www.wikidata.de-de.nina.az
Karl Wilhelm Straub meist Karl Willy Straub 12 Marz 1880 in Karlsruhe 20 April 1971 in Saarbrucken war ein deutscher Schriftsteller Inhaltsverzeichnis 1 Jugend und Studium 2 Beruf und Berufung 3 Im Dritten Reich 4 Nachkriegszeit 5 Literarisches Erbe 6 Auszeichnung 7 Werke und Aufsatze 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseJugend und Studium BearbeitenKarl Wilhelm Straub war der Sohn des Postdirektors Karl Straub und seiner Ehefrau Wilhelmine geb Neuz Als Kind lebte er zunachst in Karlsruhe und Mannheim Als sein Vater 1893 ins Reichsland nach Schlettstadt versetzt wurde besuchte Karl Willy das dortige Gymnasium Sein Abitur legte er im Jahr 1900 in Rastatt ab Anschliessend leistete er seinen Militardienst als Einjahrig Freiwilliger beim 4 Unter Elsassischen Infanterie Regiment Nr 143 in Strassburg Straubs Zeit im Elsass pragte ihn nicht nur kulturell sondern auch literarisch durch seine Freundschaften mit Paul Schmitthenner Paul Bertololy und Franz Spieser so dass er schon als Schuler erste schriftstellerische Versuche unternahm Auch wahrend seines Jurastudiums ab 1902 in Strassburg Freiburg Berlin und Heidelberg interessierte er sich fur Literatur Theater und Architektur und besuchte Vorlesungen in Philosophie Germanistik und Kunstgeschichte Daneben schrieb er und konnte 1903 in den Munchner Neuesten Nachrichten eine Novelle veroffentlichen Beruf und Berufung Bearbeiten1908 absolvierte Karl Willy Straub ein Volontariat bei der Heidelberger Zeitung Als der Heidelberger Staatsrechtler Lilienthal im Jahre 1909 seine Dissertation uber Zeugnispflicht und Zeugniszwang in der Presse ablehnte beschloss Karl Willy Straub als freier Kunstler zu leben Neben journalistischen Arbeiten veroffentlichte er 1909 sein erstes grosses Prosawerk Vollblutfrauen Acht Frauenschicksale Als Straub von 1911 bis 1914 in Wurzburg als Redakteur fur das Feuilleton bei der Bayerischen Landeszeitung arbeitete machte er die Bekanntschaft des dort ansassigen dreizehn Jahre alteren Schriftstellers Max Dauthendey Im Ersten Weltkrieg kampfte Straub an der lothringischen und der russischen gegen Kriegsende an der Heimat Front Nach dem Ersten Weltkrieg zog er nach Saarbrucken wo er die Vereinigung der Kunstfreunde an der Saar mitbegrundete die dem kulturellen Leben dort neue Impulse verlieh 1920 heiratete er Klara Maria Emonds Aus dieser Ehe gingen eine Tochter und ein Sohn hervor 1928 berief ihn der Professor fur Architektur Paul Schultze Naumburg an die Berliner Universitat Dort arbeitete Straub von 1927 bis 1932 als Privatdozent fur Baukultur In Berlin machte er die Bekanntschaft der Schriftsteller Paul Fechter und Hans Martin Elster 1928 ubernahm Straub auf Empfehlung seines Jugendfreundes Paul Schmitthenner die Redaktion der Zeitschrift Deutsche Baukultur Seit seiner Jugend durch den Anblick des Strassburger Munsters mit deutscher Architektur gepragt lehnte Straub sowohl den Historismus als auch den Bauhausstil ab Gegen eine neue Sachlichkeit schrieb er 1932 sein Buch Die Architektur im Dritten Reich Auch als Schriftsteller war Straub konservativ Er lehnte den Expressionismus ab und galt seinen Kollegen als Meister des Sonetts Auch in seiner Prosa scheint sein lyrischer Stil durch wie etwa in seinem Tagebuchroman von 1926 Die Reise um Silvia 1931 wurde Straub Mitglied der NSDAP Im gleichen Jahr nahm Straub an einer Tagung des Rheinischen Dichterkreises in Freiburg teil und entschied anschliessend sich in der oberrheinischen Stadt niederzulassen Im Dritten Reich BearbeitenIn Freiburg wurde er 1933 kultureller Berater und Leiter des Presseamts der Stadt Im Laufe der Zeit kam es zu immer grosser werdenden Spannungen zwischen ihm und Oberburgermeister Franz Kerber So wechselte Straub 1937 ins Freiburger Stadtarchiv und schrieb dort Biographien und Aufsatze zur badischen Literatur 1939 heiratete er Frieda Franziska Auguste Koller in zweiter Ehe die kinderlos blieb 1940 erschien der als Hommage an Emil Gott verfasste Freiburg Roman Huter der Flamme der auch autobiographische Zuge hatte und fur das Selbstbild und Dichtungsverstandnis von Straub als Schlusselroman gilt 1 Die 1940 bei einer Dichterfahrt durch das von deutschen Truppen besetzte Elsass aufkommenden Erinnerungen an seine Jugendjahre verarbeitete er in seinem Buch von 1966 Erinnerungen an das