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Johann Friedrich Jacobi 2 Juli 1765 in Dusseldorf Pempelfort 10 Dezember 1831 in Bonn war ein deutscher Tuchfabrikant und Politiker Wahrend des Napoleonischen Kaiserreichs war er mehrmals Interims Prafekt des Departements de la Roer und Mitglied des Corps legislatif in Paris Johann Friedrich Jacobi Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Wirken 3 Werke 4 Literatur 5 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenJacobi entstammte einer alten evangelischen Gelehrtenfamilie aus Dusseldorf Er war der Sohn des Philosophen Friedrich Heinrich Jacobi und dessen Gattin Helene Elisabeth Betty von Clermont einer Schwester des Tuchbarons von Vaals Johann Arnold von Clermont Sein Bruder war der bergische Staatsrat Georg Arnold Jacobi Sein Grossvater war der Kaufmann Johann Konrad Jacobi ein Bruder des Superintendenten Johann Friedrich Jacobi nach dem er benannt wurde Der Dichter Johann Georg Jacobi war ein Onkel und der Psychiater Maximilian Jacobi ein jungerer Bruder von Johann Friedrich Jacobi Wirken BearbeitenJohann Friedrich Jacobi verbrachte einen Grossteil seiner Jugend im Hause des Dichters und Freundes der Familie Matthias Claudius in Wandsbeck eine Zeit die ihn sehr pragte Schon fruh wurde er von seinem Vater dazu vorbestimmt in die Tuchfabriken seines Onkels mutterlicherseits des Johann Arnold von Clermont in Vaals einzusteigen und Verantwortung zu ubernehmen Im Jahr 1786 wurde er mit erst 21 Jahren zum Subdirektor des Unternehmens befordert Ein Jahr spater heiratete er die Tochter seines Onkels und nun auch Schwiegervaters Johanna Katharina Luisa von Clermont 1763 1844 die ihm 1789 den einzigen Sohn Franz gebar der jedoch im Jahr 1813 im Alter von nur 24 Jahren verstarb Nach der zweiten Besetzung Aachens durch die franzosischen Revolutionstruppen im Jahr 1794 wurde Jacobi zusammen mit seinem Schwiegervater Mitglied der Zentralverwaltung der linksrheinischen Gebiete aus denen 1798 unter anderem das Departement de la Roer hervorging Daruber hinaus wurde er mit der ebenfalls 1798 erfolgten Einfuhrung der Munizipalverwaltung fur die Stadt Aachen zu deren Mitglied berufen und leitete diese vom 23 August 1798 bis zum 11 August 1800 als gewahlter Prasident Nachdem Jacobi zudem seit Anfang des Jahres 1800 mehrfach als Prasident der Aachener Kantonalversammlung und der Departement Versammlung fungiert hatte ernannte ihn schliesslich der neu eingesetzte Prafekt des Departements de la Roer Nikolaus Sebastian Simon am 22 Juni 1800 zum Prafekturrat In dieser Position erwarb sich Jacobi das Vertrauen seines Vorgesetzten und durfte diesen bei Abwesenheit oder Verhinderung amtlich vertreten Sitz der Prafektur war der Londoner Hof in der heutigen Aachener Kleinkolnstrasse Nummer 18 Als aufgrund einer zum Tode fuhrenden Erkrankung von Simon und einer anschliessenden langeren Vakanz das Amt bis zur Ernennung des neuen Prafekten Alexandre Mechin unbesetzt blieb oblagen Jacobi in der Zeit von August 1801 bis September 1802 als offiziell vom Innenministerium ernanntem Interims Prafekten die Leitung des Departements Jacobi verschaffte sich dabei in hochsten Regierungskreisen Frankreichs grossen Respekt und Napoleon Bonaparte selbst schlug ihn am 8 Juli 1802 zum Prafekten des Departement Aisne vor Mit Hinweis auf seine Verpflichtungen in den Clermont schen Tuchfabriken nach dem Tod seines Schwiegervaters Johann Arnold von Clermont im Jahr 1795 lehnte Jacobi dieses Angebot jedoch ab und versah weiterhin