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Johann Stapfer auch Johannes Stapfer 27 Dezember 1719 in Trub 21 Oktober 1801 in Bern war ein Schweizer evangelischer Geistlicher und Hochschullehrer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Werdegang 1 3 Wirken als Kirchenmusiker 1 4 Theologisches Wirken 2 Mitgliedschaften 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Johann Stapfer entstammte der Berner Theologenfamilie Stapfer Er war der Sohn von Johannes Stapfer 5 Oktober 1677 in Brugg Dezember 1730 Pfarrer in Trub und Munsingen und dessen Ehefrau Elisabeth 1681 in Zofingen 1761 Tochter von Hans Rudolf Ringier 1651 1701 Backer und Wirt des Gasthauses Zum Ochsen in Zofingen zu seinen sechs Geschwistern gehorten unter anderen Johann Friedrich Stapfer Theologe Albrecht Stapfer 12 Oktober 1722 in Trub oder Munsingen 3 Marz 1798 in Mett bei Biel Pfarrer 1 Daniel Stapfer 6 Februar 1728 in Brugg 1807 Helfer in Brugg Pfarrer in Murten und Pfarrer am Berner Munster Sein Sohn war der spatere Gesandte in Paris Philipp Albert Stapfer Johann Stapfer war zeitlebens unverheiratet Werdegang Bearbeiten Nach seinem Theologiestudium an der Hohen Schule in Bern wurde er 1745 ordiniert und betreute als Pfarrer eine Gemeinde in Aarburg Er wurde 1756 als Nachfolger von David Samuel Daniel Wyttenbach Professor fur praktische Theologie an der Hohen Schule in Bern 1774 erfolgte als Nachfolger 2 von Johann Jakob Salchli 1694 1774 3 seine Ernennung zum ersten Professor mit dem zusatzlichen Lehrstuhl der didaktischen Theologie bis er 1796 sein Amt aus Altersgrunden niederlegte Von 1765 bis 1768 und von 1787 bis 1790 war er Rektor der Hohen Schule und uberwachte als oberster Zensor die Buchproduktion Seine Lehrtatigkeit wurde in der Zeit von 1761 bis 1773 durch eine Tatigkeit als Vorsteher der Berner Lateinschule unterbrochen Wirken als Kirchenmusiker Bearbeiten Durch seine Schrift Neue metrische Uebersetzung der Psalmen nach der alten Melodie zum Gebrauche der Kirchen in der er das Versmass mit den Goudimel schen Melodien nach der Bearbeitung 4 von Johann Ulrich Sultzberger 1638 1701 5 verband machte er sich besonders verdient Nach der Veroffentlichung wurde es in Gebrauch genommen nachdem sich die Kirche bis dahin der Bearbeitung der Psalmen nach Ambrosius Lobwasser bedient hatte Sein Versmass wurde fur gemeinverstandlich sowie sprachrein gehalten es wurde mit den Werken von Johann Jacob Spreng und Johann Andreas Cramer verglichen an denen sich seine Psalmubertragung orientierte 1775 war er Herausgeber des Berner Gesangbuchs von 1775 6 Das Berner Gesangbuch von 1853 hat 71 Psalmnummern 41 nach der Stapfer schen Redaktion beibehalten darunter 21 vollig unverandert ahnlich auch das Schaffhauser Gesangbuch Von seinen geistlichen Liedern sind funf uberregional bekannt geworden und stehen in Kirchengesangbuchern des 19 und 20 Jahrhunderts In das Evangelische Gesangbuch von 1993 wurde eines seiner Lieder aufgenommen es ist ein Psalmlied mit sieben Strophen findet sich dort unter Nummer 290 und heisst Nun danket Gott erhebt und preiset 7 und bezieht sich auf den Psalm 105 Theologisches Wirken Bearbeiten Johann Stapfer war einer der letzten Verfechter der alten Orthodoxie 8 und publizierte eine umfangreiche Sammlung von Bekehrungs und Moralpredigten In seiner Theologia analytica stellte er systematisch die hauptsachlichsten Glaubenslehren in Form von ausfuhrlichen Predigtdispositionen dar Seine siebenbandige Schrift Predigten zeichnet sich durch