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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zur Biersorte KoPi siehe Konig Brauerei Die Kopi auch Kopi ist ein von 1990 bis 2021 besetztes und 1991 legalisiertes Haus in der Kopenicker Strasse 137 im Berliner Ortsteil Mitte das heute als autonomes Wohnprojekt und Kulturzentrum genutzt wird Der Garten wurde bis zur polizeilichen Raumung im Oktober 2021 als Wagenplatz verwendet Kopenicker Strasse 137 2006 An der ostlichen auf diesem Foto freien Seite steht seit 2009 eine Bauruine Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Geschichte 2 1 Besetzung und Legalisierung 2 2 Ruckubertragung 2 3 Zwangsversteigerung 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenDas heute noch bestehende Gebaude ist ein funfgeschossiges ehemaliges Hinterhaus mit Resten von zwei Seitenflugeln Die Grundstucksflache des Hauses betragt 1904 m Da das Gebiet vom Stadtplanungsamt Mitte als Mischgebiet ausgewiesen ist sind bis zu 50 Prozent gewerbliche Nutzung moglich 1 Auf dem Gebaude war die Aufschrift Die Grenze verlauft nicht zwischen den Volkern sondern zwischen oben und unten in metergrosser Schrift auf Hohe der obersten Etage bis zur Errichtung eines benachbarten Neubaus sichtbar Die Kopi ist international ahnlich bekannt wie das im Marz 2007 abgerissene Ungdomshuset in Kopenhagen 2 Nach der Renovierung durch die Besetzer ist Wohn und Lebensraum fur rund 60 Personen sowie diverse Veranstaltungsraume vorhanden Laut Polizeiangaben sind lediglich 29 Bewohner gemeldet 3 Geschichte Bearbeiten nbsp Hofeinfahrt der KopiIm Jahr 1905 wurde das Grunderzeit Gebaude von einem judischen Bauherrn errichtet 1934 wechselte das Haus den Eigentumer In der DDR war das Gebaude Volkseigentum nach der politischen Wende wurde das Grundstuck dem ehemaligen Eigentumer ruckubereignet Besetzung und Legalisierung Bearbeiten Kurze Zeit nach dem Mauerfall wurden leerstehende Hauser in Ost Berlin auch von West Berlinern besetzt Am 23 Februar 1990 besetzten sie das Haus in der Kopenicker Strasse 137 das kurz zuvor entmietet worden war und abgerissen werden sollte Weder die Kommunale Wohnungsverwaltung KWV als Verwalter des Hauses noch die Ost Berliner Polizei gingen gegen die Besetzung vor Nach der endgultigen Vereinigung erfolgten die ersten Raumungen in Ost Berlin Als Reaktion auf die heftigen Strassenschlachten bei der Raumung der Mainzer Strasse rief der Bezirk Mitte einen Runden Tisch ein der eine Legalisierung der Besetzungen erreichen sollte Im Sommer 1991 wurde die Kopi durch den Abschluss eines Vorvertrages zwischen Bewohnern und der Wohnungsbaugesellschaft Berlin Mitte mbH WBM als Nachfolger der KWV legalisiert Dieser Vorvertrag umfasste alle gemeinschaftlich bzw gewerblich genutzten Raume der Kopenicker Strasse 137 und beinhaltete die bauliche Selbsthilfe und Einzelmietvertrage Im gleichen Jahr entstand in der Nahe das autonome Wohnprojekt Schwarzer Kanal Am 1 Mai 1993 ubernahm die Gesellschaft fur Stadtentwicklung GSE im Auftrag der WBM die Verwaltung der Kopenicker Strasse 137 Die Einzelmietvertrage wurden mit der GSE abgeschlossen Ruckubertragung Bearbeiten Das Gebaude wurde 1995 an Volquard Petersen ruckubertragen Ab dem 1 Oktober 1995 ubernahm die Petersen und Partner KG die Verwaltung im Auftrag des neuen Besitzers Ein Jahr darauf wurde der Kopi fristlos gekundigt und die Bewohner wurden aufgefordert das Haus innerhalb einer Woche zu verlassen Nachdem die Bewohner auch auf eine zweite Kundigung zum November 1996 nicht reagierten reichte die Petersen und Partner KG im Dezember 1996 eine Raumungsklage beim Amtsgericht Berlin Tempelhof ein Dieses erklarte sich allerdings zunachst fur nicht zustandig und schliesslich wurde die Klage abgewiesen Der Grund fur die fristlose Kundigung waren die Bauplane der Petersen und Partner KG die auf dem Grundstuck ein Burogebaude mit Tiefgarage errichten und das Hinterhaus modernisieren wollte Obwohl die Baugenehmigungen