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Johann Andreas Wehner 3 Juni 1785 in Stade 12 November 1860 in Zurich war ein deutscher Padagoge Moorkommissar und Mitglied der Standeversammlung des Konigreichs Hannover Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Arbeit als Padagoge 3 Weitere Politische Aktivitaten 4 Emigration in die Schweiz 5 Literatur 6 WerkeLeben BearbeitenWehner wurde als Sohn des Advokaten und Hofrates David Heinrich Wehner 1745 1818 und seiner Ehefrau Amalie Dorothee Wehner geb Spillner 1761 1826 geboren Er begann 1805 mit dem Theologiestudium in Halle Saale und wechselte zum Jurastudium 1806 nach Gottingen Er interessierte sich schon wahrend der Schulzeit fur Erziehungsfragen im Sinne der Aufklarung Um 1820 heiratete er Annette Norlinger ca 1795 1850 Sie bekamen vier Sohne Arnold 1820 1880 Georg 1821 1896 August 1824 1907 Eduard 1826 1831 und eine Tochter Sophie 1822 1846 Arbeit als Padagoge BearbeitenEr nahm 1809 eine Hauslehrerstelle in Kurland bei einem Vertrauten des letzten Polenkonigs Stanislaus II August Poniatowski an indem er sich um einen Sohn kummerte Im Sommer 1814 erkundete er in Yverdon in der Schweiz das Erziehungsinstitut von Pestalozzi In Wulfel bei Hannover kaufte er 1819 ein Haus und betrieb darin ein Erziehungsheim Erfolglos machte er 1819 der Regierung in Hannover das Angebot das Bildungswesen zu erkunden und neu zu gestalten Nur um einen Sitz in der Standeversammlung in Hannover zu bekommen kaufte er 1820 das winzige landtagsfahige Landgut Strausswerder am linken Ufer der Weser bei Sebbenhausen in der Grafschaft Hoya Damit wurde er Mitglied der Zweiten Kammer der Standeversammlung des Konigreichs Hannover fur die Hoyaschen Freien Wehner ubernahm auch die Erziehung junger Menschen in Form einer Vormundschaft So wurde er Vormund von Friedrich Wilhelm Unger bis 1835 und von dessen Bruder Bodo Unger bis 1843 Wehner wechselte 1833 in die Erste Kammer 1825 wurde er als Rentmeister Vorsitzender des Rentamtes in Hannover und Langenhagen 1829 wechselte er in die Verwaltung des Torfmoors von Langenhagen und erhielt 1830 den Titel Moorcommissair Er organisierte die Vermessung und Trockenlegung 1833 ubernahm er die Verwaltung des Landeskornmagazins Mit einem ausfuhrlichen Rechtsgutachten forderte er 1834 dass auch Nichtadelige in die Erste Kammer gewahlt werden mussen Weitere Politische Aktivitaten BearbeitenNachdem er sich 1834 am Kauf des Rittergutes in Geismar bei Gottingen beteiligt hatte zog er 1836 mit seiner Familie nach Gottingen Als 1837 das Staatsgrundgesetz durch Ernst August von Hannover suspendiert wurde begann Wehner eine intensive Diplomatentatigkeit fur die Opposition insbesondere fur Johann Hermann Detmold und Johann Carl Bertram Stuve Er wurde Ende Dezember 1839 als Burgervorsteher gewahlt Jedoch musste seine Wahl annulliert werden weil er ausserhalb des Stadtwalls von Gottingen wohnte Um seine politische Aktivitat zu behindern sprach der Polizeidirektor von Gottingen am 30 Januar 1840 ohne Begrundung eine Aufenthalts und Reisebeschrankung fur Wehner aus Dieser wehrte sich erfolglos mit Klagen bis zum Oberappellationsgericht Celle Sie wurde erst im Sommer 1841 wieder aufgehoben Jedoch blieb er bis 1846 noch Deputierter der Zweiten Kammer In dieser Zeit setzte er sich in Munchen fur den Gustav Adolf Verein ein der in Bayern 1844 bis 1849 verboten wurde Emigration in die Schweiz BearbeitenEr fuhlte sich im Konigreich Hannover zunehmend politisch eingeschrankt und zog 1846 mit seiner Frau nach Munchen Dort wollte er eine Anstellung im Unterrichtsministerium anstreben Allein setzte er sich uber Stuttgart nach Zurich ab und erhielt dort 1847 einen geduldeten Aufenthalt Nach dem Tode seiner Frau im Marz 1850 wurde er 1851 in einem Nachlassstreit mit seinem Schwiegersohn Johann Eduard Wappaus vom Obergericht Gottingen verurteilt Sein Sohn der akademische Musikdirektor Arnold Wehner 1820 1880 vertrat in dem Verfahren Wehners Interessen Etwa zur gleichen Zeit behauptete sein fruheres Mundel Bodo Unger Wehner habe ein Teil seines Vermogens das Wehner fur ihn verwaltete unterschlagen In einem brutalen Urteil wurde er vom Schwurgericht Hannover zu funf Jahren Zuchthaus verurteilt Nach seiner vorzeitigen Freilassung im Februar 1853 wurde er aus dem Konigreich Hannover ohne Pass und Heimatschein lebenslang verwiesen Erfolglos stellte er eine Nichtigkeitsbeschwerde an das Oberappellationsgericht in Celle 1856 verkaufte er sein Landgut Strausswerder an Rudolf von Bennigsen der damit Deputierter werden wollte Er lebte nach seiner Haftentlassung ab 1853 bis zu seinem Tod Schlaganfall in Zurich zuletzt als Kostganger Literatur BearbeitenConversationslexicon der Gegenwart Band 4 2 T Z S 358 362 F A Brockhaus Leipzig 1841Werke BearbeitenHistorische Beleuchtung der in der ersten Cammer der allgemeinen Stande des Konigreichs Hannover vorgebrachten Hauptgrunde gegen die Gultigkeit der Wahl eines nicht adeligen Deputierten der Hoyaischen Ritterschaft Leipzig Brockhaus 1834 Akten und Rechtsgutachten uber die unter der regierung Seiner Majestat des Konigs Ernst August von Hannover durch dessen Ministerium des Innern gegen den Moor Commissair Wehner zu Gottingen verfugte und seit dem 1 Februar 1840 bestehende Verstrickung Stuttgart Krabbe 1841 An hohes konigliches Ober Appellationsgericht zu Celle fur die vereinten Abtheilungen des Cassations Senats Einleitung der vom vormaligen Moor Commissair Wehner uberreichten Nichtigkeitsbeschwerde Riesbach bei Zurich Eigenverlag 1857 Normdaten Person GND 1127894455 lobid OGND AKS VIAF 427149068351565730001 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wehner Johann AndreasKURZBESCHREIBUNG deutscher Padagoge Moorkommissar und Mitglied der Standeversammlung des Konigreichs HannoverGEBURTSDATUM 3 Juni 1785GEBURTSORT StadeSTERBEDATUM 12 November 1860STERBEORT Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Andreas Wehner amp oldid 204036944