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Joseph Barbaczy um 1750 17 Juni 1825 in Pressburg war ein osterreichischer Generalmajor und in den Rastatter Gesandtenmord verwickelt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Werdegang 1 2 Wirken wahrend des Rastatter Gesandtenmordes 2 Literatur 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWerdegang Bearbeiten Joseph Barbaczy ist vermutlich 1768 in die Kaiserliche Armee eingetreten und hatte als Oberstleutnant im Ersten Koalitionskrieg an der Schlacht am Tagliamento teilgenommen 1 bei der die Franzosen die Osterreicher besiegten siehe auch Vorfrieden von Leoben Beim Ausbruch des Zweiten Koalitionskrieges gegen Frankreich 1799 war er als Oberst Kommandeur des Szekler Husarenregiments 11 das er bereits 1797 ubernommen hatte 2 Er diente bis zur Beendigung des Krieges und wurde am 27 Mai 1801 in den Pensionsstand versetzt und zugleich zum Generalmajor befordert Wirken wahrend des Rastatter Gesandtenmordes Bearbeiten Das Regiment von Barbaczy leistete Vorpostendienste bei der im sudwestlichen Deutschland operierenden Hauptarmee und sein Stabsquartier befand sich Mitte April 1799 in Gernsbach an der Murg Zu diesem Zeitpunkt tagte in der Nahe bereits seit 1797 der Rastatter Kongress der die Ausfuhrung der Beschlusse des Friedens von Campo Formio namlich die Abtretung des linken Rheinufers an Frankreich sicherstellen sollte Nach dem Ausbruch des Zweiten Koalitionskrieges erhielt Barbaczy heimliche Auftrage zum Aufenthalt und der Abreise der franzosischen Gesandten die sich auf dem Kongress befanden 3 4 Das Regiment erhielt unter anderem die Aufgabe die Korrespondenz der franzosischen Gesandten mit ihrer Heimat zu unterbrechen hierzu zerstorte ein Trupp Husaren bei Plittersdorf die Fahre die die Verbindung mit Seltz siehe auch Rheinfahre Plittersdorf Seltz auf dem linken Rheinufer herstellte Aus diesem Grund und wegen personlicher Belastigungen die deutsche Gesandte in der Nahe der Stadt durch Patrouillen erfahren hatten wandte sich am 20 April der Gesandte Franz Joseph von Albini Beschwerde fuhrend an Barbaczy Gleichzeitig sprach er die Bitte aus dass die Kongressteilnehmer ungefahrdet in Rastatt verbleiben beziehungsweise ihre Heimreise antreten konnten Barbaczy leugnete mundlich zu der Beschwerde dass seine Soldaten hierzu Auftrage gehabt hatten sandte am 22 April aber einen Brief in dem er keine Neutralitat der Stadt anerkannte jedoch die Gesandten selbstverstandlich sicher seien Nachdem am 25 April ein Kurier der franzosischen Gesandten der Depeschen nach Strassburg bringen sollte der Papiere beraubt und gefangen genommen wurde ausserten abermals Vertreter deutscher Staaten deshalb Klage Barbaczy erklarte hierzu er habe den Vorfall seinen Vorgesetzten gemeldet und musse vorerst ihre Entscheidung abwarten Am gleichen Tag erging aus dem Hauptquartier der Armee der Befehl Barbaczy solle Rastatt besetzen und darauf bestehen dass die franzosischen Gesandten innerhalb von 24 Stunden abreisen sollten Weil die franzosischen Gesandten bereits vor der Festnahme des Kuriers beschlossen hatten spatestens am 28 April die Stadt zu verlassen waren sie bereits morgens mit ihren Angehorigen bereit zur Abreise Weil die deutschen Gesandten ihnen jedoch rieten noch die Antwort des Oberst abzuwarten verblieben sie vorerst weiter in Rastatt gleichzeitig wurde erneut ein Bote abgesandt mit der Anfrage ob die franzosischen Gesandten ohne Behinderung abreisen konnten eine Antwort blieb allerdings aus Dagegen liess Barbaczy am Nachmittag eine Abteilung von 400 Soldaten unter dem Befehl des Rittmeisters Ludwig Burkard um 1748 1820 der spater 1801 mit seiner Beforderung zum Major auch pensioniert wurde von Gernsbach aufbrechen Er folgte ihnen ubernachtete aber auf dem Weg nach Rastatt im Dorf Rotenfels beim dortigen katholischen Pfarrer Diez 5 Rittmeister Burkard kam mit seinen Soldaten am 28 April am Abend in Rastatt an besetzte umgehend alle Stadttore mit dem Befehl niemanden hinein oder herauszulassen Er liess den