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Jegor Bulytschow und andere Originaltitel Egor Bulychov i drugie Jegor Bulytschow i drugije ist ein sowjetischer Spielfilm unter der Regie von Sergei Solowjow aus dem Jahr 1973 nach dem gleichnamigen Drama von Maxim Gorki aus dem Jahr 1932 FilmTitel Jegor Bulytschow und andereOriginaltitel Egor Bulychov i drugieProduktionsland UdSSROriginalsprache RussischErscheinungsjahr 1973Lange 85 MinutenStabRegie Sergei SolowjowDrehbuch Sergei SolowjowProduktion MosfilmMusik Isaak SchwartzKamera Leonid KalaschnikowSchnitt R AbramowitschBesetzungMichail Uljanow Jegor Bulytschow Maija Bulgakowa Xenija Sinaida Slawina Warwara Jekaterina Wassiljewa Alexandra Jelena Solowei Antonina Dostigajewa Anatoli Romaschin Warwaras Ehemann Juri Nasarow Jakob Jegors Patensohn Jefim Kopeljan Wassili Dostigajew Walentina Scharykina Elisabeta Dostigajewa Wladimir Jemeljanow Mokei Baschkin Lew Durow Gawrila Trompeter Rimma Markowa Melanja Leonid Iudow Donat Nina Ruslanowa Glascha Bedienstete Jewgeni Steblow Stepan Tjatin Vetter von Warwaras Ehemann Jewgeni Teterin Doktor Wjatscheslaw Tichonow Pawlin Pope Jelena Brazlawskaja Schanna Georgi Burkow Aljoscha IwanLapikow Propotei Narr Wassili Zygankow Doktor Anastassi Smolenski Doktor Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktion und Veroffentlichung 3 Kritik 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHandlung Bearbeiten1 Teil November 1916 KrankheitDie Dokumentarfilmaufnahmen zeigen den Zaren in Moskau wahrend eines festlichen Gottesdienstes im Kreml wie Donkosaken den Zaren begrussen und wie der Zar Gardisten an die Kriegsfront verabschiedet Die Aufnahmen vom Krieg zeigen moderne Militartechnik Kampfhandlungen Verletzte und Tote auf beiden Seiten der Kampflinien sowie die Siegesfreude russischer Soldaten nach einer gewonnenen Schlacht Auf dem Bahnhof von Kostroma will Jegor Bulytschow den Geistlichen Pawlin abholen was sich aber durch die ebenfalls mit dem gleichen Zug ankommenden vielen verwundeten Soldaten verzogert Auf der Fahrt zum Haus Bulytschows versucht Pawlin ihn zu uberzeugen Geld fur die Anfertigung einer Glocke zu spenden was mit Sicherheit zu seiner Gesundung beitragen wird Zur gleichen Zeit gesteht Bulytschows Frau Xenija dem Geschaftsfuhrer der Firma ihres Mannes Mokai Baschkin dass sie zwar einen Verkaufer geheiratet hat jedoch den falschen denn Mokai ware der richtige gewesen Wenn sie ihn geheiratet hatte wurde sie ruhiger leben denn dann hatte sie nicht so viel Schlechtes von ihrem Mann ertragen mussen Seine uneheliche Tochter Alexandra die von allen nur Schura genannt wird hat sie jetzt am Hals Den Schwiegersohn fur ihre gemeinsame Tochter Warwara suchte er unter den Allerschlimmsten aus und beide werden sie ausnehmen wenn Jegor sterben sollte Nach Jegors Ankunft im Haus sitzen alle gemeinsam am Essenstisch und beschimpfen sich gegenseitig mit grossen und kleinen Spitzen Auch das Thema Krieg wird angesprochen Die Zaren konnen nicht nur das eigene Volk ausbeuten welches nichts zu essen hat sondern mussen ausserdem noch die fremden Volker erobern Dann wird daruber diskutiert dass es ein verfluchter Krieg ist doch steht die Frage fur wen er verflucht ist Dann wirft Bulytschow seinem Geschaftsfuhrer auch noch vor dass der ihn bestiehlt was diesen veranlasst die Runde zu verlassen Nun geht es noch um Jakob Laptjew Jegors Patensohn der sich anscheinend mit zweifelhaften Leuten auf dem Markt umgibt und regierungsfeindliche Reden halt Unterbrochen wird das Gesprach durch das Dienstmadchen Glascha die eine Arztekommission zur Untersuchung Bulytschows anmeldet weshalb er die Gesellschaft verlassen muss Nach der Untersuchung gehen die Arzte nicht auf seine vielfaltigen Angebote ein wenn sie ihn am Leben erhalten was beweist dass er nicht mehr zu retten ist Schura war wahrend dieser Zeit mit Stepan Tjatin dem Cousin ihres Schwagers der die beiden verkuppeln will spazieren Tjatin gesteht ihr aber dass sie ihm nicht besonders gefallt und er sie genau wie ihren Vater fur klug und bose halt weshalb er Angst vor ihr hat Wieder zu Hause angekommen trifft sie die als einzige