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Der Kampf um Merkendorf war eine militarische Auseinandersetzung zwischen Verbanden der US Army und der Waffen SS gegen Ende des Zweiten Weltkrieges um die Stadt Merkendorf in Mittelfranken Bei den dreitagigen Kampfen vom 18 bis 20 April 1945 die mit der Einnahme Merkendorfs durch die Amerikaner endeten starben 96 Menschen 1 Zahlreiche teils historische Gebaude wurden zerstort 2 Kampf um MerkendorfTeil von Zweiter WeltkriegDatum 18 bis 20 April 1945Ort Merkendorf Mittelfranken Ausgang Ruckzug der deutschen TruppenFolgen Besetzung von Merkendorf durch die US ArmyKonfliktparteienDeutsches Reich NS Deutsches Reich Vereinigte Staaten 48 Vereinigte StaatenBefehlshaberWilly Baumgartel Charles B McClellandVerlustezwischen 11 und 80 Tote A 1 zwischen 2 und 70 Tote Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf 3 Folgen 4 Zahl der Toten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenAb dem 26 Marz 1945 begann die 7 US Armee den Rhein bei Worms zu uberqueren 3 Zu den Verbanden gehorte die 101 Cavalry Group mechanized der Nationalgarde unter dem Kommando von Colonel Charles B McClelland Sie war mit Spahpanzern und einigen Jagdpanzern ausgerustet und ubernahm Aufklarungs und Sicherungsaufgaben an den Flanken der 7 Armee 4 Hierbei geriet sie in kleinere Hinterhalte deutscher Truppen die versuchten das Vordringen der Alliierten zu verzogern Troop A der 101 wurde am 18 April 1945 in Wolframs Eschenbach in Kampfe verwickelt wahrend Troop C diesen Ort umging und auf Merkendorf vorruckte 5 Geschwachte Truppenverbande der deutschen Wehrmacht wichen vor den heranruckenden amerikanischen Panzerverbanden immer weiter nach Suden zuruck auch uber die Reichsstrasse 13 an der Merkendorf lag Die Heeresgruppe B entschied Merkendorf zu verteidigen Der Ort wurde zur Festung erklart Mit der Aufgabe wurde die der Heeresgruppe B unterstellte SS Kampfgruppe Bataillon Deggingen unter dem Befehl von SS Sturmbannfuhrer Willy Baumgartel beauftragt und vom wurttembergischen Deggingen aus in die Region beordert Merkendorf war die einzige Gemeinde im weiteren Umkreis die verteidigt werden sollte Am 14 April protestierten einige Merkendorfer Frauen erfolglos gegen die Verteidigung der Stadt Am 16 April wurden in Merkendorf Verteidigungsanlagen errichtet darunter eine Panzersperre Am Nachmittag des 17 April besichtigte Kreisleiter Gerstner die Verteidigungsanlagen 150 Frauen und Kinder protestierten erneut gegen die geplante Verteidigung jedoch ebenfalls ohne Erfolg Amerikanische Truppenverbande uberschritten die Reichsstrasse 14 bei Ansbach Im Merkendorfer Rathaus hielten deutsche Offiziere eine Lagebesprechung ab Zerschlagene Heeresteile der 2 Gebirgs Division zogen sich auf der Reichsstrasse 13 von Ansbach kommend und auf der Staatsstrasse Wolframs Eschenbach Windsbach zuruck Sprengkommandos zerstorten auf ihrem Ruckzug in Richtung Gunzenhausen alle grosseren Brucken wie die in Ornbau 6 Verlauf BearbeitenAm Mittag des 18 April 1945 erschienen amerikanische Beobachtungsflugzeuge uber Merkendorf Amerikanische Truppen drangen in Richtung Wolframs Eschenbach Merkendorf vor Der Volkssturm der weitere Verteidigungsanlagen um die Stadt errichten sollte wurde aus dem nahen Monchswald zuruckbeordert In den nachsten Stunden suchte die Stadtbevolkerung Schutz in Kellern und behelfsmassig errichteten Unterstanden in Garten Die deutschen Truppen bezogen Positionen in und um den Ort Anruckende amerikanische Panzer auf der Anhohe bei Gerbersdorf wurden mit Maschinengewehren beschossen Diese erwiderten das Feuer Die Stadtkirche Unserer Lieben Frau und weitere Gebaude gerieten in Brand Die Kampffront verlief im Nordosten zur Altstadt US Panzer beschossen die Stadt Um den weiteren Beschuss zu verhindern ging ein Bewohner mit einem weissen Tuch den Gegnern entgegen und erreichte die Einstellung des Feuers Die Amerikaner besetzten Merkendorf mit 40 bis 50 Panzern und Panzerspahwagen Es brannte an 28 Stellen in der Stadt Das Kampfbataillon Deggingen zog sich etwa 2 5 Kilometer von Merkendorf entfernt in die Walder zuruck Der Kommandant der SS Truppen verfugte dass zwei Kampfgruppen in der Nacht vom 18 auf den 19 April in der Nacht in Merkendorf einzudringen hatten um die Panzer der Amerikaner zu zerstoren 7 Gegen 3 Uhr am 19 April arbeitete sich eine Kampfgruppe an das Untere Tor und das Taschentor heran und zerstorte in einem verlustreichen Strassenkampf sechs