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Karl Albert Scherner 25 Juli 1825 in Deutsch Krawarn bei Ratibor 6 Juni 1889 in Breslau war ein deutscher Philosoph und Psychologe 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Werke 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKarl Albert Scherner wurde 1825 als Sohn des Gerichts Aktuars Albrecht Scherner und der Josephine Preuss bei Ratibor in Schlesien geboren Er hatte einen Bruder der zu seinen Lebzeiten fruh verstarb und eine Schwester als jungste der Geschwister Nach dem Besuch der Landschule in Krawarn wechselte Karl Albert auf das Gymnasium in Ratibor In Breslau studierte er katholische Theologie und Philosophie seit Mai 1846 Hochschullehrer Scherners waren der katholische Theologe Peter Joseph Elvenich der Philosoph Christian Julius Braniss 1792 1878 der Asthetiker und Literarhistoriker Karl August Timotheus Kahlert sowie der katholische Dogmatiker und Domherr Johann Baptist Baltzer Die philosophische Ausbildung stand somit im Zeichen des Reformkatholizismus wie er von Georg Hermes und Anton Gunther gepragt wurde Dieser knupfte an die moderne Philosophie von Immanuel Kant Johann Gottlieb Fichte und Friedrich Wilhelm Schelling an 1850 schloss Scherner sein Studium mit einer preisgekronten Dissertation ab In ihr verglich er die Definition des Schonen durch Platon mit der Definition Gottes 1858 habilitierte sich Scherner in Breslau nach einer langeren Nervenkrankheit und dem Tod seines Vaters mit einer lateinischen Dissertation uber die Unterscheidung von Geist und Materie und ihrer naturlichen Verbindung im Menschen 1 Einem Brief den Scherner am 31 Mai 1877 an die Redaktion der Schlesischen Zeitung gerichtet hatte ist zu entnehmen dass er sich inzwischen verheiratet hatte 1 Leistungen Bearbeiten nbsp Titelblatt des Werks Das Leben des Traums Scherner hielt als Privatdozent uber 13 Jahre hindurch regelmassig Vorlesungen uber allgemeine Psychologie sowie uber spezielle Themen wie uber den Traum uber die Psychologie der Frau und der grossen Manner wie Friedrich der Grosse und Joachim Nettelbeck uber literarische Charaktere wie King Lear und Hamlet uber Magnetismus und die Tierseele sowie uber die Psychologie der Sprichworter Nettelbeck hatte wahrend der napoleonischen Kriege viel Burgersinn und Zivilcourage bewiesen Im Sommer 1872 scheint Scherner seine Lehrtatigkeit aufgegeben zu haben offenbar da keine Berufung an ihn erging und sowohl der pekuniare als auch der akademische Erfolg fur ihn zu sehr auf sich warten liessen Diese Annahme scheint auch dadurch bestatigt zu werden dass er seine letzte einmal wochentlich gehaltene Lehrveranstaltung im Winter 1871 just in dem Moment gab als der nach Breslau berufene Wilhelm Dilthey eine dreistundige Vorlesung uber Anthropologie und Psychologie sowie eine einstundige uber Spinoza und dessen Einfluss auf Goethe mit Erfolg anbot Auch das Schriftenverzeichnis von Scherner bestatigt diese Vermutung Nach der Monographie im Jahre 1861 uber das Leben des Traums das als Erstes Buch angekundigt wurde erschienen erst 1875 und 1876 zwei geographische Bucher Tatra Fuhrer Erst 1879 erscheint ein weiteres Werk psychologischen Inhalts unter dem Titel Dass die Seele ist Neue Forschungen und Entdeckungen in Briefen offenbar bedingt durch die Neuentdeckung und die verstarkte Rezeption durch Johannes Volkelt und Robert Vischer 1 Die Veroffentlichungen Scherners uber den Traum gelten noch heute als die fuhrenden Publikationen uber dieses Thema in seiner Zeit neben denen von Ludwig von Strumpell oder Wilhelm Wundt Sigmund Freud hat sich in seiner Traumdeutung auf Scherner bezogen Allerdings vertrat Scherner ahnlich wie Wundt und von Strumpel bevorzugt naturwissenschaftlich bzw somatisch begrundbare Theorien und nicht in gleichem Masse wie Freud es versuchte ausserdem auch spezifisch psychologische bei denen seelischen Bedingungen eine eigene Art von Gesetzmassigkeit zukam vgl auch Traumdeutung auf der Objektstufe Scherners Hypothesen muten heute manchmal recht skurril an was sich etwa am Beispiel seiner somatischen Symbolbildungen belegen lasst vgl auch Latenter Trauminhalt 2 Werke Bearbeiten Auszug Leben des Traums 1861 Entdeckungen auf dem Gebiete der Seele Erstes Buch Das Leben des Traums Heinrich Schindler Verlag Berlin 1861 Dass die Seele ist Neue Forschungen und Entdeckungen in Briefen 1879Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Karl Albert Scherner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek DFG Projekt Romantische Anthropologie deutsch abgerufen am 23 Oktober 2013Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Stefan Goldmann Via Regia zum Unbewussten Freud und die Traumforschung im 19 Jh Psychosozial Verlag Giessen 2003 ISBN 3 89806 273 2 S 236 243 Christoph Turcke Philosophie des Traums C H Beck Munchen 2008 ISBN 978 3 406 57637 9 S 21 f zu Stw Karl Scherner Normdaten Person GND 104330236 lobid OGND AKS VIAF 37349275 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Scherner Karl AlbertKURZBESCHREIBUNG deutscher Philosoph und PsychologeGEBURTSDATUM 25 Juli 1825GEBURTSORT Deutsch KrawarnSTERBEDATUM 6 Juni 1889STERBEORT Breslau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Albert Scherner amp oldid 239584695