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Die Kartause Eppenberg ist eine Klosterruine in der Nahe von Gensungen einem Ortsteil der Stadt Felsberg in Nordhessen Der Ort wird noch heute Kartause genannt nach den zuletzt im Kloster Eppenberg lebenden Monchen des Kartauserordens In der Nahe befindet sich die Staatsdomane Mittelhof Felsberg Mitte Heiligenberg rechts Kartause Eppenberg rechts hinten Auszug aus der Topographia Hassiae von Matthaus Merian dem Jungeren 1655Die Ruine der Klosterkirche Inhaltsverzeichnis 1 Chorfrauenstift Eppenberg 2 Kartause St Johannis 3 Sakularisation 4 Heutige Nutzung 5 Literatur 6 WeblinksChorfrauenstift Eppenberg BearbeitenUm 1217 erhielten die Ordensfrauen des Pramonstratenserinnenklosters Ahnaberg bei Kassel die Erlaubnis auf dem Eppenberg am Hang des Heiligenberges ein Kloster zu errichten Am 3 Marz 1219 bestatigte Erzbischof Siegfried II von Mainz die Grundung des Klosters Eppenberg und nahm es unter seinen Schutz Die Zahl der Chorfrauen in Ahnaberg wurde auf 40 festgesetzt und die uberzahligen Chorfrauen gingen nach Eppenberg wo sie das neue Stift als Filialkloster des Stifts Ahnaberg grundeten Das Verhaltnis zum Mutterhaus war aber offensichtlich nicht immer ohne Probleme 1223 betonten der Propst und der Konvent von Ahnaberg ihre Rechte in Eppenberg Am 17 Februar 1224 bestatigte Erzbischof Siegfried noch einmal die Vorrechte des Klosters Ahnaberg Aber im Jahre 1250 verweigerte die Priorin von Eppenberg offen die Vorrechte des Stifts Ahnaberg aus heute nicht mehr bekannten Grunden und Eppenberg wurde ein selbstandiges Stiftskloster allerdings wie auch Ahnaberg unter der Schutzherrschaft der Abtei Spieskappel Es bluhte bald auf vor allem durch Schenkungen und Erwerb von Grundbesitz in den nahen Ortschaften Altenbrunslar Boddiger Besse und Gensungen Im Jahre 1269 ging die Grundung des Pramonstratenserinnenstiftes St Georg in Homberg an der Efze von dem Propst Arnold von Eppenberg aus Der wachsende Wohlstand fuhrte jedoch in der Folge zu einem Verfall von Sitten und Disziplin und schliesslich zu Verschwendung Misswirtschaft und wirtschaftlichem Niedergang Kartause St Johannis BearbeitenLandgraf Ludwig I beklagte sich bitter uber die Zustande im Kloster die heruntergekommenen Besitzungen und Gebaude und die in Vergessenheit geratene Disziplin Zucht und Ordnung Auf sein Betreiben erfolgte durch Papstliche Bulle 1438 die Auflosung des Stifts und seine Umwandlung in eine Kartause von Monchen aus Erfurt die 1440 einzogen Das Kloster erhielt den Namen St Johannis und wurde grosszugig aus und umgebaut 1471 schenkte Landgraf Ludwig II dem Kloster den Wimmenhof heute Domane Mittelhof und die nahe halb verfallene Burg Heiligenberg machte den Monchen dabei nur zur Bedingung dass sie in der Burgkapelle allwochentlich fur sein Heil beten sollten Sakularisation Bearbeiten1527 nach der Homberger Synode von 1526 mit der die Reformation in Hessen eingefuhrt wurde wurde das Kloster aufgehoben und von Landgraf Philipp I als Jagdschloss und Wirtschaftsgut genutzt Um 1610 liess Landgraf Moritz das Jagdschloss nach dem Vorbild italienischer Renaissanceschlosser umbauen Die Gebaude und Landereien wurden vom nahen Mittelhof mitbewirtschaftet Im Dreissigjahrigen Krieg wurde die Anlage zerstort danach zu einem Vorwerk und Schafhof der Staatsdomane Mittelhof umgebaut Im Siebenjahrigen Krieg 1756 63 verschanzten sich franzosische Truppen nach der verlorenen Schlacht bei Grebenstein sieben Wochen lang auf der Anhohe des Klosters zwei Schanzen am Abhang des Heiligenberges erinnern noch an ihr Lager Heutige Nutzung Bearbeiten nbsp Ehemaliges Torhaus heute Bienenkundemuseum1957 brannte das Hauptgebaude vom Blitz getroffen bis auf die Mauern nieder Die Gebaude und die Klosterkirche verfielen zunehmend bis der Bezirksimkerverein Felsberg ab 1984 die Wiederherrichtung und Pflege der Anlage ubernahm Im ehemaligen Torhaus des Klosters entstand dabei ein sehenswertes Bienenkundemuseum Vom Kloster selbst ist heute nur noch die Ruine der Klosterkirche erhalten Das Gebiet um die Kartause und die Ruinen selbst wurden im Dezember 1988 unter Naturschutz gestellt Literatur BearbeitenGisela Helmerich Stift und Kartause zu Eppenberg Quellen und Abhandlungen zur Geschichte der Abtei und Diozese Fulda 23 Parzeller Fulda 1979 ISBN 3 7900 0090 6 Gerhard Schlegel Eppenberg in Monasticon Cartusiense hrsg von Gerhard Schlegel James Hogg Band 2 Salzburg 2004 406 411 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kartause Eppenberg Sammlung von Bildern Klosterruine Kartause Domane MittelhofNormdaten Geografikum GND 4015072 0 lobid OGND AKS VIAF 238334146 51 1441 9 4642 Koordinaten 51 8 38 76 N 9 27 51 12 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kartause Eppenberg amp oldid 237994644