franzosischen Gesandten die Aufforderung uberbringen innerhalb von 24 Stunden abzureisen mundlich teilte er dem Mainzer Gesandten mit die Gesandten wurden auf der Reise ungefahrdet bleiben Die Franzosen die nun sofort abreisen wollten wurden jedoch von den Wachen am Ausgang der Stadt gehindert Als sie daraufhin in die Stadt zuruckkehrten wurde ihnen auf Nachfrage mitgeteilt es habe sich um ein Missverstandnis gehandelt die Forderung nach einer militarischen Eskorte wurde jedoch durch Rittmeister Burkard abgeschlagen Nachdem die Kutschen gegen neun Uhr am Abend erneut aufbrachen wurden sie kaum dass sie die Vorstadt verlassen hatten von Husaren aufgehalten Diese erkundigten sich nach den drei franzosischen Gesandten und hieben sie gezielt nieder hierbei wurden zwei Gesandte getotet und einer schwer verwundet Nachdem die verbliebenen Gesandten einen Boten zu Barbaczy gesandten hatten kehrte dieser nach Vorfall wieder nach Gernsbach zuruck In einem Schreiben vom Morgen des 29 April erklarte er den Gesandten er sei erst von ihrem entsandten Boten uber die Tat informiert worden bedaure diese jedoch sehr Er musste am 1 Mai zum Hauptquartier nach Villingen und wurde dort in Untersuchungshaft genommen Mitte Oktober 1799 wurde dann veroffentlicht dass die Untersuchung die der Feldmarschall Lieutenant Johann Rudolf Spork 1755 1806 durchfuhrte 6 sei abgeschlossen und die Akten nach Wien gesandt worden allerdings wurde das Untersuchungsergebnis niemals veroffentlicht sodass die Urheber und Verantwortlichen der Tat unbekannt blieben Literatur BearbeitenErmordung der frankisch bevollmachtigten Kongress Minister durch die Szekler Husaren bei Rastadt 1799 Aktenstucke uber das Ereigniss vom 28ten April in Rastatt 1799 1799 Christian Conrad Wilhelm von Dohm Christian Hartmann Samuel von Gatzert Friedrich zu Solms Laubach Otto Heinrich von Gemmingen Hornberg Ludwig von Taube Franz Joseph von Albini Johann Nepomuk von Rechberg Georg Ludwig von Edelsheim Joseph Barbaczy Gemeinschaftliche Erklarung mehrerer ansehnlichen Gesandtschaften zu Rastadt uber die Ermordung der franzosischen Gesandten und die ubrigen dabei vorgekommenen Umstande Nebst Beilagen Nach einer glaubwurdigen Abschrift 1799 Joseph Barbaczy In Johann Sporschil Geschichte des Entstehens des Wachsthums und der Grosse der osterreichischen Monarchie Band 7 Leipzig 1845 S 194 f Joseph Barbaczy In Christian Conrad Wilhelm von Dohm Authentischer Bericht von dem an der franzosischen Friedensgesandtschaft bei ihrer Ruckreise von dem Kongress in der Nahe von Rastadt verubten Meuchelmord Karlsruhe 1869 Joseph Alexander von Helfert Der Rastadter Gesandtenmord Wien 1874 Emanuel Leser Barbaczy Joseph In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 2 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 46 48 Joseph Barbaczy In Mitteilungen des K und K Kriegs Archivs 11 Band Wien 1899 Joseph Barbaczy In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 Einzelnachweise Bearbeiten Streffleurs militarische Zeitschrift L W Seidel 1837 google de abgerufen am 4 April 2020 Mittheilungen des k u k Kriegs Archivs Supplement Geschichte K und K Wehrmacht 3 1 1901 Library Hungaricana Abgerufen am 4 April 2020 Deutsche Rundschau Dt Rundschau 1876 google de abgerufen am 4 April 2020 Diplomatische Verhandlungen aus der Zeit der Franzosischen Revolution Der rastatter Congress und die zweite Coalition Theil 2 Marcus 1879 google de abgerufen am 4 April 2020 Der Rastatter Gesandtenmord nach den Quellen dargest und beleuchtet Winter 1869 google de abgerufen am 4 April 2020 Friedrich Christoph Forster Preussens Helden im Krieg und Frieden Hempel 1851 google de abgerufen am 4 April 2020 Normdaten Person GND 135862477 lobid OGND AKS VIAF 80307204 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Barbaczy JosephALTERNATIVNAMEN Barbaczy Joseph vonKURZBESCHREIBUNG osterreichischer GeneralmajorGEBURTSDATUM um 1750STERBEDATUM 17 Juni 1825STERBEORT Pressburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joseph Barbaczy amp oldid 223638304