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Der Kastorbrunnen auf dem Vorplatz der Basilika St Kastor in Koblenz ist ein kurioses Zeugnis der Napoleonischen Kriege Der 1812 errichtete Brunnen wurde an die erste kurfurstliche Wasserleitung angeschlossen Der Kastorbrunnen mit der InschriftDer Kastorbrunnen vor der Basilika St KastorKastorbrunnen um 1830 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bau 3 Denkmalschutz 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenJean Marie Therese Doazan der Prafekt des franzosischen Departements de Rhin et Moselle liess den klassizistischen Brunnen aus Basaltquadern 1812 vor der Kastorkirche errichten Seine voreilig verfasste zudem in orthographisch falschem Franzosisch eingemeisselte Inschrift sollte an den vermeintlich erfolgreichen Russlandfeldzug Napoleons erinnern Der Text lautet An mdcccxii Memorable par la campagne contre les Russes sous le Prefectura de Jules Doazan dt Im Jahre 1812 Denkmal an den Feldzug gegen die Russen unter dem Prafekturat von Jules Doazan Tatsachlich endete Napoleons Russlandfeldzug in einer Katastrophe Im Sechsten Koalitionskrieg uberquerte in der Neujahrsnacht des Jahres 1814 das vorwiegend russische Armeekorps unter General Saint Priest das den rechten Flugel von Bluchers Schlesischer Armee bildete den Rhein zwischen Neuwied und der Lahnmundung mit dem Schwerpunkt Koblenz Die Franzosen hatten die Stadt kurz zuvor geraumt und uberliessen sie kampflos den Russen Ihr Befehlshaber bewies jedoch Humor und liess weder Doazans Brunnen noch die erste Inschrift entfernen sondern eine zweite daruntersetzen Sie lautet Vu et approuve par nous Commandant russe de la ville de Coblentz le 1er janvier 1814 dt Gesehen und genehmigt durch uns russischer Kommandant der Stadt Koblenz am 1 Januar 1814 Bau BearbeitenDer Kastorbrunnen ist ein grosser Viereckblock aus Niedermendiger Basaltquadern und stand ursprunglich in der Mitte des Platzes Er wurde nach Planen des Militar Ingenieurs Dagobert Chauchet von dem Aachener Bildhauer Rauch geschaffen und hat einen hohen gekehlten Sockel sowie eine weit vorspringende ebenfalls gekehlte Abschlussplatte Es sind zwei vorgehangte halbkreisformige Brunnenschalen aus Lahnmarmor angebracht Der Brunnen wurde mit Quellwasser der Wasserleitung aus Metternich gespeist und versorgte seit dem 15 August 1812 dem Geburtstag des Kaisers das Kastorviertel mit sauberem Trinkwasser Er trug eine Figurengruppe aus Kalkstein mit den Personifikationen von Rhein und Mosel Wegen starker Verwitterung wurde die Skulptur schon kurz nach 1817 entfernt In den 1950er Jahren wurde der Brunnen den die Franzosen in die Achse der Kastorgasse und damit in die Blickachse zur Kastorkirche gesetzt hatten um einige Meter nach Norden versetzt um den Blick auf die Kirche freizumachen Denkmalschutz BearbeitenDer Kastorbrunnen ist ein geschutztes Kulturdenkmal nach dem Denkmalschutzgesetz DSchG und in der Denkmalliste des Landes Rheinland Pfalz eingetragen Er liegt in Koblenz Altstadt am Kastorhof 1 Seit 2002 ist der Kastorbrunnen Teil des UNESCO Welterbes Oberes Mittelrheintal Siehe auch BearbeitenListe der Brunnen in KoblenzLiteratur BearbeitenFritz Michel Die Kunstdenkmaler der Stadt Koblenz Die profanen Denkmaler und die Vororte Munchen Berlin 1954 S 176 180 Die Kunstdenkmaler von Rheinland Pfalz Erster Band Energieversorgung Mittelrhein GmbH Hrsg Geschichte der Stadt Koblenz Gesamtredaktion Ingrid Batori in Verbindung mit Dieter Kerber und Hans Josef Schmidt Bd 1 Von den Anfangen bis zum Ende der kurfurstlichen Zeit Theiss Stuttgart 1992 ISBN 3 8062 0876 X Bd 2 Von der franzosischen Stadt bis zur Gegenwart Theiss Stuttgart 1993 ISBN 3 8062 1036 5 Kulturdenkmaler in Rheinland Pfalz Band 3 2 Stadt Koblenz Innenstadt bearbeitet von Herbert Dellwing und Reinhard Kallenbach Speyer 2004 S 152 ISBN 3 88462 198 X Wolfgang Schutz Koblenzer Kopfe Personen der Stadtgeschichte Namensgeber fur Strassen und Platze 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage Verlag fur Anzeigenblatter GmbH Mulheim Karlich 2005 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kastorbrunnen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kastorbrunnen in regionalgeschichte netEinzelnachweise Bearbeiten Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Hrsg Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmaler Kreisfreie Stadt Koblenz PDF 6 5 MB Koblenz 201350 3625 7 6034722222222 Koordinaten 50 21 45 N 7 36 12 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kastorbrunnen amp oldid 233948813