www.wikidata.de-de.nina.az
Die Gebaude mit den Adressen Franckstrasse 5 und Pflugfelder Strasse 31 in Ludwigsburg sind Uberreste der Zichorienkaffeefabrik Heinrich Franck Sohne Sie stehen unter Denkmalschutz Geschichte und Beschreibung BearbeitenJohann Heinrich Franck verfugte kurz vor seinem Tod den Umzug seines Unternehmens von Vaihingen an der Enz nach Ludwigsburg Ab 1868 wurden daher Fabrikgebaude in unmittelbarer Nahe des Ludwigsburger Bahnhofes errichtet Die grosste bauliche Ausdehnung und Verdichtung erreichte die Fabrik in der Zeit zwischen 1871 und 1914 Ein Teil des Verwaltungs und Produktionsgebaudes ist erhalten geblieben Es begrenzt die Franck und die Pflugfelder Strasse rechtwinklig Das Bauwerk tragt Spuren von Umbauten und Aufstockungen zwischen 1872 und 1883 ausserdem wurde es 1904 und 1910 nach Planen Friedrich Haussers vereinheitlichend umgestaltet Ausser diesem Gebaude ist von der Zichorienfabrik in Ludwigsburg noch der ostliche Flugel eines einst dreischiffigen Magazingebaudes an der Bahnlinie erhalten geblieben Dieses Magazingebaude wurde 1909 in dieser Form errichtet verwendet wurden dafur unter anderem zwei bereits bestehende Lagerhauser aus dem Jahr 1868 1 Bedeutung des Unternehmens fur Ludwigsburg BearbeitenFrancks Unternehmen mittlerweile in der Nestle Deutschland AG aufgegangen war einer der ersten Industriebetriebe Ludwigsburgs In der Denkmaltopographie Baden Wurttemberg wird die Zichorienfabrik unter anderem mit dem Walckerschen Orgelbaubetrieb verglichen der fur die Infrastruktur des Ortes letztlich nicht allzu viel Bedeutung gehabt habe Ganz anders dagegen sei es mit dem Wurzelsieder Franck gewesen der Ludwigsburg zur Hauptstadt der Cichoria gemacht habe ein abschatziger Ausdruck Friedrich Theodor Vischers der nicht geahnt habe wie entscheidend der Stinkdampf der Cichoria fur Ludwigsburgs wirtschaftliche Entwicklung werden sollte Obwohl in Ludwigsburg der Hof ansassig war hatte sich kein herausragendes Kunst oder Schmuckgewerbe entwickelt wie vielleicht zu erwarten gewesen ware Auch andere Handwerkszweige hatten sich nur wenig entwickelt nbsp Der Ludwigsburger Bahnhof um 1910 links die Francksche FabrikFranck der seit 1828 in Vaihingen produziert hatte war auf ein Gelande mit Bahnanschluss angewiesen die Stadt Ludwigsburg hingegen auf Arbeitgeber und Steuerzahler Schon kurz nach dem Bau der Fabrikanlage in Ludwigsburg standen bei Franck 300 Arbeitsplatze zur Verfugung Innerhalb von 45 Jahren verzehnfachte sich diese Zahl und wuchs auch danach noch weiter an Bereits vor dem Ersten Weltkrieg wurden rund 30 Prozent der Gewerbesteuer in Ludwigsburg von Heinrich Franck Sohne gezahlt Nicht nur wirtschaftlich sondern auch in seiner Ausdehnung nahm Ludwigsburg durch die Ansiedlung der Zichorienfabrik einen Aufschwung Bis 1914 dehnte sich die Stadt uber ihre alte Stadtmauer hinaus nach Westen aus Ausser dem noch erhaltenen Produktionsgebaude wurden z B Arbeiterhauser in der Umgebung der Pflugfelder Strasse errichtet ferner sudlich der heutigen Franckstrasse diverse Villen der Unternehmer in grossen Garten die spater zum Teil mit Werksgebauden bebaut wurden Erhalten geblieben sind z B die Gebaude Franckstrasse 2 und 4 die Hermann Franck gehorten Die Bedeutung der Firma Heinrich Franck Sohne fur Ludwigsburg gehe aber noch uber diese direkten Auswirkungen fur Ludwigsburg hinaus sie habe auch einen Aufschwung weiterer Firmen zur Folge gehabt ist in der Denkmaltopographie zu lesen Friedrich Hesser der in Cannstatt seit 1861 Briefumschlage etc produzierte lieferte ab 1885 jahrzehntelang die Verpackungen fur Francks Produkte Dafur hatte er eine Maschine gebaut mit der die roten Hulsen gefaltet und gerollt werden konnten Auch die Maschinenfabrik und Eisengiesserei G W Barth 1890 in Ludwigsburg gegrundet profitierte von Auftragen die Franck erteilte Unter anderem baute sie 1909 10 die zu diesem Zeitpunkt grossten Rosttrommeln fur die Zichorienfabrik und wurde dadurch Lieferant fur solche Produkte in alle Teile der Welt Die Industrialisierung die man gerade am Beispiel Ludwigsburgs nicht als Verdrangung des Handwerks und einer agrarischen Idylle missdeuten kann hat fur die verspatete Stadt Ludwigsburg mit Heinrich Franck amp Sohne eingesetzt ist in der Denkmaltopographie zu lesen Den Eintritt in den Kreis der burgerlichen Stadte habe Ludwigsburg nicht seinen ortsansassigen Schmieden Sattlern Uniformschneidern etc zu verdanken die in einer Garnisonsstadt naturlich auch gebraucht worden seien sondern den Geschaftsbeziehungen seiner Industrie nach aussen 2 Einzelnachweise Bearbeiten Wolf Deiseroth u a Denkmaltopographie Baden Wurttemberg I 8 1 Stadt Ludwigsburg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2004 ISBN 3 8062 1938 9 S 112 Wolf Deiseroth u a Denkmaltopographie Baden Wurttemberg I 8 1 Stadt Ludwigsburg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2004 ISBN 3 8062 1938 9 S 51 54 48 890555555556 9 1847888888889 Koordinaten 48 53 26 N 9 11 5 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franckstrasse 5 Ludwigsburg amp oldid 182006257