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Eine konigliche Ordonnanz franzosisch ordonnance royale bzw du roi war ein anfanglich rechtsbewahrender spater gesetzgeberischer Akt der Konige Frankreichs von Philipp IV dessen erste entstand 1287 bis zu Ludwig XVI Die betroffene Zeitspanne umfasste das Spatmittelalter und die beginnende Neuzeit Fruhere Erlasse verkundeten eher offentliches Recht sie dienten der Befriedung der Privatkriege der Lehnsherren wahrend spatere eine Vielzahl von Regelungen des Privatrechtes zum Inhalt hatten Die Bezeichnung einzelner Abschnitte in den Ordonnanzen war Artikel 1 Inhaltsverzeichnis 1 Einzelne Ordonnanzen 1 1 Ordonnance de Montils les Tours 1453 1 2 Ordonnance de Villers Cotterets 1539 1 3 Grandes Ordonnances 1667 1681 2 Quellen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseEinzelne Ordonnanzen BearbeitenOrdonnance de Montils les Tours 1453 Bearbeiten Der in der Ordonnance de Montils les Tours 2 enthaltene Artikel 125 erlassen 1452 vom Kapetinger Karl VII ordnete an fur das ganze Reich amtliche Sammlungen von Gewohnheitsrecht anzulegen Diese Massnahme ermoglichte das Gesammelte nach verschiedensten Rechtsgebieten und Regionen jeweils in coutumes zu erfassen und unter der Hinzuziehung von Vertretern des Adelsstandes vom Konig als geltendes Recht mit lettres patentes in Kraft zu setzen Fur die Rechtsgeschichte war dies insofern bedeutsam da Gewohnheitsrecht das als ungeschriebenes Recht sich vom ubrigen Recht unterschied nun schriftlich festgehalten wurde So stand es dann z B zur Weiterentwicklung der Gesetzgebung der Judikative oder zur Aufarbeitung der Rechtswissenschaftzur Verfugung Die zu bewaltigende Datenmenge war sehr umfangreich sodass dieses Vorhaben von der Sammlung bis zum Verfassen der coutumes erst in der Zeit der Herrschaft Karl IX beendet wurde siehe hierzu Das Ancien Droit Ordonnance de Villers Cotterets 1539 Bearbeiten Die Ordonnance de Villers Cotterets auch als Ordonnance Guillemine und offiziell Ordonnance generale sur le fait de la justice police et finances bekannt war eine Regelwerk das sich Einzelfragen zur Kirchengerichtsbarkeit und zum Strafrecht widmete die Einrichtung eines generellen Taufregisters beinhaltete und eine umfangreiche Reform zur Vereinheitlichung des Justiz und Verwaltungswesens mit Anordnung der franzosischen Sprache als Amts Gesetzes und Verwaltungssprache anstiess Grandes Ordonnances 1667 1681 Bearbeiten Die Grandes Ordonnances Ludwig XIV erlangten die grosste Bedeutung Die handelsrechtlichen Ordonnances standen unter dem merkantilistischen Geprage Jean Baptiste Colberts und Jacques Savarys und konnen als Wegbereiter des Code civil und des Code de Commerce betrachtet werden Im Einzelnen Ordonnance civile touchant la reformation de la justice auch Ordonnance de S German en Laye oder Code Louis 1667 Ludwig XIV berief die Generalstande nicht mehr ein und machte Gebrauch von Gesetzesinstrumenten zur Rechtsvereinheitlichung des Zivilprozessrechts in einer Kodifikation Normenbereinigung Ordonnance criminelle 1670 Rechtsvereinheitlichung des Straf und Strafprozessrechts Beschneidung der Rechte Angeklagter Ordonnance du commerce auch Code Marchand 1673 Normwerk zur Regelung des Handelsrechts Ordonnance de la marine 1681 Normwerk zur Regelung des See Handelsrechts Fur alle Ordonnances gilt nach Walter Wilhelm die Feststellung dass sie kein Instrument zur Rechtserneuerung sondern vielmehr zur Rechtsbewahrung waren sie setzte n nicht neues Recht sondern altes Recht neu Quellen BearbeitenAthanase Jean Leger Jourdan Francois Andre Isambert Alphonse Honore Taillandier Hrsg Recueil general des anciennes lois francaises depuis l an 420 jusqu a la Revolution de 1789 1821 1833 abrufbar unter www gallica bnf fr Buch Recueil general des anciens lois francaises depuis l an 420 jusqu a la Revolution de 1789Literatur BearbeitenErnest Glasson Histoire du droit et des institutions de la France VIII 1903 17 ff Robert Holtzmann Franzosische Verfassungsgeschichte von der Mitte des neunten Jahrhunderts bis zur Revolution 1910 S 220 ff Unveranderter Nachdruck der 1 Auflage Munchen 1965 Walter Wilhelm Gesetzgebung und Kodifikation in Frankreich im 17 und 18 Jahrhundert Ius Commune 1 1967 S 241 ff Heinrich Kaspers Vom Sachsenspiegel zum Code Napoleon 1978 S 155 ff Weblinks BearbeitenOrdonnancesEinzelnachweise Bearbeiten Ludwig Frey Lehrbuch des franzosischen Civilrechts Band 1 Verlag Heinrich Hoff Mannheim 1840 entspricht dem Schloss Plessis les Tours Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konigliche Ordonnanz amp oldid 219820046