seinen Dienst als Prafekturrat in Aachen Im Dezember 1804 gehorte er als amtierender Interims Prafekt zur Aachener Delegation die der feierlichen Kaiserkronung von Napoleon beiwohnte Im gleichen Jahr wurde er vom Kaiser zum Prasidenten des in Koln eingerichteten Generalkonsistoriums der Augsburgischen Konfession der evangelischen Kirche ernannt und war zustandig fur die lutherischen Gemeinden in den Departements de la Roer und Rhin et Moselle Mit der Ubernahme dieses Amtes hegte er zudem die Hoffnung sich fur die Leitung des protestantischen Kirchenwesens fur ganz Frankreich in Stellung zu bringen wozu es allerdings nicht kam Im Jahr 1805 wurde Jacobi als Chevalier in die Ehrenlegion aufgenommen Bis 1810 versah er weiterhin seinen Dienst als Prafekturrat in Aachen sowie noch mehrmals als Interims Prafekt 1 Nachdem Jacobi am 1 August 1810 als einer von vier Vertretern des Roer Departements in das franzosische corps legislatif mit Sitz in Paris berufen worden war legte er sein Amt als Prafekturrat in Aachen ab und der Aachener Joseph von Furth wurde daraufhin zu seinem Nachfolger ernannt Seine Anwesenheit in den Clermont schen Tuchfabriken wurde ebenfalls nicht mehr benotigt da mittlerweile zwei Sohne seines Schwiegervaters die volle Verantwortung ubernommen hatten Mit dem Ende der Franzosenzeit im Jahr 1814 verlor Jacobi seine Amter als Prasident des Generalkonsistoriums und im corps legislatif und kehrte in das jetzt preussische Rheinland zuruck Dort ubernahm er ab 1815 zunachst das Amt des Revisors des gesamten Steuer und Zollwesens fur die preussische Rheinprovinz und wenig spater die Leitung der Zentralkommission fur die Rheinschifffahrt mit Sitz in Mainz Nach seiner Pensionierung verbrachte er seinen Lebensabend in Bonn bis zu seinem Tod im Jahr 1831 war er uberwiegend literarisch tatig Werke BearbeitenRecueil de pieces particulieres qui ont trait a la chute de Napoleon Buonaparte Aix la Chapelle 1815 DigitalisatLiteratur BearbeitenAndreas Becker Jacobi Johann Friedrich in Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon Bd 21 Herzberg 2010 Sp 693 698 2 Andreas Becker Johann Friedrich Jacobi und die napoleonische Kirchenpolitik im nordlichen Rheinland in Dusseldorfer Jahrbuch Dusseldorf 2012 S 109 129 Thomas R Kraus Auf dem Weg in die Moderne Aachen in franzosischer Zeit 1792 93 1794 1814 Verlag des Aachener Geschichtsvereins Aachen 1994 S 646 ISBN 3 9802705 1 3 Franz Oppenhoff Die Beziehungen Friedrich Heinrich Jacobis und seiner Familie zu Aachen in Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins Band 16 Aachen 1894 S 132 162 pdf Andreas Becker Napoleonische Elitenpolitik im Rheinland die protestantische Geistlichkeit im Roerdepartement 1802 bis 1814 Bohlau Verlag Koln Weimar 2011 digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Eintrage im Findbuch auf archive nrw de Memento des Originals vom 3 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www archive nrw de Eintrag im BBKL Memento des Originals vom 6 April 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot new bbkl deNormdaten Person GND 117036757 lobid OGND AKS VIAF 45070278 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jacobi Johann FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Tuchfabrikant sowie Prafekturrat und Mitglied des Corps legislatifGEBURTSDATUM 2 Juli 1765GEBURTSORT Dusseldorf PempelfortSTERBEDATUM 10 Dezember 1831STERBEORT Bonn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Friedrich Jacobi Politiker amp oldid 221819489