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Johannes Kassian Speiser burgerlicher Name Johannes Speiser 5 Februar 1583 in Ochsenfurt 17 Juli 1640 in Munsterschwarzach war von 1628 1 bis 1640 Abt des Benediktinerklosters in Munsterschwarzach Das Wappen des Abtes Johannes Kassian Speiser Inhaltsverzeichnis 1 Munsterschwarzach vor Speiser 2 Leben 2 1 Fruhe Jahre 2 2 Als Abt 2 3 Flucht und Exil 3 Wappen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseMunsterschwarzach vor Speiser BearbeitenDas halbe Jahrhundert vor dem Amtsantritt des Johannes Kassian als Abt der Mainabtei war in Munsterschwarzach vom Wiederaufbau nach Zerstorungen im Deutschen Bauernkrieg und im Schmalkaldischen Krieg gepragt Gleichzeitig nahm die Veruntreuung des Klosterbesitzes immer grossere Ausmasse an Abt Leonhard Gnetzamer wurde 1556 sogar vom Konvent wegen seines Missverhaltens abgesetzt Unter Wolfgang Zobel besserte sich die Situation dann wieder etwas Johannes IV Burckhardt begann mit dem Ruckkauf der in den Jahrhunderten zuvor entfremdeten Klosterbesitzungen im Umland und trieb die Entschuldung der Abtei voran Johannes Krug sein Nachfolger profitierte von seiner Politik und liess im Gebiet der Abtei wieder vermehrt bauen Zusammen mit dem Beginn des Dreissigjahrigen Krieges der Kleinen Eiszeit und dem Prunk in dem die Abte lebten eskalierte die Situation unter Speisers Vorganger Johannes Martin erneut Der Wurzburger Bischof liess ihn 1627 absetzen 2 Leben BearbeitenFruhe Jahre Bearbeiten Johannes Kassian Speiser wurde am 5 Februar 1583 in der wurzburgischen Amtsstadt Ochsenfurt in Unterfranken geboren Sein Taufname lautete Johannes den Zusatz Kassian erhielt er erst mit dem Eintritt ins Kloster Uber die Familie des jungen Johannes ist nur wenig bekannt Auch die Schulzeit und Ausbildung wahrscheinlich ein Studium werden in den Quellen nicht erwahnt Im Jahr 1604 wurde Speiser als Professe in St Ulrich dem Augsburger Stadtkloster erwahnt Hier stieg er schnell auf Am 12 Juni 1604 erhielt er die Niederen Weihen am 18 September wurde er Subdiakon Sein Diakonat erlangte er bereits im Jahr 1605 Die Priesterweihe empfing er am 31 Marz 1607 in Dillingen Innerhalb seines Augsburger Klosters ubernahm Speiser bald mehrere Amter So ist er als Pfarrer und Kuster in Dillingen uberliefert Am 16 November 1627 wurde er von Furstbischof Philipp Adolf von Ehrenberg nach Munsterschwarzach gerufen um zunachst das Amt des Priors zu ubernehmen Zusammen mit zwei weiteren Augsburger Brudern sollte Speiser die Abtei reformieren die unter Johannes VI Martin hoch verschuldet war Zuvor war bereits der Dreissigjahrige Krieg ausgebrochen und hatte das Kloster noch zusatzlich belastet Auf Druck des Furstbischofs fand am Dienstag den 1 August 1628 eine Abtswahl statt bei dem die Entscheidung der zehn Wahler vom Klosterherren zuvor bereits beeinflusst wurde 3 Als Abt Bearbeiten Wie erwartet wurde der schwabische Monch Speiser neuer Abt Am 18 August 1628 wurde er konfirmiert bevor er am 10 September des gleichen Jahres bereits benediziert wurde Ausfuhrender Pralat war der Wurzburger Weihbischof Jodokus Wagenhauber Der neue Abt musste seinen Mitbrudern allerdings versprechen keine weiteren Schwaben in die Mainabtei zu holen 4 Diese Beteuerung musste Speiser allerdings bald zurucknehmen 1628 berief er einen neuen Prior der aus dem schwabischen Kloster Andechs stammte Das Jahr 1629 begann Speiser mit der Abtragung der hohen Schulden Trotz Krieg und schlechter wirtschaftlicher Lage gelang es ihm 4000 Gulden abzutragen Im Jahr 1630 liess der Abt im Klosterort Dimbach eine Rosenkranzbruderschaft grunden deren zentraler Versammlungsort die Kirche Maria de Rosario war Hierdurch forderte Johannes Kassian die Volksfrommigkeit im Gebiet das dem Kloster unterstellt worden war Im Jahr 1631 wurden