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Karl Gerold 29 August 1906 in Giengen an der Brenz 28 Februar 1973 in Frankfurt am Main war ein deutscher Journalist und von 1947 an Mitherausgeber der Frankfurter Rundschau Ab 1954 war er ihr alleiniger Herausgeber Chefredakteur und Mehrheitsgesellschafter Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Karl Gerold Stiftung 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Familiengrab auf dem Frankfurter HauptfriedhofGerolds Mutter war Arbeiterin in der Vereinigte Filzfabriken AG in Giengen an der Brenz Starken Einfluss auf den jungen Karl hatte sein Grossvater Konrad Gerold der um 1900 Mitbegrunder des Giengener SPD Ortsvereins war Nach dem Realschulbesuch liess Gerold sich in dem Unternehmen in dem seine Mutter bis zur Altersgrenze arbeitete als Mechaniker ausbilden In dieser Zeit trat er der Jugendorganisation der SPD bei wurde Mitglied des Deutschen Metallarbeiterverbandes und wirkte an der Grundung der lokalen Untergliederung der Naturfreunde mit Nach dem Abschluss seiner Ausbildung fand er eine Anstellung in der damaligen Waffenfabrik Mauser in Oberndorf am Neckar und bekam nach weiteren Arbeitsplatzen in Mannheim Ludwigshafen am Rhein und Berlin einen Arbeitsplatz in einer Buntweberei in Wehr nahe der Grenze zur Schweiz Karl Gerold trat 1922 der Sozialistischen Arbeiterjugend bei Parallel entwickelte er als freier Mitarbeiter verschiedener Zeitungen seine journalistischen Kompetenzen 1933 geriet er aufgrund seiner aktiven Rolle in der Sozialistischen Arbeiterjugend unter der nationalsozialistischen Herrschaft in Schutzhaft konnte jedoch bald in die Schweiz fliehen Sommer 1933 Hier traf er mit der Gruppe um Karl Retzlaw einem deutschen Exil Kommunisten zusammen wurde Mitbegrunder des Bundes deutscher foderativer Sozialisten und unterstutzte den Widerstand gegen die nationalsozialistische Gewaltherrschaft unter anderem unterstutzte er von der Schweiz aus die britische Spionage In der Schweiz veroffentlichte Gerold mehrere Bucher schrieb fur Zeitungen und nahm als deren Korrespondent am Spanischen Burgerkrieg teil 1 2 Wahrend des Exils in der Schweiz wurde er 1943 wegen Neutralitatsbruch angeklagt kam in ein Arbeitslager und erhielt schliesslich eine Gefangnisstrafe auf Bewahrung Unmittelbar nach dem Krieg war er als Korrespondent fur Schweizer Zeitungen in Wiesbaden tatig Karl Gerold stiess nach dem Grundungsjahr der Frankfurter Rundschau im April 1946 zu deren Herausgebern die am 1 August 1945 die erste Lizenz zur Herausgabe einer Zeitung von der amerikanischen Besatzungsmacht erhalten hatten 1952 trat er im Interesse seiner journalistischen Unabhangigkeit aus der SPD aus Als 1954 Arno Rudert starb der als letzter der ursprunglich sieben Herausgeber in der Frankfurter Rundschau geblieben war wurde Karl Gerold zum alleinigen Herausgeber und ubernahm gleichzeitig die Aufgabe eines Chefredakteurs Die Frankfurter Rundschau entwickelte sich in der Folge zu einer angesehenen uberregionalen Zeitung mit nationaler Bedeutung die im eher konservativen politischen Klima der Nachkriegszeit entschlossen linke Positionen vertrat Als 1969 dem Innenminister des franquistischen Spanien Manuel Fraga Iribarne das Bundesverdienstkreuz verliehen wurde gab Gerold das ihm 1967 verliehene Grosse Bundesverdienstkreuz zuruck Er gab dazu am 13 Februar 1969 eine Erklarung ab 3 Diese Geste fuhrte zu erheblichem Aufsehen und einer Debatte des Deutschen Bundestags 1970 wurde Gerold mit der Wilhelm Leuschner Medaille ausgezeichnet 1971 erhielt er die Goethe Plakette des Landes Hessen Karl Gerold gilt als eine der aussergewohnlichen journalistischen und Herausgeberpersonlichkeiten der Nachkriegszeit 4 Neben seiner journalistischen Tatigkeit trat er auch immer wieder als Verfasser von Lyrik hervor Karl Gerold Stiftung Bearbeiten nbsp Das Depot am Karl Gerold Platz in Frankfurt Sachsenhausen vorubergehend 2009 2013 auch Sitz der Frankfurter Rundschau Redaktion Nach Karl Gerolds Tod im Jahre 1973 wurde zwei Jahre spater nach seinem erklarten Willen im Juli 1975 die Karl Gerold Stiftung gegrundet Sie besass zwei Drittel am Druck und Verlagshaus der Frankfurter Rundschau 1984 ging das restliche Drittel in ihren Besitz uber Mit dem Verkauf der Zeitung an M DuMont Schauberg im Fruhjahr 2006 verblieb bei der Gerold Stiftung nur noch ein zehnprozentiger Minoritatsanteil an der Frankfurter Rundschau 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl Gerold Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Karl Gerold im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Karl Gerold Stiftung Nachlass Bundesarchiv N 1717Einzelnachweise Bearbeiten Stefan Appelius Erfolg hat nur der Unabhangige In www appelius de zuletzt abgerufen am 21 Oktober 2014 Patrik von zur Muhlen Spanien war ihre Hoffnung Die deutsche Linke im Spanischen Burgerkrieg 1936 bis 1939 Verlag Neue Gesellschaft Bonn 1983 S 269 ISBN 3 87831 375 6 Gewogen und zu leicht befunden In fr online Jochen Steinmayr Der arme reiche Konrad Die Zeit am 9 Marz 1973 abgerufen am 21 Oktober 2014 Auslandische Interessenten fur Frankfurter Rundschau In faz net Normdaten Person GND 10738468X lobid OGND AKS LCCN no2007087098 VIAF 25117378 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gerold KarlALTERNATIVNAMEN Gerold Langen KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Journalist und Herausgeber der Frankfurter RundschauGEBURTSDATUM 29 August 1906GEBURTSORT Giengen an der BrenzSTERBEDATUM 28 Februar 1973STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Gerold amp oldid 229014437