vom Bezirk Mitte vorlagen wurden sie nicht genutzt da Petersen Insolvenz anmelden musste Zwangsversteigerung Bearbeiten Eine Zwangsverwaltung des Objektes im April 1998 scheiterte Auf Antrag der Glaubigerbanken der Petersen und Partner KG sollte die Kopenicker Strasse 137 und die umliegenden Gelande am 16 Februar 1999 zwangsversteigert werden Bei der Versteigerung im Amtsgericht Mitte fand sich jedoch kein Interessent 4 Eine weitere Versteigerung am 2 November 1999 wurde wegen Mangel an Interessenten abgesagt 5 nbsp Demonstration am 8 Mai 2007 gegen den VerkaufIm Jahr 2006 stellte die Commerzbank beim Amtsgericht einen erneuten Antrag auf Zwangsversteigerung Das Grundstuck gilt aufgrund seiner Lage an der Spree in der Nahe des Ostbahnhofs als ausserst attraktiv Als Umlaufwert wurden 1 67 Millionen Euro fur das Hauptgrundstuck und insgesamt 1 815 Millionen Euro fur das in drei Versteigerungsposten aufgeteilte Wagenplatz Gelande festgelegt Am 8 Mai 2007 gegen 9 Uhr wurde die Kopenicker Strasse 137 fur das geringste Gebot von rund 835 000 Euro verkauft 6 Im Vorfeld und am Tag der Versteigerung fanden Kundgebungen und Demonstrationen gegen die Versteigerung der Kopi und eine dadurch drohende Raumung statt Nach Verhandlungen der Bewohner und ihres Anwalts wurde im Marz 2008 mit dem Kaufer ein Mietvertrag uber 30 Jahre ausgehandelt Dieser hatte die Immobilie zwar im Auftrag eines Berliner Immobilienentwicklers gekauft war jedoch zur Unterschrift des Mietvertrags berechtigt 7 Am 1 September 2010 gaben die Bewohner bekannt dass die Commerzbank erneut plant das Haus zu versteigern 8 Am 28 Februar 2013 wurde ein Teil der Wagenburg an der Kopi von der Commerzbank fur 405 000 Euro versteigert Kaufer war die Startezia GmbH mit Sitz in Moers eine Tochter GmbH des vorherigen Besitzers Novum Kopenicker Strasse 133 138 GmbH amp Co KG Ein weiterer Teil des Wagenplatzes wurde bei einer weiteren Versteigerung am 6 August 2013 gestort durch Aktionen aus dem Kopi Umfeld ebenfalls an die Startezia GmbH verkauft 9 10 11 Am 15 Oktober 2021 wurde die Wagenburg unter Polizeieinsatz geraumt nachdem ein Gericht zuvor dies auf Antrag des Eigentumers anordnete Am Abend demonstrierte die linksautonome Szene dagegen und es kam zu gewalttatigen Ausschreitungen rund um die Kopenicker Strasse 12 13 Bis zu 8000 Personen nahmen an der Demonstration teil 14 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kopi Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikinews Kopi in den Nachrichten Webprasenz der Kopi Radiobeitrag vom 6 Mai 2007 von radiokampagne de BerlinEinzelnachweise Bearbeiten Raumung einkalkuliert Bei Scheinschlag de Aufmarsch gegen Zwangsversteigerung In Tagesspiegel 4 Mai 2007 Online abgerufen am 4 Dezember 2022 Autonomentreff vor Verkauf Gewalt erwartet Memento vom 30 September 2007 imInternet Archive In Berliner Morgenpost vom 10 Juni 2008 Initiative Kopi kann Haus vorerst behalten In Berliner Zeitung 17 Februar 1999 Kopi bleibt volkseigen Bei Scheinschlag de Kopi fur 834 000 Euro zwangsversteigert In Die Welt 8 Mai 2008 Die Autonomen und ihr Plutonium Deal Bei Spiegel Online 13 August 2008 3 2 1 KOPI Memento vom 5 November 2013 im Internet Archive Pressemitteilung der Kopi 1 September 2010 Kopi Wagenburg Zwangsversteigert abgerufen am 15 Oktober 2013 Kopi News August 2013 abgerufen am 15 Oktober 2013 Zwangsversteigerung unter Wert verkauft abgerufen am 15 Oktober 2013 Raumung des Kopi Wagenplatzes in Berlin Massiver Protest In taz 16 Oktober 2021 Julius Geiler Madlen Haarbach Christoph Kluge Sophie Krause Silvia Perdoni Abraumarbeiten laufen Polizei sichert Baustelle In Tagesspiegel Online 16 Oktober 2021 ISSN 1865 2263 tagesspiegel de abgerufen am 16 Oktober 2021 Demo gegen Kopi Raumung endet mit Ausschreitungen In rbb24 Abgerufen am 16 Oktober 2021 52 507777777778 13 426111111111 Koordinaten 52 30 28 N 13 25 34 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kopi amp oldid 231000450