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Joseph von Keller bis 1872 Joseph Keller Taufname Anton Joseph Keller 31 Marz 1811 in Linz am Rhein 30 Mai 1873 in Dusseldorf war ein deutscher Kupferstecher der Dusseldorfer Schule Joseph von Keller Foto von Matthias RadermacherGeburtshaus von Joseph von KellerJoseph von Keller und seine Frau Berta geborene Schulgen 1816 1900 auf einem Gemalde von Franz Ittenbach Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Illustrationen Auswahl 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksLeben BearbeitenKeller stammte aus einer alteingesessenen Linzer Familie der Vater war Kolonialwarenhandler der Grossvater Ratsherr und Schoffe Er wuchs im Kreis seiner neun Geschwister in bescheidenen Verhaltnissen auf Sein Vater wollte ihm eine gute schulische Bildung als Einstieg in das Berufsleben geben und meldete ihn daher im preussischen Progymnasium heute Martinus Gymnasium Linz an Ein Geschaftsfreund des Vaters aus Bonn entdeckte die Begabung des Jungen und vermittelte eine Lehrstelle in der Bonner Kupferdruckerei C Schulgen Bettendorff So erlernte Joseph Keller unter den damals harten Bedingungen eines Lehrlings den Beruf eines Kupferdruckers und Kupferstechers Fruh entwickelte Keller sein Interesse an dem kunstlerischen Bereich und er verstand die Lehre nur als handwerkliche Grundausbildung Folgerichtig schlug er auch das Angebot aus nach der Lehre als Gehilfe im Haus des Meisters zu bleiben und das obwohl er sich in die Tochter des Meisters Bertha Schulgen 1816 1900 verliebt hatte und diese Anfang Juli 1841 heiratete 1 2 Muhsam hielt sich Joseph Keller zunachst mit schlecht bezahlten Auftragsarbeiten und Studentenportrats uber Wasser Als er die Wandmalerei der Aula der Bonner Universitat in Kupfer stach wurde Wilhelm von Schadow der Direktor der Kunstakademie Dusseldorf und Begrunder der Dusseldorfer Malerschule auf ihn aufmerksam An dessen Akademie in welche er 1835 eintrat vervollkommnete er zehn Jahre lang seine Technik gefordert von dem Lehrer und Kunstler Julius Hubner von dem er auch Auftrage erhielt und dessen Werke er u a reproduzierte 1838 studierte Keller in Paris bei Auguste Gaspard Louis Desnoyers und Francois Forster 3 Vom Dezember 1841 bis zum 27 Juli 1843 lebte Keller in Rom wo er am Leben der Deutschromer und 1842 am Cervarofest der Ponte Molle Gesellschaft teilnahm 4 Auf Kellers Anregung hin erhielten die Kupferstecher in der Akademie eigene Raume und so schuf er die Grundlage fur die spatere Kupferstecherschule an der Dusseldorfer Akademie Er selbst wurde dort Lehrer 1839 wurde Keller Nachfolger von Ernst Carl Thelott fur Kupferstichkunst 5 Keller gilt als der eigentliche Begrunder der Dusseldorfer Kupferstecherschule aus deren reicher Schulerzahl etwa Adam Goswin Glaser Heinrich Nusser Franz Paul Massau Friedrich August Pflugfelder Theodor Janssen Fritz Dinger Nikolaus Barthelmess Rudolf Stang und Josef Kohlschein hervorragen Alle haben fur den Kunstverein gearbeitet und ihre Blatter haben nicht wenig dazu beigetragen den Ruhm der Dusseldorfer Bilder namentlich in der alteren Zeit zu verbreiten 3 Weitere Schuler seiner Kupferstecherklasse waren unter anderen Xaver Steifensand Ludwig Heitland 6 Julius Allgeyer Anton Eitel Karl Friedrich Seifert Heinrich Kipp Friedrich August Ludy Carl Wilhelm Overbeck und Constantin Muller Auf Kellers