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Jonathan August Weichert 18 Januar 1788 in Ziegra 23 Juli 1844 in Grimma war ein deutscher Altphilologe und Padagoge Weichert war offiziell 20 Jahre lang Rektor der Furstenschule Grimma de facto 25 Jahre Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJonathan August war der Sohn des Pfarrers Johann Gottlob Weichert 1750 in Dittersbach bei Frankenberg 1818 in Burkersdorf 1 Weichert wurde anfanglich von seinem Vater ausgebildet und besuchte vom 14 September 1801 bis zum 6 September 1806 die Sachsische Landesschule Sankt Afra in Meissen 2 Am 5 Dezember 1806 immatrikulierte er sich an der Universitat Wittenberg 3 wo er nach dem Wunsch des Vaters ein Studium der theologischen Wissenschaften begann Hierzu besuchte er die theologischen Vorlesungen von Michael Weber Karl Ludwig Nitzsch Johann Friedrich Schleusner dessen Famulus er spater war Heinrich Gottlieb Tzschirner und Heinrich Leonhard Heubner Notwendig zum Studium der theologischen Wissenschaften jener Zeit war ein philosophisches Grundgerust Hierzu gehorten die Vorlesungen zur Ethik welche damals Karl Ferdinand Schmid unterrichtete die Vorlesungen zur Geschichte welche Johann Matthias Schrock 1733 1808 weitergab die Vorlesungen zur griechischen Sprache und Literatur welche von Abraham Gottlieb Raabe geleitet wurden Vorlesungen zur Logik welche Johann Christian August Grohmann leitete und auch Vorlesungen zur Rhetorik welche von Johann Christian Henrici durchgefuhrt wurden Besonderen Einfluss ubte vor allem der damalige Adjunkt der philosophischen Fakultat Christian August Lobeck auf ihn aus der Weichert zum Studium der klassischen antiken Autoren und deren Literatur animierte So angeleitet erwarb er sich am 17 Oktober 1808 den akademischen Grad eines Magisters Doktors der Philosophie Motiviert von Lobeck bewarb er sich um eine Konrektorstelle am Wittenberger Gymnasium welche er am 11 Marz 1809 erhielt und im selben Jahr am 14 Marz sich an der Wittenberger Hochschule als Magister legens habilitierte Als lehrender Magister hatte er sich somit das Recht erworben Privatvorlesungen zu halten und wurde nach dem Abgang von Lobeck am 29 Dezember 1810 Rektor des Wittenberger Gymnasiums Weichert hatte sich bemuht den Bildungsstand der Einrichtung zu heben Diese Bemuhungen wurden allerdings durch die Befreiungskriege verhindert Da Wittenberg als damals noch sachsische Festungsstadt Bundnispartner von Napoleon war wurde die Stadt deshalb von den preussischen Bundnispartnern angegriffen Darum musste Weichert im November 1813 Wittenberg verlassen um kurzzeitig in Beucha eine neue Heimat zu finden Unzufrieden mit den Wittenberger Verhaltnissen bewarb er sich beim Dresdner Konsistorium erneut um eine Stelle Diese Bemuhungen brachten ihm im April 1814 die Stelle eines Professors der Theologie an der Sankt Afra Schule in Meissen ein Im April 1818 ubernahm Weichert die vierte Professur in Meissen und hatte genugend Zeit und Musse fur seine schriftstellerischen Arbeiten gefunden Dies anderte sich am 30 November 1818 als er dem krankelnden und altersschwachen Rektor des Gymnasiums Sankt Augustin in Grimma Friedrich Wilhelm Sturz als Substitut zugewiesen wurde Diese Aufgabe ubernahm er am 30 April 1819 und entwarf 1820 einen Bildungsplan der vom alten Prinzip der Formalbildung abwich und zum neuen Prinzip der altklassischen Bildung in der Muttersprache uberging Dieser wurde richtungweisend in der sachsischen Bildungslandschaft Nach Sturzes Entlassung wurde Weichert am 1 Oktober 1823 Rektor der Einrichtung Wahrend seiner Amtszeit wurde der Umbau der Lehranstalt in Grimma vollzogen Als strenger Ausbilder legte er vor allem Wert auf lateinische Literaturgeschichte forderte den Unterricht der franzosischen Sprache und setzte durch dass die Adjunkten der Anstalt als Lehrer derselben wirken konnten Als einer der ersten sachsischen Lehrer wurde er 1838 Ritter des sachsischen Zivildienstordens und war Mitglied der Lateinischen Gesellschaft in Jena 1843 wurde