche Belebung des Industriesektors ein die auch wieder fur einen Anstieg der Einwohnerzahl sorgte Im Jahr 1990 bevor die finnische Wirtschaft in die Krise sturzte betrug die Einwohnerzahl 15 569 und waren die Arbeitslosenzahlen gemassigt In der folgenden Wirtschaftskrise gaben die grossen Arbeitgeber Rauma Repola in der holzverarbeitenden Industrie und Stromberg in der Elektroindustrie ihre Standorte in Kauhajoki auf wodurch die Arbeitslosenquote viele Jahre zu den hochsten der Region zahlte 6 Am 23 September 2008 geriet Kauhajoki in den Blickpunkt der Offentlichkeit als ein Student an einem Berufsschulzentrum mit einer Pistole zehn Menschen und sich selbst beim Amoklauf von Kauhajoki totete 7 Bevolkerung BearbeitenDie Bevolkerungsentwicklung Kauhajokis ist in den letzten Jahren in einer leicht absteigenden Tendenz begriffen So ist die Einwohnerzahl der Stadt zwischen 1996 und 2006 von 15 303 um 5 5 Prozent auf 14 457 gefallen 8 Im Gegensatz zum schwedischsprachigen Kustenstreifen Osterbottens ist das sudosterbottnische Binnenland rein finnischsprachig So ist auch Kauhajoki dessen Einwohner zu 99 2 Prozent Finnisch als Muttersprache haben 9 offiziell einsprachig finnischsprachig Politik BearbeitenWie in den meisten landlich gepragten Gegenden Finnlands ist in Kauhajoki die Zentrumspartei die starkste politische Kraft Bei der Kommunalwahl 2008 erhielt sie fast die Halfte bei der Parlamentswahl 2007 10 sogar zwei Drittel der Stimmen Im Stadtrat der hochsten Entscheidungsinstanz in kommunalen Angelegenheiten stellt sie 17 von 35 Abgeordneten Die zweitstarkste Partei ist die konservative Nationale Sammlungspartei mit knapp einem Viertel der Stimmen und acht Sitzen im Stadtrat Uberproportional stark vertreten sind die rechtspopulistischen Basisfinnen mit funf Sitzen Die dritte grosse Partei Finnlands die Sozialdemokraten spielt hingegen mit einem einstelligen Wahlergebnis und drei Abgeordneten im Stadtrat in Kauhajoki eine untergeordnete Rolle Ebenfalls im Stadtrat vertreten sind das lokale Wahlbundnis Fur Kauhajoki Kauhajoen puolesta und das Linksbundnis mit jeweils einem Abgeordneten Zusammensetzung des Stadtrats 2009 2012 11 Partei Wahlergebnis 2008 SitzeZentrumspartei 44 7 17Nationale Sammlungspartei 23 3 8Basisfinnen 15 2 5Sozialdemokraten 7 9 3Fur Kauhajoki 4 1 1Linksbundnis 3 9 1Stadtepartnerschaft BearbeitenKauhajoki unterhalt eine Stadtepartnerschaft mit der schwedischen Gemeinde Hudiksvall Wappen BearbeitenDas Stadtwappen wurde von Ahti Hammar entworfen und ist seit dem 17 Oktober 1952 in Gebrauch Die Blasonierung lautet von Blau und Silber im Wellenschnitt geteilt Oben schrag gekreuzt zwei silberne Hammer des Redefuhrers unten ein hersehender rotbezungter schwarzer Barenkopf 12 Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Die Kirche von KauhajokiDie Kirche von Kauhajoki wurde 1958 nach Planen von Veikko Larkas errichtet Der moderne Bau soll in seiner Form einer stehenden geoffneten Bibel gleichen Der Innenraum wird von einem 18 Meter hohen Altarmosaik und einem daruber befindlichen 13 Meter hohen bronzenen Kreuz beherrscht Das Fassungsvermogen der Kirche betragt 1 000 Personen An der Stelle der heutigen Kirche hatten sich seit 1584 insgesamt funf Vorgangerbauten befunden zuletzt eine stattliche Holzkirche erbaut 1818 1820 nach Planen von Salomon Kohlstrom die am 29 September 1956 abbrannte Ferner besitzen zwei Dorfer Kauhajokis eigene Gotteshauser In Nummijarvi steht ein kleiner holzerner Kirchenbau aus dem Jahr 1934 der 300 Personen fasst Die Kirche von Kauhajarvi wurde 1951 geweiht und bietet Raum fur 150 Gottesdienstbesucher Denkmalgeschutzt sind ferner die historischen Hauserzeilen Ikkela und Ala Mattila im Dorf Aronkyla der Gutshof Hames Havunen aus dem fruhen 19 Jahrhundert sowie der einstige Sitzungssaal des finnischen Parlaments im Winterkrieg Sohne und Tochter BearbeitenJorma Panula 1930 Dirigent und Komponist Jouko Salomaki 1962 Olympiasieger im Ringen Vesa Hietalahti 1969 Biathlet Heli Koivula Kruger 1975 Weit und Dreispringerin Jani Haapamaki 1982 Ringer und Europameister Katri Nokso Koivisto 1982 Fussballspielerin Suvi Koskinen 1997 HammerwerferinLiteratur BearbeitenLiisa Ruismaki Kauhajoen historia Esihistoriasta vuoteen 1918 Kauhajoen kunta ja seurakunta 1987 ISBN 951 99888 2 3 Einzelnachweise Bearbeiten Maanmittauslaitos finnisches Vermessungsamt Suomen pinta alat kunnittain 1 Januar 2010 PDF 199 kB Statistisches Amt Finnland Tabelle 11ra Key figures on population by region 2022 Kauhajoen metsien ja soiden kirja 1 2 Vorlage Toter Link www kauhajoki fi Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis PDF 296 kB Pekka Kemppainen Suomen Sota Eduskunta evakossa Ausstellung der Bibliothek des finnischen Parlaments Kauhajoen historia Memento des Originals vom 26 September 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kauhajoki fi Geschichtsdarstellung der Gemeinde Kauhajoki Newsartikel auf spiegel de Website der Stadt Kauhajoki Tietoa taskuun finn Stand 2006 finnisches Statistikzentrum 1 2 Vorlage Toter Link pxweb2 stat fi Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Finnisches Justizministerium Ergebnis der Parlamentswahl 2007 Finnisches Justizministerium Ergebnis der Kommunalwahlen 2008 kunnat net Suomen kuntavaakunat Aaltokorokatkoisen kilven sinisessa ylakentassa kaksi hopeista puhemiehen nuijaa ristikkain hopeisessa alakentassa kohti katsova musta karhunpaa jonka kieli punainen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kauhajoki Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stadte und Gemeinden in Sudosterbotten Ahtari Alajarvi Alavus Evijarvi Ilmajoki Isojoki Isokyro Karijoki Kauhajoki Kauhava Kuortane Kurikka Lappajarvi Lapua Seinajoki Soini Teuva Vimpeli Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kauhajoki amp oldid 228652104