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Dieser Artikel beschreibt eine Insel im Schweriner See Bezuglich Kaninchenwerder als fruherer Name der Pfaueninsel in Berlin siehe dort Kaninchenwerder ist eine 0 37 km grosse Binnenseeinsel im sudlichen Schweriner Innensee KaninchenwerderInsel Kaninchenwerder Luftaufnahme Insel Kaninchenwerder LuftaufnahmeGewasser Schweriner SeeGeographische Lage 53 37 8 N 11 28 7 O 53 618888888889 11 468611111111 55 Koordinaten 53 37 8 N 11 28 7 OKaninchenwerder Mecklenburg Vorpommern Lange 1 09 kmBreite 620 mFlache 37 haHochste Erhebung Jesarberg55 mEinwohner unbewohntLage Kaninchenwerders im Schweriner See Lage Kaninchenwerders im Schweriner SeeDie Insel entstand wahrend der Weichseleiszeit vor 20 000 Jahren und ist zusammen mit ihrer sudostlichen Nachbarinsel Ziegelwerder Bestandteil eines zu grossen Teilen unter Wasser liegenden Hohenruckens Sie ist eine Endmoranengabel aus dem Frankfurter Stadium der Eiszeit Die Landflache hat eine maximale Nord Sud Ausdehnung von etwa 1090 Metern und eine West Ost Ausdehnung von zirka 620 Metern Hochste Erhebung ist der etwa 55 6 Meter u NN und somit etwa 18 Meter uber dem Seespiegel hohe Jesarberg Die Insel entstand durch die Aufschuttung von Schmelzwassersanden Sie ist aus Lockersedimenten wie Geschiebemergel Sand und Ton aufgebaut geringfugig kam es zur Torfbildung Am Ostufer haben sich kleine Strandwalle ausgebildet wahrend die Nord und Westufer durch Wellenerosion gefahrdet sind und kleine Kliffs entstanden Die Insel Kaninchenwerder im Schweriner Innensee wurde 1923 Naturschutzgebiet und ist seit 1935 Bestandteil des Naturschutzgebiets Kaninchenwerder und Grosser Stein seit 2005 ist sie Bestandteil des Europaischen Vogelschutzgebietes im Landschaftsschutzgebiet Schweriner Innensee und Ziegelaussensee Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Flora und Fauna 3 Erreichbarkeit 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenPrahistorische Funde weisen auf eine sehr fruhe jedoch nicht durchgehende Besiedlung der Insel seit der Jungsteinzeit durch Fischer und Jager hin Als der See in der Bronzezeit eine Wasserhohe auf etwa dem heutigen Niveau erreichte verliessen die Siedler die Insel fur die folgenden 3000 Jahre wurden keine Siedlungsspuren nachgewiesen Die Insel ging aus dem Besitz der Obotritenfursten mit Grundung der Grafschaft Schwerin in den Besitz von Heinrich dem Lowen uber Die erste urkundliche Erwahnung unter der Bezeichnung Kaninekenwerder in einem Teilungsvertrag zwischen den Herzogen Albrecht und Johann von Mecklenburg stammt aus dem Jahr 1407 Es wird davon ausgegangen dass der Name mit dem Aussetzen von Kaninchen auf der Insel entstanden ist Das Wort Werder steht fur eine Erhebung oder Insel nbsp Aussichtsturm der Insel Kaninchenwerder1561 wurde eine Ziegelei errichtet die nicht durchgehend betrieben und 1853 nach der 1851 erfolgten Einstellung der Produktion endgultig abgerissen wurde Zur Herstellung der Ziegel baute man Vorkommen an Beckenschluffen ab Wahrend des Siebenjahrigen Krieges zog sich der mecklenburgische General von Zulow 1759 mit seinen Truppen auf die Insel Kaninchenwerder zuruck um einer Zwangsrekrutierung durch preussische Truppen unter Fuhrung von Generalmajor von Kleist zu entgehen welche zeitgleich widerstandslos die Stadt besetzten 1 Carl Christian Molchin richtete 1852 erste Fahrverbindungen nach Kaninchenwerder ein 1870 wurden auf der Insel franzosische Kriegsgefangene in Zelten untergebracht wodurch sie bei Damen hoherer Bildungsschichten zum beliebten Ausflugsziel wurde die die Gefangenen bestaunten und versorgten Dies sowie die Konversation mit den Franzosen in ihrer Landessprache stiess bei Patrioten und Magistrat auf wenig Gegenliebe 2 1874 errichtete man eine Gastwirtschaft Am 28 Mai 1895 eroffnete auf dem Jesarberg der Aussichtsturm entworfen durch den Schweriner Baudirektor Gustav Hamann gebaut durch die Baufirma von Ludwig Clewe Der Turm bietet eine Aussicht auf den Schweriner See und die Stadtsilhouette Schwerins Bis 1918 gehorte Kaninchenwerder zum herzoglichen Hausgut und anschliessend zum Amt