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Kasselgrund wird das Tal des Kasselbachs bei Biebergemund im hessischen Spessart genannt Im Ortsteil Kassel mundet der 6 5 km lange Kasselbach in die Bieber die ihrerseits ein Nebenfluss der Kinzig ist Kasselgrund und Alteburg Inhaltsverzeichnis 1 Geografie und Landschaft 2 Geschichte 3 Infrastruktur heute 4 WeblinksGeografie und Landschaft Bearbeiten nbsp Sandstein und Basaltreste im Blauen SteinbruchDer Kasselbach entspringt von mehreren Quellen gespeist in dem bewaldeten Hohenzug zwischen Bieber und Bad Orb unterhalb des Langen Berges Der Quellbereich ist ein Feuchtgebiet Das Tal weitet sich nach ca 4 km im unteren Abschnitt zu einem breiten Wiesengrund den der Hoppesberg mit der Alteburg einem prahistorischen Siedlungsplatz der Kelten uberragt Auf seinem letzten Kilometer bis zu seiner Mundung in die Bieber fliesst der Kasselbach durch den Ortskern von Kassel Neben Buntsandstein gab es an dem Hohenzug uber dem Kasselgrund bis Mitte des 20 Jahrhunderts auch Basalt die Formation war geologisch verwandt mit dem Beilstein und dem Madstein oberhalb der Orbquelle Das Basaltvorkommen am Blauen Steinbruch ist jedoch fast ganzlich ausgebeutet Die Kontaktzone zwischen dem Magma und dem Sandstein bei den Vulkanausbruchen vor rund 10 bis 20 Millionen Jahren ist noch deutlich daran zu erkennen dass der Sandstein dort seine rote Farbe verloren hat und stattdessen grau weisslich aussieht Geschichte Bearbeiten nbsp ObermuhleEine keltische Besiedlung ist nur auf der Hohe Alteburg nachgewiesen nicht aber im Kasselgrund der im Mittelalter erstmals urkundlich in Erscheinung tritt 976 Cassela Bis 1803 gehorte er territorial zu Kurmainz nach dem Wiener Kongress kam er 1815 zum Konigreich Bayern 1867 ging der Kasselgrund mit dem Landgericht Orb in der neuen preussischen Provinz Hessen Nassau auf die nach dem Preussisch Osterreichischen Krieg von 1866 aus den von Preussen annektierten Staaten Kurhessen Hessen Kassel Nassau und Frankfurt sowie abgetretenen Gebieten wie dem Kasselgrund nach dem Friedensvertrag mit Bayern gebildet wurde Seit 1945 gehort er zum Bundesland Hessen Das Wasser des Kasselbachs trieb seit dem Spatmittelalter mehrere Muhlen an Dokumentiert sind die Obermuhle 1582 Kunkelsmuhle 1655 Gunthersmuhle 1668 Riethmuhle 1809 und Lohmuhle 1811 Die Infrastruktur war wegen haufiger Uberschwemmungen des Talgrunds problematisch Vier der Muhlen sind in umgebautem und umfunktionierten Zustand erhalten Im fruhen 19 Jahrhundert begann der Basaltabbau am Blauen Steinbruch Aus diesem Material wurde u a derjenige Teil der Frankfurter Quellwasser Leitung 1874 75 gebaut der die vier Quellen des Kasselgrundes Kasselquelle Hummelsborn Langenborn und Gieserborn erfasste Die Stolleneingange sind noch erhalten am Gieserborn mit Datierung 1874 und der Bereich ist immer noch Wasserschutzgebiet unter der Obhut der Hessenwasser Der Basalt Steinbruch wurde bis Mitte der 1960er Jahre genutzt nbsp GieserbornLandwirtschaft im Kasselgrund war aufgrund des nahrstoffarmen Bodens immer schwierig In der Vergangenheit wurden Heidelbeeren in grossem Umfang und speziell dazu vor Ort angefertigten Korben gesammelt ein Exemplar dieser Halebierkurbe verwahrt das Heimatmuseum Bad Orb Der untere Kasselgrund ist heute teilweise eine Wochenendhaus Kolonie teilweise Pferdekoppel und Weide Ein reges Vereinsleben in Kassel fuhrt zu vielerlei Aktivitaten der Hobby Landwirte rund um Pferd Rind und historisches landwirtschaftliches Gerat Der mittlere und obere Kasselgrund ist Freizeit Radler und Wandergebiet Infrastruktur heute Bearbeiten nbsp KasselquelleDurch den unteren Kasselgrund fuhren zwei Fahrstrassen Die obere Im Kasselgrund fuhrt an der Ober und Gunthersmuhle vorbei in die Wochenendhaus Kolonie die untere Villbacher Strasse vorbei an Loh und Riethmuhle nach ca 2 5 km zum Wanderparkplatz Kasselgrund am Forsthaus Waldrand im Bereich des Blauen Steinbruchs Die umgestalteten ehemaligen Muhlen werden heute zu verschiedenen Zwecken genutzt Die Obermuhle am Ortsrand von Kassel ist ein Natur Kindergarten Tiererlebnishof Die Gunthersmuhle 1908 stillgelegt ist seit 1929 Naturfreunde Unterkunft sie wurde in den 1990er Jahren grundsaniert und mit einer thermischen Solaranlage versehen Die Kunkelsmuhle ist nicht mehr vorhanden Die Lohmuhle mit Teichen bis 1959 in Betrieb und die Riethmuhle bis 1972 sind private Wohngebaude Ab dem Parkplatz ist die Villbacher Strasse unasphaltiert und nur fur Radfahrer und Wanderer freigegeben Sie fuhrt uber den Kasselgrund hinaus nach Villbach auf die Hohe uber dem Golfplatz Bad Orb Jossgrund Im Quellgebiet des Kasselbachs kreuzt sie an einer grossen Eiche Naturdenkmal den Bieberer Steig welcher zum Jagerskreuz fuhrt einem Gedenkkreuz aus dem 18 Jahrhundert fur einen auf diesem Steig von einem Wilderer erschossenen Kurmainzer Jager Ein Teil des Wanderwegs durch den Kasselgrund deckt sich mit dem Europaischen Kulturweg Biebergemund II im Rahmen des Archaologischen Spessartprojekts dieser 6 km lange Weg mit drei Stationen im Kasselgrund ist zugleich im Hinblick auf seine weiteren drei Stationen an der Alteburg Teil der Keltenstrasse Weblinks BearbeitenKulturweg Biebergemund II Lokale Aktivitaten im Kasselgrund Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kasselgrund amp oldid 230352978