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Dieser Artikel behandelt den franzosischen Schriftsteller fur den belgischen Maler Jules Renard 1833 1926 siehe Draner Jules Renard 22 Februar 1864 in Chalons du Maine 22 Mai 1910 in Paris war ein franzosischer Schriftsteller Romanautor und Journalist Politisch stand er der Linken nahe Jules Renard Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Tagebuch 2 Werke 2 1 Erzahlungen und Romane 2 2 Journal 2 3 Dramen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenJules Renard war Sohn eines burgundischen Bauunternehmers Er wuchs in der wald und wasserreichen Landschaft auf die vom Mittelgebirge des Morvan beherrscht wird Das fur das Kind druckende Klima im Elternhaus lasst sich aus Renards episodenhaftem Roman Rotfuchs erahnen der ihm 1894 zum Durchbruch als Schriftsteller verhalf Er war bis 1881 Gymnasiast in Nevers anschliessend in Paris Renards Abitur 1883 war zu schlecht um sich Chancen fur die Ecole normale superieure ausrechnen zu konnen Zudem hatte er sich inzwischen furs Schreiben und das entsprechende Literatenmilieu erwarmt Seine erste Buchveroffentlichung 1888 war ein Band mit Novellen Der hauptstadtische Literaturbetrieb sei ein Fieberberuf in dem man Erfolg habe oder sterbe schrieb er seiner Schwester 1 Sein Vater unterstutzte ihn weiter finanziell Nachdem er 1886 87 seinen Wehrdienst in Bourges abgeleistet hatte hatte er Gelegenheitsarbeiten als Advokatengehilfe und Hauslehrer Er traf die aus reichem Elternhaus stammende Marie Morneau und zog mit ihr 1888 in ein Pariser Mietshaus ein Im Folgejahr beteiligte sich Renard als Hauptaktionar an der Grundung der Zeitschrift Mercure de France die es rasch zu Ansehen brachte Er lieferte regelmassig sowohl erzahlende wie kritische Beitrage fur die Zeitschrift 2 Erste Romanversuche zeigen dem von Balzac Flaubert und Zola beeindruckten Renard dass seine Starke im Gegensatz zu diesen Vorbildern nicht im Typisieren sondern in der treffenden Zeichnung des Individuellen liegt Auch fur die grosse Form und fur eine umfangreiche Produktion ist er der falsche Mann 1 Als das Buch um den kleinen von seiner Mutter ungeliebten Rotfuchs erschien hatte Renard selber schon zwei Kinder 1896 mietete er bei Chitry les Mines seinem Heimatort ein ehemaliges Pfarrhaus in dem die Familie die Sommer verbrachte Von Rotfuchs kam 1900 eine Buhnenfassung heraus die es noch im selben Jahr auf 125 Vorstellungen brachte und Renards Ansehen sprunghaft erhohte Er schloss Freundschaft mit Autoren wie Edmond Rostand Tristan Bernard Alfred Capus und lernte Schauspieler wie Lucien Guitry 1860 1925 und Sarah Bernhardt und den Maler Toulouse Lautrec kennen In der Dreyfus Affare die ganz Frankreich aufwuhlte unterschrieb er die Petition fur eine Revision des Urteils die am 15 Januar 1898 in Le Temps erschien In seinem Heimatort wurde er 1904 zum Burgermeister gewahlt Er unterhielt Beziehungen zu den Pariser Sozialisten Jean Jaures und Leon Blum 3 1907 wurde er in die Academie Goncourt aufgenommen Renard litt zeitlebens an Migrane und mit zunehmendem Alter nahmen seine depressiven Verstimmungen zu Renard fuhlte sich schon mit dreissig Jahren erschopft und verbraucht Dazu kam eine Reihe von Todesfallen in der Familie Sein Bruder Maurice starb im Alter von 37 Jahren der Vater erschoss sich 1897 die Mutter ertrank 1909 in einem Brunnen es ist nicht geklart ob es ein Unfall oder Absicht war Im selben Jahr erlitt er einen Herzinfarkt und starb im folgenden Mai im Alter von 46 Jahren Tagebuch Bearbeiten nbsp Denkmal an seinem Grab in Chitry les Mines nbsp Spruch an einem Hausgiebel in WeimarSein Tagebuch oder Journal ungewohnlicher Knappheit und Pragnanz verpflichtet und von daher eher eine umfangreiche Sammlung von Aphorismen gilt allgemein als Renards Hauptwerk 4 Es wurde unter anderem von Autoren wie Andre Gide Kurt Tucholsky Jean Paul Sartre Samuel Beckett Somerset Maugham und Sandor Marai hoch geschatzt Sartre sah sich einer Literatur des Schweigens gegenuber 5 Winfried Engler weist darauf hin es gelinge Renard bemerkenswert gut banale Ereignisse aus