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Johann Adam Hasenstab 21 September 1716 in Rothenbuch 3 Juni 1773 im Kropfbachtal Gemarkung Schollbrunn war ein deutscher Wilderer Er wurde der Hannadel oder Robin Hood des Spessarts genannt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Sonstiges 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Kropfbachtal im SpessartJohann Adam Hasenstab wurde am 21 September 1716 in Rothenbuch als Enkel eines Jagers geboren In seiner Jugend war er Jagdgehilfe im Kurmainzer Hohen Spessart dem ausgedehnten Jagdrevier der kurfurstlichen Erzbischofe zu Mainz Doch musste er den Dienst quittieren als seine Wilderei bekannt wurde Der Wilderer Hasenstab lebte danach jahrelang im Spessart und im unteren Taubertal Fur die Obrigkeit war er schwer zu fassen wechselte sehr oft seinen Aufenthaltsort und gab sich auch als Bader oder Heilkundiger aus Mehrmals konnte er seinen Verfolgern uber verschiedene Grafschaftsgrenzen entwischen und ebenso aus der Haft fliehen Mit der Zeit wurde Hasenstab zu einer Sagengestalt der im Volksmund gar ubernaturliche Krafte zugeschrieben wurden so soll er kugelfest gewesen sein Ob man ihn schon zu Lebzeiten wie einen Robin Hood verehrte oder ob dies erst spater erzahlt wurde kann heute nicht mehr festgestellt werden Er verkaufte unter den Augen der Obrigkeit seine Jagdbeute auf Markten oder an Pfarrer 1749 erklarte ihn der Mainzer Hofrat fur vogelfrei und setzte ein Kopfgeld von 30 Reichstalern aus Am 14 Juni 1750 wurde er in Hasloch gesehen Einige Jahre zuvor war er aus dem Mainzer Zuchthaus geflohen ebenso fluchtete er vor dem Zwangsheeresdienst Als Fahnenfluchtiger erhielt er Asyl im Kloster Bronnbach und half dort in der Landwirtschaft mit Ausserdem erwarb er sich Heilkrauterkenntnisse Wiederholt besuchte er seine Frau Anna Margaretha Hasenstab und ihr Kind in Hasloch trotz einer Strafandrohung von 30 Reichstalern durch die Grafschaft Wertheim fur Burger die ihm geringsten Auffenthalt gewahren Im Juli 1750 veranstaltete er sogar mit Burgern ein Schutzenscheibenschiessen Ausserdem ging er mehrfach beim Pfarrer und Wirt in Hasloch ein und aus Im Oktober 1750 soll er mit Wertheimer Burgern zusammen in Hasselberg gewildert haben Im Januar 1751 wurde er wieder bei Frau und Kind in Hasloch gesehen 20 Wertheimer Musketiere konnten ihn nicht fangen weil er schon verschwunden war Seine Frau wurde vom Forster Muller festgenommen und verhort Daraufhin droht Hasenstab Ich rate ihm er wolle sie gleich von dem Arrest loss lassen wo nit so werde er ihn Knall und Fall todt schiessen Im Februar 1751 wurde seine Frau entlassen und des Landes Grafschaft Wertheim verwiesen Wohl kurz danach wurde er am Bein angeschossen gefasst und zu Schanzarbeit auf unbestimmte Zeit verurteilt Von der Arbeit an den Schanzen der Festung Mainz konnte er 1757 zusammen mit der Schildwache fluchten Vom Volk unterstutzt wilderte er weiter beispielsweise Wildschweine und Rehe im Kurmainzer Gebiet die er dann in der Grafschaft Wertheim verkaufte Um 1770 wurde er erneut gefangen genommen und auf Lebenszeit verbannt Es entstand in neuerer Zeit die Sage dass er bis nach Neuholland verschifft worden sei