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Juraj Pospisil 14 Januar 1931 in Olmutz 20 September 2007 in Bratislava war ein aus Tschechien geburtiger slowakischer Komponist Musikwissenschaftler und Musikpadagoge Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Preise und Auszeichnungen Auswahl 3 Werke Auswahl 3 1 Oper 3 2 Gesangsstimme n Chor und Orchester 3 3 Orchester 3 4 Soloinstrument e und Orchester 3 5 Streichorchester 3 6 Ensemble 3 7 Kammermusik 3 8 Zwei Instrumente 3 9 Diverse Instrumente solo 3 10 Vokalstimme und Instrument e 3 11 Chor a cappella 3 12 Elektroakustik 3 13 Musik zu Dokumentarfilmen 3 14 Theoretische Werke 4 Diskographie Auswahl 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenIm mahrischen Olmutz geboren wuchs Juraj tschechisch Jiri Pospisil in dem kleinen Ort Hanovice 1 auf besuchte zunachst die Musikschule im nahegelegenen Litovel und 1949 1950 das Stadtische Musikinstitut Zerotin in Olmutz ZUS 2 ehe er 1950 1952 einen Vorbereitungslehrgang und ein Semester Komposition bei Vilem Petrzelka an der Janacek Akademie fur Musik und Darstellende Kunst JAMU in Brunn absolvierte Nach seiner Heirat wechselte er 1952 an die Akademie der Darstellenden Kunste die nunmehrige Hochschule fur Musische Kunste Bratislava Vysoka skola muzickych umeni v Bratislave VSMU wo er Komposition bei Alexander Moyzes und Jan Cikker studierte Seinen Abschluss machte er mit der sinfonischen Dichtung Hory a ľudia Berge und Menschen op 4 Ab 1955 war er als Lehrer fur Musiktheorie und in der Folge Professor fur Komposition am Konservatorium Bratislava tatig Dort unterrichtete er zahlreiche spater prominente Kunstler und Kunstlerinnen in Theoriefachern darunter die Mezzosopranistin Iveta Zizlavska sowie die Sopranistinnen Gabriela Benackova und Edita Gruberova Zu seinen Kompositionsschulerinnen und schulern gehorten namhafte Personlichkeiten der nachfolgenden Generation wie etwa Sylvie Bodorova Vladimir Bokes Peter Con 3 Vladimir Godar Stanislav Hochel 4 Mirko Krajci 5 Miroslav Kroupa Peter Martincek 6 Kristian Seidmann und Juraj Tandler 1966 wurde Pospisil Assistenzprofessor an der VSMU doch wurde ihm dieser Posten nach einigen Jahren aus politischen Grunden wieder entzogen 7 Anlass war seine kritische Haltung gegenuber fuhrenden Funktionaren in der Zeit der sogenannten Normalisierung die der gewaltsamen Niederschlagung des Prager Fruhlings von 1968 gefolgt war und durch eine besonders restriktive Vorgangsweise gegenuber all jenen gekennzeichnet war die sich nicht den Massnahmen des kommunistischen Systems in der CSSR fugten Desgleichen wurde er aus dem Slowakischen Komponistenverband ausgeschlossen Nach funf Jahren wurde er wieder aufgenommen Er nahm zudem seine eigenen Studien wieder auf und absolvierte 1979 an der Comenius Universitat Bratislava sein Doktorat In spateren Jahren widmete er sich vor allem dem Komponieren aber auch verschiedenen Aufgaben im Musikbetrieb So war er etwa stellvertretender Vorsitzender des Komitees der slowakischen Urheberrechtsgesellschaft SOZA 8 Obwohl er knapp mehr als zwei Jahrzehnte seines Lebens in Mahren verbrachte fallt Jiri Pospisils gesamtes gultiges Schaffen in jene Lebensphase die er in der Slowakei verbrachte weshalb er seit der Trennung der beiden Lander sowohl von den tschechischen als auch den slowakischen Musikinstitutionen als slowakischer Kunstler gefuhrt wird Pospisils Schaffen zeigt mehrere voneinander abgegrenzte Phasen in denen er das