www.wikidata.de-de.nina.az
Karl B Schiedermayr auch Carl 3 November 1818 in Linz 29 Oktober 1895 in Kirchdorf an der Krems war ein osterreichischer Arzt und Botaniker Seltener wurde sein Name auch Carl Schiedermayr geschrieben sein Namenskurzel lautet Schied Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Als Arzt 1 2 Als Botaniker 1 3 Als Musiker 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAls Arzt Bearbeiten Karl Schiedermayr wurde am 3 November 1818 als Sohn des seit 1804 hier lebenden und aus Bayern stammenden kirchlichen Komponisten und Domorganisten Johann Baptist Schiedermayr der Altere 1779 1840 und dessen Ehefrau Barbara Schiedermayr geborene Eggerstorfer in Linz geboren Mit Johann Baptist Schiedermayr der Jungere einem Seelsorger und Geistlichen und Josef Schiedermayr einem Juristen und dem Abgeordneten im Paulskirchenparlament Wilhelm Schiedermayer hatte er unter anderem drei Bruder Selbst besuchte Karl Schiedermayr nach der Normalhauptschule ab den fruhen 1830er Jahren ein Linzer Gymnasium ehe er in der vierten Klasse als Konvikts Stipendist in das Stiftsgymnasium Kremsmunster wo P Marian Wolfgang Koller sein Interesse fur die Naturwissenschaften weckte wechselte Nach seinem Abschluss mit Auszeichnung vom Stiftsgymnasium studierte er von Oktober 1837 bis 1841 Medizin an der Universitat Wien und erhielt im Jahre 1843 die Titel Dr med und Mag obstet den Magistertitel in Geburtshilfe 1844 folgte die Promotion zum Dr chir An der Universitat zeigte er sich vor allem durch Vorlesungen von Stephan Ladislaus Endlicher von der Lehrkanzel der Botanik aber auch von Vortragen der Chemiker Adolf Martin Pleischl und Josef Redtenbacher begeistert Nach seiner Spitalspraxis am AKH Wien kehrte er im Jahre 1845 zuruck nach Linz wo er als Armenarzt sowie am Blinden und Taubstummeninstitut tatig war In weiterer Folge ubersiedelte er im Oktober 1849 nach Kirchdorf wo er von 1853 bis 1871 als provisorischer Bezirksarzt praktizierte Dabei zeichnete er sich vor allem bei der Blattern und Cholera Epidemie im Jahre 1855 aus Im Jahre 1871 wurde er zum landesfurstlichen Bezirksarzt der politischen Bezirke Kirchdorf an der Krems und Steyr Drei Jahre spater war er Bezirksarzt der Statutarstadt Linz und des politischen Bezirks Perg mit Sitz in Linz und wurde noch im gleichen Jahr zum substituierenden Landessanitatsreferenten fur Oberosterreich ernannt Am 25 Marz 1875 wurde er zum Statthaltereirat und offiziellen Landessanitatsreferenten fur Oberosterreich ernannt ehe er am 8 Juni 1890 in den Ruhestand ging 1 2 Weiters war er Korrespondent der meteorologischen Zentralanstalt und Mitglied mehrerer naturwissenschaftlicher Gesellschaften und Vereine Als Botaniker Bearbeiten Nachdem er sich bereits seit seiner Schul bzw Studienzeit mit Botanik beschaftigt hatte schloss er sich im Juni 1844 nach der Promotion und der abgelegten Spitalspraxis den Botanikern Brittinger Hinterhuber und Franz Sailer an und erkundete die heimische Flora Bald darauf kamen Ende der 1840er bzw in den 1850er Jahren weitere Botaniker wie Franz Aspock Johann Baptiste Duftschmid P Gotthard Hinterberger Hofstatter von Morl Franz Oberleitner Ignaz Sigismund Potsch Robert Rauscher Anton Eleutherius Sauter sowie die Professoren Kermer und Friedrich Simony sowie weitere Botaniker hinzu die sich ebenfalls um die Landeserforschung und die heimische Fauna bemuhten Dabei entstand auch eine Freundschaft mit dem Geologen Franz Carl Ehrlich vom Museum Francisco Carolinum und eine Bekanntschaft mit dem Botaniker Josef Ritter von Mor auf Suneg und Morberg Im Jahre 1849 trat er erstmals wissenschaftlich einer wissenschaftlichen Arbeit uber Die Vegetationsverhaltnisse in der Umgebung von Linz an die Offentlichkeit woraufhin er vom Francisco Carolinum als Referent fur Botanik in den Verwaltungsausschuss gewahlt und mit der Ordnung des Herbars beauftragt wurde 1856 nahm er die Verbindung zum aus Bohmen stammenden Mediziner und Botaniker Ignaz Sigismund Potsch auf und begann mit diesem eine systematische Aufzeichnung der oberosterreichischen Kryptogamen Hierbei widmete er sich im Speziellen der Bearbeitung der Algen und Pilze und Potsch der Bearbeitung der Flechten Moose und Farne 1872 erschien in Zusammenarbeit mit I S Potsch das Hauptwerk Schiedermayrs die Systematische Aufzahlung der im Erzherzogthume Oesterreich ob der Enns bisher beobachteten samenlosen Pflanzen Kryptogamen das von der k k zoologisch botanischen Gesellschaft in Wien herausgegeben wurde Weiters unterhielt er Kontakte zum Mediziner und Botaniker Anton Eleutherius Sauter zum Beamten Lokalhistoriker Schriftsteller und Botaniker Ludwig Heufler von Hohenbuhel sowie zu diversen anderen Botanikern Vor allem durch Sauter dem damaligen