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Joseph August Rockel auch Josef August Roeckel 28 August 1783 in Neunburg vorm Wald 19 September 1870 in Kothen war ein deutscher Opernsanger Tenor und Theaterprinzipal Er war der Bruder der Sangerin Elisabeth Rockel die 1813 den Komponisten Johann Nepomuk Hummel heiratete Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRockel studierte nach dem Gymnasialabschluss 1800 am heutigen Wilhelmsgymnasium Munchen 1 in Munchen Rechtswissenschaft und war 1803 04 Privatsekretar beim Bayerischen Gesandten in Salzburg Dort entdeckte ihn ein Wiener Theaterintendant der ihn 1804 als ersten Tenor an das Theater an der Wien verpflichtete Zusammen mit seiner Schwester erhielt er dort auch eine Dienstwohnung 2 Bekannt wurde er insbesondere in der Rolle des Florestan die er bei der Urauffuhrung der zweiten Fassung von Beethovens Oper Fidelio 1806 verkorperte Die Oper erlebte in dieser Fassung zwei Auffuhrungen am 29 Marz und 10 April 1806 Verdienste erwarb er sich daneben bei der Vorbereitung jenes grossen Konzerts bei dem Beethoven am 22 Dezember 1808 im Theater an der Wien mehrere Werke zur Urauffuhrung brachte die 5 Sinfonie die 6 Sinfonie das 4 Klavierkonzert und die Chorfantasie Als Dank schenkte ihm Beethoven ein englisches Lexikon 3 Spater hat Rockel mehrfach von seinen Begegnungen mit dem Komponisten berichtet so gegenuber Ferdinand Ries Anton Schindler und Rudolf Bunge 4 Im September 1810 ging er mit seiner Schwester ans Theater in Bamberg kehrte 1811 nach Wien zuruck und war dort bis zum Fruhjahr 1813 am Karntnertor Theater engagiert Am 6 April 1813 schrieb Beethoven an Joseph von Varena in Graz er empfehle ihm Hr Rockel und seine Schwester deren Musikalische Talente verdienen von ihnen naher gekannt zu werden 5 Tatsachlich erhielt Rockel am dortigen Theater ein Engagement und gab am 15 Mai 1813 sein Debut in dem Singspiel Die Schweizer Familie 6 1814 wurde in Graz sein Sohn August Rockel geboren Anschliessend wirkte er kurze Zeit in Mannheim und debutierte am 26 August 1816 in Trier wo er zusammen mit seiner Frau Caroline Rockel geb Heyer bis zum 17 August 1817 beschaftigt war 7 Von September 1822 bis 1828 lebte er erneut in Wien unterbrochen von einem kurzen Engagement in Agram im Herbst 1825 Er trat am Karntnertor Theater auf und arbeitete daneben als Kopist Ausserdem wirkte er 1822 bis 1827 als Gesanglehrer an der Wiener Hofoper und unterrichtete dort Henriette Sontag Von 1828 bis 1829 30 war er Theaterdirektor am Theater Aachen 1830 31 bis 1832 hielt er sich in Paris auf und anschliessend bis 1846 in London Von 1846 bis 1853 war er Direktor einer Musikschule in York um 1860 61 lebte er bei seinem Sohn Eduard in Bath wo er mit dem Beethoven Biographen Alexander Wheelock Thayer zusammentraf der ihn insbesondere zu Beethovens Fidelio befragte Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er in Kothen Rockel hinterliess ein aus 13 Banden bestehendes Tagebuch das er in den Jahren 1815 bis 1857 fuhrte Das Original ist im Besitz des Goethe Museums in Dusseldorf 8 Familie BearbeitenRockel war zwei Mal verheiratet Seine erste Frau war die Schauspielerin Caroline Heyer 1 Marz 1790 in Mannheim 9 September 1824 in Wien die mit 34 Jahren in der gemeinsamen Wohnung auf der Wieden Nr 177 an Nervenfieber starb 9 Am 8 Oktober 1827 heiratete er in der Wiener Laimgrubenkirche die Sopranistin Anna Uetz 25 Mai 1802 in Wien 13 November 1872 in Kothen Sie debutierte 1821 am Theater an der Wien war 1822 23 in Agram tatig 1823 bis 1826 in Graz und 1826 27 an der Wiener Hofoper Nach ihrer Heirat mit Joseph August Rockel ging sie 1829 mit diesem nach Aachen Wegen einer Erkrankung trat sie in den Opernproduktionen ihres Mannes nur mehr als Choristin und in kleinen Rollen auf Aus den beiden Ehen hatte Rockel drei Sohne August Rockel einer der engsten Freunde von Richard Wagner Dessen Tochter Louisabeth Rockel wurde spater eine bedeutende Schauspielerin Eduard Rockel 20 November 1816 in Trier 2 November 1899 in Bath von Robert Schumann zu den Besseren unter den Virtuosen gezahlt Josef Leopold Rockel 11 April 1838 in London 20 Juni 1923 in Vittel Vogesen Pianist und Komponist vorwiegend von Vokalwerken Literatur BearbeitenK J Kutsch Leo Riemens Grosses Sangerlexikon Unveranderte Auflage K G Saur Bern 1993 Zweiter Band M Z Sp 2487 ISBN 3 907820 70 3 Anton Schindler Biographie von Ludwig van Beethoven 3 neu bearbeitete und vermehrte Aufl Munster 1860 Band 1 S 120 Katalog der Portrait Sammlung der k u k General Intendanz der k k Hoftheater Zugleich ein biographisches Hilfsbuch auf dem Gebiet von Theater und Musik Zweite Abtheilung Gruppe IV Wiener Hoftheater Wien 1892 S 349 Klaus Schulte und Peter Sardoc Von Ringelhardt bis Mundorf Kunstler und Personlichkeiten des Aachener Stadttheaters Aachen Verlag Josef Stippak 1977 Michael Jahn Die Wiener Hofoper von 1810 bis 1836 Das Karnthnerthortheater als Hofoper Wien 2007 Klaus Martin Kopitz Rainer Cadenbach Hrsg u a Beethoven aus der Sicht seiner Zeitgenossen in Tagebuchern Briefen Gedichten und Erinnerungen Band 2 Lachner Zmeskall Hrsg von der Beethoven Forschungsstelle an der Universitat der Kunste Berlin Henle Munchen 2009 ISBN 978 3 87328 120 2 S 723 728 Einzelnachweise Bearbeiten Leitschuh Max Die Matrikeln der Oberklassen des Wilhelmsgymnasiums in Munchen 4 Bde Munchen 1970 1976 Bd 3 S 215 Kopitz 2015 S 52 Ludwig van Beethoven Briefwechsel Gesamtausgabe Band 2 hrsg von Sieghard Brandenburg Munchen 1996 Nr 347 und 348 Rudolph Bunge Fidelio Nach personlichen Mittheilungen des Herrn Professor Joseph Rockel In Die Gartenlaube Jg 16 Nr 38 1868 S 601 606 Wikisource s Seite Die Gartenlaube 1868 601 jpg ff Ludwig van Beethoven Briefe Gesamtausgabe Band 2 hrsg von Sieghard Brandenburg Munchen 1996 Nr 632 Wiener Theater Zeitung Jg 6 Nr 58 vom 15 Mai 1813 S 228 230 Digitalisat Gustav Bereths Musikchronik der Stadt Trier 1800 1850 Teil II Das Musiktheater Mainz 1983 S 88 101 Inge Kahmer und Jorn Gores Goethe Museum Dusseldorf Anton und Katharina 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