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Dieser Artikel befasst sich mit dem deutschen Wissenschaftler Karl Eugen Slevogt Zu anderen Personen siehe Karl Slevogt und Carl Slevogt Karl Eugen Slevogt 9 Mai 1912 in Apolda Thuringen 5 Dezember 1976 in Weilheim in Oberbayern war ein deutscher Physiker und Unternehmensgrunder der Wissenschaftlich Technische Werkstatten GmbH Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Ehrungen 4 Quellen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKarl Eugen Slevogt war das zweite Kind von Karl Joachim Slevogt und dessen Ehefrau Josefine geb Engelbrecht 1 Er hatte eine altere Schwester und einen jungeren Bruder Karl E Slevogts Vater war als Automobil Konstrukteur und erfolgreicher Rennfahrer bekannt der 1909 mit einem Fahrzeug mit einem von ihm entwickelten Motor einen Geschwindigkeitsweltrekord fur Vierzylinder 130 km h aufgestellt hatte In Apolda leitete dieser eine Automobilfabrik Seine Schulzeit absolvierte Karl E Slevogt in Hameln In der dortigen Oberrealschule legte er 1931 sein Abitur ab 1 Anschliessend studierte er Physik an den Hochschulen Hannover Graz und Wurzburg 1 Mit einer Arbeit uber Dispersion und Absorption elektrischer Wellen in Alkoholen und wassrigen Losungen promovierte Karl E Slevogt im Februar 1938 an der Universitat Wurzburg zum Doktor der Naturwissenschaften Dr rer nat und war anschliessend ab Marz 1938 als Assistent am Physikalischen Institut der Bergakademie Clausthal tatig 1 Dort habilitierte er im Januar 1941 mit einer Arbeit Uber die Fortpflanzung ultrakurzer Wellen langs eines dielektrischen Leiters und war spater als Dozent tatig 1 Im Februar 1941 wurde er zum Militardienst bei der Luftwaffe der Wehrmacht eingezogen wo er bis zum Kriegsende im Funkmessdienst an der Luftnachrichtenschule Halle und in der Entwicklung eingesetzt war Er gehorte zu den wissenschaftlichen Pionieren im deutschen Raketenzentrum in Peenemunde wahrend des Zweiten Weltkrieges um Wernher von Braun und war verantwortlicher Leiter in der Raketenentwicklungsgruppe Steuerung und Lenkung 2 Der Kontakt zu Wernher von Braun hielt uber Jahrzehnte und Karl E Slevogt traf diesen zuletzt 1972 in der Schweiz Am 2 Juni 1956 heiratete Karl E Slevogt Eva geb Ernst Aus dieser Ehe ging Tochter Petra 1960 hervor 1 Am 5 Dezember 1976 verstarb er im Weilheimer Krankenhaus im Alter von 64 Jahren an den Folgen eines Gehirnschlags 3 Am 8 Dezember 1976 fand seine Beisetzung in Polling statt dem er sich immer besonders verbunden fuhlte Dort hatte er auch am 11 September 1976 zum Ehrensenator der Academia Cosmologica Nova berufen werden sollen Wirken BearbeitenAm 1 September 1945 machte sich Karl E Slevogt selbstandig und grundete in Wessobrunn das Ingenieurburo fur Elektrophysik und Aufbereitung 1 Die ersten Betatigungsfelder lagen auf Bauernhofen in der Umgebung wo Reparaturarbeiten aller Art ausgefuhrt wurden Kurz darauf begann Slevogt mit der Herstellung von Radiogeraten Bereits Mitte 1946 zahlte der Betrieb der bis 1949 im Anwesen eines Wessobrunner Mechanikermeisters untergebracht war vier Mitarbeiter Zu dieser Zeit entstand dort auch die von Karl E Slevogt entwickelte Thassilo Radiogerate Serie 4 Die Chassis liess er von der Firma Zarges Holzgehause von Schreinereien fertigen 1947 lag die Jahresproduktion der Thassilo Radios bei etwa 200 Stuck 1948 benannte Karl E Slevogt sein Unternehmen in WTW Wissenschaftlich Technische Werkstatten um Gleichzeitig suchte er nachdem die Nachfrage nach seinen Radiogeraten abnahm nach neuen Geschaftsideen und Produkten Das erste Messinstrument das WTW im Jahr 1948 entwickelte war ein Messgerat zur Bestimmung der Dielektrizitatskonstante kurz Dekameter genannt 1 Bereits ein erstes Muster dieses Gerats konnte erfolgreich vermarktet werden Erste Kaufer waren die Chemischen Werke Huls Der erste Schritt fur den weiteren Geschaftserfolg war damit getan Im folgenden Jahr 1949 wurde ein Dekameter entwickelt der speziell auf die Messung der Feuchtigkeit von Tabak ausgelegt war Diesen konnte Slevogt zunachst bei einem deutschen Reemtsma 4 spater auch bei europaischen Tabakwarenherstellern