amerikanische Panzer und einen Panzerspahwagen Ein weiterer Verband ruckte von Suden und Sudosten in die Vorstadt ein Bei heftigem Kampf wurden mehrere Panzer zerstort Unterdessen drang die 1 Kompanie des SS Verbands bis zum Marktplatz vor Beim Unteren Tor kam es erneut zu schweren Gefechten Aufgrund der letztlichen militarischen Uberlegenheit der Amerikaner zogen sich die SS Kampftruppen wieder in den Monchswald zuruck Der amerikanische Besatzungskommandant erliess fur die Stadtbevolkerung fur den Abend eine Ausgangssperre Auch die amerikanischen Verbande zogen sich aus der Stadt zuruck Die Nacht vom 19 auf den 20 April blieb ruhig 8 Am Morgen des 20 April kamen erneut deutsche Soldaten in die Stadt und versuchten die Amerikaner aufzuhalten Viele Bewohner flohen in Panik in die umliegenden Dorfer Als die Amerikaner am Morgen des 21 April anruckten war kein deutscher Soldat mehr in der Stadt Sie liessen die Barrikade im Oberen Tor wegraumen und besetzten Merkendorf endgultig Folgen BearbeitenNach dem Zusammenbruch der Front bei Merkendorf wurde die Kampfgruppe Deggingen an die Bahnlinie Gunzenhausen Cronheim Wassertrudingen beordert um dort in Stellung zu gehen Insgesamt wurden bei den Kampfen um Merkendorf 96 Menschen getotet davon waren 12 Zivilisten 70 amerikanische Soldaten und 14 Soldaten der Waffen SS 9 Die getoteten Zivilisten und Soldaten wurden auf dem Merkendorfer Friedhof beigesetzt Eine geplante Umbettung der Soldaten auf den Soldatenfriedhof Nagelberg bei Treuchtlingen unterblieb auf Wunsch der Stadt Merkendorf 10 Sowohl in der Altstadt als auch in der Vorstadt wurden zahlreiche Gebaude wahrend der Kampfhandlungen komplett zerstort oder schwer beschadigt Insgesamt brannten 39 Gebaude ab vier wurden schwer und 23 leicht beschadigt 11 Zahl der Toten Bearbeiten Die Anzahl und Zusammensetzung der Getoteten ist umstritten Die Dokumentation der 101st Cavalry gibt auf Seite 37 80 tote SS Soldaten bei nur zwei getoteten US Soldaten an wahrend Stephen G Fritz auf Seite 178 in Endkampf Soldiers Civilians And The Death Of The Third Reich auf deutsche Berichte verweist die elf Tote 24 Verwundete und 29 Vermisste unter den angreifenden Waffen SS Soldaten angeben die Amerikaner verloren nach Fritz zwei Tote und vier Vermisste Koch nennt in Krieg und Frieden Merkendorf 1944 1949 insgesamt 96 Tote Literatur BearbeitenAugust Schuler Krieg in der Heimat Kampf um Merkendorf Mfr Zerstorung und Wiederaufbau Erlebnisse u Erinnerungen e Beteiligten Emmy Riedel Verlag Gunzenhausen 1952 Wilhelm Koch und Heinrich Helmreich Merkendorf Historische Kleinstadt im Frankischen Seenland Herausgeber Stadt Merkendorf 1988 S 73 82 Wilhelm Koch Krieg und Frieden Merkendorf 1944 1949 Herausgeber Stadt Merkendorf Merkendorf 2006 101st United States Army Cavalry Group Wingfoot Official History IOIST CAVALRY GROUP MECHANIZED August 1945 Stephen G Fritz Endkampf Soldiers Civilians And The Death Of The Third Reich 2004 University Press of Kentucky ISBN 978 0 8131 2325 7 Weblinks BearbeitenSonderausstellung Krieg und Frieden Merkendorf 1944 1949 PDF 251 kB auf merkendorf de Generalkommandos der Waffen SS XIII SS Armee Korps und SS Bataillon Deggingen Kampfverlauf vom 19 bis 24 April 1945 aus Midosa Bundesarchiv abgerufen 18 Dezember 2014 Einzelnachweise BearbeitenAnmerkung Einzelnachweise am Ende eines Kapitels belegen dessen gesamten Inhalt Koch Krieg und Frieden Merkendorf 1944 1949 S 65 f Koch Helmreich Merkendorf Historische Kleinstadt im Frankischen Seenland S 80 The last offensive Seite 321 auf ibiblio org abgerufen am 16 November 2013 Louis DiMarco 101st Cavalry auf louisdimarco com abgerufen am 3 April 2013 1 101cav tripod com WITH THE 101st CAVALRY IN WORLD WAR II gesichtet auf 1 101cav tripod com abgerufen am 4 April 2013 Koch Helmreich Merkendorf Historische Kleinstadt im Frankischen Seenland S 74 f Koch Helmreich Merkendorf Historische Kleinstadt im Frankischen Seenland S 76 f Koch Helmreich Merkendorf Historische Kleinstadt im Frankischen Seenland S 78 f Willy Sommer Memento vom 18 Mai 2015 im Internet Archive auf weltkriegsopfer de abgerufen am 16 November 2013 Koch Helmreich Merkendorf Historische Kleinstadt im Frankischen Seenland S 79 f Schuler Krieg in der Heimat Kampf um Merkendorf Mfr Zerstorung und Wiederaufbau Erlebnisse u Erinnerungen e Beteiligten Emmy Riedel Verlag Gunzenhausen 1952 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kampf um Merkendorf amp oldid 222902601