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Katharinaberg italienisch Monte Santa Caterina ist eine Fraktion der Gemeinde Schnals in Sudtirol Italien Blick auf das untere Schnalstal mit KatharinabergBlick uber KatharinabergPfarrkirche St Katharina Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Bildung 4 Baudenkmale 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDer Ort liegt in den sudlichen Otztaler Alpen im Schnalstal Er befindet sich auf der orographisch linken ostlichen Talseite des Schnalserbaches auf einem Bergsporn aus altkristallinen Paragneisen 1 der den Rest eines praglazialen d h vor der Eiszeit vorhandenen Talbodens darstellt dessen Fortsetzung man sehr schon auf der gegenuberliegenden Seite Saxalbhof erkennt in 1245 m Hohe am Meraner Hohenweg 2 3 In diesen alten Talboden haben die Gletscher mehrerer Eiszeiten und in den Zwischeneiszeiten auch die Fluten des Schnalser Baches ein neues tieferes Tal eingeschnitten 4 Auf dem Bild Blick auf das untere Schnalstal mit Katharinaberg kann man die beschriebenen Reste des ehemaligen Talbodens gut erkennen Im weiteren Verlauf mundete das Schnalstal fruher vor den Eiszeiten auf der Hohe von Schloss Juval in den Vinschgau Vor allem im Laufe des Postglazials schnitt sich der Schnalser Bach dann in das anstehende Gestein ein und bildete die heutige beeindruckende steile und enge Schlucht ins Etschtal nach dem Abschmelzen des Gletschereises war es zunachst ein sog glaziales Hangetal 5 Geschichte BearbeitenErste Siedlungsspuren in Katharinaberg stammen aus der Bronzezeit Sie wurden 1994 durch Keramikfunde auf dem Kirchhugel nachgewiesen 6 In Katharinaberg befand sich die Schnalsburg die 1350 durch die Monche des hl Bruno der Karthause Allerengelberg abgetragen wurde 7 Die Schnalsburg war das Stammschloss der Herren von Schnals die der damals machtigen Familie der Montalbaner Schloss Montalban bei Kastelbell entstammten 8 1499 wurde die Pfarrkirche St Katharina gestiftet die zusammen mit dem Friedhof unter Denkmalschutz steht 9 Auf dem Friedhof liegt die Mutter von Friedrich Gurschler Dominika Gurschler begraben 1953 grundeten die Bruder Alois und Johann Gorfer vom Obervernatschhof die Musikkapelle Katharinenberg die etwa 30 Konzerte im Jahr im Ort und ausserhalb gibt 10 1961 hatte Katharinaberg 300 Einwohner Die Zahl sank bis 1971 auf 235 11 Bildung BearbeitenIn Katharinaberg befindet sich eine Grundschule fur die deutsche Sprachgruppe 12 Sie gehort zum Schulsprengel Naturns 13 Ursprunglich unterrichtete die einzige Lehrkraft im Pfarrhaus als die Schulstube zu eng wurde sogar zweischichtig das heisst die eine Gruppe am Morgen die zweite am Nachmittag 1953 wurde das zweiklassige neue Schulgebaude fertiggestellt 4 Im Herbst 1993 wurde dieses Gebaude abgerissen und nach dreijahriger Bauzeit im Jahr 1996 durch einen Neubau ersetzt 14 1959 60 hatte die Schule 63 Schuler 1976 77 21 und im Schuljahr 2017 18 12 Schuler Uber die Anfange des Schulwesens in Katharinaberg ist nichts Genaues bekannt Nach Hendricks und Rainer 1990 ist es aber wahrscheinlich dass mit der Errichtung der Kuratie im Jahr 1735 hier unterrichtet wird sicher ist eine Schule in Katharinaberg 1840 nachgewiesen Baudenkmale BearbeitenIn Katharinaberg befinden sich einige der Baudenkmale der Gemeinde Schnals Pfarrkirche St Katharina mit Friedhofskapelle und Friedhof Hauptartikel St Katharina Katharinaberg Die Kirche ist der heiligen Katharina von Alexandrien geweiht An der Stelle der heutigen Kirche stand bis 1350 