Spektrum seiner kompositorischen Ausdrucksmittel jeweils um neue Aspekte erweitert Seine Musik enthalt aus der tschechischen und slowakischen Volksmusik herruhrende modale Tonalitat sowie Einflusse von tschechischen Vorbildern wie Leos Janacek Vitezslav Novak und Bohuslav Martinu die in den Werken bis etwa 1958 hervorstechen Es folgte eine intensive Auseinandersetzung mit der Wiener Schule und dem Serialismus Anton Weberns Pragend war fur ihn auch die Teilnahme am Festival Warschauer Herbst 1962 bei dem er wesentliche Anregungen erhielt wobei er generell mit seinen der internationalen Moderne nahestehenden Tendenzen eine bewusste Gratwanderung gegenuber den vom kommunistischen System im Sinn des Sozialistischen Realismus gestellten Anspruchen an das aktuelle Kulturschaffen in der Slowakei vollzog Eine Sonderstellung nimmt diesbezuglich seine Auseinandersetzung mit der Elektroakustik ein die seit der Mitte der 1960er Jahre erfolgten Grundung des Studios fur elektronische Musik in Bratislava 9 10 eine vergleichsweise freie Entwicklung nehmen konnte Ab den 1970er Jahren weist Pospisils Musik dann eine gewisse Hinwendung zu einer neoromantischen Ausdrucksweise auf wie sie parallel ahnlich etwa bei Krzysztof Penderecki zu finden ist Teilweise anerkannt fallweise aus politischen Grunden nicht zur Publikation zugelassen wurden seine musiktheoretischen und padagogischen Lehrwerke Neben den Unterrichtstexten schrieb er auch Artikel und Kritiken fur Fachzeitschriften Preise und Auszeichnungen Auswahl Bearbeiten1981 Preis der Stadt Piestany fur das Streichquartett Nr 2 op 47 1988 Preis des Verbandes slowakischer Komponisten und Konzertkunstler fur das Streichquartett Nr 3 op 61 2008 Eintrag in das Goldene Buch der slowakischen Urheberrechtsgesellschaft SOZA fur das Jahr 2007 posthum Werke Auswahl BearbeitenOper Bearbeiten Inter arma Drei einaktige Opern op 27 Text Juraj Pospisil 1969 1970 Vzbura Revolte Starosti dezertera Sorgen des Deserteurs Strateny nadporucik Der verschwundene Oberleutnant Manon Lescaut Text nach dem gleichnamigen Drama von Vitezslav Nezval 1993 Gesangsstimme n Chor und Orchester Bearbeiten Margita a Besna nach der gleichnamigen Ballade von Jan Botto fur Sopran Alt Bariton gemischten Chor und Orchester op 5 1955 Bratislave nach Texten von Jan Kostra Stefan Zary 11 und Jan Ponican 12 fur Bariton und Orchester op 33 1973 Sinfonie Nr 4 nach Texten von Stefan Starzynski und Wladyslaw Broniewski fur Sprecher Sopran gemischten Chor und Orchester Warschau op 40 1978 Dna hladin Zehn Miniaturlieder nach Texten von Alois Volkman 13 fur Mezzosopran und Kammerorchester op 44 1980 Konzert fur Sopran und Orchester op 56 1984 Husitsky Otcenas Hussitisches Vaterunser Geistliche Kantate nach alttschechischen Texten aus dem 15 Jahrhundert fur Mezzosopran Bass gemischten Chor Orgel und Orchester op 74 1990 Orchester Bearbeiten Hory a ľudia Berge und Menschen Sinfonische Dichtung op 4 1954 Sinfonie Nr 1 op 7 1958 Reflexie op 8 1958 Piesen o cloveku Lied vom Menschen op 13 1961 Funf Miniaturen op 17 1963 Sinfonie Nr 2 op 19 Hmlovina v Andromede Andromeda Nebel nach dem gleichnamigen Roman von Iwan Jefremow 1963 Sinfonie Nr 3 op 25 1967 Sinfonisches Fresko Nr 1 op 32 1 1975 Sinfonisches Fresko Nr 2 op 32 2 1975 Sinfonisches Fresko Nr 3 op 49 1981 Lyrische Suite op 52 Krajinou detstva Durch das Land der Kindheit 1983 Dramatische Ouverture op 59 1984 Sinfonie Nr 5 op 62 1986 Sinfonie Nr 6 op 82 1996 Sinfonie Nr 7 op 