Schwerin Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Insel 1949 in Planungen eines zu errichtenden Volkskulturparks einbezogen die aus Geldmangel nur zum Teil umgesetzt wurde 3 In den 1970er und 1980er Jahren wurden auf der Insel jahrlich mehr als 20 000 Besucher gezahlt Zahlen die nach der Wende nicht mehr erreicht wurden Eine Fahrverbindung gab es in den Sommermonaten durch die Weisse Flotte jedoch immer Vorhanden ist nur ein Imbissbetrieb Seit Juli 2007 besteht wieder die Moglichkeit den 21 5 m hohen Aussichtsturm zu besteigen In seinem Zwischengeschoss finden naturkundliche Ausstellungen statt 4 Flora und Fauna Bearbeiten nbsp Seeadler auf Kaninchenwerder nbsp Durch den Bedarf der Ziegelei an Holz war die Insel zwischen 1571 und 1831 weitgehend baumfrei Im 19 Jahrhundert wurde Kaninchenwerder durch den Schweriner Hofgartner Theodor Klett wiederaufgeforstet Dabei wurden 60 nicht heimische Geholzarten angepflanzt Es folgte eine Nutzung als Waldweide Heute ist die Insel uberwiegend mit Erlen bewaldet Aufgrund des Brut und Ruckzugsgebiets vieler Tierarten wurde Kaninchenwerder bereits 1923 unter Naturschutz gestellt und gehort seit 1935 aktuell zum 52 9 Hektar grossen Naturschutzgebiet Kaninchenwerder und Grosser Stein Der sogenannte 7 4 m messende Grosse Stein befindet sich zirka einen Kilometer nordwestlich der Insel 5 Bis 1980 wurde Landwirtschaft betrieben Der Schweriner See wies in seiner Geschichte bereits hohere wie auch niedrigere Wasserpegel als heutzutage auf Durch Wasserspiegelabsenkungen kam es zur Bildung von mit Eschen bewachsenen Seeterrassen und Verlandungsbereichen auf denen sich feuchte Erlenbruchwalder ausbreiteten und Niedermoortorfe bildeten Bei Untersuchungen der Pflanzenwelt auf der Insel konnten 269 Arten von denen sich 18 auf der Roten Liste befinden nachgewiesen werden Der Waldbewuchs ist noch recht jung und wird mit Ausnahme des Hafenbereiches und der Wanderwege forstwirtschaftlich nicht mehr genutzt An Tieren kommen auf Kaninchenwerder Wildschwein Fuchs Reh Steinmarder Mink 66 Vogel sowie vier Fledermausarten vor Auch Spuren von Fischottern wurden entdeckt Der vor Jahrhunderten durchgefuhrte Versuch Kaninchen anzusiedeln verlief erfolglos fortbestehen konnten jedoch ausgesetzte Weinbergschnecken Erreichbarkeit BearbeitenDie Insel wird von Mai bis September regelmassig von Schiffen der Weissen Flotte angelaufen die hier einen Anleger besitzt Durch einen Hafenbereich ist Kaninchenwerder auch fur Fuhrer von Sportbooten zuganglich Auf der Insel befinden sich Wanderwege und ein Naturerlebnispfad mit insgesamt 19 Stationen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kaninchenwerder Sammlung von Bildern Literatur uber Kaninchenwerder in der Landesbibliographie MV Informationen zur Insel auf dem Website der Stadt Schwerin Naturerlebnisraum Memento vom 11 Februar 2013 im Webarchiv archive today Weitere Informationen zur Insel auf dem Website der Stadt Schwerin Naturschutz Memento vom 12 Februar 2013 im Webarchiv archive today Einzelnachweise Bearbeiten B Kasten und J U Rost Schwerin Geschichte der Stadt Schwerin 2005 S 192 Einzelheiten s bei Wilhelm von Schultz Meklenburg und der 7jahrige Krieg Erster Theil S 205 316 in Jahrbucher des Vereins fur Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Bd 53 1888 1 2 Vorlage Toter Link portal hsb hs wismar de S 275 ff Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Januar 2017 Suche in Webarchiven 1 2 Vorlage Toter Link portal hsb hs wismar de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2019 Suche in Webarchiven 279 280 Kasten Rost S 195 Kasten Rost S 265 266 Quelle fur Turmhohe Daten zur Inselgeschichte im Kaninchenwerder Infoblatt Nr 2 vom Juni 2005 Seite 6 MVWEB de Naturschutzgebiet Kaninchenwerder und Grosser Stein Memento vom 5 November 2007 im Internet Archive Naturschutzgebiete in Schwerin nbsp Naturschutzgebiet nbsp Wappen SchwerinKaninchenwerder und Grosser Stein im Grossen Schweriner See Kiesgrube Wustmark Ziegelwerder Normdaten Geografikum GND 1135996849 lobid OGND AKS VIAF 3179149919433906650009 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kaninchenwerder amp oldid 238475557