ironischer Distanz so darzustellen dass sie interessant erscheinen 3 Werke BearbeitenErzahlungen und Romane Bearbeiten Crime de village Dorfverbrechen 1888 6 Sourires pinces 1890 L Ecornifleur 1892 deutsch Der Schmarotzer Stuttgart 1964 7 La Lanterne sourde 1893 Coquecigrues 1893 Deux fables sans morale 1893 Le Coureur de filles 1894 Histoires naturelles 1894 deutsch Naturgeschichten Zurich 1960 8 9 Poil de carotte 1894 deutsch Rotfuchs Baden Baden 1946 Muttersohn Munchen 1989 10 Le Vigneron dans sa vigne 1894 La Maitresse 1896 deutsch Die Maitresse Munchen 1986 Bucoliques 1898 Les Philippe 1907 Patrie 1907 Mots d ecrit 1908 Ragotte 1909 deutsch Die Magd Ragotte Stuttgart 1991 Nos freres farouches 1909 Journal Bearbeiten Tagebucher 1887 1910 1925 deutsche Auswahl unter dem Titel Ideen in Tinte getaucht Munchen 1986 Nicht so laut bitte Wenn Sie die Wahrheit sagen schreien Sie immer so Tagebuch 1887 1909 Illustriert von Nikolaus Heidelbach ausgewahlt und aus dem Franzosischen ubertragen von Liselotte Ronte mit einem Nachwort von Hanns Grossel Gatsby Zurich 2022 ISBN 978 3 311 25014 2 Dramen Bearbeiten Le Plaisir de rompre 1897 deutsch Die Lust sich zu trennen Munchen 1990 Le Pain de menage 1898 Poil de Carotte Rotfuchs 1900 Monsieur Vernet 1903 La Bigote 1909 Vertonungen Maurice Ravel Histoires naturelles 1906 fur Gesang und Klavier Le paon Le grillon Le cygne Le martin pecheur La pintade Literatur BearbeitenHenri Bachelin Jules Renard 1864 1910 Son œuvre Paris 1930 H B Coulter The Prose Work and Technique of Renard Washington 1935 Leon Guichard L œuvre et l ame de Jules Renard Paris 1936 Pierre Nardin La Langue et le style de Jules Renard Paris 1942 Arthur J Knodel Jules Renard as a critic University Press Berkeley Calif 1951 Marcel Pollitzer Jules Renard Sa vie Son œuvre Paris 1956 Pierre Schneider Jules Renard par lui meme Paris 1956 Leon Guichard Renard 1961 Pierre Schneider Dans la vigne de Renard Inedits recueillis et presentes par Leon Guichar 1965 Serge Zeyons Monsieur Poil de carotte Paris 1976 Maurice Toesca Jules Renard Paris 1977 Michel Autrand L humor de Jules Renard Paris 1978 A M Balestrazzi Renard Il mito personale e l avventura letteraria Bari 1983 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jules Renard Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Jules Renard Quellen und Volltexte franzosisch nbsp Wikiquote Jules Renard Zitate Literatur von und uber Jules Renard im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Jules Renard Guide de recherche frz Journal de Jules Renard frz Journal frz Renard auf Fotos beschrieben in Englisch von Julian Barnes 2011Einzelnachweise Bearbeiten a b Hanns Grossel im Nachwort zu Ideen in Tinte getaucht Munchen 1986 Laut Winfried Engler publizierte er ausserdem in Gil Blas L Echo de Paris Figaro L Humanite a b Winfried Engler Lexikon der franzosischen Literatur Kroners Taschenausgabe 388 2 verbesserte und erweiterte Auflage Kroner Stuttgart 1984 ISBN 3 520 38802 2 Siehe auch diese Auszuge aus dem Tagebuch abgerufen am 10 August 2011 Kindlers Das Tagebuch wurde erst postum dabei zunachst nur verstummelt veroffentlicht Eine kleine Entstehungs und Wirkungsgeschichte gibt Hanns Grossel in seinem Nachwort der Auswahl von 1986 Kindlers Das Lexikon verweist auf den Text L homme ligote in Sartres Situations Band 1 Paris 1947 Auf Franzosisch auch online Memento des Originals vom 2 November 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www scribd com lesbar abgerufen am 10 August 2011 Kurzbesprechung im Spiegel 50 1964 abgerufen am 10 August 2011 Buchvorstellung durch Kurt Tucholsky 1927 Abgerufen am 10 August 2011 Einige dieser Kurzprosastucke wurden von Maurice Ravel vertont Der Stoff wurde mehrmals verfilmt Normdaten Person GND 118788345 lobid OGND AKS LCCN n50052192 NDL 00453979 VIAF 12314235 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Renard JulesKURZBESCHREIBUNG franzosischer SchriftstellerGEBURTSDATUM 22 Februar 1864GEBURTSORT Chalons du MaineSTERBEDATUM 22 Mai 1910STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jules Renard amp oldid 237496041