Einfachheit und Durchsichtigkeit aus er beeinflusste auch massgeblich seinen Schuler 9 David Muslin bei dessen spateren Predigten Die Predigten von Johann Stapfer der ein beliebter Kanzelredner war 10 erschopften sein jeweiliges Thema ausfuhrlich so betrachtete er unter anderem in einer Predigt uber den Donner was den Donner veranlasst haben kann uber Gottes Allmacht Gerechtigkeit Gute Langmut und Geduld und welche Pflichten sich daraus ergeben sollen wie lebendige Furcht vor Gott Vertrauen Demut und Anbetung Gottes Unterwerfung unter dessen gottlichen Willen aufrichtige Busse und Glauben an den Heiland Gebet Vorbereitung zum Tode und Erinnerung an das jungste Gericht Mitgliedschaften BearbeitenJohann Stapfer war Mitbegrunder der in Bern gegrundeten Patriotischen Gesellschaft 11 Schriften Auswahl BearbeitenPredigten Bern 1761 1781 Theologia analytica Bern 1763 Band 1 Bern 1763 Anweisung zu einer wahren und nutzlichen Gelehrsamkeit fur die akademische Jugend zu Bern Bern 1768 Neues Gebetbuch Bern 1768 Anteil an den Psalmen und Festliedern fur den offentlichen Gottesdienst der Stadt und Landschaft Bern Bern 1776 Neue Predigten Bern 1776 1781 Literatur BearbeitenPaul Tschackert Stapfer Johannes In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 35 Duncker amp Humblot Leipzig 1893 S 450 f Johann Stapfer In Johann Jakob Herzog Real Encyklopadie fur protestantische Theologie und Kirche Band 15 Gotha 1862 Johann Stapfer In Wer war wer im Gesangbuch Gottingen 2001 ISBN 3 525 50323 7 Weblinks BearbeitenSusanna Tschui Johann Stapfer In Historisches Lexikon der Schweiz 28 Februar 2012 Johann Stapfer In The Canterbury Dictionary of Hymnology Einzelnachweise Bearbeiten Karin Marti Weissenbach Albrecht Stapfer In Historisches Lexikon der Schweiz 28 Februar 2012 abgerufen am 27 Juni 2020 Rudolf Wolf Biographien zur Kulturgeschichte der Schweiz Orell Fussli und Comp 1858 google de abgerufen am 28 Juni 2020 Historisches Familienlexikon der Schweiz Personen Abgerufen am 28 Juni 2020 Alfred Ehrensperger Der Gottesdienst in Stadt und Landschaft Bern im 16 und 17 Jahrhundert Theologischer Verlag Zurich 2011 ISBN 978 3 290 17594 8 google de abgerufen am 27 Juni 2020 Deutsche Biographie Sultzberger Johann Ulrich Deutsche Biographie Abgerufen am 27 Juni 2020 Gesangbucher in der reformierten Deutschschweiz Ein Uberblick mit Auswahlbibliographie Abgerufen am 27 Juni 2020 Nun danket Gott erhebt und preiset Gedichte zu Bibelversen Bibelgedichte Abgerufen am 27 Juni 2020 Jan Andrea Bernhard Rosius a Porta 1734 1806 ein Leben im Spannungsfeld von Orthodoxie Aufklarung und Pietismus TVZ Theologischer Verlag Zurich 2005 ISBN 978 3 290 17345 6 google de abgerufen am 27 Juni 2020 Gottlieb Ludwig Lauterburg Berner Taschenbuch Haller 1872 google de abgerufen am 28 Juni 2020 E Bloesch Geschichte der schweizerisch reformierten Kirche Band II 2015 ISBN 978 3 7340 0766 8 google de abgerufen am 27 Juni 2020 Erne Emil Rezension zu M Genna Stalder u a Die Patriotische Gesellschaft in Bern Abgerufen am 28 Juni 2020 Normdaten Person GND 138500290 lobid OGND AKS LCCN no2019017850 VIAF 90032542 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stapfer JohannALTERNATIVNAMEN Stapfer Johannes vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Schweizer evangelischer Geistlicher und HochschullehrerGEBURTSDATUM 27 Dezember 1719GEBURTSORT TrubSTERBEDATUM 21 Oktober 1801STERBEORT Bern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Stapfer Theologe amp oldid 204705846