Betreiben wurde die C Schulgen Bettendorffsche Kupferdruckerei 1849 nach Dusseldorf verlegt 7 um der wachsenden Nachfrage an Bildreproduktionen vor allem durch den Kunstverein fur die Rheinlande und Westfalen und durch den Verein zur Verbreitung religioser Bilder der 1841 1842 unter dem Patronat Johannes von Geissel gegrundet wurde nachzukommen In das Geschaft mit der Reproduktionskunst war der Buchdruckersohn August Wilhelm Schulgen bereits durch den 1846 in Dusseldorf gegrundeten Kunstverlag Schulgen Bettendorf eingetreten 1856 erweiterte er den Vertrieb durch den Pariser Kunstverlag Schulgen amp Schwab Die Kupferstichklasse von Joseph Keller und seine zahlreichen Schuler arbeitete fur Zwecke der Reproduktionskunst mit Malern und Verlegern Hand in Hand Innerhalb von 25 Jahren wurden acht Millionen Andachtsbilder international in Umlauf gebracht nbsp Die DisputaKellers Renommee basierte fruh darauf dass er nicht nur das Vorbild kopierte sondern bemuht war die Aussage des Kunstlers nachzuempfinden und in Grafik zu ubersetzten 1841 erhielt er vom Kunstverein fur die Rheinlande und Westfalen den Auftrag Raffaels Disputa zu reproduzieren Hierzu begab er sich mit seiner Frau Bertha und seinem Bruder und mittlerweile Schuler Franz Keller nach Rom Einige Jahre spater kehrte er zuruck doch dauerte es einige Jahre bis die ersten Drucke der Disputa vorlagen die in Europa und Amerika Aufsehen und Bewunderung erregten Das bescheidene Gehalt das er seit September 1846 als Professor der Kupferstecherkunst erhielt veranlassten Keller sich um Nebenverdienste zu bemuhen so etwa mit dem Versuch seine Disputa als Druck zu verkaufen Er unterrichtete auch die Sonntagsklassen fur Handwerker in freier Handzeichnung an der Dusseldorfer Akademie Doch blieben seine wirtschaftlichen Verhaltnisse weit hinter seiner kunstlerischen Akzeptanz zuruck nbsp Druckplatte der Sixtinischen MadonnaDank einiger Bonner Mazene konnte er einen weiteren grosseren Auftrag durchfuhren den Stich der Sixtinischen Madonna nach dem Gemalde von Raffael Dieses Werk das er auf Grund seiner stark angegriffenen Gesundheit erst 1871 muhsam fertigstellte wurde in Kunstkreisen hoch geschatzt Kellers Plan jene im Victoria and Albert Museum befindlichen Teppichkartons die Raffael als Vorlage fur Teppiche in der Sixtinischen Kapelle geschaffen hatte mit seinen Schulern zu stechen und diese dann den Schulen als Bildungsmittel zur Verfugung zu stellen blieb unvollendet Kellers Nachfolge auf dem Dusseldorfer Lehrstuhl trat 1879 Carl Ernst Forberg an einer seiner vielen Schuler so wie auch Anton Eitel welcher die Verantwortung fur den Verein zur Verbreitung religioser Bilder ubernahm Ehrungen BearbeitenKeller war Kommandeur des papstlichen Silvesterordens und des sachsischen Albrechts Ordens Ritter des wurttembergischen Kronen Ordens II Klasse des preussischen Roten Adlerordens III Klasse mit der Schleife des Kronen Ordens III Klasse des papstlichen Gregoriusordens des belgischen Leopoldordens der franzosischen Ehrenlegion und des osterreichischen Franz Joseph Ordens Mit dem wurttembergischen Orden war 1872 die Erhebung in den personlichen Adelsstand verbunden Die Kunstakademien von Berlin Sankt Petersburg Brussel und Wien ernannten ihn zum Ehrenmitglied Das Institut de France ernannte ihn bereits 1854 zum membre correspondant Die Ausstellung der Disputa in Paris trug ihm die