Straflingskolonien in Australien gab es jedoch erst ab 1788 1772 tauchte er jedenfalls wieder im Spessart auf und wurde erneut fur vogelfrei erklart nbsp Das HasenstabkreuzAm 3 Juni 1773 erschoss Johann Sator ein kurmainzischer Revierjager den Johann Adam Hasenstab im 57 Lebensjahr Im Rothenbucher Kellereibuch findet sich der Eintrag Jagern Joh Sator von Bischbrunn wegen Erlegung des Wilderer Hasenstab 15 fl Dass es ein fairer Zweikampf war ist kaum wahrscheinlich Nach der todlichen Begebenheit soll es bei einigen Bauern ublich gewesen sein ihren Hund Sator zu nennen um den Jager zu verhohnen Begraben liegt Hasenstab auf dem Friedhof in Breitenbrunn wo heute eine Tafel und ein grosser Sandsteinblock als Gedenkstein stehen An der Todesstelle im Kropfbachtal bei Schollbrunn wurde ihm bald ein Gedenkkreuz aus Sandstein mit den Initialen J A H St und der Jahreszahl 1773 errichtet Sonstiges BearbeitenEin namensgleicher Spessart Wilderer war der am 15 September 1875 wohl in Partenstein geborene und am 31 Mai 1923 sudlich von Frammersbach erschossene Wildschutz dem an seinem Todesplatz ebenfalls ein Gedenkstein gewidmet ist 1 1988 wurde eine Gedenkmedaille fur Johann Adam Hasenstab gepragt auf der einen Seite sind seine Lebensdaten gepragt auf der anderen Seite das Hasenstabkreuz mit der Umschrift War er auch ein Wildverhundser sic bet fur ihn ein Vaterunser 2 Seit einigen Jahren gibt es einen Hasenstabweg der am Schlossplatz in Rothenbuch beginnt und endet Auf den Spuren des Wilderes fuhrt der Wanderweg uber die Hohen und durch die Taler des Hochspessarts und passiert einige Lebensstationen Hasenstabs Nach etwa der Halfte des 68 km langen Rundwanderweges wird das Hasenstabkreuz im Kropfbachtal erreicht 3 4 Literatur BearbeitenH Staudinger Des Spessarts Erzwilddieb Johann Adam Hasenstab Naturpark Spessart e V Hrsg 2011 ISBN 978 3 9811192 1 3 Der Spessart ein Magazin der bayerischen Staatsforsten fur die Region Dezember 2012 S 10 Der Spessart eine Monatszeitschrift Aschaffenburg Heft Marz 1979 S 5f Der Spessart eine Monatszeitschrift Aschaffenburg Heft April 2013 S 1ff Der Spessart eine Monatszeitschrift Aschaffenburg Heft Oktober 2015 S 10 15weiterfuhrende Literatur Eva M Luft Vom Wilderer Refugium zum Wanderer Geheimtipp In Heimatzeitung Bote vom Untermain vom 31 August 2006 F Will Das Hasenstabkreuz im Spessart In Das Steinkreuz 7 Jahrgang 1939 Nr 1 2 S 21 22Weblinks Bearbeitenhttp www suehnekreuz de bayern breitenbrunn htm Der Erzwilddieb Johann Adam Hasenstab ein legendenumwobener Held September 2016 Einzelnachweise Bearbeiten Gedenkstein Wildschutz Johann Adam Hasenstab abgerufen am 3 Mai 2018 Christian Weyer Auf den Spuren des Erzwilderers Wertheimer Zeitung vom 24 September 2020 Prospekt zum Hasenstabweg PDF herausgegeben vom Naturpark Spessart e V Hasenstabweg abgerufen am 3 Mai 2018Normdaten Person GND 120913410 lobid OGND AKS VIAF 25446015 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hasenstab Johann AdamKURZBESCHREIBUNG deutscher WildererGEBURTSDATUM 21 September 1716GEBURTSORT RothenbuchSTERBEDATUM 3 Juni 1773STERBEORT bei Schollbrunn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Adam Hasenstab amp oldid 232624726