allerdings die kleinen Fortschritte der Abtei auf einen Schlag zerstort Die protestantischen Schweden zogen durch Mainfranken und machten auch vor dem benediktinischen katholischen Kloster nicht Halt Am 12 Oktober 1631 musste der Konvent und sein Abt ins Stephanskloster nach Wurzburg fliehen das mit der Mainabtei befreundet war Von hier aus setzte sich der Abt allein in sein altes Kloster St Ulrich ab Flucht und Exil Bearbeiten Als auch hier die Situation ernster wurde schloss sich Speiser den fliehenden Augsburger Monchen um Abt Johannes VIII Merk an und verliess die Stadt am 6 April 1632 in Richtung Hall in Tirol Der Munsterschwarzacher Abt unternahm von hier aus am 10 Dezember 1632 eine Reise nach Schwaz Erst im Fruhjahr 1636 kehrte Abt Johannes Kassian zuruck an den Main Er durchquerte Munchen Augsburg und Donauworth und erreichte Munsterschwarzach am 1 April 1636 Da die Gebaude des Klosters in der Zwischenzeit als Soldatenquartier Verwendung gefunden hatten und deshalb in einem sehr schlechten Zustand waren setzte sich Speiser eine Woche spater wiederum nach Wurzburg ab Hier fand er Asyl in der Schottenabtei der Stadt Wiederum gegen Ende des Jahres 1637 kam er nach Schwarzach Der Krieg brachte ihn am 21 September 1639 allerdings nach Bamberg da er den Durchzug feindlicher Truppen befurchtet hatte Erst Ende des Jahres 1639 kehrte Speiser endgultig in das zerstorte Kloster zuruck Hier schlug ihm die Verachtung seiner Mitbruder entgegen denn er hatte in den Jahren des Exils weiterhin auf die Kosten der Abtei gelebt Die prachtigen Gewander und Ringe die Speiser in Tirol getragen hatte hatten das Kloster noch armer gemacht Sogar Zinsen hatte Speiser in Tirol eingetrieben Am 17 Juli 1640 starb Johannes Kassian Speiser mittags gegen halb zwolf in Munsterschwarzach 5 Wappen BearbeitenDer Abt Johannes Kassian ist der sechste Pralat von Munsterschwarzach der ein eigenes Wappen fuhrte Beschreibung Ein aufrechtes Einhorn Die Wappenfarben sind nicht bekannt Das Wappen ist neben einer Kartusche auf seinem Grabstein nur auf einem Siegel uberliefert das einer Prasentationsurkunde fur die Pfarrei Sommerach im Jahr 1629 angehangt war 6 Literatur BearbeitenKassius Hallinger Chronologie der Abte von Munsterschwarzach a M 1390 1803 In Abtei Munsterschwarzach Hrsg Abtei Munsterschwarzach Arbeiten aus ihrer Geschichte Munsterschwarzach 1938 Rainer Kengel Die Wappen der Abte von Munsterschwarzach In Abtei Munsterschwarzach Hrsg Abtei Munsterschwarzach Arbeiten aus ihrer Geschichte Munsterschwarzach 1938 Johannes Mahr Munsterschwarzach 1200 Jahre einer frankischen Abtei Munsterschwarzach 2002 Leo Trunk Die Abte von Munsterschwarzach Eine vergleichende Ubersicht In Pirmin Hugger Hrsg Magna Gratia Festschrift zum 50jahrigen Weihejubilaum der Abteikirche Munsterschwarzach 1938 1988 Munsterschwarzach 1988 Einzelnachweise Bearbeiten Wahrend die meisten Quellen und Darstellungen 1628 angeben geht lediglich Ussermann vom Jahr 1630 aus Vgl Leo Trunk Die Abte von Munsterschwarzach S 156 f Johannes Mahr Munsterschwarzach 1200 Jahre einer frankischen Abtei S 29 Kassius Hallinger Die Chronologie der Abte von Munsterschwarzach S 107 Johannes Mahr Munsterschwarzach 1200 Jahre einer frankischen Abtei S 29 Kassius Hallinger Die Chronologie der Abte von Munsterschwarzach S 108 Rainer Kengel Die Wappen der Abte von Munsterschwarzach S 147 VorgangerAmtNachfolgerJohannes VI MartinAbt von Munsterschwarzach 1628 1640Nikolaus III MolitorPersonendatenNAME Speiser Johannes KassianALTERNATIVNAMEN Speiser Johannes Speyser Johannes Kassian Speiser Johannes CassianusKURZBESCHREIBUNG deutscher BenediktinerabtGEBURTSDATUM 5 Februar 1583GEBURTSORT OchsenfurtSTERBEDATUM 17 Juli 1640STERBEORT Munsterschwarzach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Kassian Speiser amp oldid 217632972