www.wikidata.de-de.nina.az
Johannes II Leiterbach auch Johann Leiterbach in Burgwindheim 3 August 1533 in Ebrach war von 1503 bis zu seiner Absetzung 1531 Abt des Zisterzienserklosters in Ebrach Das Epitaph des Johannes II Leiterbach in der Klosterkirche Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Konflikte mit Wurzburg 1 2 Bauernkrieg und Visitation 2 Wappen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKonflikte mit Wurzburg Bearbeiten Johannes Leiterbach wurde wohl in der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts im oberfrankischen Burgwindheim geboren Uber seine Eltern schweigen die Quellen Ebenso werden seine Jugend und Ausbildung nirgends erwahnt Erst mit dem Tod seines Vorgangers im Abtsamt Veit Vendt im Oktober 1503 wurde Leiterbach wieder fassbar Er wurde noch im selben Jahr als Johannes II zum dreissigsten Abt des Klosters Ebrach gewahlt Johannes ubernahm einen grossen Konvent mit insgesamt 75 Religiosen Die durch Martin Luther bald ausgeloste Reformation fuhrte allerdings dazu dass sich zu Beginn des 16 Jahrhunderts 15 Ebracher Monche der neuen Konfession anschlossen und das Kloster dadurch geschwacht wurde Gleichzeitig begann unter der Bischof von Wurzburg Konrad II von Thungen gegen das Kloster vorzugehen da es durch seine vielen Privilegien nicht mehr wurzburgisch aber noch nicht reichsunmittelbar geworden war Auf dem Reichstag zu Worms im Jahr 1521 erhielt Johannes Leiterbach die kaiserlichen Privilegien durch Karl V bestatigt und konnte ausserdem eine Beschwerde gegen den Bischof vortragen Eine endgultige Entscheidung wurde jedoch auf den nachsten Reichstag in Nurnberg vertagt Konrad von Thungen war auch nicht untatig geblieben und bekam seine Rechte gegenuber dem Kloster gleichfalls zugesichert Diese Pattsituation verscharfte die Spannungen zwischen beiden Parteien weiter 1 Konrad von Thungen plante daraufhin den aufruhrerischen Abt absetzen zu lassen und verfolgte Johannes Leiterbach auf der Heimreise von Worms Der Abt floh in das befreundete Kloster Bronnbach und wurde von hier aus in den Bronnbacher Klosterhof nach Wurzburg gebracht Von hier aus entkam er weiter ins Kloster Heiligenthal und gelangte bald in den Ebracher Hof in Schweinfurt 2 Hier weigerte er sich in sein Kloster weiterzureisen denn Konrad von Thungen war mit Soldaten vor den Toren der Abtei erschienen Der Bischof liess in Ebrach die neuausgestellten Privilegien des Kaisers vorlesen und hoffte hierdurch die Monche zum Einlenken zu bringen Diese warteten jedoch die Ruckkehr des Abtes ab der auch nach einigen Tagen erschien Johannes Leiterbach verneinte aber den Privilegien des Bischofs zuzustimmen was Konrad von Thungen dazu veranlasste das klosterliche Amt in Herrnsdorf zu plundern Wieder musste der Abt fliehen diesmal nach Bayreuth Von hier strengte er einen Prozess gegen Wurzburg an der 1523 durch einen Kompromiss beigelegt wurde Feindseligkeiten des Bischofs waren fortan zu unterlassen Bauernkrieg und Visitation Bearbeiten Bereits zwei Jahre spater begann der Bauernkrieg auch das Klosterumland zu erreichen Am 3 Osterfeiertag 1525 musste Johannes Leiterbach ins mittelfrankische Schwabach aufbrechen um uber die mittlerweile evangelisch gewordene Pfarrei zu verhandeln Um den Aufstandischen zu entgehen musste Leiterbach den Monchshabit ablegen Dennoch wurde er gefangen und nach Muhlhausen gebracht Die Bauern setzten ihn bald gegen ein Losegeld auf freien Fuss und der