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Julius Friedrich August Bahnsen 30 Marz 1830 in Tondern Nordschleswig 7 Dezember 1881 in Lauenburg i Pomm war ein deutscher Philosoph Bahnsen gilt als der Begrunder der Charakterologie sowie einer real dialektischen Methode der philosophischen Reflexion die er in seinen zweibandigen Beitragen zur Charakterologie 1867 entwarf und in seinen folgenden Arbeiten unter anderen seinem Hauptwerk Der Widerspruch im Wissen und Wesen der Welt 1880 82 weiterentwickelte Julius Bahnsen Inhaltsverzeichnis 1 Biographische Daten 2 Philosophisches Werk 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBiographische Daten BearbeitenGeboren 1830 in Tondern Schleswig als Sohn des dortigen Seminardirektors Christian August Bahnsen begann Julius Bahnsen 1847 in Kiel sein Studium der Philosophie und unter Gregor Wilhelm Nitzsch der Philologie Im Schleswig Holsteinischen Krieg 1848 1851 kampfte er ab 1849 gegen die Danen und fluchtete infolge der Entwaffnung der schleswig holsteinischen Armee 1850 ins wurttembergische Tubingen Dort studierte er auf Anregung von Jakob Friedrich Reiff System der Willensbestimmungen 1842 Schopenhauersche Philosophie und promovierte 1853 bei Friedrich Theodor Vischer Asthetik oder Wissenschaft des Schonen 1846 57 uber ein Thema aus der Asthetik Seit dem Studium war er Mitglied der Verbindung Normannia Tubingen 1 Es folgten zahlreiche Anstellungen als Haus und Gymnasiallehrer 1862 trat Bahnsen eine Stellung als Lehrer am Progymnasium im hinterpommerschen Lauenburg an wo er bis zu seinem Tod am 7 Dezember 1881 lebte Philosophisches Werk BearbeitenAls Schuler Schopenhauers wagte Bahnsen eine Verbindung Hegelscher Dialektik die Bahnsen nur im Bereich des Abstrakten gelten lasst mit Schopenhauerschem Monismus In dieser Verbindung wird zwar der vernunftlose all eine Wille Schopenhauers als das Grundwesen der Welt und das einzig Reale akzeptiert jedoch nicht dergestalt dass er in den vielen Individuen derselbe ist sondern so dass er ebenso vielfach wie dieselben ist deren unveranderliches Wesen in deren unveranderlicher Willensnatur in ihrem Charakter besteht Der Schopenhauersche Wille wird somit nicht nur in sich sondern auch ausser sich in eine Vielheit von Einzelwillen gespalten Dieser charakterologischen Seite seiner Lehre die Ausgangspunkt fur die Arbeiten solcher Philosophen wie Ludwig Klages war sind Bahnsens Beitrage zur Charakterologie 1867 sowie die Abhandlungen Zum Verhaltnis zwischen Willen und Motiv 1870 und Mosaiken und Silhouetten 1877 gewidmet Da das Wesen der Unvernunft im Widerspruch jenes des unvernunftigen Willens insbesondere in dem gleichzeitigen Bestehen einander anschliessender Willensrichtungen besteht folgt dass nicht nur die Realitat ein ununterbrochener Kampf realer Gegensatze Realdialektik sondern auch das Innere jedes Individuums unloslichem Zwiespalt entgegengesetzter Willensrichtungen Willenskollision verfallen Bahnsen negiert eine Erlosung der unzahligen Willenshenaden und postuliert die Permanenz der Existenz des Widerspruchs als Grundwesen der Welt wodurch das Gesetz dieser Welt zur tragischen Weltordnung wird Die realdialektische Seite seiner Lehre hat Bahnsen in der Abhandlung Zur Philosophie der Geschichte 1871 und in seinem Hauptwerk Der Widerspruch im Wissen und Wesen der Welt 1880 82 die tragische Frucht derselben in seiner Festschrift zum Tubinger Jubilaum Das Tragische als Weltgesetz und der Humor als asthetische Gestalt des Metaphysischen 1877 niedergelegt Literatur BearbeitenJulius Bahnsen Winfried H Muller Seyfarth Hrsg Das Tragische als Weltgesetz und der Humor als asthetische Gestalt des Metaphysischen VanBremen VerlagsBuchhandlung Berlin 1995 ISBN 3 927050 01 1 Julius Bahnsen Anselm Ruest Hrsg Wie ich wurde was ich ward nebst anderen Stucken aus dem Nachlass des Philosophen Leipzig 1931 August Vetter Bahnsen Julius In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 540 Digitalisat Richard Reschika Schopenhauers wilde Sohne Julius Bahnsen der tragische Realdialektiker in Philosophische Abenteurer Elf Profile von der Renaissance bis zur Gegenwart J C B Mohr Paul Siebeck UTB Tubingen 2001 S 103 159 ISBN 3 8252 2269 1Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Julius Bahnsen im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Julius Bahnsen in der Deutschen Digitalen BibliothekNormdaten Person GND 118505947 lobid OGND AKS LCCN n2011026048 VIAF 120783593 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bahnsen JuliusALTERNATIVNAMEN Bahnsen Julius Friedrich AugustKURZBESCHREIBUNG deutscher PhilosophGEBURTSDATUM 30 Marz 1830GEBURTSORT TondernSTERBEDATUM 7 Dezember 1881STERBEORT Lauenburg i Pomm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Julius Bahnsen amp oldid 234258971