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Johannes Heinrich Mordtmann 11 September 1852 in Pera heute ein Stadtteil von Istanbul Osmanisches Reich 3 Juli 1932 in Berlin war ein deutscher Orientalist und Diplomat Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenMordtmann wurde als Sohn des damaligen Konsuls der Hansestadte an der Hohen Pforte Andreas David Mordtmann im vorwiegend von Auslandern bewohnten Pera geboren In den Jahren von 1861 bis 1871 besuchte er in Hamburg die Gelehrtenschule des Johanneums und ging danach zum Studium der europaischen Klassik an die Universitat Bonn wo er sich mit der Zeit der Orientalistik zuwandte In Leipzig besuchte er bei Heinrich Leberecht Fleischer Vorlesungen in Arabistik In Berlin wurde er mit der epigraphischen Arbeit Marmora Ancyrana an der Friedrich Wilhelms Universitat in Berlin promoviert der heutigen Humboldt Universitat In verschiedenen Funktionen wirkte er in der Folgezeit im Dienst des Auswartigen Amtes im Osmanischen Reich als Dragoman Konsul und Generalkonsul in den heute Thessaloniki Izmir und Istanbul genannten Stadten Daneben beschaftigte er sich mit Inschriften zunachst mit himjarischen und spater mit griechischen und byzantinischen Ab 1910 waren es dann vorwiegend turkische Themen die er auch an der Universitat Istanbul in Vorlesungen behandelte Ab 1872 war er ordentliches Mitglied der Griechischen philologischen Gesellschaft in Konstantinopel Wahrend des Ersten Weltkriegs machte der Generalkonsul Mordtmann 1915 die Regierung des Deutschen Reiches auf den Volkermord an den Armeniern aufmerksam nachdem ihm der osmanische Innenminister Talat Pascha ausdrucklich bestatigt hatte dass die damals durchgefuhrten Handlungen der Vernichtung des armenischen Volkes dienten Nach der Besetzung Konstantinopels durch die Ententemachte im Marz 1920 verliess er seine Heimatstadt und ging nach Mitteleuropa Mordtmann lebte zunachst in der Schweiz in Schaffhausen und ging dann nach Innsbruck wo er vorubergehend lehrte 1920 kam er uber Wurzburg an die Universitat in Berlin wo er am Orientalischen Seminar uber islamische Denkmaler las Er konzentrierte sich anhand von Inschriften die Carl August Rathjens und Hermann von Wissmann mitgebracht hatten auf altsudarabische Forschungen zu denen er auch zwei grundlegende Bande veroffentlichte Aufgrund seiner Vertrautheit mit dem Osmanischen Reich konnte er kompetent zu Fragen der Geschichte Literatur Sprache und der Gegenwart Stellung nehmen Er gilt durch diese Fachkenntnisse und seine wissenschaftlichen Beitrage als einer der Begrunder des Fachs Osmanistik Seine bedeutende Bibliothek wurde von der Staats und Universitatsbibliothek Hamburg erworben Veroffentlichungen Bearbeiten1883 mit D H Muller Sabaische Denkmaler 1884 Griechische Inschriften aus dem Hauran als Digitalisat 2011 siehe DDB 1893 Himjarische Inschriften und Altertumer in den koniglichen Museen zu Berlin 1932 Neuauflage mit Eugen Mittwoch Himjarische Inschriften in den staatlichen Museen zu Berlin Hinrichs Leipzig 1897 Beitrage zur Minaischen Epigraphik mit 22 in den Text gedruckten Facsimiles Felber Weimar 1899 Palmyrenisches in Mitteilungen der Vorderasiatischen Gesellschaft Peiser Berlin 1912 Die Kapitulation von Konstantinopel im Jahre 1453 in Byzantinische Zeitschrift Nr 21 S 129 214 1913 Dewshirma in The Encyclopedia of Islam EI1 5 Bande Leyden Band 1 S 592 593 1914 Turkischer Lehensbrief aus dem Jahre 1682 Brockhaus Leipzig In Zeitschrift der Deutschen Morgenlandischen Gesellschaft Band 68 1918 Zur Kapitulation von Buda im Jahre 1526 Mitteilungen des Ungarischen Wissenschaftlichen Instituts in Konstantinopel 1922 Zwei osmanische Passbriefe aus dem 16 Jahrhundert in Mitteilungen zur Osmanischen Geschichte I S 177 202 1925 Geleitwort von Mordtmann Suheil und Nevbehar Romantisches Gedicht des Mesud bin Ahmed 8 Jh d H nach der einzig erhaltenen Handschrift in der Preussischen Staatsbibliothek Band 1 der Reihe Quellenwerke des islamischen Schrifttums Orient Buchhandlung H Lafaire Hannover 1927 Ewrenos in The Encyclopaedia of Islam A Dictionary of the Geography Ethnography and Biography of the Muhammadan Peoples 5 Bande Leyden London Brill Luzac 1937 Band 2 S 34 35 1929 Sunnitisch schiitische Polemik im 17 Jahrhundert in Mitteilungen des Seminars fur Orientalische Sprachen 2 Abt Westasiatische Studien S 1 38 1929 Zur Lebensgeschichte des Kemal Reis in Mitteilungen des Seminars fur Orientalische Sprachen 2 Abt Westasiatische Sprachen S 231 f 1931 mit Eugen Mittwoch Sabaische Inschriften Friederichsen de Gruyter amp Co Hamburg Rathjens von Wissmannsche Sudarabien Reise Band 1 Abhandlungen aus dem Gebiet der Auslandkunde Band 36 Reihe B Volkerkunde Kulturgeschichte und Sprachen Band 17 1932 33 mit Eugen Mittwoch Altsudarabische Inschriften Pontifico Instituto Biblico Rom in Orientalia Heft 1 3 1932 und Heft 1 1933 Literatur BearbeitenHans Georg Majer Mordtmann Johann Heinrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 18 Duncker amp Humblot Berlin 1997 ISBN 3 428 00199 0 S 93 f Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Johannes Heinrich Mordtmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Johannes Heinrich Mordtmann in der Deutschen Digitalen BibliothekNormdaten Person GND 117142948 lobid OGND AKS LCCN n88654551 VIAF 72163850 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mordtmann Johannes HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Orientalist und DiplomatGEBURTSDATUM 11 September 1852GEBURTSORT Pera Konstantinopel Osmanisches ReichSTERBEDATUM 3 Juli 1932STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Heinrich Mordtmann amp oldid 236829480