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Karl von Jan 22 Mai 1836 in Schweinfurt 3 September 1899 in Adelboden war ein deutscher klassischer Philologe und Musikwissenschaftler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenKarl von Jan der alteste Sohn des Klassischen Philologen und Gymnasialdirektors Ludwig von Jan 1807 1869 wandte sich schon wahrend seiner Studienzeit dem Spezialgebiet der antiken Musik zu Wahrend seines Studiums wurde er im Wintersemester 1853 54 Mitglied der christlichen Studentenverbindung Uttenruthia 1 Seine Promotion erreichte er 1859 an der Berliner Universitat mit der Dissertation De fidibus graecorum Uber die Saiteninstrumente der Griechen Seine erste Lehrerstelle erhielt Jan auf dem Gymnasium zum Grauen Kloster dessen Rektor Johann Friedrich Bellermann sich ebenfalls mit der altgriechischen Musik beschaftigte In der kurzen Zeit ihrer Zusammenarbeit empfing Jan zahlreiche Anregungen von Bellermann 1862 wechselte er an das Gymnasium in Landsberg an der Warthe wo er neben den Alten Sprachen auch den Gesangsunterricht und das Schulorchester ubernahm und Konzerte zur Auffuhrung brachte mit denen er die neue Orgel der Schule finanzierte Wegen Unstimmigkeiten mit der Landsberger Stadtverwaltung siedelte Jan 1875 nach Saargemund um wo er ebenfalls den Schulchor dirigierte 1883 wurde er als Gymnasialprofessor an das Lyceum zu Strassburg berufen Leistungen BearbeitenKarl von Jan war einer der bedeutendsten Forscher auf dem Gebiet der antiken griechischen Musik Er gehorte einer Generation von Forschern an die die noch junge Musikwissenschaft vom blossen Asthetisieren zu einer wirklichen nach anderen Disciplinen gleichstehenden Wissenschaft erhoben In seinen Schriften beschaftigte er sich mit der Funktion und Spielweise der antiken Saiten und Blasinstrumente Er fand beispielsweise heraus dass der Klang eines Aulos nicht wie die landlaufige Ubersetzung suggeriert dem einer Flote gleicht sondern eher einer Klarinette Die neuen Papyrusfunde in den 90er Jahren des 19 Jahrhunderts verfolgte Jan mit grossen Interesse Er beteiligte sich rege an der kritischen Herausgabe und Ordnung der Fragmente Seine grosse Ausgabe Musici scriptores Graeci Leipzig 1895 sammelte die Fragmente mit textkritischen Anmerkungen ohne Bearbeitungsversuche fur moderne Auffuhrungen zu unternehmen Jan gab darin auch Beispiele zur Umsetzung in moderne Notenschrift die er 1899 in einer Neubearbeitung veroffentlichte Das Werk begleitet von zahlreichen Vorstudien wurde noch 1962 und 1995 unverandert nachgedruckt und gilt als Jans wichtigste Veroffentlichung da es die langst veralteten Antiquae musicae auctores septem von Marcus Meibom 1652 ersetzte Jan mischte sich auch in die Forschungsdebatte uber die Harmonik der Kithara Musik ein und trat gegen den vorherrschenden Experten auf diesem Gebiet auf Rudolf Westphal Westphals Spekulationen uber mogliche harmonische Gesetze wies Jan grosstenteils zuruck und vertrat die Meinung man solle sich auf das sicher Erkennbare an der antiken Harmonielehre beschranken Nach seinem Tod wurden die Positionen beider Forscher aufgegeben Neben der antiken Musik beschaftigte sich Jan auch mit der des Mittelalters und der Fruhen Neuzeit besonders mit Jean Jacques Rousseau und Heinrich Schutz Er erhielt den Roten Adlerorden 4 Klasse 2 Literatur BearbeitenHermann Abert Jan Karl von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 50 Duncker amp Humblot Leipzig 1905 S 627 629 Einzelnachweise Bearbeiten Leopold Petri Hrsg Mitgliederverzeichnis des Schwarzburgbundes Vierte Auflage Bremerhaven 1908 S 153 Nr 234 Leopold Petri Hrsg Mitgliederverzeichnis des Schwarzburgbundes Vierte Auflage Bremerhaven 1908 S 153 Nr 234 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Karl von Jan Quellen und Volltexte Literatur von und uber Karl von Jan im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Karl von Jan in der Deutschen Digitalen Bibliothek Karl von Jan im Bayerischen Musiker Lexikon Online BMLO Normdaten Person GND 117077801 lobid OGND AKS LCCN n2008006616 VIAF 2626257 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jan Karl vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Klassischer Philologe und MusikwissenschaftlerGEBURTSDATUM 22 Mai 1836GEBURTSORT SchweinfurtSTERBEDATUM 3 September 1899STERBEORT Adelboden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl von Jan amp oldid 226312841