Weichert er in den Ruhestand versetzt und verstarb ein Jahr spater In der Aula des Gymnasiums St Augustin in Grimma befindet sich ein historisches Olgemalde welches Weichert zeigt 4 Werke Auswahl BearbeitenDe Nonno Panoplitano Wittenberg 1810 Epistola critica de C Valerii Flacci Argonauticis Leipzig 1812 Online Patri optimo ac dilectissimo Johanni Gottlob Weichert annum aetatis LX die 7 Sept 1813 auspicanti gratulatur Wittenberg 1813 Genethliacon Patri inscripsit Wittenberg 1813 Pomponii Malae de Situ Orbis Libri tres Commentario Car Henr Tzchuckii breviori in usum Scholar Instruxit Leipzig 1816 Online Val Flacci Argonauticon lib VIII notis crit Et dissertat De versibus aliquot P Virg Mar Et Caj Val Flacci injurio suspectis adjecit Meissen 1818 Homeri Iliados Rhapsodia A sive Liber I cum excerptis ex Eustathii commentariis et scholiis minoribus nec non victorianis Editio altera et auctior Meissen 1818 Commentatio I De versu Poetarum Epicorum Hypermetro Memor Annivers scholae regiae Grimm Indicit Grimma 1819 Rhapsodia I sive Liber IX 1821 Rhapsodia L sive Liber XI 1821 Obitum Viri perill ac generos Lud Ehrenfr De Rackel Collegar Et discipulor Nomine luget Grimma 1820 Ueber das Leben und Gedicht des Apollonios von Rhodos Meissen 1821 Online Commentatio de Forbita Timagensis aemulatore ad loc Horat I epist 19 15 explic Grimma 1821 Illustriss Ac generos Viro Hans Aug Furcht De Globig gratulatur regia schola Grimmensis Grimma 1821 Commentatio de Q Horatii Flacci Obtrectatoribus Grimma 1821 Commentario de turgido Alpino sive de M Furio Bibaculo poeta Cremonensi ad locum Horatii I Satyr 10 36 explicandum Commentatio Grimma 1822 Commentatio I de C Helvio Cinna Poeta Grimma 1822 Commentatio II De C Helvio Cinna Poeta Grimma 1823 Online Anthologia Graeca sive Collectio Epigrammatum ex Authol Gr Palat Meissen 1823 Worte der Weihe Gesprochen bei der Einweihung des neuen Speisesaales in der koniglich sachsischen Landesschule Grimma am 11 Aug 1823 Grimma 1824 Commentatio de Titio Septimio Poeta Grimma 1824 Epistola qvam viro praecellenti Doctissimo clarissimo M Friderico Gvilelmo Stvrzio Illustris Moldani nuper Rectori et Professori primo Honorificentissimam muneris vacationem et otium et viro amplissimo Doctissimo clarissimo M Iohanni Ernesto Rvdolpho KaevfferoProfessori sexto Fausta novi muneris auspicia gratulaturus Grimma 1824 Online Commentatio I de Medea oestro percita ad illustrandam imaginem vasculi prope Cannas in Italia reperti Grimma 1824 Online Commentatio de C Licinio Calvo Oratore et Poeta Grimma 1825 Prolusio prima de Q Horatii Flacci Epistolis Grimma 1826 Commetatio I de Laevio Poeta ejusque carminum reliquiis Grimma 1826 Commentatio II de Laevio Poeta ejusque carminum reliquiis Grimma 1827 Commentatio de C Valgio Rufo Poeta Grimma 1827 Commentatio De Domitio Marso poeta Grimma 1828 Online Encaenia illustris apud Grimam Moldani indicit Grimma 1828 De antique Scholarum Provincialium disciplina ejusque salubritate Oratio in Encaeniis Moldani habita Grimma 1828 Commentatio De Hostio poeta ejusque Carminum Reliquiis Grimma 1829 Online Commentatio I de L Vario Poeta Grimma 1829 Commentatio II de L Vario Poeta Grimma 1830 Commentatio III de L Vario Poeta Grimma 1830 Poetarum latinorum Hostii Laevii C Licinii Calvi C Helvii Cinnae C Valgii Rufi Domitii Marsi aliorumque vitae et carminum reliquiae Leipzig 1830 Online Confessionis Fidei Augustanae Memoriam saecularem indicit Grimma 1830 Lectionum Venusinarum Partic I Grimma 1832 Online Commentatio I de Cassio Parmensi Poeta Grimma 1832 1834 Lectionum Venusinarum Partic II Grimma 1833 Commentatio II de Cassio Parmensi Poeta Grimma 1833 1834 Online Uber den Religionsunterricht an der Konigl Landesschule in Grimma Grimma 1834 De Lucii Varii et Cassii Parmensis vita et carminibus Grimma 1836 Online De imperatoris Caesaris Augusti scriptis reliquiis Grimma 1836 Lectionum Venusinarum libellus Grimma 1843 Imperatoris Caesaris Augusti scriptorum reliquiae 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