Kreisarzt von Steyr und Nestor der osterreichischen Kryptogamenforschung kam er zu seinem Hauptgebiet der Kryptogamenforschung Ab 1847 trat er als Ausschussmitglied des Musealvereins Francisco Carolinum in Linz in Erscheinung und war ab 1890 Ehrenmitglied des Museums Ab 1881 war er zudem Prases des Vereins fur Naturkunde in Osterreich ob der Enns Oberosterreich Verdient machte er sich vor allem um die Erforschung der bereits genannten Kryptogamen befasste sich jedoch auch mit Blutenpflanzen Gleich mehrere von ihm aber auch von anderen Botanikern entdeckte Pflanzenarten tragen seinen Namen Ausserdem machte er sich durch das Sammeln und Ordnen von palaontologischen Material verdient Seine reichhaltige botanische Sammlung sowie seine umfangreiche Bibliothek befinden sich heute im Oberosterreichischen Landesmuseum in seiner Heimatstadt Linz Neben den erwahnten botanischen Studien nahm er auch mikroskopische Untersuchungen des Wassers der Donau sowie der Brunnen in Linz vor die den Bau der 1893 eroffneten Linzer Wasserleitung anregten Noch zeitlebens erhielt er vom Geistlichen und Botaniker Franz de Paula Stieglitz einen Teil dessen mehr als 400 Arten umfassenden Flechtenherbars der Grossteil dieses Herbariums ging nach dem Tod von Stieglitz an das Stift Kremsmunster Als Musiker Bearbeiten Durch seine Familie der Vater Johann Baptist der Altere war Komponist und Organist der Grossvater Johann Georg Schiedermayr ein Schullehrer und Musiker der Onkel Georg Schiedermayr ebenfalls ein Organist und der Onkel Franz Xaver Schiedermayr ein Lehrer und Komponist kam auch Karl Schiedermayr mit seinen Brudern zur Musik Der als musikalisch begabt geltende Karl Schiedermayr gehorte unter anderem im Jahre 1845 zu den Grundungsmitgliedern des Mannergesangsvereins Linz genannt Liedertafel Frohsinn und schuf im Jahre 1852 die Liedertafel Kirchdorf bei der er auch als deren erster Chormeister fungierte Wenige Tage vor seinem 77 Geburtstag starb Schiedermayr nach langer schwerer Krankheit am 29 Oktober 1895 in Kirchdorf wo er bis zuletzt lebte und von wo aus er im Herbst 1893 noch einen umfangreichen Nachtrag seines Hauptwerkes herausbrachte Ehrungen Bearbeiten nbsp Ehrengrabstatte in Kirchdorf zweite Reihe erste Tafel In Linz ist seit 1954 der Schiedermayrweg in unmittelbarer Nahe zur Gugl in seiner Heimatstadt Linz nach ihm benannt 3 In unmittelbarer Nahe zum Landeskrankenhaus Kirchdorf an der Krems befindet sich die ebenfalls nach ihm benannte Schiedermayrstrasse 4 Weiters ist er Ehrenburger von Micheldorf in Oberosterreich 5 und seit 1937 von Kirchdorf an der Krems wo er lange Jahre lebte arbeitete und seinen Lebensabend verbrachte Sein Grab befindet sich am Friedhof der Stadtpfarrkirche Sankt Gregor in der Ehrengrabstatte Stadt Kirchdorf 6 Literatur BearbeitenAlfred Zerlik Karl Schiedermayr Arzt und Naturforscher aus Linz In Apollo Band 31 32 1973 S 11 12 zobodat at PDF Biografie Dr Karl Schiedermayr In Jahresberichte des Vereins fur Naturkunde in Osterreich ob der Enns zu Linz Band 25 1896 S 3 5 zobodat at PDF Nachruf Constantin von Wurzbach Schiedermayr Karl In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 29 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1875 S 274 Digitalisat Schiedermayr Karl In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 10 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1994 ISBN 3 7001 2186 5 S 112 f Direktlinks auf S 112 S 113 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Karl Schiedermayr Quellen und Volltexte Karl Schiedermayr auf der offiziellen Webprasenz der Harvard University Herbaria amp Libraries englisch Dr med Karl B Schiedermayr In ZOBODAT at OO Landes Kultur GmbH abgerufen am 1 Januar 1900 mit Publikationsliste Einzelnachweise Bearbeiten Personalstand des Musealvereines vom 31 Marz 1894 zobodat at PDF 52 Bericht uber das Museum Francisco Carolinum Linz 1894 ooegeschichte at PDF Schiedermayrweg In stadtgeschichte linz at Linzer Strassennamen Schiedermayrstrasse auf strassen in oesterreich at abgerufen am 26 Janner 2017 Nachweis in der Chronik der Pfarre Kirchdorf im Kremsthal abgerufen am 25 Janner 2017 Plakette an der Ehrengrabstatte Stadt Kirchdorf am Friedhof der Stadtpfarrkirche St Gregor gesehen am 14 Mai 2018 Normdaten Person GND 133255115 lobid OGND AKS VIAF 13494853 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schiedermayr KarlALTERNATIVNAMEN Schiedermayr Karl B Schiedermayr CarlKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Arzt und BotanikerGEBURTSDATUM 3 November 1818GEBURTSORT Linz Kaisertum OsterreichSTERBEDATUM 29 Oktober 1895STERBEORT Kirchdorf an der Krems Osterreich Ungarn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Schiedermayr amp oldid 233186406