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51 556388888889 10 803888888889 Koordinaten 51 33 23 N 10 48 14 OKZ Aussenlager Harzungen Das Aussenlager Harzungen in Harzungen war ein vom 1 April 1944 bis zum 4 April 1945 bestehendes Aussenlager zunachst des Konzentrationslagers Buchenwald und ab Oktober 1944 des Konzentrationslagers Mittelbau fur etwa 4 000 mannliche KZ Haftlinge November 1944 Dieses zweitgrosste Aussenlager des KZ Mittelbau wurde seitens der Lager SS zunachst unter dem Tarnnamen Hans gefuhrt Ab Herbst 1944 wurde es als Konzentrationslager Mittelbau III bezeichnet 1 Inhaltsverzeichnis 1 Funktion des Lagers und Haftlinge 2 Lagerfuhrung 3 Endphase des Lagers 4 Nachkriegszeit 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseFunktion des Lagers und Haftlinge Bearbeiten nbsp Ludwig Schiller ehemaliger politischer Haftling Haftlingsnr 28936 der Konzentrationslager Buchenwald und Mittelbau Dora Funktionshaftling im Doraer Aussenlager Harzungen in KZ Haftlingskleidung vor mit Tarnnetzen bespannten Haftlingsbaracken in Harzungen nach der BefreiungDie Haftlinge waren in einem Barackenlager untergebracht das ursprunglich fur die Unterbringung deutscher Facharbeiter des Mittelwerks geplant war Die Haftlinge wurden bei Bauvorhaben der SS Fuhrungsstabe eingesetzt unter anderem im Himmelberg Bauvorhaben B 3 im Stollenausbau Durch dieses Vorhaben sollten unter anderem die Junkers Flugzeug und Motorenwerke AG untertage verlagert werden 1 Die Haftlinge wurden taglich in drei jeweils achtstundigen Schichten auf den Baustellen in Woffleben sowie Niedersachswerfen eingesetzt zu denen sie taglich marschierten und ab Herbst 1944 mit einer Schmalspurbahn gebracht wurden Die Haftlinge waren grosstenteils russischer polnischer und franzosischer Herkunft und zumeist aus politischen Grunden inhaftiert Die im Vergleich zu dem Aussenlagers Ellrich Juliushutte besseren Lebens und Arbeitsbedingungen verschlechtern sich als im Februar 1945 aus dem Aussenlager Boelcke Kaserne 1 100 entkraftete Haftlinge nach Harzungen uberstellt wurden Wahrend des Lagerbestehens verstarben mindestens 556 Haftlinge des Aussenlagers 2 Lagerfuhrung BearbeitenErster Lagerfuhrer war von April bis September 1944 SS Untersturmfuhrer Karl Fritzsch und nach einer kommissarischen Leitung durch SS Hauptscharfuhrer Eduard Hinckelmann der SS Hauptsturmfuhrer Wilhelm Frohne von November 1944 bis April 1945 Spatestens ab Dezember 1944 war bis zur Evakuierung des Lagers war der SS Oberscharfuhrer Josef Fuchsloch dortiger Schutzhaftlagerfuhrer Fuchsloch wurde im Nordhausen Hauptprozess angeklagt jedoch freigesprochen Lagerarzt war der Stabsarzt Herbert Reiher Zur Bewachung des mit Wachturmen und elektrisch geladenen Stacheldraht umzaunten Lagers waren Soldaten der Wehrmacht eingesetzt 2 Endphase des Lagers BearbeitenAb dem 21 Marz 1945 wurden 21 Haftlinge in ein Aussenlager in Netzkater abgestellt dem bisherigen Kommando Steinbruch Netzkater 3 4 Am 4 April 1945 wurde das mittlerweile uberfullte Aussenlager geraumt Von den 6 500 evakuierten Haftlingen wurden 4 500 mit der Bahn in das KZ Bergen Belsen transportiert und 2 000 mussten einen Todesmarsch antreten 1 Wie viele Haftlinge dabei umkamen ist nicht bekannt Nachkriegszeit BearbeitenNach der Besetzung von Harzungen durch die US Armee wurden 27 verstorbene Haftlinge auf dem Lagergelande vorgefunden und auf dem Gemeindefriedhof bestattet Das Lager wurde danach fur Displaced Persons genutzt und Ende 1945 abgebrochen Auf dem Gemeindefriedhof erinnert ein 1956 errichteter und 1977 erneuerter Gedenkstein an die verstorbenen Haftlinge auf dem ehemaligen Lagergelande stehen zwei privatwirtschaftlich genutzte Lagerbaracken 2 Literatur BearbeitenAndre Sellier Zwangsarbeit im Raketentunnel Geschichte des Lagers Dora zu Klampen Luneburg 2000 ISBN 3 924245 95 9 Jens Christian Wagner Hrsg Konzentrationslager Mittelbau Dora 1943 1945 Begleitband zur standigen Ausstellung in der KZ Gedenkstatte Mittelbau Dora Wallstein Gottingen 2007 ISBN 978 3 8353 0118 4 Jens Christian Wagner Nordhausen Boelcke Kaserne In Wolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Band 7 Niederhagen Wewelsburg Lublin Majdanek Arbeitsdorf Herzogenbusch Vught Bergen Belsen Mittelbau Dora C H Beck Munchen 2008 ISBN 978 3 406 52967 2 Jens Christian Wagner Produktion des Todes Das KZ Mittelbau Dora Wallstein Verlag Gottingen 2001 ISBN 3 89244 439 0 Weblinks BearbeitenLageskizze des Lagers HarzungenEinzelnachweise Bearbeiten a b c Jens Christian Wagner Hrsg Konzentrationslager Mittelbau Dora 1943 1945 Gottingen 2007 S 190 a b c Jens Christian Wagner Aussenlager Harzungen In Wolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Band 7 Munchen 2008 S 310 f Jens Christian Wagner Produktion des Todes das KZ Mittelbau Dora Hrsg Stiftung Gedenkstatten Buchenwald und Mittelbau Dora Wallstein Gottingen 2001 ISBN 3 89244 439 0 S 688 google books abgerufen am 26 November 2011 Erhard Pachaly Kurt Pelny Konzentrationslager Mittelbau Dora zum antifaschistischen Widerstandskampf im KZ Dora 1943 bis 1945 Schriftenreihe Geschichte Dietz Berlin 1990 ISBN 3 320 01488 9 S 268 google books abgerufen am 26 November 2011 Normdaten Korperschaft GND 4649904 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title KZ Aussenlager Harzungen amp oldid 229248088