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Johann Herzog von Ostergotland schwedisch kurz Hertig Johan genannt 18 April 1589 auf Schloss Uppsala 5 Marz 1618 auf Schloss Braborg bei Norrkoping war der jungste Sohn des schwedischen Konigs Johann III und dessen zweiter Frau Gunilla Bielke Portrat des Herzog JohannEr war ein schwedischer Prinz Herzog von Ostergotland hertig av Ostergotland sowie Herzog von Finnland hertig av Finland Er galt als Anwarter auf den schwedischen Thron und stand damit in Konkurrenz zu Gustav Adolf dem spateren Konig von Schweden Verheiratet war Johann mit Marie Elisabeth Vasa der Tochter Konig Karl IX von Schweden Ihre Ehe blieb kinderlos Leben BearbeitenJohann wurde von seinen Eltern als Saugling auf ihrer Reise nach Reval dem Treffpunkt mit Sigismund Sohn Johann III aus erster Ehe mit Katharina Jagiellonica am 3 Juli 1589 mitgenommen und damit als Thronerbe vorgezeigt Sigismund war zu der Zeit Konig von Polen und spater nach dem Tode Johann III von 1592 bis 1599 auch Konig von Schweden Bereits Anfang 1590 sicherte die schwedische Standeversammlung Sigismund das Erbrecht auf die Krone zu und nach dessen Ableben dem jungen Herzog Johann der zuvor Finnland zum Herzogtum erhalten sollte Im Falle dass Johann ohne mannliche Erben sterben sollte sollte sein Onkel Herzog Karl der Bruder Johanns III erbberechtigt sein Mit drei Jahren im Winter 1590 legte der junge Herzog und Prinz eine bemerkenswerte Furbitte fur Karl Heinrichson Horn 1 den unglucklichen Verteidiger von Reval 1577 und von Narwa bei seinem Vater ein der Horn schliesslich auf dem Richtplatz Gnade erteilte 1592 versammelte sich die Standeversammlung in Uppsala zum Leichenbegrabnis seines Vaters und zur Kronung Sigismunds Eine Minderheit der Standevertreter sprach sich dafur aus den jungen Prinzen Johann unter einem Vormund auf den Thron zu setzen da der katholische Sigismund nicht geneigt war die Religionsbeschlusse von Uppsala zu unterzeichnen Sie konnten sich mit dieser Ansicht allerdings nicht durchsetzen Herzog Karl versicherte dem jungen Prinzen am 4 April 1594 nach dem Tode Herzogs Magnus das Herzogtum Ostergotland welches er dann auch am 21 Juni 1595 erhielt 1600 erging nach den Verwirrungen und Kriegen zwischen Herzog Karl und Konig Sigismund ein Reichstagsbeschluss zu Linkoping der besagte dass das ganze Geschlecht Johanns III vom Throne zu stossen sei Auch dem jungen Herzog Johann wurde so der Thron verwehrt mit der Begrundung jener sei zu jung Daruber hinaus furchtete man dass er sich fur die Absetzung seines Halbbruders Sigismund rachen konnte Herzog Karl nachher Konig Karl IX von Schweden billigte nur den Grund der Jugend In einem Brief vom 14 Marz 1601 an Konigin Elisabeth I von England behauptete er vom Throne am liebsten abzustehen weil er dem jungen Herzog Johann zustande In Zeiten grosser Not Hunger und Pest verwusteten das Reich bot Karl IX den Standen in einem Schreiben vom 16 Juni 1602 an einen anderen Konig zu wahlen Andere konnten dem Reiche besser vorstehen wie zum Beispiel Sigismund und Herzog Johann Der 15 jahrige Herzog Johann gab aber 1604 im Erbvertrag zu Norrkoping endgultig seine Anspruche auf den Thron auf Dennoch hatte Karl IX wohl weiterhin Zweifel an der Bestandskraft eines solchen Verzichtes gehabt In seinem Testament das er am 12 August 1605 aufsetzte heisst es Wir vermahnen unsre Liebden Frau und Kind wie auch den Hochgebornen Fursten Herzog Johann sich zu befleissigen jene Freundschaft aufrecht zu erhalten die wir mit den evangelischen Fursten des romischen Reiches geflogen nbsp Flugschrift des Herzog Johann1606 trug Johann den Titel der Reiche Schweden Gothen und Wenden Erbfurst Herzog zu Ostergotland und Dahl 2 Am 14 April 1606 erklarten sich die Stande zu Orebro zur Absetzung des bisherigen Konigs Sigismund Bereits im August 1605 hatte Johann zusammen mit den Reichsstanden ein Schreiben an den polnischen Konig gerichtet Johann unterstutzte darin die Absichten der Stande Euch und ewren Nachkommen von dieses Reichs regierung abzusagen und schrieb in einer 1606 in Stockholm erschienenen