83 Fin de Siecle 1999 Soloinstrument e und Orchester Bearbeiten Posaunenkonzert op 15 3 1962 Violinkonzert op 26 2 1968 Klarinettenkonzert op 31 1 1972 Concerto eroico fur Horn und Orchester op 31 2 1973 Kammersinfonietta fur Trompete Horn Posaune und Streichorchester op 35 1974 Cimbalomkonzert op 70 1989 Sonate fur Altposaune und Streichorchester op 75 1991 Tubakonzert op 79 1994 rev 1995 Streichorchester Bearbeiten V zasneni Traumend op 3 1953 Sonate op 14 1961 Uspavanka Wiegenlied vor 1977 Ensemble Bearbeiten Nonett Nr 1 op 11 Spomienka a vystraha Erinnerung und Warnung 1960 Nonett Nr 2 fur Blaser Streicher und Pauken op 16 1962 Hudba Musik fur zwolf Streichinstrumente op 21 1965 Trojversia Dreiergruppen fur neun Instrumente op 22 3 1966 Kammermusik Bearbeiten Hudba Musik fur Blechblaserquintett op 15 2 1962 Glosy Glossen fur Blaserquintett op 20 2 1964 Protirecenia Widerspruche fur Klarinette und Streichquartett op 20 4 1964 Quartett fur vier Floten op 30 1 1971 Sonate fur Kontrabass und Streichquartett op 30 2 1971 Funf Fragmente fur Flote Gitarre und Akkordeon op 36 1975 Klaviertrio Nr 1 op 38 1977 Concertino fur Cembalo und Blaserquintett op 42 1979 Sonate fur Englischhorn und Streichquartett op 53 1983 Trio fur Violine Violoncello und Akkordeon op 60 1985 Streichquartett Nr 3 op 61 1985 Melancholische Suite fur Oboe Englischhorn und Fagott op 63 1986 Blasersextett op 69 1988 Trio fur drei Posaunen op 73 1990 Sursum corda Motto fur Streichquartett 1990 Streichquartett Nr 4 op 72 1990 Zimna suita Winter Suite fur Blechblaserquintett op 81 1996 Zwei Instrumente Bearbeiten Zwei Stucke fur Oboe und Klavier o op 1952 Sonate fur Kontrabass und Klavier op 20 3 1964 Villonska balada Villon Ballade fur Klarinette und Klavier op 24 1966 Rhapsodische Suite fur Violoncello und Klavier op 43 1979 Fantastische Tanze fur zwei Klaviere op 51 1981 Drei Duette fur zwei Akkordeons op 65 1987 Gran duo quasi una sonata fur Bassklarinette und Klavier op 71 1989 Diverse Instrumente solo Bearbeiten Sonatine fur Klavier op 2 1953 Monologe fur Klavier op 10 1958 Male fantazie na husitske motivy Kleine Fantasien uber hussitische Motive fur Orgel op 12 1960 Passacaglia und Fuge fur Orgel op 18 1963 Recitativo ed aria fur Akkordeon op 20 5 1964 Sonate fur Orgel op 22 1 1965 Sonate fur Violine Nr 1 op 22 2 1965 Suite fur Kontrabass op 26 1 1967 Sonate fur Violine Nr 2 op 37 1976 Funf Studien fur Cembalo op 41 1978 Aquarelle fur Akkordeon op 46 1980 Vier Praludien fur Harfe 48 1981 Suite fur Cimbalom op 66 1987 Vokalstimme und Instrument e Bearbeiten Vier Lieder nach mahrischer Volkspoesie fur Sopran und Klavier op 1 1951 Mikropoviedky Mikrogeschichten nach Worten von Laco Zrubec 14 fur tiefen Sopran Flote Violine und Violoncello op 20 1 1963 Oslnenie Blendung Drei Melodramen nach Gedichten von Miroslav Valek 15 fur Sprecher und kleines Instrumentalensemble op 34 1973 Vecer na Dumbieri Konzert Melodram nach einem Gedicht von Milan Rufus fur Sprecher und Klavier op 34 2 1975 Dagen svalnar Der Tag kuhlt ab Canzona in quattro movimenti sulla poesia di Edith Sodergran fur Mezzosopran Flote Gitarre und Violoncello op 68 1988 Staceni podzimu Herbstabfullung nach Worten von Alois Volkman fur Bass und Streichquartett op 80 1994 Chor a cappella Bearbeiten Travnate stebla Grashalme fur gemischten Chor 1958 Detska jesen Kinderherbst Vier Chorsatze fur vier Kinderchore op 23 2 1967 Vier Etuden fur gemischten Chor op 45 1980 Elektroakustik