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Josef Schlicht 18 Marz 1832 in Geroldshausen bei Wolnzach Oberbayern 18 April 1917 in Steinach Niederbayern war als Volkskundler und Heimatforscher bekannt und gilt als Chronist des bauerlichen Lebens Josef SchlichtAuf einer Gedenktafel wurdigt man sein Leben mit dem Spruch Wie keiner kannte liebte und schilderte er das altbayerische Bauernland Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Werke 3 1 Bucher 3 2 Theaterspiele 4 Josef Schlicht Medaille 4 1 Preistrager 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSchlicht wurde in Geroldshausen in der Hallertau Gemeine Wolnzach als erster Sohn einer kinderreichen Gutlersfamilie geboren Nach der Kindheit auf dem elterlichen Hof und dem Besuch des erst 1843 eroffneten Knabenseminars im Benediktinerkloster Metten studierte er am Lyzeum in Regensburg Sein Abitur hatte Schlicht 1852 mit der Auszeichnung vorzuglich wurdig bestanden Wahrend des Studiums am Lyzeum den Besuch der Theologischen Universitat konnte er sich wegen Geldmangels nicht leisten wohnte er im Klerikalseminar Mit einer hervorragenden Beurteilung schloss Schlicht 1856 die Ausbildung am Lyzeum ab Fahigkeiten erste Fleiss erste Fortgang erste sittliches Betragen erste Am 12 August 1856 erhielt Schlicht die Subdiakonats und am Tag drauf die Diakonatsweihe Am 16 August desselben Jahres wurde er im Hohen Dom zu Regensburg von Bischof Valentin Riedel zum Priester geweiht Sein Grab befindet sich auf dem Kirchenfriedhof in Steinach bei Straubing Wirken BearbeitenWie viele weitere Neupriester erhielt Schlicht nicht gleich eine Kaplanstelle und besuchte ein Vorpraktikum im Kloster Ensdorf Ab 1857 wurde er schliesslich als Kaplan eingesetzt zunachst in Ergoldsbach 1857 bis 1858 dann in Landshut St Nikola Von 1859 bis 1869 war Schlicht Kaplan in Oberschneiding Zunachst funf Jahre lang zweiter Kaplan der sogenannte Kloa Herr was Schlicht aufgrund seiner Korpergrosse trefflich beschrieb Uber seine Zeit als Kloana Herr schrieb Schlicht spater Der Pfarrer beherbergt ihn und speist ihn aus gibt ihm ein Wochengeltl und lasst ihm etwas von Leichen und Kindstaufen die Bauern statten ihn mit einer Weizenkollektur aus das tun sie mit Stolz und Freuden damit sich mehr schwingt in der Kirche und sie eine levitierte Christmetten und wenn Bauern sterben ein dreispanniges Begrabnis und Requiem haben Er gedeiht selbstverstandlich nur da wo es reiche bayerische Bauern gibt Weitere funf Jahre war Schlicht erster Kaplan oder Grosser Herr von Oberschneiding Er nahm verstandnisvoll Anteil am Leben der Pfarrei feierte mit den Pfarrkindern spielte Gitarre sang Gstanzl in denen er so manchen auch geistliche Mitbruder nicht ausgenommen aufzog Er erfreute seine Zuhorer bisweilen sogar mit Opernarien und liess seine Stimme gelegentlich auch vom Kirchenchor herab tonen wenn er zum Beispiel Oratorien sang Die Oberschneidinger hatten ihren immer gut aufgelegten Kaplan gern Im Sommer stellten ihm die Bauern ein Kutsche und im Winter einen Schlitten zur Verfugung dass er durchs Gau fahren konnte Eine Zeitlang durfte er sogar mit einem Reitpferd ausreiten Sein Missgeschick mit diesem Reitpferd ist uns in der humorvollen Erzahlung Der kloan Herr als Kavallerist uberliefert In Oberschneiding begannen Schlichts volkskundliche Veroffentlichungen zu welchen ihn ein ehemaliger Mettener Studienfreund animierte Georg Aichinger war 1868 als Beichtvater nach Azlburg gekommen und hatte auch die Schriftleitung am Straubinger Tagblatt ubernommen Fur das Straubinger Tagblatt beschrieb Schlicht unter dem Titel Von der Hienharter Hohe die Erntearbeit im Gauboden den Straubinger Sklavenmarkt Arnmarkt die Unterkunft der Arnkarln das Essen die Arbeitszeit von vier Uhr morgens bis zum Gebetlauten um acht Uhr abends Er schilderte die Arbeit das Mahen des ahrenschweren Getreides das Auspackeln