Flugschrift 3 weiter So konnen wir nicht anders befinden das es wegen vieler ursachen und weil Ihr gentzlich ewres Herrn Grossvatters Konig Gustaffs hochloblicher gedechtnus Testament ewren gethanen Eydt und gelubde und alle die liebe so euch gegen ewer geliebtes Vatterlandt geburet gentzlich vergessen billich und rechtmessig sey Als am 15 Marz 1607 Karl IX im Dom zu Uppsala zum Konig 4 von Schweden gekront werden sollte betrat in dessen Gefolge Johann zusammen mit seinen beiden Cousins Karl Filip und Gustav Adolf den Dom Gustav Adolf trug dabei einen hermelingefutterten Hut mit einer furstlichen Goldkrone was ihm bewusst machen sollte was fur ihn den spateren Konig von Schweden 1611 vorgesehen war 5 Im Februar Marz 1609 begrusste Johann seinen Onkel und Konig Karl IX an der Grenze des Herzogtums Osterland Der Konig befand sich auf seiner Eriksgata um in allen Teilen des Landes nach seiner Kronung die Huldigungen entgegenzunehmen und um zu Gericht zu sitzen Johann begrusste den Konig mit einer wohlgesetzten Rede worin er ihm dankte dass dieser ihm in der Jugend alle furstlichen Sitten Kunste und Kenntnisse angedeihen liess Reiten und Fechten Turnieren Ringrennen samt anderes adliges Werk 6 nbsp Wappen des Herzog JohannNach dem rituellen Umritt 7 zur Huldigung Karls IX wurde Johann unter freiem Himmel als Herr und Landesfurst von den anwesenden Standen Ostergotlands angenommen Dazu legte der Herzog einen besonderen Eid ab in dem er gelobte mit meines Rates Rat mein Lehen und Furstentum zu regieren in keinem Fall Uppsala oder andere Kronguter beherrschen zu wollen sowie Konig und Reich die Treue zu halten Er fuhrte dabei die Fahne mit seinem Wappen dem geflugelten Drachen mit sich 8 1611 nahm Herzog Johann zusammen mit Karl IX und Gustav Adolf an dem Versuch der Befreiung der Stadt Kalmar teil die von 16 000 Danen belagert und schliesslich am 16 August 1611 durch Christer Some an die Danen ubergeben wurde Noch im selben Jahr starb Karl IX und es wurde durch die Koniginwitwe und Herzog Johann ein Reichstag ausgeschrieben Beide standen mit sechs weiteren Raten 9 der Regierung fur zwei Monate vor 10 Am 13 Dezember 1611 entsagte Herzog Johann der Regierung zugunsten von Gustav Adolf und ward hingegen zu einiger Ergetzung sein Hertzogthum Oster Gothland mit etlichen Landereyen um Wester Gothland vermehret 11 Walther Harte Kanonikus zu Windsor schrieb 1760 in seiner vielbeachteten Gustav Adolf Biographie Und hier findet man eine gerechte Ursache sich hochlich zu verwundern warum ein junger Prinz von Verstand von Herzhaftigkeit und in Umstanden wie des Herzogs Johann seine waren der nach den Grundgesetzen der schwedischen Landesverfassung das gehorige und statutenmassige Alter erlangt hatte der selbst ein Soldat und bey der Armee beliebt war freywillig und gern ohne Murren oder Widerwillen einem Thron entsagte auf welchen seine Anspruche nicht nur billig sondern aller Scharfe nach auch rechtmassig waren 12 Harte fand keine Antwort sondern mutmassta dass Herzog Johann sich furchtete einem solchen Prinzen die Nachfolge streitig zu machen in welchem er weit grossere und starckere Talente von allen Arten entdeckte 13 1612 beteiligte Johann sich fuhrend an Feldzugen im danischen Halland wobei es ihm fast gelungen ware den danischen Konig Christian IV in der Nahe von Falkenberg gefangen zu nehmen 14 15 Der Krieg gegen die Danen endete schliesslich am 16 Januar 1613 mit der Abtretung der Stadte Kalmar und Elfsburg sowie der Insel Oland an die Schweden gegen eine Zahlung von einer Million Reichstaler 16 Zur gleichen Zeit fanden unter der Leitung von Jakob De la Gardie Verhandlungen mit den Russen statt die Gustav Adolfs Bruder Karl Filip zum Zaren begehrten Dieses fur Schweden vorteilhafte Angebot blieb ungenutzt 17 Am 6 Dezember 1613 heiratete Herzog Johann seine Cousine Maria Elisabeth die Tochter Karl IX gegen welches Beylager die Priesterschaft auf dem Reichstag sich setzte als wann solcher Grad der Verwandniss im Gottlichen Gesetz verboten ware 18 Allein die Koniginmutter Christine setzte die Vermahlung gegen alle