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Johann Georg Fuog 10 Oktober 1794 in Stein am Rhein 17 April 1865 in Wil SG war ein Schweizer Politiker Der vielseitig tatige Gewerbetreibende organisierte 1833 und 1851 grosse Volksversammlungen die zu umfassenden Revisionen der Schaffhauser Kantonsverfassung fuhrten Von 1850 bis 1860 gehorte er dem Nationalrat an Weniger Erfolg hatte er bei der Forderung von Eisenbahnprojekten Biografie BearbeitenFuog dessen Familie seit dem spaten 15 Jahrhundert in Stein am Rhein uberliefert ist war der Sohn eines Steinmetzen Er besass seit 1817 das Haus zum Nagelibaum am Rathausplatz und fuhrte dort eine Metzgerei Im selben Haus betrieb er eine Gaststatte eine Seifensiederei und einen Glashandel Daruber hinaus hatte er in der Umgebung einige Bauernhofe gepachtet und ein Sagewerk erworben Infolge der Restauration kehrte Stein am Rhein 1818 zum alten Stadtrecht zuruck und verzichtete damit zugunsten der alten aristokratischen Ordnung auf alle demokratischen Errungenschaften die nach der Helvetik eingefuhrt worden waren Fuog fand sich damit nicht ab und begann 1822 in Petitionen die offentliche Kontrolle und Verkleinerung der Stadtverwaltung zu fordern 1829 prangerte er im Schweizerboten in Aarau von Heinrich Zschokke herausgegeben die Stadtbehorden an und warf ihnen ungesetzliches Handeln vor Er wurde vom Stadtrat verklagt und von der Regierung des Kantons Schaffhausen zu einer betrachtlichen Geldbusse verurteilt Fuog galt nun offiziell als Unruhestifter weshalb er im Mai 1831 als bewaffnete Klettgauer Bauern nach Schaffhausen zogen und die Ausarbeitung einer liberalen Kantonsverfassung erzwangen untatig bleiben musste 1833 grundete Fuog in Stein am Rhein den freisinnigen Burgerverein Am 7 Juli 1834 organisierte er eine Volksversammlung bei Guntmadingen Vor 1000 Versammelten forderte er unter anderem einen schweizerischen Bundesstaat die Vereinfachung der Verwaltung und das Offentlichkeitsprinzip bei Ratsverhandlungen Seine Forderungen wurden mit der Verfassungsrevision von 1834 zum Teil umgesetzt 1839 wurde Fuog in den Grossen Rat gewahlt dem er bis 1861 angehorte Er befurwortete die gewaltsame Auflosung des Sonderbunds im Sonderbundskrieg von 1847 kamen jedoch keine Schaffhauser Truppen zum Einsatz Im Oktober 1848 kandidierte er bei den ersten Nationalratswahlen zunachst erfolglos Nach dem vorzeitigen Rucktritt von Johann Georg Boschenstein zog er uber eine Nachwahl im Marz 1850 in den Nationalrat ein An den gesetzgeberischen Arbeiten im Nationalrat hatte Fuog keinen wesentlichen Anteil vielmehr verstand er sich als Wachter liberaler Grundsatze Allgemein drangte er auf eine Starkung der Zentralgewalt auf Kosten der Kantone Er strebte danach aus seiner Heimatstadt Stein am Rhein einen Eisenbahnknotenpunkt zu machen und setzte sich im Nationalrat energisch fur eine Bahnlinie zwischen Basel und Konstanz ein erst in den 1870er Jahren verwirklicht Ebenso unterstutzte er das Projekt einer Ringbahn rund um den Bodensee die den Anschluss an eine Lukmanier Alpentransversale herstellen sollte Zweimal traf er sich mit dem badischen Grossherzog Friedrich I um das Projekt voranzutreiben Er scheiterte jedoch letztlich am Widerstand von Regierungsrat Boschenstein der die Schifffahrt forderte Vater Fuog wie er allgemein bekannt war rief zu einer weiteren Volksversammlung in Schaffhausen auf Am 15 Mai 1851 forderte er vor 3000 Anwesenden uber die Halfte der Stimmberechtigten des Kantons eine starke Straffung der Behordenstruktur und eine Reform des Justizwesens Die an den Grossen Rat gerichtete Petition hatte eine weitere Verfassungsrevision im Jahr 1852 zur Folge Uber die Jahre hinweg galt Fuog zunehmend als Sonderling der seine politischen Gegner schonungslos und unbeherrscht angriff 1860 schaffte er die Wiederwahl in den Nationalrat nicht mehr Um Stein am Rhein doch noch einen Anschluss ans Eisenbahnnetz zu ermoglichen eroffnete er 1862 ohne Konzession eine Pferdeomnibuslinie zum Bahnhof Gottmadingen der badischen Hochrheinbahn Der Pferdeomnibus in den er seine letzten finanziellen Mittel investiert hatte erwies sich als Misserfolg Eine dritte Volksversammlung in Thayngen im Marz 1865 an der er Landsgemeindeverfassung forderte wurde kaum beachtet Wenig spater verstarb er vollig mittellos Literatur BearbeitenEduard Joos Fuog Johann Georg In Historisches Lexikon der Schweiz Fritz Rippmann Nationalrat Johann Georg Fuog 1794 1865 von Stein am Rhein Ein Schaffhauser Politiker Zurich Wanderer Verlag 1950 Separatdruck aus Schaffhauser Beitrage zur vaterlandischen Geschichte 27 1950 S 3 84 online Fritz Rippmann Johann Georg Fuog In Schaffhauser Beitrage zur vaterlandischen Geschichte Biographien Band I 33 1956 S 238 244 online PDF 223 kB Weblinks BearbeitenPublikationen von und uber Johann Georg Fuog im Katalog Helveticat der Schweizerischen NationalbibliothekNormdaten Person GND 1049701135 lobid OGND AKS VIAF 307319825 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fuog Johann GeorgKURZBESCHREIBUNG Schweizer PolitikerGEBURTSDATUM 10 Oktober 1794GEBURTSORT Stein am RheinSTERBEDATUM 17 April 1865STERBEORT Wil SG Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Georg Fuog amp oldid 214705343