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Johann Heinrich Franck 2 Februar 1792 in Vaihingen an der Enz 11 September 1867 ebenda 1 war ein deutscher Unternehmer Er grundete die Zichorienkaffeefabrik die unter dem Namen Heinrich Franck Sohne GmbH bekannt wurde Johann Heinrich Franck Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Siehe auch 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Heinrich Francks Eltern verloren in Kriegsjahren ihr Hab und Gut weshalb der Sohn eine Ausbildung zum Kaufmann und Zuckerbacker absolvieren und sich eine neue Existenz aufbauen musste Als wurttembergischer Jager zog er im Jahr 1813 ins Feld Uber Leipzig gelangte er so bis nach Paris und danach fur langere Zeit nach Reims weil sein Regiment den Besatzungstruppen angehorte In Reims erfuhr er dass sich normaler Bohnenkaffee mit Zichorien strecken lasst und gewann Einblick in die franzosische Kaffeezusatzindustrie Diese hatte sich wahrend der sogenannten Kontinentalsperre entwickelt als die Einfuhr englischer Kolonialwaren wie Kaffee und Rohrzucker verboten gewesen war Nachdem Franck aus Frankreich zuruckgekehrt war liess er sich 1822 in Vaihingen an der Enz als Kolonialwarenhandler und Zuckerbacker nieder und begann nebenbei mit Versuchen zur Herstellung von Zichorienkaffee Sechs Jahre spater begann er mit der fabrikmassigen Herstellung von Kaffeezusatz Seine Einkunfte wurden dadurch gesteigert dass er ein Monopol fur den Steinsalzverkauf im Oberamt Vaihingen erhalten hatte Zu Beginn arbeiteten in Francks einfach ausgestatteter Fabrik nur drei Taglohner die das Rohgut rosten und mahlen mussten und zehn Packerinnen Hatte Franck zunachst die Edelzichorie auf seinem ersten Versuchsfeld dem Bleichacker in Vaihingen und weiteren eigenen Ackern angebaut so bezog er sie jetzt von Bauern aus der Umgebung die aber erst in den Umgang mit der ihnen unbekannten Pflanze eingewiesen werden mussten Auch galt es den Transport der Pflanzen und der Ware zu organisieren womit zunachst private Fuhrleute beauftragt wurden Als die Nachfrage nach Francks Produkten stieg errichtete er ein Dorrhaus und kurz darauf einen Gopelbetrieb fur die Rosterei Nach dem Ankauf der Seemuhle in Vaihingen konnte auf Nutzung der Wasserkraft umgestellt werden 1832 wurde eine Darre in Steinach bei Esslingen am Neckar errichtet 1844 folgte eine weitere Darre in Grossgartach die im Jahr darauf zu einer zweiten Fabrik ausgebaut wurde Weitere Darren in Meimsheim Bretten und Eppingen wurden eingerichtet als Francks Sohne in das Geschaft mit eingestiegen waren und auch im Ausland um Kundschaft warben Franck verfugte noch kurz vor seinem Tod die Verlegung der Fabrik von Vaihingen wo die mittlerweile 64 Gebaude fur den Betrieb nicht mehr ausreichten nach Ludwigsburg 2 Wie sich der Bau der Fabrik dort spater auswirkte beschrieb Adolf Heller 1934 mit den Satzen Hier liegt dem Bahnhof gegenuber die grosse Fabrik Es ist ein ganzer Stadtteil so ausgedehnt sind die Gebaude Hofe und Anlagen Eine grosse Kaffeemuhle die bei Nacht in rotem Licht erstrahlt soll die Reisenden darauf aufmerksam machen Es ist nicht notig denn uber dem ganzen Bahnhof uber der Stadt und selbst uber weiten Teilen des Bezirks liegt nicht selten ein herber scharfer Duft 2 Teile der ab 1868 errichteten Ludwigsburger Fabrikanlagen sind erhalten geblieben und mittlerweile denkmalgeschutzt In der Franckstrasse 5 und der Pflugfelder Strasse 31 steht noch ein Teil des Verwaltungs und Produktionsgebaudes ferner an der Bahnlinie der ostliche Teil eines einst dreischiffigen Magazingebaudes aus dem Jahr 1909 das im Kern auf zwei Lagerhauser von 1868 zuruckgeht 3 Auch Villen der Nachkommen Johann Heinrich Francks stehen noch in der Pflugfelder Strasse 5 und 20 sowie in der Franckstrasse 2 und 4 in Ludwigsburg 4 Siehe auch BearbeitenKaffeeahnliches GetrankLiteratur BearbeitenAndrea Berger Fix Red Stadtisches Museum Ludwigsburg Hrsg Die Hauptstadt der Cichoria Ludwigsburg und die Kaffeemittel Firma Franck Ludwigsburg 1989 Alfred Marquardt 100 Jahre Franck 1828 1928 Greiner amp Pfeiffer Stuttgart 1928 Walter Schuster Aecht Franck Biographie einer Firma Linz 2019 ISBN 978 3 900388 95 9 5 Einzelnachweise Bearbeiten Tauf und Sterberegister der Evangelischen Kirchengemeinde Vaihingen an der Enz a b Adolf Heller Die wirtschaftlichen Verhaltnisse in Oscar Paret Ludwigsburg und das Land um den Asperg Ein Heimatbuch fur den Bezirk Ludwigsburg Ludwigsburg 1934 S 225 ff hier S 257 Wolf Deiseroth u a Denkmaltopographie Baden Wurttemberg I 8 1 Stadt Ludwigsburg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2004 ISBN 3 8062 1938 9 S 112 Wolf Deiseroth u a Denkmaltopographie Baden Wurttemberg I 8 1 Stadt Ludwigsburg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2004 ISBN 3 8062 1938 9 S 164 und 111 f Familiengeschichte Franck als Buch In orf at 17 September 2019 abgerufen am 9 Juni 2021 Normdaten Person GND 1012264017 lobid OGND AKS VIAF 170539835 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Franck Johann HeinrichALTERNATIVNAMEN Franck HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher IndustriellerGEBURTSDATUM 2 Februar 1792GEBURTSORT Vaihingen an der EnzSTERBEDATUM 11 September 1867STERBEORT Vaihingen an der Enz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Heinrich Franck amp oldid 217242651