der Angehorigen zu ihm halt auf ihren Vater der sich von den anderen Familienmitgliedern im Raum eingeschlossen fuhlt Ihr erzahlt Jegor wie schlecht es ihm geht und dass der ganze Arger den er jetzt hat erst mit Beginn seiner Krankheit auftrat Anschliessend geht Jegor zu Glascha ins Bett die ihn wiederholt uberzeugen will mit ihr wegzufahren denn die anderen werden ihn bei lebendigem Leibe auffressen wie einen Wurm Jegor gesteht ihr dass er sterben wird was sie nicht wahrhaben will 2 Teil Januar 1917 MeutereiWieder sind Dokumentarfilmaufnahmen dem 2 Teil vorangestellt Zar Nikolaus wahrend eines festlichen Gottesdienstes an der Feuerlinie ein Abgeordneter der Staatsduma bedankt sich bei den Soldaten und verteilt Geschenke Es werden Aufnahmen der Kriegshandlungen von beiden Seiten der Front gezeigt Auf der deutschen Seite besucht der Kaiser die Soldaten und wegen der grossen Verluste marschieren junge russische Rekruten in den Kampf Der Geistliche Pawlin ist wieder aus Moskau zu Besuch gekommen und unterhalt sich mit Bulytschow uber die politische Lage in Russland wahrend dieser auf dem verschneiten Hof Brennholz hackt Pawlin erzahlt dass sich in Moskau selbst die Stimmen derer mit einem reifen Verstand mehren die den Zaren wegen Unfahigkeit absetzen wollen Jegor verteidigt ihn aber da er uber zwanzig Jahre gut regiert hat und ihm anlasslich der 300 jahrige Herrschaft der Romanows im Jahr 1913 personlich die Hand schuttelte was das ganze Volk in Kostroma freute In der Kuche sitzt wahrenddessen Schura mit Jakob der mit Sicherheit das erste Mal nach langerer Zeit wieder etwas zu essen bekommt Beide unterhalten sich uber die kommende Revolution die nach seinen Worten bereits begonnen hat Die nachste Frage betrifft Stepan Tjatin und Jakob antwortet dass er ihn fur einen Waschlappen halt Jetzt fragt Schura nur noch wie sie ihm bei seinen aufruhrerischen Tatigkeiten helfen kann Wahrend Bulytschows Tochter Warwara mit ihrem Mann und mehreren Freunden in einem Restaurant feiert bekraftigen beide noch einmal die Absicht Schura so schnell wie moglich mit Tjatin zusammenzubringen da der Vater bestimmt nicht mehr lange leben wird Zur gleichen Zeit bekommt Jegor zu Hause von Glascha eine Spritze die seine Schmerzen lindern soll Dabei bittet sie ihn erneut mit ihr wegzufahren da hier alle nur darauf warten dass er stirbt Doch er sagt er sieht und weiss alles und er weiss auch dass Schura und sie die einzigen Menschen sind die zu ihm halten Er hat aber auch die Hoffnung nicht aufgegeben noch einmal gesund zu werden Nach der Feierlichkeit im Restaurant geht die Gruppe gemeinsam wieder in Bulytschows Haus wo in der Zwischenzeit die Abtissin Melanja eingetroffen ist Sie ist die Schwester von Jegors Frau Xenija und war einst Jegors Geliebte Nun ist sie gekommen um das Geld was sie einst gemeinsam mit ihrer Schwester in das Geschaft Bulytschows gesteckt hat fur die Kirche zuruckzuholen da sie ebenfalls gemerkt hat dass dieser nicht mehr lange leben wird Er will es ihr auch geben da er genug davon hat Im Gesprach blickt er zuruck auf sein Leben und bereut ein grosser Sunder gewesen zu sein Doch Melanja weist ihn zurecht dass er nicht vor ihr und den Menschen bereuen soll sondern vor Gott denn der ist gnadig Der Streit um den Glauben und seinen Lebenswandel steigert sich bis zum Rauswurf Melanjas aus dem Haus Kurz danach trifft ein vom Popen Gawlin bestellter Tubaspieler ein der behauptet mit seinem Spiel Bulytschow von seiner Krankheit befreien zu konnen Er erhalt dafur viel mehr Rubel als er verlangt und muss nun spielend durch das Haus laufen so dass alle anderen darauf aufmerksam werden Jegor verlangt dass der Tubaspieler so laut spielen soll bis die anderen taub werden Doch nun geht der Schwiegersohn mit der Bemerkung dazwischen dass Jegor betrunken ist Dieser wird auf Grund der Ausserung handgreiflich und zertrummert die komplette Einrichtung des Zimmers Nur Schuras Blick kann ihn von seiner weiteren Zerstorungswut abbringen 3 Teil April 1917 Im falschen HausAuch der dritte Teil beginnt mit Dokumentarfilmausschnitten aus dieser Zeit Freiheit Gleichheit Bruderlichkeit die