Elsass Ein Zeitdokument Nachkriegszeit BearbeitenBei seiner Entnazifizierung nach Kriegsende stufte die Spruchkammer Karl Willy Straub als Mitlaufer ein und doch war fur ihn eine Welt zusammengebrochen Im Gegensatz zum literarischen Wandel der 50er Jahre blieb er weiterhin seiner eigenen literarischen Welt der im 19 Jahrhundert geborenen Autoren wie Richard Sexau Ludwig Finckh Hermann Burte Hermann Eris Busse Emil Strauss und Paul Sattele die alle mit dem Nazi Regime sympathisiert hatten verhaftet 2 Straub merkte wohl dass die literarische Erneuerung nach dem Krieg etwa mit der Gruppe 47 ihn nicht mehr betraf und so liess er seinen Gesellschaftsroman Ruf nach Istanbul ungedruckt Fast trotzig gab er seinen gesammelten Sonetten den Titel Hundert Sonette eines Zeitlosen Einige Jahre arbeitete er noch fur den Sudwestfunk und behandelte Themen der Badischen Heimat 1968 zog es Karl Wilhelm Straub zuruck an den Ort seiner ersten beruflichen Tatigkeit nach Saarbrucken wo er 1971 starb Literarisches Erbe BearbeitenDie Witwe Frieda Straub ubergab den literarischen Nachlass Karl Wilhelm Straubs an das Staatsarchiv Freiburg Seine private Bibliothek erhielt das Stadtarchiv Freiburg Auszeichnung Bearbeiten1967 Max Dauthendey Plakette in SilberWerke und Aufsatze BearbeitenSpiel und Kampf Gedichte 1908 Vollblutfrauen Acht Frauenschicksale 1909 Zwischen Tag und Abend Gedichte 1916 Sonette 1920 Die Reise um Silvia Tagebuch eines Empfindsamen 1926 Letzte Fahrt Neue Sonette Privatdruck 1927 Zwischen Gott und Welt Neue Gedichte 1930 Die Architektur im Dritten Reich Akademischer Verlag Dr Fritz Wedekind amp Co Stuttgart 1932 Uber sich selbst In Ekkhart Jahrbuch fur das Badner Land 1935 64f Huter der Flamme Roman 1940 Silberfuchse Roman 1943 Freiburg in vier Kriegen Kriegsnote und Kriegslasten Anno dazumal In Der Alemanne 1943 Architektur als Ausdruck der Gesinnung in Der Alemanne vom 28 April 1945 Das Heiratskarussell Lucrezia Corsini 2 Novellen 1955 Die hundert Sonette eines Zeitlosen 1907 1957 Eine Auswahl 1960 Heidelberg Hg vom Fremdenverkehrsamt der Stadt o J 1962 Erinnerungen an das Elsass Ein Zeitdokument 1966 Literatur BearbeitenFerdinand Gregori Lyrik des Jahres in Das literarische Echo 23 Jg 1921 H 8 Sp 468 Erich Durr Karl Wilhelm Straub in Saarbrucker Zeitung vom 27 November 1926 Wilhelm Westecker Lyriker in Berliner Borsenzeitung vom 25 Marz 1931 Hans Franck Zwischen Gott und Welt in Hamburger Nachrichten vom 26 Juni 1931 Erich Durr Zwischen Gott und Welt Der badische Lyriker Karl Wilhelm Straub in Neue Badische Landeszeitung vom 19 August 1931 Paul Weinacht Karl Wilhelm Straub Zu seinem 60 Geburtstag in Der Fuhrer vom 10 Marz 1940 Fritz Buhler Karl Wilhelm Straub 75 Jahre alt in Badische Heimat 35 Jg 1955 H 1 S 41 43 Wilhelm Kosch Deutsches Literatur Lexikon 2 Auflage Bd 4 1958 S 2899 Gustav Faber Karl Wilhelm Straub Architekt der Sprache Zum 80 Geburtstag in Ekkhart Jahrbuch fur den Oberrhein 1960 S 27 29 Gustav Faber Meister der Sonette Zum 80 Geburtstag von Karl Wilhelm Straub in Badische Neueste Nachrichten vom 11 Marz 1960 Fritz Buhler Karl Wilhelm Straub Dichter und Publizist Zu seinem 80 Geburtstag in Saarheimat 4 Jg 1960 H 3 S 20 f Gustav Faber Architekt der Sprache Der badische Dichter Karl Wilhelm Straub 90 Jahre in Saarbrucker Zeitung vom 9 Marz 1970 Paul Raabe Bucher und Autoren des literarischen Expressionismus 1992 S 460 f Manfred Bosch Straub Karl Wilhelm Willy Schriftsteller 1880 1971 In Bernd Ottnad Fred L Sepaintner Hrsg Baden wurttembergische Biographien Band 3 Stuttgart 2002 S 405 408 online Weblinks BearbeitenLandesarchiv Baden Wurttemberg Abt Freiburg Bestand T1 Zugang 1976 0046 Straub Karl Willy in der Datenbank Saarland BiografienEinzelnachweise Bearbeiten Stefanie Albus Kotz Biographie in Landesarchiv Baden Wurttemberg Abt Freiburg Bestand T1 Zugang 1976 0046 Landesarchiv Baden Wurttemberg Abt Freiburg Bestand T1 Zugang 1976 0046Normdaten Person GND 118755781 lobid OGND AKS LCCN no2011082549 VIAF 25398026 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Straub Karl WillyALTERNATIVNAMEN Straub Karl WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher SchriftstellerGEBURTSDATUM 12 Marz 1880GEBURTSORT KarlsruheSTERBEDATUM 20 April 1971STERBEORT Saarbrucken Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Willy Straub amp oldid 236164461