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Plessis lez Tours fruher Plessis lez Tours oder Plessis du Parc ist ein Schloss in der franzosischen Gemeinde La Riche im Departement Indre et Loire Region Centre Val de Loire einem westlichen Vorort von Tours das im 15 Jahrhundert erbaut wurde und zeitweilig als konigliche Residenz diente Es wurde wahrend der Revolution teilweise zerstort beherbergte nach einer Restaurierungskampagne 1932 zeitweilig ein Museum zur Geschichte der Seidenweberei der Touraine und dient heute einer Schauspieltruppe als Sitz Unbekannter Kunstler Schloss Plessis lez Tours Feder und Tuschezeichnung 17 Jh Paris BnFGeschichte Bearbeiten nbsp Das Schloss heuteDas Schloss damals noch Montils lez Tours oder Montils les Tours genannt liess die Familie Maille im 15 Jahrhundert auf ihren zwischen der Loire um deren Nebenfluss Cher gelegenen Besitztumern errichten Die Mailles verkauften die Domane im Jahr 1463 an den stets misstrauischen Konig Ludwig XI Er liess sie von einer doppelten Mauer umgeben einen Park anlegen und das Schloss vergrossern das er zu seinem bevorzugten Aufenthaltsort machte Als der Konig im Jahr 1483 schwer erkrankte liess er durch Papst Sixtus IV den ehemaligen Eremiten und Ordensgrunder Franz von Paola 1436 1507 der im Ruf stand wundersame Heilungen zu vollbringen an sein Krankenbett rufen Der kalabresische Monch traf im April des gleichen Jahres in Plessis ein und leistete dem Konig bis zu seinem dort am 30 August 1483 eingetretenen Tod seelischen Beistand Franz von Paola liess sich in Plessis nieder wo er mit Hilfe von Ludwigs XI Sohn Karl VIII 1489 das Couvent des Grands Minimes du Plessis genannte Kloster grunden konnte die erste Gemeinschaft der Mindesten Bruder in Frankreich Er starb am 2 April 1507 in seinem Kloster wo er auch beigesetzt wurde nbsp Jean Perreal zugeschrieben Anne de Bretagne um 1508 Nantes Musee DobreeKarl VIII und seine junge Frau Anne de Bretagne residierten nach ihrer Hochzeit 1491 in Plessis wo ihre Kinder Charles Orland Charles und Francois geboren wurden von denen keines uberlebte Anne heiratete nachdem Karl VIII in Amboise verungluckt und gestorben war dessen Cousin und Nachfolger Ludwig XII der Plessis verschonern liess und als Jagdschloss nutzte Die 1506 im Grossen Saal von Plessis einberufenen Generalstande verliehen dem Monarchen den Titel Pere du Peuple deutsch Vater des Volkes Unter Heinrich III diente das Schloss Franz von Alencon dem Bruder des Konigs und Philipp von Marnix dem Emissar Wilhelms des Schweigers von Oranien als Aufenthaltsort wahrend der Verhandlungen zu dem am 19 September 1580 unterzeichneten Vertrag von Plessis les Tours Durch dieses Bundnis suchten die in der Utrechter Union zusammengeschlossen protestantischen nordlichen Provinzen der Niederlande die sich weigerten den katholischen Konig Philipp II von Spanien als Herrscher anzuerkennen die Unterstutzung Frankreichs Sie boten dem in religiosen Fragen moderaten Franz von Alencon an ihn zum Furst und Herrn zu erheben und ihm den Titel Defenseur de la liberte des Pays Bas Verteidiger der Freiheit der Niederlande zu verleihen Franz von Alencon wurden hohe finanzielle Auflagen gemacht die gleichzeitig mit dem hohen Risiko verbunden waren dass die reichsten dieser Provinzen Holland Zeeland und Utrecht die sich ausdrucklich vorbehielten unter bestimmten Voraussetzungen den Furst von Oranien als ihren Herrn anzusehen aus dem Vertrag ausscherten Franz Vorhaben scheiterte jedoch Am 30 April 1589 besiegelten Heinrich III und sein Schwager der Hugenottenfuhrer Heinrich von Navarra nach langeren vorausgegangenen Verhandlungen unter dem Applaus des kriegsmuden Volkes ihre Versohnung durch eine Begegnung im Park von Plessis lez Tours ein bedeutendes Ereignis das die Protestanten wieder mit den konigstreuen Katholiken und insbesondere gegen die Feinde des Konigshauses vereinte Im Laufe der Zeit verfiel Plessis lez Tours wurde nach Ausbruch der franzosischen Revolution zum nationalen Eigentum erklart 1797 von einem Richter aus Tours erworben und dem Abriss preisgegeben Erhalten ist heute nur noch ein Teil des zweigeschossigen koniglichen Wohnflugels aus Backstein mit einem polygonalen Treppenturm der helle Eckquaderungen besitzt Literatur BearbeitenWilfried Hansmann Das Tal der Loire Schlosser Kirchen und Stadte im Garten Frankreichs 2 Auflage DuMont Reiseverlag Ostfildern 2006 ISBN 3 7701 3555 5 S 164 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Plessis lez Tours Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ansicht des Schlosses Plessis lez Tours 190847 382777777778 0 66055555555556 Koordinaten 47 22 58 N 0 39 38 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Plessis les Tours amp oldid 237612914