Revolution erfasst die Strassen Ein neues Regierungskabinett ist gegrundet das Volk jubelt der Ubergangsregierung unter A F Kerenski zu wahrend die Regierungstreuen demonstrieren Der Krieg soll auf jeden Fall bis zum siegreichen Ende weitergefuhrt werden weshalb weiterhin junge Rekruten an die Front geschickt werden Die Gesprache auf den Strassen Kostromas befassen sich mit der Abdankung des Zaren der jedoch nicht freiwillig zuruckgetreten ist sondern von Mitgliedern der Kadettenpartei gefangen genommen wurde Bulytschow beobachtet wahrend eines Rundgangs durch seinen Betrieb mehrere Arbeiter und Mokai Baschkin stellt fest dass ein Teil von ihnen den Zaren weghaben der andere Teil gleich alle Reichen abschaffen sowie den Staat selbst regieren will und Bulytschow befurchtet dass sie nur den Staat versaufen werden Jegor geht es von nun an immer schlechter und im Gesprach mit Schura vermutet er die letzten dreissig Jahre im falschen Haus nur unter Fremden gelebt zu haben Popen Zaren und Gouverneure wozu braucht er sie und auch an Gott glaube er nicht denn wo soll der denn sein Die guten Menschen gibt es nur ganz selten er macht sich Sorgen wie Schura ohne ihn weiterleben wird Auf Anraten seiner Frau will sich Bulytschow wieder mit Melanja aussohnen was er dieser auch zu verstehen gibt Auf dem Weg in den Salon seines Hauses gestutzt durch Glascha trifft er auf den Popen Pawlin mit dem er ein langeres Gesprach uber Gott das Leben und den Tod fuhrt und dem er vorwirft dass sich die Kirche am bettelarmen Christus reichgemacht hat So treffen sie im Salon ein wo die Verwandten und Freunde versammelt sind Plotzlich kommt ein Narr ins Haus der nach Bulytschows Vermutung von Melanja bestellt worden ist Der Narr beginnt Reden zu halten die sich auch gegen Jegor richten bis er selbst in Trance verfallt Bulytschew erkennt darin eine Totenmesse die fur einen Lebenden gehalten wird und bricht in den Armen seiner Tochter Schura zusammen bis ihm das Blut aus dem Mund rinnt Produktion und Veroffentlichung BearbeitenDer von der Filmproduktionsvereinigung Lutsch in Farbe mit mehreren dokumentarischen Schwarzweissfilm Sequenzen gedrehte Film hatte am 9 April 1973 unter dem Titel Egor Bulychov i drugie in der Sowjetunion Premiere In der DDR wurde er erstmals am 20 Marz 1973 im Berliner Kino International aufgefuhrt 1 Im Fernsehen der DDR wurde der Film am 12 Oktober 1975 im 2 Programm gesendet Kritik BearbeitenH U schrieb in der Neuen Zeit 2 uber den Regisseur was er gibt ist eine authentisch filmische Version Sie ist knapp und konzentriert sie wird den dramaturgischen und optischen Eigengesetzlichkeiten der Filmkunst gerecht Sie ist von der Treue zu Gorki bestimmt nicht im Sinne nachahmender Buchstablichkeit sondern im geistigen Prinzip Sie ist nicht Illustration sondern Interpretation Manfred Heidicke stellt in der Berliner Zeitung 3 fest Der Film greift aus dem weitverzweigten Handlungsgeschehen des Theaterstucks vor allem jene Momente heraus die sich auf den konfliktreichen Erkenntnisprozess des Bulytschow beziehen Die Geschichte der anderen deren Haltungen schliesslich den Prozess dieses Mannes herausfordern wird nicht so akzentuiert Wie sich zeigt resultieren daraus Vorzuge und Nachteile dieser Filmadaption Verdeutlicht wird zweifellos in der Person des Bulytschow das sich selbst nicht schonende Aufbegehren gegen Luge und Unrecht Andererseits fehlt es dem Film an dichter dramatischer Spannung da diese Herausforderung des Bulytschow nur in Ansatzen sichtbar wird Das Lexikon des internationalen Films schreibt dass es sich hier um eine sinngetreue und kunstlerisch beachtliche Verfilmung des gleichnamigen Dramas von Maxim Gorki handelt 4 Weblinks BearbeitenJegor Bulytschow und andere in der Internet Movie Database englisch Jegor Bulytschow und andere bei kino teatr ruEinzelnachweise Bearbeiten Neue Zeit vom 16 Marz 1973 S 7 Neue Zeit vom 28 Marz 1973 S 4 Berliner Zeitung vom 3 April 1973 S 6 Jegor Bulytschow und andere In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 29 April 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jegor Bulytschow und andere 1973 amp oldid 228422445