Bearbeiten Meditation electronique op 28 1970 Suita ad modum tympanorum op 55 1983 Musik zu Dokumentarfilmen Bearbeiten V zahrade je nepriateľ Im Garten ist ein Feind Regie Pavel Calovka 16 1957 Co je najrychlejsie Was am schnellsten ist Regie Pavel Calovka 1958 Mucha domaca Stubenfliege Regie Pavel Calovka 1959 Theoretische Werke Bearbeiten Hudobna teoria pre konzervatoria I cast Musiktheorie fur Konservatorien I Teil Bratislava 1980 slowakisch Diskographie Auswahl BearbeitenGlosy op 20 2 Slowakisches Blaserquintett auf I Zeljenka I Parik J Pospisil M Bazlik L Kupkovic P Kolman Supraphon LP 1966 Recitativo ed aria op 20 5 Vladimir Cuchran Akkordeon auf Stucke slowakischer Komponisten fur Akkordeon Opus LP 1971 Uspavanka Sinfonieorchester des Tschechoslowakischen Rundfunks Dirigent Ondrej Lenard auf Od kolisky Opus LP 1977 Villonska balada op 24 Peter Drlicka Klarinette Alena Ulicka Klavier auf Chamber Music 1 Slowakischer Musikfonds CD 1993 Sonate op 22 2 Milan Paľa Violine auf Violin Solo 5 Milan Paľa Pavlik Records CD 2013 Suite ad modum tympanorum op 55 Experimentalstudio Bratislava Peter Janik Jan Backstuber auf Experimental Studio Bratislava Series 2 VSMU CD 2016 Concertino op 42 Ensemble Ricercata auf Ensemble Ricercta Slowakischer Musikfonds CD 2016 Trojversia op 22 3 EnsembleSpectrum Dirigent Matej Sloboda auf EnsembleSpectrum Avant gare of the 60s Slowakischer Musikfonds CD 2021 17 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Juraj Pospisil im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Juraj Pospisil in MGG Online Juraj Pospisil Biographie und Werkverzeichnis in der Datenbank des Slowakischen Musikzentrums englisch slowakisch Jana Laslavikova Juraj Pospisil in Cesky hudebni slovnik Tschechisches Musiklexikon Masaryk Universitat Brunn 2015 tschechisch Einzelnachweise Bearbeiten Josef Pospisil Slovensky hudebni skladatel a pedagog z Hanovic Ein slowakischer Komponist und Padagoge aus Hanovic in Litovelske noviny 3 2012 S 9 tschechisch Website der nunmehrigen Kunstgrundschule Zerotin in Olomouc tschechisch Peter Con in der Datenbank des Slowakischen Musikzentrums englisch slowakisch Stanislav Hochel in der Datenbank des Slowakischen Musikzentrums englisch slowakisch Website Mirko Krajci Peter Martincek van Grob in der Datenbank des Slowakischen Musikzentrums englisch slowakisch vgl Hana Kastanova Sondy do hudebniho zivota na Litovelsku Sonden in das Musikleben von Litovel phil Diss Universitat Olmutz 2012 S 92f tschechisch Website der SOZA englisch slowakisch Elektroakustik in der Slowakei auf https monoskop org vgl Alena Cierna Electroacoustic Music and the Slovak Musical Avant garde in the 1960s Journal of Interdisciplinary Research Universitat Nitra 2021 Stefan Zary auf www litcentrum sk englisch slowakisch Jan Ponican auf www litcentrum sk slowakisch Alois Volkman auf www databazeknih cz tschechisch Laco Zrubec auf www litcentrum sk slowakisch Miroslav Valek auf www litcentrum sk englisch slowakisch Pavel Calovka Filmographie auf www fdb cz tschechisch Juraj Pospisil in der CD Reihe des Slowakischen MusikfondsNormdaten Person GND 134706161 lobid OGND AKS LCCN no2013102032 VIAF 117146699 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pospisil JurajKURZBESCHREIBUNG slowakischer KomponistGEBURTSDATUM 14 Januar 1931GEBURTSORT OlmutzSTERBEDATUM 20 September 2007STERBEORT Bratislava Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Juraj Pospisil amp oldid 226259050