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Joseph Seidnitzer 1920 in Stainz Steiermark 1993 in Innsbruck Tirol war katholischer Priester und Missionar und der wegen Ungehorsams abberufene Grunder und geistliche Leiter der Gemeinschaft Werk des Heiligen Geistes die sich als solche im Jahre 1990 aufloste Leben BearbeitenJoseph Seidnitzer besuchte das Seminar in Saint Maurice im Schweizer Kanton Wallis und wurde am 23 Juni 1946 in Sitten durch Bischof Viktor Bieler zum Priester geweiht Als Missionar war er in Osterreich Deutschland und Italien tatig Von 1961 bis 1969 wirkte er als Auslanderseelsorger in Toulouse bei Gabriel Marie Garrone dann von 1969 bis 1972 als Spitalsseelsorger in Metz bei Bischof Paul Joseph Schmitt Aus Akten im Ordinariat von Seidnitzers Heimat Diozese Graz Seckau so die Schweizer Tageszeitung Tages Anzeiger gehe hervor dass er sich wiederholt an jungen Burschen ab 18 Jahren vergangen habe Der Priester lud die Jugendlichen in seine Wohnung ein machte sie mit Alkohol gefugig und notigte sie zu sexuellen Handlungen Seidnitzer sei immer wieder ruckfallig geworden doch die Kirche habe es verstanden die Ubergriffe zu vertuschen und versetzte ihn an andere Orte Er sei allerdings mehrfach verurteilt worden zunachst 1954 in der Steiermark zu acht Monaten schwerem Kerker 1958 verurteilte ihn das Landesgericht Innsbruck wegen Unzucht zu einem Jahr schweren Kerkers verscharft durch ein hartes Lager Als Seelsorger nach Interlaken versetzt habe er dort 1960 zwei Jugendliche verfuhrt ergriff die Flucht wurde in Innsbruck dingfest gemacht und abermals vom Landesgericht zu 14 Monaten verurteilt Nach seiner Haft und weiteren seelsorglichen Einsatzen grundete er 1972 zusammen mit Gebhard Paul Maria Sigl das Werk des Heiligen Geistes die Gemeinschaft hat sich 1974 in der Villa Jordan der Salvatorianer in Castel Gandolfo bei Rom niedergelassen 1978 stiess auch der 23 jahrige Theologiestudent und spatere Bischof Marian Eleganti zu der Gemeinschaft verliess sie aber 1990 wieder 1 Kardinal Gabriel Marie Garrone zustandiger Kurienkardinal fur Seminare und Universitaten fuhrte anfanglich wohlwollende Gesprache mit der Gemeinschaft was sich aber bald anderte Bedingt durch den innerkirchlichen Druck forderte er 1978 in einem Schreiben Joseph Seidnitzer auf sich fur eine Zeit der Reflexion und des Gebetes zuruckzuziehen weg von Rom nach Moglichkeit ausserhalb von Italien 2 Joseph Seidnitzer ging daraufhin mit seiner Gemeinschaft 1979 nach Innsbruck und betrieb dort ein Studienheim in dem bis zu 30 Studenten aus verschiedenen Landern lebten und an der theologischen Fakultat Innsbruck studierten Aufgrund der Entscheidung von Joseph Seidnitzer die Gemeinschaft nicht aufzulosen wurde er im selben Jahr wegen Ungehorsams durch den Diozesanbischof von Graz Seckau Johann Weber vom Priesterdienst suspendiert 3 Der Innsbrucker Bischof Reinhold Stecher sprach sich in der Folge mehrmals gegen die Gemeinschaft aus und veroffentlichte am 15 Oktober 1985 eine Erklarung betreffend eines angeblichen Priesterseminars in Innsbruck 4 worin er schrieb Es war uns nie moglich von P Seidnitzer selbst genaue Auskunft uber Natur und Zweck Organisation und Geldquellen seiner Kommunitat zu erhalten Diese konnte daher niemals unsere Legitimation erhalten und besitzt sie auch jetzt nicht Da die Gemeinschaft aber immer noch bestehen blieb liess Bischof Reinhold Stecher im Jahr 1988 ein Kanzelwort verlesen in dem es hiess das Studienhaus sei keine Einrichtung der katholischen Kirche Das Kanzelwort musste am 9 Oktober 1988 oder am