Abt reiste nach Monchherrnsdorf weiter Doch auch Herrnsdorf war von den Bauernhaufen besetzt Johannes Leiterbach durfte aber ins Kloster weiterreisen Inzwischen hatten jedoch Bauern von Schlusselfeld kommend die Klosterregister und Vorrate zerstort sodass Johannes abermals zur Flucht gezwungen war Zunachst reiste er nach Bamberg von dort weiter in den Klosterhof nach Nurnberg Erst nach der Niederschlagung der Aufstande im September 1525 konnte Leiterbach ins Kloster zuruckkehren 3 Das Kloster war von den Bauern ziemlich zerstort worden Die ganze Bibliothek war ein Raub der Flammen geworden die Kirche war geplundert Der Markgraf Georg von Brandenburg Ansbach hatte die Situation ausgenutzt und das klosterliche Amt Katzwang annektiert Abt Johannes Leiterbach verzichtete jedoch auf die Bestrafung der Bauern unter seiner Jurisdiktion Die Schaden an den Klostern der Umgebung war so gross dass der Wurzburger Bischof eine Sakularisation der Konvente plante Durch die Zahlung einer Taxe konnten diese Plane abgewendet werden Nach dem Bauernkrieg versuchte auch der Papst die klosterliche Ordnung wiederherzustellen und begann deshalb vermehrt Visitationen in den Abteien durchzufuhren Im Jahr 1525 beauftragte Clemens VII bereits den Wurzburger Abt von St Stephan Peter Faut im Kloster Ebrach nach dem Rechten zu sehen Dieser Besuch wurde jedoch als nicht effektiv erachtet sodass 1529 eine erneute Visitation angesetzt wurde Diesmal hatte man als Visitator den Wurzburger Bischof Konrad auserkoren Am 12 Januar 1531 begann die Bestandsaufnahme Schnell wurde klar dass Abt Johannes Leiterbach einen Privatschatz angelegt hatte und die Gottesdienste im Kloster nicht mehr regelmassig gefeiert wurden Auch verletzten die Monche regelmassig die Schweigegebote die innerhalb der Abtei galten Dies fuhrte am 20 Januar 1531 zur Absetzung des Johannes II Leiterbach Schnell legte der Prior Johannes Wolf Berufung gegen die Entscheidung ein dies anderte jedoch nichts an der Entscheidung Der emeritierte Abt Johannes starb am 3 August 1533 4 Wappen BearbeitenEin personliches Wappen des Abtes Johannes Leiterbach findet sich auf seinem Epitaph in der Klosterkirche in Ebrach Beschreibung Eine schrag gestellte achtstufige Leiter uber einem Fluss Da die Farben des Epitaphs heute verwittert sind ist auch die Tingierung des Wappens unbekannt Es weist als sprechendes Wappen auf den Nachnamen des Pralaten hin Literatur BearbeitenAdelhard Kaspar Chronik der Abtei Ebrach Munsterschwarzach 1971 Erich Saffert Der Ebracher Hof in Schweinfurt In Gerd Zimmermann Festschrift Ebrach 1297 1977 Volkach 1977 S 63 86 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johannes II Leiterbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hinweis auf eine ReimchronikEinzelnachweise Bearbeiten Kaspar Adelhard Chronik der Abtei Ebrach S 111 Saffert Erich Der Ebracher Hof in Schweinfurt S 66 Kaspar Adelhard Chronik der Abtei Ebrach S 123 Kaspar Adelhard Chronik der Abtei Ebrach S 142 VorgangerAmtNachfolgerVeit VendtAbt von Ebrach 1503 1531Johannes III WolfNormdaten Person GND 119351137 lobid OGND AKS VIAF 35264455 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Leiterbach Johannes II ALTERNATIVNAMEN Leiterbach JohannKURZBESCHREIBUNG deutscher ZisterzienserabtGEBURTSDATUM 15 JahrhundertGEBURTSORT BurgwindheimSTERBEDATUM 3 August 1533STERBEORT Ebrach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes II Leiterbach amp oldid 220068750