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Die Jesiden in der Turkei sind eine kurdischsprachige ethnisch religiose Minderheit der Jesiden die nach der Aufteilung des Osmanischen Reiches in der heutigen Turkei verblieben Die Jesiden in der Turkei leben hauptsachlich im Sudosten des Landes 1 Inhaltsverzeichnis 1 Demografie 2 Siedlungsgebiete 3 Geschichte 4 Flucht und Migration 4 1 Flucht in den Kaukasus 4 2 Flucht nach Deutschland 5 Personlichkeiten 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 Literatur 9 EinzelnachweiseDemografie Bearbeiten nbsp Der jesidische Friedhof Hesen Bege im Sudosten der Turkei In den 1980er Jahren betrug die Anzahl der Jesiden in der Turkei ca 60 000 2 3 Laut der Gesellschaft fur bedrohte Volker lebten ursprunglich 300 000 Jesiden in der Turkei 4 Im Jahr 1912 lebten nach Angabe des Patriarchat von Konstantinopel der Armenischen Apostolischen Kirche 37 000 Jesiden in der Turkei 5 2003 gab das Buro fur Demokratie Menschenrechte und Arbeit des Aussenministerium der Vereinigten Staaten an dass in der Turkei 5000 Jesiden leben 5 2004 berichtete das Bundesamt fur Migration und Fluchtlinge dass in der Turkei uber 2000 Jesiden uberwiegend in Sudostanatolien leben 6 Im Jahr 2019 betrug die Anzahl der Jesiden in der Turkei weniger als 1000 laut Schatzung der Bundesregierung der Vereinigten Staaten 7 Siedlungsgebiete BearbeitenSiehe auch Ezidchan Siedlungsgebiete Historisch lebten die Jesiden in der Turkei im Osten Suden und Sudosten der Turkei 3 Siedlungsgebiete der Jesiden in der Turkei befinden sich in den Landkreisen Midyat und Nusaybin in der Provinz Mardin in den Landkreisen Batman und Besiri in der Provinz Batman und in Teilen des Landkreises Idil in der Provinz Sirnak Weitere jesidische Siedlungsgebiete befinden sich in den Landkreisen Sur Bismil und Cinar in der Provinz Diyarbakir und im Landkreis Viransehir in der Provinz Sanliurfa nbsp Ein jesidischer Tempel in dem jesidischen Dorf Guven Bacin im Landkreis Midyat in der Provinz Mardin nbsp Der jesidische Tempel Pire Zirav in dem jesidischen Dorf Yolveren Cineriya im Landkreis Batman in der gleichnamigen Provinz Batman nbsp Ein jesidischer Tempel in dem jesidischen Dorf Magara Kiwex im Landkreis Idil in der Provinz Sirnak nbsp Eine Gruppe von Jesiden in der Umgebung von Mardin Spate 1800er Jahre Bild stammt von einer franzosischen Postkarte nbsp Jesidische Frau auf dem Berg Ararat 1922 Geschichte BearbeitenJesiden sind in einem Gebiet im Nahen Osten beheimatet das historisch als Mesopotamien bekannt ist genauer gesagt sind sie indigen zu den nordlichen Teil Mesopotamiens und zu dem auch der Sudosten der Turkei gehort 8 Der moderne Staat Turkei wurde 1923 gegrundet Jesiden lebten vor der Grundung des modernen Staates Turkei auf dem Territorium der heutigen Turkei Jesidische Stamme lebten nach der Eroberung Ostanatoliens Mosul und Syriens durch Sultan Selim zwischen 1514 und 1516 in den osmanischen Provinzen Mosul Diyarbekir Van Bitlis und Aleppo 9 Im Jahr 1844 wurden die Jesiden in der Turkei die sich in der Region Tur Abdin befanden Opfer eines Massakers durch den kurdischen Fursten Bedirxan Beg 10 In letzter Zeit sind einige Jesiden die aus der Turkei stammen und in Deutschland gelebt haben wieder in die Turkei in ihren Dorfern zuruckgekehrt 11 Flucht und Migration BearbeitenFlucht in den Kaukasus Bearbeiten Siehe auch Jesiden in Armenien Siehe auch Jesiden in Georgien Im 18 und 19 Jahrhundert und im fruhen 20 Jahrhundert begannen die Jesiden in der Turkei die ostliche Turkei zu verlassen und fluchteten nach Armenien und einige davon spater von da aus nach Georgien da sie von den osmanischen Turken und den muslimischen Kurden verfolgt wurden 12 19 Jahrhundert Jesiden aus den ehemaligen osmanischen Provinzen Van Kars Bayazid und Surmali begannen in den 1830er Jahren in den Kaukasus auszuwandern Die meisten davon siedelten sich in Armenien an Einige wenige Stamme und Familien siedelten sich anschliessend in Georgien an 13 Flucht nach Deutschland Bearbeiten Aufgrund von Verfolgung Unterdruckung und Diskriminierung als ethnisch religiose Gruppe fluchteten ab den 1980er Jahren Jesiden in einer grossen Fluchtwelle aus der Turkei und suchten Zuflucht in Deutschland 14 Laut dem Deutschen Bundestag hat die Mehrheit der Jesiden in den letzten 30 Jahren die Turkei verlassen 15 1989 reisten Gernot Wiessner und Herbert Schnoor zusammen mit einer Delegation in die Turkei um sich selbst ein Bild von der Verfolgung der Jesiden zu machen Sie setzten sich in Nordrhein Westfalen fur das Bleiberecht der Jesiden ein woraufhin die Jesiden durch ihren Einsatz als verfolgte Gruppe in Deutschland anerkannt wurden 16 Personlichkeiten BearbeitenMirza Agha jesidischer Furst Siehe auch BearbeitenJesiden im Irak Jesiden in SyrienWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Jesiden in der Turkei Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienLiteratur BearbeitenCakir Ceyhan Suvari Yezidis An Ethno Religious Group in Turkey 2016 Rohat Cebe Ersoy Soydan Batman Yezidis and Yezidis Oral Tradition 2012 Einzelnachweise Bearbeiten Richard Saccone The Unseen War in Iraq Insurgents in the Shadows Broadmind Press 2008 ISBN 978 1 56591 134 5 S 235 google de abgerufen am 23 Januar 2022 Birgul Acikyildiz The Yezidis The History of a Community Culture and Religion I B Tauris 2014 ISBN 978 0 85772 061 0 S 63 google de abgerufen am 20 Januar 2022 a b Yezidis Ezidis In minorityrights org Minority Rights Group International 19 Juni 2015 abgerufen am 23 Januar 2022 britisches Englisch Yeziden In gfbv de Gesellschaft fur bedrohte Volker abgerufen am 23 Januar 2022 amerikanisches Englisch a b Ansgar Jodicke Religion and Soft Power in the South Caucasus Routledge 2017 ISBN 978 1 351 79789 4 S 171 google de abgerufen am 23 Januar 2022 Ruckkehr von Yeziden in die Turkei PDF In Bundesamt fur Anerkennung auslandischer Fluchtlinge 30 Juli 2004 archiviert vom Original am 3 Januar 2019 abgerufen am 20 Januar 2022 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und 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