darauffolgenden Sonntag in allen Kirchen der Innsbrucker Diozese bei allen Gottesdiensten verlesen werden In den darauffolgenden beiden Jahren verliessen einige Mitglieder die Gemeinschaft und Joseph Seidnitzer zog sich 1990 vollstandig und fur immer von der Gemeinschaft zuruck Die ubrigen 21 Studenten der ehemaligen Gemeinschaft Werk des Heiligen Geistes unterstellten sich der Fuhrung des slowakischen Bischofs Pavel Maria Hnilica SJ des damaligen Rektors der Priestergemeinschaft im Engelwerk und gingen nach Rom um dort an der Lateranuniversitat ihre Studien abzuschliessen Unter ihnen war auch Gebhard Paul Maria Sigl der sich ebenso ganz unter die Leitung des Bischofs stellte Sie traten in die von Bischof Hnilica im Jahre 1968 gegrundete Laienbewegung Pro fratribus ein die es sich zum Ziel gemacht hatte die verfolgte Kirche in Osteuropa geistig und materiell zu unterstutzen Da die jungen Manner und Frauen die sich ihnen nach und nach anschlossen gottgeweiht leben wollten erhielt die Bewegung eine Neuausrichtung und es kam zu einer Neugrundung Diese wurde am 14 August 1992 durch den Bischof von Roznava Msgr Eduard Kojnok 2011 unter dem neuen Namen Pro Deo et fratribus Familie Mariens PDF FM meist nur Familie Mariens genannt auf diozesaner Ebene anerkannt 5 und am 25 Marz 1995 vom Papstlichen Rat fur die Laien zu einer Vereinigung papstlichen Rechts erhoben 6 mit der definitiven Anerkennung der Statuten am 25 Marz 2004 7 Die ersten 5 Mitglieder der Gemeinschaft wurden 1992 in Fatima Portugal zu Priestern geweiht Da sich Joseph Seidnitzer von der Gemeinschaft getrennt hatte wurde 1991 auf seine Bitte hin 8 seine Suspension vom Ordinarius in Graz Seckau Bischof Johann Weber nach Rucksprache mit dem Innsbrucker Bischof Reinhold Stecher aufgehoben 9 Im Jahr 1993 starb Seidnitzer in Innsbruck Einzelnachweise Bearbeiten Matthias Herren Christine Steffen Man muss immer mit der Sunde rechnen der Mensch ist schwach Marian Eleganti Weihbischof von Zurich beklagt die gottlose Gesellschaft In nzz ch 7 Marz 2010 abgerufen am 28 November 2021 Michael Meier Weihbischof Elegantis Mentor war ein Unzuchts Priester In bazonline ch 19 Juli 2010 archiviert vom Original am 6 Januar 2016 abgerufen am 28 November 2021 Daniel Klingenberg Bischof Eleganti war dabei In Tagblatt der Stadt St Gallen 28 April 2012 abgerufen am 28 November 2021 Sacra Congregatio Pro Institutione Catholica Schreiben von Kardinal Gabriel Marie Garrone 8 Februar 1978 Prot N 1524 75 96 Suspension durch den Bischof von Graz Seckau Johann Weber 19 November 1979 Mitteilungsblatt fur den Klerus vom 15 Oktober 1985 Bischof Reinhold Stecher Anerkennungsdekret von Msgr Eudard Kojnok Bischof der Diozese Roznava 14 August 1992 Prot N 843 92 Pontificium Consilium Pro Laicis Anerkennungsdekret ad experimentum durch Eduardo Francisco Kardinal Pironio 25 Marz 1995 Prot N 318 95 S 61 B 68 Pontificium Consilium Pro Laicis Anerkennungsdekret vom 25 Marz 2004 durch Stanislaw Marian Kardinal Rylko Prot N 606 04 S 61 B 68 Pro Deo et fratribus Familie Mariens In laityfamilylife va 24 Marz 2004 abgerufen am 28 November 2021 englisch Brief von Joseph Seidnitzer an den Bischof von Graz Seckau Johann Weber 14 November 1990 Brief des Bischoflichen Ordinariates von Graz Seckau von Bischof Johann Weber 29 April 1991 Prot N 7 Se 1 91 PersonendatenNAME Seidnitzer JosephKURZBESCHREIBUNG osterreichischer DiozesanpriesterGEBURTSDATUM 1920GEBURTSORT Stainz SteiermarkSTERBEDATUM 1993STERBEORT Innsbruck Tirol Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joseph Seidnitzer amp oldid 224327912