Widerstande durch nbsp Schloss Johannisborg bei NorrkopingIn seinem Regierungssitz Norrkoping begann er nach dem Friedensschluss die Stadt welche zum Hauptort der aufstrebenden Metallindustrie geworden war zu verschonern 1614 begann er mit dem Bau von Schloss Johannisborg im Norden der Stadt 1616 beauftragte er noch die Errichtung der Olaikirche 19 Doch wurde nach seinem Tod im Marz 1618 auf Schloss Braborg schnell klar dass er einen grossen Schuldenberg hinterlassen hatte nbsp Grabstelle des Herzog JohannAnfang des Jahres 1619 wurden Johann und seine Frau Marie Elisabeth die im August 1618 gestorben war im Dom zu Linkoping bestattet wo heute noch eine Gedenktafel auf ihren Bestattungsort hinweist Bereits 1618 erhielten er und seine Frau eine Messe und einen Nachruf durch Sylvester Phrygius 20 Literatur BearbeitenGeijer Geschichte Schwedens Band 2 3 Perthes Gotha 1830 ff Jonas Hallenberg Svea Rikes Historia under konung Gustaf Adolph den Stores regering Band I II um 1812 Gerhard Eimer Die Stadtplanung im schwedischen Ostseereich 1600 1715 Stockholm 1961 Das Leben Gustav Adolphs des Grossen Konigs von Schweden Aus dem Englischen des Herrn Walther Harte ubersetzt von George Heinrich Martini Leipzig 1760 Gunter Barudio Gustav Adolf der Grosse Eine politische Biographie Frankfurt Main S Fischer 1982 Flugschrift Warhafftige Abschrifft Von dem Schreiben so der Durchleuchtiger Hochgeborner Furst und Herr Herr JOHAN der Reiche Schweden Gothen und Wenden Erbfurst Herzog zu Ostergothland und Dahl Nebenst den samptlichen Reichsstanden an Konig Sigismundum zu Polen und Grossfursten zu Littawen im Jhare amp c 1605 ergehen lassen Gedruckt zu Stockholm durch Andream Gutterwitz Im Jhare Christi 1606 Bibliographie Warmholtz 3300 und Collijn 1600 talet kennen die deutsche und die schwedische Ausgabe nicht im VD 17 Olof von Dalin Geschichte des Reiches Schweden Greifswald 1756 1763 3 Bande Samuel Pufendorf Continuirte Einleitung zu der Historie der vornehmsten Reiche und Staaten von Europa Worinnen des Konigreichs Schweden Geschichte gedruckt Frankfurt Main 1735 Johann von Schweden In Herman Hofberg Frithiof Heurlin Viktor Millqvist Olof Rubenson Hrsg Svenskt biografiskt handlexikon 2 Auflage Band 1 A K Albert Bonniers Verlag Stockholm 1906 S 550 schwedisch runeberg org Einzelnachweise Bearbeiten Johann von Schweden In Herman Hofberg Frithiof Heurlin Viktor Millqvist Olof Rubenson Hrsg Svenskt biografiskt handlexikon 2 Auflage Band 1 A K Albert Bonniers Verlag Stockholm 1906 S 517 schwedisch runeberg org siehe Titel der Flugschrift Besitzende Bibliothek GWLB Hannover Signatur Gm A 1264 Dalin Teil 3 Bd 2 S 441 f Barudio S 76 f Barudio S 91 sehr ausfuhrlich in Dalin Teil 3 Band 2 S 456 f Barudio S 91 f Pufendorf S 569 zufolge waren dies Magnus Brahe Niels Bielcke Sved Ribbing Joran Gyldenstern Hans Ulfsparre und Axel Oxenstierna Pufendorf S 569 Pufendorf S 570 Harte Band 1 Seite 16 Harte Band 1 Seite 17 Hallenberg I 303 307 Pufendorf S 571 Pufendorf S 575 Pufendorf S 577 579 Pufendorf S 579 Eimer S 170 Sylvestri Phrigii S Schiaedviensis ahraskyldige lijktienst bewijst then hogborne furste och herre Herr Johan Swerges Gothes och Wandes arfffurste hertigh til Ostergotland etc hogtberomlig i hugkommelse anno Messiae M DC XIIX Dominica cantate vthi thet Wasgothiske S Helenae tempel Widh andan ar bade thenne christmilde furstens epicedia medh lijkprocessen sasom ock thens salige furstinnes S Mariae Elisabethz naeniae infogade eodem authore Gedruckt 1618 bei Olofsson Helsing Erscheinungsvermerk Cum Sacrae R M gratia amp privilegio Stockholmiae ex typographeo Olai Olai 8 64 S Normdaten Person GND 141232056 lobid OGND AKS VIAF 31969181 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Johann von SchwedenALTERNATIVNAMEN Johann Herzog von OstergotlandKURZBESCHREIBUNG schwedischer Prinz Herzog von Ostergotland und Herzog von FinnlandGEBURTSDATUM 18 April 1589GEBURTSORT Schloss UppsalaSTERBEDATUM 5 Marz 1618STERBEORT Burg Braborg bei Norrkoping Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann von Schweden 1589 1618 amp oldid 232605310