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Jean Henri Merle d Aubigne 16 August 1794 in Eaux Vives bei Genf 21 Oktober 1872 in Genf war ein Schweizer reformierter Theologe und Kirchengeschichtler Merle d Aubigne Radierung von 1872 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenMerle d Aubigne entstammte einer Hugenottenfamilie Sein Vater Robert Merle d Aubigne 1755 1799 war Kaufmann Wahrend seines Besuchs der Genfer Faculte de theologie wandte er sich unter Einfluss des Schotten Robert Haldane dem Genfer Reveil zu Eine Auslandsreise im Anschluss an das Theologiestudium fuhrte ihn nach Teilnahme am Wartburgfest 1817 nach Berlin Wahrend seines achtmonatigen Studiums an der Berliner Universitat wurde er vor allem von dem Kirchenhistoriker August Neander beeinflusst Ab 1818 war er fur funf Jahre Pfarrer der franzosisch reformierten Gemeinde in Hamburg In der Erweckungsbewegung ubte er als angesehener Erweckungsprediger bald grossen Einfluss aus So ging die Grundung des Missionsvereins der 1822 seine Arbeit aufnahm auf seine Initiative zuruck Andererseits war er vor allem von Seiten des Bildungsburgertums wachsender Kritik an seinen Predigten ausgesetzt weshalb er seinen Funfjahresvertrag nicht verlangerte Im Oktober 1823 wurde er von Konig Wilhelm I von Holland nach Brussel berufen wo er als Prediger der Eglise chretienne protestante francaise allemande und als Kaplan bei Hofe tatig war 1 nbsp Merle d Aubignes Grab auf dem Alten Friedhof von ColognyDie Belgische Revolution von 1830 fuhrte zur Zerstorung der Gemeinde sodass er 1831 nach Genf zuruckkehrte wo Ende Januar 1831 die Societe evangelique de Geneve gegrundet worden war An deren Predigerschule Ecole de theologie libre lehrte Merle d Aubigne ab 1832 Kirchengeschichte und christliche Glaubenslehre Ein von der Genfer Staatskirche verhangtes Predigtverbot gegen ihn und andere pietistisch gepragte Pfarrer fuhrte dazu dass Merle d Aubigne Mitglied einer von der Staatskirche unabhangigen Gemeinde wurde obwohl er eigentlich gegen eine Spaltung war Diese Gemeinde hielt ihre Gottesdienste ab 1835 in der Chapelle L Oratoire und schloss sich 1849 mit anderen unabhangigen Gemeinden zur Eglise Evangelique Libre de Geneve zusammen Von 1840 bis 1868 war Merle d Aubigne auch Prasident der Societe evangelique und einer der einflussreichsten Vertreter des Genfer Reveil Merle d Aubigne hatte vielfaltige Kontakte nach England und war ein engagierter Fursprecher der Evangelischen Allianz Er reiste 1845 an die Synode der Free Church of Scotland in Edinburgh wo am 28 Mai 1845 neben Thomas Chalmers u a auch Frederic Monod aus Paris zugegen war Merle d Aubigne ausserte dass die kirchliche Einheit immer ausserlich bleiben werde wenn sie nicht vom Geist Christi dem Geist der Liebe und des Glaubens bestimmt sei 2 Sein wissenschaftliches Hauptwerk Histoire de la Reformation du seizieme siecle widmet sich der fruhen Periode der Reformation in Deutschland Es erschien zwischen 1835 und 1853 in funf Banden und wurde in die meisten europaischen Sprachen ubersetzt 1862 bis 1877 erschien eine um die spatere Periode der Reformation erweiterte achtbandige Ausgabe Die 1847 1849 in Lausanne erschienene italienische Ubersetzung Storia della Riforma del secolo decimosesto wurde per Dekret der Glaubenskongregation 1852 auf den Index gesetzt 3 Nach der Schlacht von Solferino 1859 rief Merle d Aubigne zur Grundung eines Hilfskomitees auf Das 1862 auf Betreiben von Henry Dunant gegrundete Komitee der Hilfsgesellschaften fur die Verwundetenpflege war die Vorgangerorganisation des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz Werke Auswahl BearbeitenDiscours sur etude de l histoire du christianisme et son utilite pour l epoque actuelle Paris Geneve 1832 Digitalisat Histoire de la Reformation du seizieme siecle 5 Bande F Didot M Ducloux Paris S Guers G Kaufmann E Beroud Geneve 1835 1853 Reprint der Ausgabe 1847 1853 Otto Zeller Osnabruck 1968 Le Lutheranisme et la Reforme ou leur diversite essentielle a leur unite Paris 1844 Digitalisat Histoire de la Reformation en Europe au temps de Calvin 8 Bande Levy Paris 1864 1878 Literatur BearbeitenGabriel Mutzenberg Ernst Grell Ubersetzung Merle Jean Henri d Aubigne In Historisches Lexikon der Schweiz Erich Wenneker Jean Henri Merle d Aubigne In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 5 Bautz Herzberg 1993 ISBN 3 88309 043 3 Sp 1317 1321 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jean Henri Merle d Aubigne Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Publikationen von und uber Jean Henri Merle d Aubigne im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Histoire de la Reformation au XIV siecle franzosisch Literatur von und uber Jean Henri Merle d Aubigne im SUDOC Katalog Verbund franzosischer Universitatsbibliotheken Einzelnachweise Bearbeiten Gabriel Mutzenberg GL Merle Jean Henri d Aubigne In Historisches Lexikon der Schweiz Gerhard Lindemann Fur Frommigkeit in Freiheit Die Geschichte der Evangelischen Allianz im Zeitalter des Liberalismus 1846 1879 Lit Berlin 2011 ISBN 978 3 8258 8920 3 S 43 45 Merle d Aubigne Jean Henri In Jesus Martinez de Bujanda Marcella Richter Index des livres interdits Index librorum prohibitorum 1600 1966 Mediaspaul Montreal 2002 ISBN 2 89420 522 8 S 611 franzosisch Digitalisat Normdaten Person GND 118733044 lobid OGND AKS LCCN n84026774 VIAF 61663933 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Merle d Aubigne Jean HenriKURZBESCHREIBUNG Schweizer reformierter Theologe und KirchengeschichtlerGEBURTSDATUM 16 August 1794GEBURTSORT Eaux VivesSTERBEDATUM 21 Oktober 1872STERBEORT Genf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean Henri Merle d Aubigne amp oldid 237865296