die Schnalsburg deren Turm angeblich der heutigen Kirche noch als Glockenturm dient Huter 1925 schreibt allerdings dass es dafur keine quellenmassige Grundlage gabe 8 Aber schon in der Schnalsburg hatte es eine Katharinakapelle gegeben Die wahrscheinlich recht geraumige Kapelle war bis 1304 das einzige Gotteshaus im Schnalstal 4 Die Monche der Karthause Allerengelberg liessen damals die Burg die Heinrich von Karnten Graf von Tirol 1326 als Sitz der von ihm gegrundeten Karthause Allerengelburg bestimmt hatte und die auf eine uber hundertjahrige Geschichte zuruckblickte aus nicht genau bekannten Grunden abtragen da sie das Adelsgeschlecht der ehemaligen Besitzer war dem Erloschen nahe 8 in Karthaus einen gunstigeren Standort fur ihre Karthause gefunden hatten Um 1500 wurde dann die heutige Kirche an dieser Stelle erbaut und 1748 auf die jetzigen Ausmasse erweitert Der Bau der Pfarrkirche wurde durch den Bauern Cristan Weytaler Mair am Schnalshof gefordert der ein Gelubde abgelegt hatte die Kapelle wieder zu errichten wenn seine Tochter von einer lebensbedrohlichen Erkrankung genesen sollte Da dies geschah gaben der Konvent von Allerengelberg der Pfarrer von Naturns und der Generalvikar des Bischofs von Chur die Erlaubnis zum Bau und statteten die Unterstutzer des Baus wenn moglich mit Ablassen aus Am 24 Mai 1502 wurde die Kapelle mit 3 Altaren geweiht der St Veitstag als Kirchweihfest festgelegt und die Patrozinien der Altare verliehen Da die Kirche noch weiter verschonert und ausgeschmuckt werden sollte wurde 1504 sogar ein eigener Almosensammler Michael Jaeger vom Kopfrainhof bestimmt der zur Unterstutzung ein Begleitschreiben des Priors von Allerengelberg und eine deutsche Kopie des Ablassbriefes der 12 Kardinale erhielt In dieser Zeit wurde bereits jeden 3 Sonntag eine Messe in Katharinaberg gelesen 8 Der reich verzierte barocke Hochaltar blieb als einziges Kunstwerk nach dem Brand der Kirche 1813 erhalten Im oberen Fenster des Altars befindet sich das Bild der heiligen Theresia vom Kinde Jesu Der Naturnser Maler Simon Ybertracher hat das grosse Bild in der Mitte des Altars gemalt Vermahlung der heiligen Katharina mit Jesus Links daneben steht die Statue des heiligen Isidors Schutzpatron der Bauern und rechts daneben die Statue der heiligen Notburga Schutzpatronin der Knechte und Magde Rechts neben der heiligen Notburga steht auf einem Sims die heilige Barbara mit Kelch und Hostie und links neben dem hl Isidor steht die heilige Katharina mit dem zerbrochenen Rad das den Rest der durch die Engel zerstorten Folterwerkzeuge mit Messern bestuckte Rader der Martyrerin darstellt Sowohl Katharina als auch Barbara gehoren zu den 14 Nothelfern Der linke Seitenaltar ist der Schmerzensmutter und der rechte dem heiligen Sebastian Patron der Jager und Schutzen geweiht Am Turm an der westlichen Wand der Kirche findet man noch ein kleines Seitenkapellchen ein altes Beinhaus mit einem geschnitzten barocken Altarchen dessen Zentrum eine bauerliche Pieta Gruppe darstellt Wer die zu beiden Seiten des Altarchen stehenden Heiligen sind ist nicht sicher bekannt In Katharinaberg wird dieses Kapellchen auch als Kapelle der schmerzhaften Mutter bezeichnet in der insbesondere an Schmerzensfreitagen gebetet wird 4 nbsp Der Kirchturm ehemals Burgturm nbsp Innenansicht nbsp Empore nbsp Innenansicht der Marienkapelle in Katharinaberg mit der zugehorigen ErlauterungObermairDas Wohnhaus mit Giebelbundwerk Tur Fenster und Eckbemalung hat eine Stube mit Feldergetafel