erfolgreich vermarkten In der Folgezeit entwickelte die Firma WTW eine Vielzahl weiterer Mess und Analyseinstrumente und gerate So konnte Karl Eugen Slevogt im Jahr 1954 ein pH Wert Messgerat im Markt einfuhren Im selben Jahr verlegte er den Sitz des Unternehmens mit 20 Mitarbeitern von Wessobrunn nach Polling 4 an den heutigen Standort der 1978 im Rahmen der Gemeindegebietsreform in das Gebiet der Stadt Weilheim in Oberbayern einbezogen wurde 1 4 In den folgenden Jahren rief Slevogt weitere Betriebe ins Leben 1958 grundete er ein Institut zur Entwicklung chemisch physikalischer Analysemethoden 1 Ein Jahr spater 1959 grundete er den Handelsbetrieb Dr Slevogt amp Co der fur den Import und Export wissenschaftlicher Gerate zustandig war sowie die Service Firma Elektromos deren Aufgabe im Service und in der Montage hochwertiger Mess und Analysegerate bestand 1 1965 brachte WTW den ersten gelgefullten elektrochemischen Sauerstoffsensor auf den Markt 1 3 Erstmals konnte mit diesem Sensor mit einer Elektrolytfullung uber mehrere Monate hinweg Sauerstoffkonzentrationen gemessen werden Massgeblicher Motor der Entwicklungen von WTW war immer wieder Karl E Slevogt selbst der auch andere Forschungs und Entwicklungsaufgaben mit einer eigenen Arbeitsgruppe ubernahm Eine seiner Grundideen war leistungsfahige Gerate fur Forschung und Ausbildung zu bauen die auch im Routinebetrieb Anwendung finden konnten Der Themenbereich Umweltschutz wurde von Karl Slevogt fruhzeitig erkannt und entsprechende Mess und Analysegerate entwickelt Mit dem anhaltenden Unternehmenserfolg wurde auch der Raumbedarf am Betriebsstandort immer grosser Das zwischenzeitlich weltweit tatige Unternehmen wurde deshalb 1963 durch einen Forschungs und Entwicklungsbau 1971 durch die sogenannte Valentinerhalle Montagehalle und 1976 mit einem Verwaltungs und Konstruktionsgebaude erweitert 1 Aber nicht nur als Firmengrunder und chef sondern auch als Wissenschaftler hatte sich Slevogt einen guten Ruf und grosse Bekanntheit erworben Grundlegende Arbeiten und Veroffentlichungen unter anderem uber die elektrischen Messungen mit Hochfrequenztechnik speziell in wassrigen Losungen sowie die Messtechnik der elektrolytischen Leitfahigkeit brachten ihm weltweite Anerkennung ein Ehrungen BearbeitenSlevogts Wirken in verschiedenen wissenschaftlichen Gremien fuhrte auch zu verschiedenen Berufungen und Ehrungen Er war Vizeprasident des Kuratoriums Der Mensch und der Weltraum 3 Nikolaus Kopernikus Medaille in Silber 3 Mitglied des Beirats Luft Raumfahrt und Meeresforschung im Deutschen Museum Munchen Als Experte gab er anlasslich der ersten Mondlandung ein Fernsehinterview In Erinnerung an ihren Firmengrunder gab die WTW GmbH ihrem im Fruhjahr 1990 fertiggestellten Erweiterungsbau den Namen Dr Karl Slevogt Haus Die im Fruhjahr 1993 errichtete Haupterschliessungsstrasse zur Firma WTW wurde von der Stadt Weilheim in Dr Karl Slevogt Strasse benannt Quellen BearbeitenArtikel in der der Zeitschrift Funkgeschichte Jahrgang 25 im Jahr 2002 Nummer 145 Seiten 249 bis 252 Firmengeschichte WTWWeblinks BearbeitenWebsite uber Karl Eugen SlevogtEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m Heft zur Ausstellung uber Dr rer nat habil Karl Eugen Slevogt im September 2004 im Landratsamt Weilheim Schongau in Weilheim i OB Mitteilungsblatt der GDCh Fachgruppe Analytische Chemie Springer Verlag 1991 Seite M 119 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b c d Gerhard Turba Wissenschaftler Unternehmer Mensch Munchner Merkur vom 2 September 2004 aktualisiert am 25 April 2009 a b c d Zum 70 Jahrigen ein Ausflug in die Technikgeschichte Munchner Merkur vom 20 Juli 2015Normdaten Person GND 1226808034 lobid OGND AKS VIAF 8980161332393852420007 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Slevogt Karl EugenKURZBESCHREIBUNG deutscher Physiker und Firmengrunder der Wissenschaftlich Technische Werkstatten GmbHGEBURTSDATUM 9 Mai 1912GEBURTSORT Apolda ThuringenSTERBEDATUM 5 Dezember 1976STERBEORT Weilheim in Oberbayern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Eugen Slevogt amp oldid 234310618