Aufsammeln Aufladen Einfahren Ableeren den Tretochs im Gerstenstock Das uberaus positive Echo auf seine Zeitungsbeitrage beflugelte Josef Schlicht zu neuem Schaffen 1 1869 ging Schlicht als Kaplan nach Tunding 1871 war Schlicht Aushilfsbenefiziat in Stadtamhof Regensburg bevor er noch im gleichen Jahr Schlossbenefiziat in Steinach wurde Werke Bearbeiten nbsp Von 1871 bis 1917 bewohnte Josef Schlicht das ehemalige Benefiziatenhaus in Steinach Bucher Bearbeiten 1875 Bayerisch Land und Bayrisch Volk 1877 Blauweiss in Schimpf und Ehr 1886 Altbayern und Altbayernvolk 1889 Die altbayerische Landhochzeit 1895 Altheimland 1898 Niederbayern in Land Geschichte und VolkTheaterspiele Bearbeiten 1897 Der Kletzwabi seine Friedl 1903 Die Kavalierswette 1904 Der Planetentoni 1904 Sieben heitere Volksspiele fur die Vereinstheater in Stadt und LandJosef Schlicht Medaille BearbeitenZum Gedenken an die Verdienste von Josef Schlicht und als Wurdigung fur Personlichkeiten die sich im Sinne Schlichts fur die bayerische Heimat die Kultur und das Brauchtum einsetzen verleiht der Landkreis Straubing Bogen seit 1977 die Josef Schlicht Medaille Die Verleihung dieser Auszeichnung wurde 1973 beschlossen die Medaille wird gestiftet von der Sparkasse Niederbayern Mitte 2 Preistrager Bearbeiten 1977 Dr Rupert Sigl Straubing und Pater Dr Norbert Backmund Kloster Windberg 1978 Dr Georg Haring Pankofen und Walter Meinhard Haunkenzell 1979 Otto Kerscher Oberalteich und Johann Vogl Oberschneiding 1980 Franz Xaver Schotz Haselbach 1981 Xaver Hafner Bogen 1982 Josef Fendl Neutraubling 1983 Dr Rudolf Reichert Bogen und Josef Brembeck Haselbach 1984 Michael Wellenhofer Straubing 1990 Kornel Klar Hunderdorf 1995 Barbara Saller Straubing und Oskar Sattler Wiesenfelden 1998 Konrad Karl Schwarzach und Hans Neueder Bogen 2004 Wolfgang Folger Schwarzach und Dr Rudolf Gehles Bogen 2005 Klaus Storm Mallersdorf Pfaffenberg 2015 Hans Agsteiner Steinach und Helmut Erwert Bogen 2016 Karl Bauer Mariaposching 2018 Willi Goetz Strasskirchen und Eiskeller Haindling e V Geiselhoring 2019 Franz Rainer HaibachLiteratur BearbeitenManfred Horner Schlicht Joseph In Karl Bosl Hrsg Bosls bayerische Biographie Erganzungsband 1000 Personlichkeiten aus 15 Jahrhunderten Pustet Regensburg 1988 ISBN 3 7917 1153 9 S 147 f Digitalisat Paul Mai Joseph Schlicht 1832 1917 Der Klassiker der bayerischen Volkskunde In Lebensbilder aus der Geschichte des Bistums Regensburg Teil 2 Regensburg 1989 Hans Agsteiner Zum 175 Geburtstag des beruhmten Steinacher Schlossbenefiziaten Josef Schlicht Beilage zum Gemeindeboten In Gemeindebote der Gemeinde Steinach mit den Ortschaften Agendorf Munster und Wolferszell Marz 2007 Hrsg Von Gemeinde Steinach Steinach 2007Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Josef Schlicht im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Hans Agsteiner Josef Schlicht Schlossbenefiziat Heimatforscher und Klassiker der bayerischen Volkskunde Arbeitskreis fur Heimatgeschichte Steinach abgerufen am 15 Mai 2023 Josef Schlicht im Literaturportal Bayern Projekt der Bayerischen Staatsbibliothek Einzelnachweise Bearbeiten Denn der Mensch muss a Freud haben Beitrag Michael Wellenhofers im Straubinger Tagblatt am 17 Marz 2007 anlasslich des 175 Geburtstages Josef Schlichts Franz Rainer mit der Josef Schlicht Medaille des Landkreises ausgezeichnet Landkreis Straubing Bogen 17 Dezember 2019 abgerufen am 18 Juni 2021 Normdaten Person GND 118608177 lobid OGND AKS LCCN n83136696 VIAF 62341400 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schlicht JosefKURZBESCHREIBUNG deutscher Volkskundler und HeimatforscherGEBURTSDATUM 18 Marz 1832GEBURTSORT Geroldshausen Isarkreis Konigreich BayernSTERBEDATUM 18 April 1917STERBEORT Steinach Niederbayern Konigreich Bayern Deutsches Kaiserreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josef Schlicht amp oldid 233750161