und einer geschnitzten Tureinfassung Im Giebelbundwerk findet sich die Jahreszahl 1814 die Tureinfassung ist mit der Jahresangabe 1812 und den Namen Jacob Kofler und Elisabeth Reinerin versehen Das Gebaude steht seit 1981 unter Denkmalschutz 15 ObervernatschDas Wohnhaus ist ein Holzblockbau mit gotischem Erdgeschoss Ober und Dachgeschoss stammen aus dem 16 Jahrhundert Die Stube ist mit geschnitzten Fenstereinfassungen versehen Hier findet sich die Jahresangabe 1739 Das Gebaude wurde 1981 unter Denkmalschutz gestellt 16 MontfertMontfert ist ein Bauensemble mit Wohn und Wirtschaftsgebaude Der Holzblockbau des Wohnhauses verfugt uber eine Stube mit zwei Unterzugbalken Sie ist mit einer Felderdecke geschmuckt Uber dem Turholm ist die Jahreszahl 1812 angebracht Der Getreidekasten hat eine geschnitzte Pfette Montfert steht seit 1981 unter Denkmalschutz 17 WeithalWeithal ist ein Ensemble aus Wohn und Wirtschaftsgebauden Das Wohnhaus hat eine Freitreppe Die Fenster sowie die Gebaudekanten sind bemalt Der Speicher stammt aus dem 17 Jahrhundert Das Ensemble wurde 1981 unter Denkmalschutz gestellt 18 Mitterkaser in PfossentalDas Wohngebaude ist ein spatgotischer Blockbau Es hat einen mit Steinen gepflasterten Eingang im Giebelbundwerk ist die Jahreszahl 1620 angegeben uber dem Turholm befindet sich die Jahreszahl 1670 Die Stube verfugt uber einen abgefasten Unterzugbalken Die Kuchendecke ist gewolbt Das Gebaude steht seit 1989 unter Denkmalschutz 19 Kapelle beim UnterperflDie Barockkapelle aus dem 18 Jahrhundert wurde 1990 unter Schutz gestellt Das Gebaude mit Schindeldach hat an den Gebaudeecken gemalte Quader Im Inneren hat sie ein Tonnengewolbe Sie ist barock ausgestattet 20 nbsp Obermair in Katharinaberg nbsp Mitterkaser in Pfossental nbsp Kapelle beim Unterperfl nbsp WeithalSiehe auch BearbeitenEishof Bis 1897 war der in 2 076 m Hohe im Pfossental gelegene Hof ganzjahrig bewohnt Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Katharinaberg Sammlung von Bildern Katharinaberg im Infoportal SchnalstalEinzelnachweise Bearbeiten P Stacul Zur Geologie des Vintschgaus In Der obere Weg Bozen 1967 Katharinaberg bei Burggrafenamt com Naturparke com a b c d J Hendricks U Hendricks und K J Rainer Schnals Aus Geschichte und Gegenwart eines Sudtiroler Hochgebirgstales Bozen 1990 Maike Keim Schnals Kulturgeographie einer Sudtiroler Bergbauerngemeinde Bozen 1975 Konrad Spindler Hrsg Der Mann im Eis Neue Funde und Ergebnisse Springer Verlag Wien 1995 ISBN 3 211 82626 2 S 19 Oswald Trapp Tiroler Burgenbuch I Band Vinschgau Verlagsanstalt Athesia Bozen 1972 S 198 199 a b c d Die Herren von Schnals Festschrift zu Ehren Emil von Ottenthals Schlern Schriften Heft 9 Innsbruck 1925 St Katharina im Verzeichnis der Baudenkmaler in Sudtirol 1 Geschichte der Musikkapelle Katharinaberg abgerufen am 22 Januar 2019 Der Schlern Band 48 Teil 2 Bozen 1974 S 562 Digitalisat Gemeinde Schnals Sudtiroler Burgernetz 2 Geschichte der Grundschule Katharinaberg abgerufen am 15 Januar 2019 Obermair im Verzeichnis der Baudenkmaler in Sudtirol Obervernatsch im Verzeichnis der Baudenkmaler in Sudtirol Montfert im Verzeichnis der Baudenkmaler in Sudtirol Weithal im Verzeichnis der Baudenkmaler in Sudtirol Mitterkaser in Pfossental im Verzeichnis der Baudenkmaler in Sudtirol Kapelle beim Unterperfl im Verzeichnis der Baudenkmaler in Sudtirol46 689288 10 934894 Koordinaten 46 41 21 N 10 56 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Katharinaberg Schnals amp oldid 233511336