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Johanna Elsa Geissmar 7 Dezember 1877 in Mannheim 14 August 1942 in Auschwitz war eine deutsche Arztin die als Judin im Holocaust ermordet wurde Johanna Geissmar im Alter von 19 Jahren Fotografie von Conrad Ruf Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Erinnerung 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenJohanna Geissmar war das jungste von sechs Kindern des Rechtsanwalts Josef Geissmar 16 Oktober 1828 in Sinsheim 3 Oktober 1905 in Mannheim und seiner Frau Klara geborene Regensburger 20 April 1844 in Eppingen 16 Juli 1911 Zu ihren Vorfahren zahlten Rabbiner z B David Geismar Kantoren und Religionslehrer Leben BearbeitenJohanna Geissmar besuchte in Mannheim die hohere Tochterschule Ein Studium kam zunachst nicht in Frage da ihr als Frau die Universitaten noch verschlossen waren Im Jahre 1900 wurden erstmals Frauen an der Heidelberger Universitat zugelassen Johanna holte das Abitur auf dem humanistischen Gymnasium Hohenbaden in Baden Baden nach und studierte ab 1909 Medizin in Heidelberg Wahrend dieser Zeit lebte sie bei ihrem Bruder dem Landesgerichtsrat Jakob Geissmar im Graimbergweg 1 Das Studium schloss sie 1915 mit dem Titel des Dr med ab Sie arbeitete danach als Arztin in einem Heidelberger Lazarett wo sie die Folgen des Ersten Weltkriegs erlebte Ab 1920 praktizierte sie als Kinderarztin in Heidelberg zuerst hatte sie ihre Praxis in der Erwin Rhode Strasse spater in der Moltkestrasse wo sie auch wohnte Ab 1930 kamen infolge der NS Propaganda immer weniger Patienten zu Johanna Geissmar Am 1 April 1933 rief die Gauleitung zum Boykott von judischen Arzten auf Ende April 1933 wurde Johanna Geissmar die Kassenzulassung entzogen und sie musste ihre Praxis schliessen Nach dem 28 August 1933 zog Johanna Geissmar in den Schwarzwald nach Barental ab 1935 lebte sie in Saig dort schliesslich mit ihrem Bruder Friedrich Geissmar der ebenfalls Arzt war Nach dem Novemberpogrom 1938 wurde Johanna Geissmar tatlich angegriffen Sie fand Zuflucht bei ihrer Freundin Erika Schwoerer deren Familie nicht fur den Nationalsozialismus war Als die Lage immer bedrohlicher wurde wandte sich ihre Freundin an den evangelischen Pfarrer Martin Huss der ein Mitglied der Bekennenden Kirche war Doch war ein Schutz nicht moglich Johannas Bruder Friedrich nahm sich im Herbst 1940 das Leben Johanna Geissmar wurde von der Gestapo im Rahmen der Wagner Burckel Aktion am 23 Oktober 1940 zu einer der drei Sammelstellen gebracht und in das Lager von Gurs in Sudfrankreich deportiert wo sie als Arztin im Rahmen ihrer Moglichkeiten im Frauenlager half Im August 1942 wurde sie ins KZ Auschwitz Birkenau transportiert Obwohl ihr Name nicht auf der Liste stand meldete sie sich freiwillig fur den Transport einerseits wollte sie ihre Patienten weiterhin medizinisch betreuen andererseits hoffte sie ihren Bruder Jakob und dessen Frau die aus Munchen deportiert wurden in Auschwitz zu finden Als Todestag wird ihr Ankunftstag in Auschwitz Birkenau festgehalten der 14 August 1942 Von den Geschwistern uberlebte niemand drei Geschwister waren bereits vor 1933 gestorben Jakob wurde 1943 in Theresienstadt ermordet seine Frau Elisabeth und deren Tochter Martha wurden ebenfalls Opfer der Shoah Zwei Nichten uberlebten Else Geissmar die zweite Tochter von Jakob und Elisabeth da sie 1938 mit ihrer Tochter Ruth in die USA emigrieren konnte sowie Berta Geissmar die Tochter von Leopold die ebenfalls rechtzeitig fluchtete 1 Erinnerung Bearbeiten nbsp Stolperstein fur Johanna Geissmar in HeidelbergEine Gedenktafel fur Johanna Geissmar befindet sich an dem Gebaude in dem sie wohnte Hochfirstweg 27 in Lenzkirch Saig Die Enthullung war am 30 Mai 2004 Sie sollte am 30 Mai sein wurde aber auf den Herbst verschoben Seit 2014 erinnert ein Stolperstein in Heidelberg vor dem Haus Moltkestrasse 6 an Johanna Geissmar Der ZDF Film mit dem Titel Engel in der Holle von Dietmar Schulz der am 31 Januar 2009 gezeigt wurde berichtet uber das Schicksal von Johanna Geissmar 2013 beschloss die Schulkonferenz des Peter Petersen Gymnasiums in Mannheim Schonau die Schule zukunftig nach Johanna Geissmar zu benennen 2 3 4 Seit dem 1 Februar 2014 tragt sie nun den Namen Johanna Geissmar Gymnasium 3 4 Siehe auch BearbeitenPauline Maier Liste der Stolpersteine in HeidelbergLiteratur BearbeitenKarl Diefenbacher Ortssippenbuch Eppingen im Kraichgau Interessengemeinschaft Badischer Ortssippenbucher Lahr Dinglingen 1984 Deutsche Ortssippenbucher Reihe A Band 109 Badische Ortssippenbucher Band 52 Horst Ferdinand Johanna Geissmar In Badische Biographien Neue Folge 4 1996 S 90 92 Richard Zahlten Meine Schwester starb in Auschwitz Gedenkbuch fur Dr Johanna Geissmar und ihre Familie Johannis Verlag Lahr 2000 Richard Zahlten Dr Johanna Geissmar Von Mannheim nach Heidelberg und uber den Schwarzwald durch Gurs nach Auschwitz Birkenau 1877 1942 Einer judischen Arztin 60 Jahre danach zum Gedenken Hartung Gorre Verlag Konstanz 2001 ISBN 3896496611 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johanna Geissmar Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bericht in der Badischen Zeitung vom 23 Januar 2009 Johanna Geissmar auf der Internetseite der Initiative Stolpersteine fur HeidelbergEinzelnachweise Bearbeiten Familie Geissmar auf der Webseite der Initiative Stolpersteine fur Heidelberg abgerufen am 5 September 2017 vgl Mannheimer Morgen Ausgabe vom Freitag 7 Juni 2013 S 17 a b PPG wird zu Johanna Geissmar Gymnasium Mannheim de Abgerufen am 11 September 2019 a b Johanna Geissmar JGG Mannheim Abgerufen am 21 Oktober 2019 deutsch Normdaten Person GND 123182611 lobid OGND AKS LCCN no2001060992 VIAF 69828973 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Geissmar JohannaALTERNATIVNAMEN Geissmar Johanna ElsaKURZBESCHREIBUNG deutsche ArztinGEBURTSDATUM 7 Dezember 1877GEBURTSORT MannheimSTERBEDATUM 14 August 1942STERBEORT Auschwitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johanna Geissmar amp oldid 227978873