grande medaille d honneur ein 8 Die Stadt Linz am Rhein ehrte Keller durch Benennung der Joseph von Keller Schule Illustrationen Auswahl BearbeitenRobert Reinick Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde Schulgen Bettendorff Dusseldorf 1838 Digitalisat der farbigen Mappen Ausgabe Einzelnachweise Bearbeiten Totenzettel Bertha Keller Civilstand Heirathen Den 3 Juli der Lehrer an der hiesigen Kunst Akademie Anton Joseph Keller zu Dusseldorf mit J E B H Schulgen in der Neustadt in Dusseldorfer Kreisblatt und Taglicher Anzeiger No 190 vom 16 Juli 1841 a b Friedrich Schaarschmidt Zur Geschichte der Dusseldorfer Kunst insbesondere im XIX Jahrhundert Verlag des Kunstvereins fur die Rheinlande und Westfalen Dusseldorf 1902 S 244 Friedrich Noack Das Deutschtum in Rom seit dem Ausgang des Mittelalters Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart 1927 Bd 2 S 307f Moritz Blanckarts Keller Josef von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 15 Duncker amp Humblot Leipzig 1882 S 583 f Ludwig Heitland 1853 erste Erwahnung in Bestandssignatur der Kunstakademie Dusseldorf BR 0004 Nr 1560 Blatt 22V 1850 17 Jahre alt 2 Klasse Kupferstecherschule von Joseph Keller Blatt 187V 1860 im Lehrerkollegium seit Juni 1860 Hilfslehrer in der Elementarklasse Blatt 250V 1863 Leitung Meisterklasse Kupferstecher Dusseldorfer Journal und Kreisblatt 25 Januar 1849 No 21 Die Kupferdruckerei der Koniglichen Kunst Akademie zu Dusseldorf von C Schulgen Bettendorff hat ihre Anstalt in Nr 118 verlangerte Breite Strasse uber dem Koln Mindener Bahnhofe verlegt Joseph von Keller Nekrolog In Dusseldorfer Volksblatt Ausgabe N 129 vom 4 Juni 1873 Digitalisat Literatur BearbeitenMoritz Blanckarts Keller Joseph von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 15 Duncker amp Humblot Leipzig 1882 S 583 f Keller Joseph von In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 19 Ingouville Kauffungen E A Seemann Leipzig 1926 S 208 Brigitte Lohkamp Keller Joseph von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 11 Duncker amp Humblot Berlin 1977 ISBN 3 428 00192 3 S 461 f Digitalisat Literatur von und uber Joseph von Keller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Paul Horn Der Kupferstecher Joseph von Keller Sein Leben sein Werk und seine Schule Dusseldorf 1931 92 S mit 55 Abb auf Tafeln Adam C Oellers Die Dusseldorfer Stecherschule und die burgerliche Kunstrezeption des 19 Jahrhunderts In Adam C Oellers Uebergaenge Beitrage zur Kunst und Architektur im Rheinland Alfter 1993 Keller Joseph von In Kunstmuseum Dusseldorf Hans Paffrath Hrsg Lexikon der Dusseldorfer Malerschule Bd 2 Haach Murtfeldt Bruckmann Munchen 1998 S 224 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Joseph von Keller Sammlung von Bildern Joseph von Keller Biografie im Portal rheinische geschichte lvr de Joseph von Keller Kupferstecher aus Linz am Rhein Artikel zu einer Ausstellung in Sinzig 2011 Normdaten Person GND 116174706 lobid OGND AKS VIAF 7658392 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Keller Joseph vonALTERNATIVNAMEN Keller Joseph Keller JosefKURZBESCHREIBUNG deutscher KupferstecherGEBURTSDATUM 31 Marz 1811GEBURTSORT Linz am RheinSTERBEDATUM 30 Mai 1873STERBEORT Dusseldorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joseph von Keller amp oldid 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