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Joseph Huff 1671 in Seligenstadt war ein katholischer Priester Benediktiner und letzter Abt des Klosters St Januarius in Murrhardt Inhaltsverzeichnis 1 Vor dem Abbatiat 2 Wirken im Kloster Murrhardt 3 Spate Jahre 4 Literatur 5 EinzelnachweiseVor dem Abbatiat BearbeitenJoseph Huff stammte aus Fulda uber das Datum seiner Geburt sowie die Herkunft seiner Familie liegen keine Aufzeichnungen vor Er trat als Novize in das Kloster Seligenstadt ein legte dort das Ordensgelubde als Monch ab und wirkte von 1635 bis 1641 als Pfarrer in Seligenstadt sowie ab 1641 zusatzlich noch in Klein Auheim Durch Kirchenakten im Besitz des Bistums Mainz ist seine Teilnahme an einer Visitation des Frauenklosters Schmerlenbach am 5 Oktober 1638 im Gefolge des Seligenstadter Abtes Leonhard Colchon bezeugt 1 zudem ist er von 1640 bis 1643 als Vizedekan des Landkapitels Rodgau nachgewiesen Wirken im Kloster Murrhardt BearbeitenNach der Verschleppung durch Landsknechte und dem Tod von Abt Emmerich Funkler am 23 Marz 1643 fand sich das Kloster Murrhardt inmitten der Wirren des Dreissigjahrigen Krieges fuhrungslos Da nach dem Tod Funklers der Konvent der Abtei nur noch aus zwei Monchen bestand erfolgte die Ernennung von Joseph Huff zum Abt des Klosters Murrhardt im Jahr 1643 nicht wie ublich durch Wahl sondern durch Abt Leonhard Colchon den Prasidenten der Bursfelder Kongregation Noch im selben Jahr unterstellte Huff sich und das Kloster den Weisungen dieser Klostervereinigung obwohl kirchenrechtlich die Aufsicht uber die Abtei dem Bistum Wurzburg oblag Die Amtszeit von Joseph Huff als Murrhardter Abt war insbesondere durch die Aufgabe gekennzeichnet das Vertrauen der uberwiegend protestantischen Bevolkerung in den katholischen Glauben zuruckzugewinnen Hier entschied er sich in Sachen Gemeindeseelsorge und Kirchenbuchfuhrung fur eine erstaunlich pragmatische Losung die sich von der Hartherzigkeit und Prinzipienreiterei seines Vorgangers Funckler vollig unterschied So erteilte er dem evangelischen Pfarrer von Sulzbach der die verwaiste Pfarrei Murrhardt betreute in einem Schreiben vom 17 September 1646 ausdrucklich die Erlaubnis in der Walterichskirche evangelische Gottesdienste abzuhalten und billigte diesem bei der Abwesenheit des Murrhardter Abtes schriftlich samtliche seelsorgerischen Massnahmen bis hin zur Spende des Abendmahls zu Huffs Begrundung man konne die Pfarrkinder ja nicht ohne geistliche Versorgung lassen war eine fur die damalige Zeit theologisch sehr aussergewohnliche Anerkennung der Tatigkeit eines evangelischen Geistlichen durch einen katholischen Wurdentrager Dieses Entgegenkommen gegenuber der evangelischen Seite musste Huff jedoch bereits ein Jahr spater nach einer Ruge und auf Anweisung des Wurzburger Bischofs Johann Philipp von Schonborn wieder zurucknehmen Mit Unterzeichnung des Westfalischen Friedens im Jahr 1648 an dessen Ausarbeitung der Murrhardter Prior und spatere Weihbischof im Bistum Hildesheim Adam Adami massgeblich beteiligt war endete die Rekatholisierung auch in Murrhardt Die vertraglich vereinbarte Regelung zur Aufhebung der Kloster in Wurttemberg wurde durch die betroffenen Abte jedoch nicht anerkannt So weigerte sich auch Joseph Huff am 4 November 1648 trotz Aufforderung durch den Vogt von Backnang das Kloster Murrhardt zu verlassen Als der Vogt daraufhin alle Murrhardter Burger im Klosterhof antreten und Herzog Eberhard III von Wurttemberg huldigen liess protestierte Huff vehement und verkundete dass er die Einwohner nicht aus ihrem Gehorsam gegenuber dem Murrhardter Abt entlasse da das Kloster ihm und seinem Orden auf ewig gehore Erst als durch den Wurzburger Bischof die schriftliche Weisung erging dass das Kloster umgehend zu raumen sei gab er seinen Widerstand schliesslich auf und die katholische Herrschaft im Kloster Murrhardt endete am 27 November 1648 mit Joseph Huffs Abzug unter Protest noch am selben Tag Spate Jahre BearbeitenNach seiner Zeit im Murrhardter Kloster kehrte Joseph Huff wieder in sein ursprungliches Kloster nach Seligenstadt zuruck Da weder er selbst noch die Bursfelder Kongregation die Vereinbarungen des Westfalischen Friedens zur Ruckgabe von Klostergutern anerkannten galt er nach katholischer Sichtweise weiterhin als rechtmassiger Abt des Klosters Murrhardt Unter dieser Amtsbezeichnung fuhrte Huff 1650 im Auftrag der Kongregation eine Visitation der Abtei Mettlach an der Saar durch Ein Jahr spater 1651 ist seine Teilnahme an der Tagung des Generalkapitels der Bursfelder Kongregation im Kloster St Pantaleon zu Koln nachgewiesen Joseph Huff verstarb schliesslich im Jahr 1671 in Seligenstadt Literatur BearbeitenGerhard Fritz Murrhardt und der Dreissigjahrige Krieg 1618 bis 1648 Religionskonflikt Militar Kriegsfolgen Historegio 13 Hennecke Remshalden 2021 ISBN 978 3 948138 06 6 Einzelnachweise Bearbeiten Offenbach Post vom 12 05 2016 Die unhaltbaren Zustande im Frauenkloster SchmerlenbachVorgangerAmtNachfolgerEmmerich FunklerAbt von Murrhardt 1643 1648PersonendatenNAME Huff JosephKURZBESCHREIBUNG katholischer Priester Benediktiner und Abt des Klosters MurrhardGEBURTSDATUM 16 Jahrhundert oder 17 JahrhundertSTERBEDATUM 1671STERBEORT Seligenstadt Deutschland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joseph Huff amp oldid 220585592