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Julius Moser 18 Juli 1882 in Pforzheim 12 Februar 1970 ebenda war ein deutscher Unternehmer Ehrenprasident der Industrie und Handelskammer sowie Ehrenburger der Stadt Pforzheim Aufgrund seiner judischen Abstammung wurde er 1945 in das Ghetto Theresienstadt deportiert Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Fruhe Jahre 1 2 Zeit des Nationalsozialismus 1 3 Nach Kriegsende 2 Ehrungen 3 Literatur 4 WeblinksBiografie BearbeitenFruhe Jahre Bearbeiten Moser absolvierte seine Schulzeit ab 1886 zunachst in einer privaten Vorschule Nach dem Besuch der Oberrealschule erlangte er das Abitur Moser begann 1901 mit dem Studium der Ingenieurwissenschaften an der damaligen TH Stuttgart gleichzeitig trat er der dortigen Burschenschaft Hilaritas bei Des Weiteren studierte er auch noch an den Technischen Hochschulen in Darmstadt und Karlsruhe Bei seinen Studien stand vor allem die Statik fur Brucken und Eisenbetonbau im Mittelpunkt Sein Studium schloss er schliesslich 1909 mit Erlangung des Dipl Ing an der TH Darmstadt ab In den Jahren darauf leistete er seinen Wehrdienst als Einjahrig Freiwilliger ab und wurde Reserveoffizier Des Weiteren nutzte er einen mehrmonatigen Aufenthalt in England fur Sprachstudien Am 15 April 1911 heiratete er Martha Moser geborene Schreiner 1883 1955 in Ober Ramstadt Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges nahm er eine Stelle als Oberingenieur der Karl Kubler AG in Stuttgart an Wahrend des Krieges diente er mit seiner Ausbildung als Reserveoffizier 1914 18 als Artillerieoffizier und wurde fur sein Wirken mit beiden Klassen des Eisernen Kreuzes sowie dem Friedrichs Orden mit Schwertern ausgezeichnet Von 1918 bis 1919 trat er in das Familienunternehmen ein das sein Bruder Emil leitete Zum Textilunternehmen Moser welches fuhrend in der Herrenkonfektion war gehorte auch eine Teilhaberschaft an der Schmuckfabrik Fritz Link amp Cie Diese Tatigkeit fuhrte auch dazu dass er von 1930 bis 1933 Mitglied des Beirates der IHK Pforzheim wurde Ausserdem war er von 1930 bis 1935 zusatzlich noch als Handelsrichter tatig Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Seit Mosers Grossvater Seligmann welcher ursprunglich Jude war waren alle Familienmitglieder evangelisch getauft Trotzdem galten sowohl Julius als auch sein Bruder Emil als Volljuden da alle Grosseltern Juden waren Die damit wahrend der Zeit des Nationalsozialismus verbundenen Schwierigkeiten fuhrten dazu dass sie sich ab 1935 aus der Geschaftswelt zuruckzogen sowie ab 1939 den Namenszusatz Israel tragen mussten Die dadurch gezwungenermassen gewonnene Freizeit nutzte Julius Moser um sein Hobby der Graphologie intensiver zu betreiben Dies tat er unter der Anleitung von Psycho Graphologe Lutz Wagner 1948 legte er eine Prufung als staatlich geprufter Graphologe ab Trotz seines Status als Volljude fiel Moser den Behorden nicht auf da er in Mischehe lebte kein Beamter war sowie keine hohe Stellung mehr bekleidete Am 14 Februar 1945 wurde er gemeinsam mit seinem Bruder Emil sowie weiteren 160 Badenern welche ebenfalls in Mischehe gelebt hatten in das Ghetto Theresienstadt deportiert Die Deportation und den Aufenthalt im Ghetto uberlebten fast alle Personen dieser Gruppe Am 3 Mai 1945 ubergab die SS das Lager dem Roten Kreuz Kurz danach erreichte die Rote Armee am 8 Mai 1945 Theresienstadt Nach der Befreiung kehrte Moser am 17 Juni 1945 nach Pforzheim zuruck Nach Kriegsende Bearbeiten Nach Ende des Zweiten Weltkrieges grundete er ein Import Export und Grosshandelsgeschaft fur Schmuck und Uhren Auf Grund seiner unbelasteten Vergangenheit wurde er 1945 vom amerikanischen Stadtkommandanten zum Prasidenten der Industrie und Handelskammer Pforzheim ernannt Dies blieb er bis 1959 Des Weiteren wurde er von der Vollversammlung zum Ehrenprasidenten gewahlt Durch sein Bemuhen wurde 1951 bereits wieder die Standige Musterausstellung der Pforzheimer Industrie eroffnet Fur die FDP Fraktion sass er von 1948 bis 1958 im Gemeinderat und war besonders im Finanz Wirtschafts sowie Stadtwerkeausschuss tatig An seinem 70 Geburtstag verlieh Bundesprasident Theodor Heuss Moser das Grosse Verdienstkreuz Anlasslich des 80 Geburtstages erhielt er fur seine Verdienste um Gemeinwesen und Wirtschaft der Stadt Pforzheim das Ehrenburgerrecht der Stadt Es war das erste Ehrenburgerrecht das Pforzheim nach Kriegsende verlieh der Gemeinderatsbeschluss war einstimmig Er wurde auf dem Pforzheimer Hauptfriedhof bestattet Ehrungen BearbeitenOrden vom Zahringer Lowen Ehrenprasident der Industrie und Handelskammer Pforzheim Julius Moser Strasse auf der Wilferdinger Hohe 1952 Grosses Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland 1962 Ehrenburger in PforzheimLiteratur BearbeitenHelge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 4 M Q Winter Heidelberg 2000 ISBN 3 8253 1118 X S 137 Julius Moser KZ Theresienstadt Erlebnisse eines Nichtariers in den letzten Monaten des Naziregimes postum erschienen in den Pforzheimer Heften Nr 3 Pforzheim 1995 ISBN 3 9803529 7 8 Pforzheimer Zeitung Nr 36 Pforzheim 1970 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Julius Moser im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Julius Moser auf der Website der Stadt PforzheimNormdaten Person GND 119332523 lobid OGND AKS LCCN no2002079260 VIAF 77123200 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Moser JuliusKURZBESCHREIBUNG deutscher Unternehmer Ehrenprasident der Industrie und Handelskammer sowie Ehrenburger der Stadt PforzheimGEBURTSDATUM 18 Juli 1882GEBURTSORT PforzheimSTERBEDATUM 12 Februar 1970STERBEORT Pforzheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Julius Moser Unternehmer amp oldid 235016373