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Josef Weiszl 3 Marz 1912 Felsoderna rumanisch Derna Gde Derna Bihor Bz Margitta deutsch Margarethen rumanisch Marghita Kom Bihar kgl Ungarn Osterreich Ungarn 1984 1 war ein osterreichischer SS Oberscharfuhrer 1943 und Mitarbeiter der Zentralstelle fur judische Auswanderung in Wien der Zentralstelle fur judische Auswanderung in Prag spater als Zentralamt fur die Regelung der Judenfrage bezeichnet sowie der Reichszentrale fur judische Auswanderung in Berlin die praktisch dem Eichmannreferat im Reichssicherheitshauptamt RSHA unterstellt waren Weiszl war zudem an der Deportation von Juden aus Frankreich in die Vernichtungslager beteiligt Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenWeiszl von Beruf Verkaufer zog mit seinen Eltern wahrend seiner Kindheit aus Rumanien nach Wien Nach eigenen Angaben war er Ende der 1920er Jahre Mitglied in der Sozialdemokratischen Partei Osterreichs und der Vaterlandischen Front Vor dem Anschluss von Osterreich an das Deutsche Reich war Weiszl zeitweise arbeitslos Uber seinen Schwager Wilhelm Hottl wurde er Mitglied der SS und NSDAP 2 Er erhielt schliesslich Ende November 1938 eine Anstellung bei der Zentralstelle fur judische Auswanderung in Wien und wechselte von dort im Sommer 1939 zu der im Aufbau befindlichen Zentralstelle nach Prag Weiszl war in den Zentralstellen bis Anfang 1940 jeweils im Innendienst bei der Ausweiskontrolle tatig Nach einer Erkrankung war Weiszl von Mitte 1940 bis Ende 1941 Lagerfuhrer in dem der Zentralstelle angegliederten Wiener Umschulungslager Doppl wo er auch fur die Buchhaltung der angegliederten Pappfabrikation verantwortlich war Im Lager erhielt er aufgrund seiner Brutalitat den Spitznamen Bluthund er misshandelte Haftlingen mit einer Hundepeitsche und bereicherte sich auch an deren Eigentum 3 Anschliessend war Weiszl wieder in der Wiener Zentralstelle eingesetzt wo er an der Deportation der Wiener Juden mitwirkte Er galt als einer der gefurchtetsten SS Manner und soll bei den sogenannten Judenaushebungen auch einen Rohrstab eingesetzt haben Im August 1942 wechselte er zur Reichszentrale nach Berlin und von dort im Marz 1943 erneut in das Zentralamt nach Prag Anfang Juli 1943 wurde er nach Paris versetzt und war dort unter Alois Brunner an Judenrazzien beteiligt Zudem war er bis Marz 1944 Angehoriger der Lagermannschaft des Sammellagers Drancy Im November 1944 war er zum wiederholten Male in dem Zentralamt in Prag tatig Von dort floh er am 5 Mai 1945 gemeinsam mit weiteren Angehorigen des Zentralamts nach Osterreich 3 Im August 1945 wurde Weiszl in Wien festgenommen Nach der Untersuchungshaft wurde er 1947 an die franzosischen Behorden ausgeliefert Der Militargerichtshof in Paris verurteilte ihn am 8 Februar 1949 wegen Anstiftung und Beihilfe zum Mord sowie Freiheitsberaubung zu lebenslanger Haft Nach einer Reduktion der Strafe auf 20 Jahre Haft erfolgte im Dezember 1955 seine Entlassung nach Osterreich wo er im Mai 1956 ausser Verfolgung gesetzt wurde Weiszl wurde in Osterreich als Spatheimkehrer anerkannt und erhielt Heimkehrerfursorge 4 Uber seinen weiteren Lebensweg ist nichts bekannt Literatur BearbeitenHans Safrian Eichmann und seine Gehilfen Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1995 ISBN 3 596 12076 4 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Historikerkommission der Republik Osterreich Hrsg Arisierung und Ruckstellung von Wohnungen in Wien Oldenbourg Wissenschaftsverlag 2004 ISBN 3486567764 Ahlrich Meyer Tater im Verhor Die Endlosung der Judenfrage in Frankreich 1940 1944 Darmstadt 2005 ISBN 3 534 17564 6 Weblinks BearbeitenBild von WeiszlEinzelnachweise Bearbeiten Heidemarie Uhl Monika Sommer Dieter J Hecht Michaela Raggam Blesch Letzte Orte vor der Deportation In orf at 26 Oktober 2016 abgerufen am 27 Juni 2023 Bilder Vorbereitungen eines Transportes Hans Safrian Eichmann und seine Gehilfen S 55 f a b Aus Gabriele Anderl Die Umschulungslager Doppl und Sandhof der Wiener Zentralstelle fur judische Auswanderung DOW archiviert vom Original abgerufen am 27 Juni 2023 Hans Safrian Eichmann und seine Gehilfen S 327 f Personendaten NAME Weiszl Josef KURZBESCHREIBUNG osterreichischer SS Oberscharfuhrer und Tater des Holocaust GEBURTSDATUM 3 Marz 1912 GEBURTSORT Felsoderna STERBEDATUM 1984 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josef Weiszl amp oldid 240007315