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Die Jaskolka Klasse war eine Serie von sechs Minensuchbooten der polnischen Marine aus den dreissiger Jahren die auch als Minenleger und zur U Boot Jagd vorgesehen waren Sie waren die ersten und einzigen Kriegsschiffe die in Polen vor dem Zweiten Weltkrieg gebaut wurden Ihre Namen stammen von Seevogeln daher ihr Spitzname Vogel Jaskolka Klasse ORP Rybitwa in der Vorkriegszeit ORP Rybitwa in der VorkriegszeitSchiffsdatenLand Polen PolenSchiffsart MinensuchbootBauwerft Stocznia Marynarki Wojennej Gdynia Stocznia Gdynska Gdynia Stocznia Modlinska ModlinBauzeitraum 1934 bis 1939Stapellauf des Typschiffes 11 September 1934Gebaute Einheiten 6Dienstzeit 1935 bis 1971Schiffsmasse und BesatzungLange 45 00 m Lua Breite 5 50 mTiefgang max 1 55 mVerdrangung Konstruktion 185 tMaximal 203 t Besatzung 3 Offiziere27 MannschaftenMaschinenanlageMaschine 2 8 Zylinder DieselmotorenMaschinen leistung 1 040 PS 765 kW Hochst geschwindigkeit 17 5 kn 32 km h Propeller 2Bewaffnung1 75 mm 2 7 92 mm Maschinengewehre 20 Minen alternativ 20 WasserbombenWahrend des deutschen Uberfalls wurden im September 1939 alle Boote versenkt oder von ihren Mannschaften selbst versenkt Vier von ihnen wurden nach Bergung in die deutsche Kriegsmarine ubernommen Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen die vier Boote zunachst beim Deutschen Minenraumdienst zum Einsatz bevor sie 1946 an Polen zuruckgegeben wurden Erst in den siebziger Jahren erfolgte die endgultige Ausmusterung Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung und Bau 1 1 Spatere Umbauten 2 Technische Daten 3 Schiffe der Jaskolka Klasse 3 1 ORP Jaskolka 3 2 ORP Mewa 3 3 ORP Rybitwa 3 4 ORP Czajka 3 5 ORP Czapla 3 6 ORP Zuraw 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseEntwicklung und Bau BearbeitenDie ersten Minensucher Polens waren ehemalige deutsche Flachgehende Minensuchboote aus dem Ersten Weltkrieg Sie wurden in Danemark gekauft als Czajka ex FM 2 Jaskolka ex FM 27 Mewa ex FM 28 sowie Rybitwa ex FM 31 in Dienst gestellt 1 Mit diesen Booten begann in der polnischen Marine die Tradition kleinere Einheiten nach Vogeln zu benennen Bis 1935 wurden sie ausgemustert Mewa wurde anschliessend zum Vermessungsschiff Pomorzanin umgebaut und die anderen Boote verkauft oder abgewrackt Vier Ersatzbauten sollten vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise auf heimischen Werften entwickelt und gebaut werden Zum Bau ausgewahlt wurden die Werft Gdynia Stocznia Gdynska Gdynia die Marinewerft in Gdingen Stocznia Marynarki Wojennej Gdynia und die in der Nahe Warschaus gelegene Binnenwerft in Modlin Stocznia Modlinska Modlin Letztere bereitete die Konstruktionsunterlagen vor die sie anschliessend zu den Werften nach Gdingen schickte Der Bauauftrag wurde am 26 Januar 1933 unterzeichnet und das erste Boot sollte nach 20 Monaten abgeliefert werden die weiteren anschliessend in Abstanden von jeweils drei Monaten 2 Zahlreiche Verzogerungen wie verspatete Zulieferungen Unwetter oder einfachste Werftausstattungen mit weichem Untergrund fuhrten zur ersten Ablieferung nach 30 Monaten am 27 August 1935 Das letzte Boot wurde sechs Monate spater ubergeben Die vier Boote erhielten die Namen ihrer Vorganger und wurden als Jaskolka deutsch Schwalbe Mewa Mowe Rybitwa Seeschwalbe und Czajka Kiebitz in Dienst gestellt in der Marine auch als Vogel bezeichnet Zusammen mit den alten Kanonenbooten General Haller und Komendant Pilsudski bildeten sie die wieder gegrundete 1 Minen Division eine Bezeichnung die seit der Ausserdienststellung der alten FM Boote nicht mehr genutzt worden war 3 In ihren See Eigenschaften waren die Boote handlich und ein Erfolg klein schnell und bestens geeignet fur die Gewasser der Ostsee Nach Fertigstellung der Boote beabsichtigte die Marinefuhrung im Rahmen ihres 6 Jahres Programmes von 1936 auch die Beschaffung zweier grosserer Minensuchboote von 300 Tonnen 4 Aufgrund mangelnder finanzieller Mittel konnte dies nicht umgesetzt werden stattdessen wurden zwei weitere Boote der Jaskolka Klasse beauftragt Die Czapla Reiher und Zuraw Kranich benannten Boote liefen im August 1938 auf der Marinewerft in Gdingen vom Stapel und wurden bei Kriegsbeginn ohne Probefahrten vorzeitig in Dienst gestellt Spatere Umbauten Bearbeiten Im Laufe der Jahre bauten die verschiedenen Besitzer die einzelnen Boote in kleinerem Rahmen um und passten sie den aktuellen Bedurfnissen an In der Kriegsmarine wurden die Boote Putzig ex Mewa Rixhoft ex Rybitwa und Westerplatte ex Czajka zu den Torpedofangbooten TFA 7 TFA 8 und TFA 11 umgebaut und neu bewaffnet Auch in der Marine der Volksrepublik Polen fanden weitere Umbauten statt Neben einer neuen nach sowjetischem Muster standardisierten Bewaffnung wurde insbesondere die Zuraw ihren neuen Aufgaben als Vermessungsschiff angepasst Um 1948 erhielt sie ein zusatzliches achteres Deckshaus und wahrend eines grosseren Umbaus von 1959 bis 1962 stattdessen einen Aufbau auf dem Vorschiff und einen kurzeren Dreibeinmast 5 Technische Daten BearbeitenDie Boote waren 45 00 Meter lang 5 50 Meter breit und hatten maximal 1 55 Meter Tiefgang Die Konstruktionsverdrangung betrug 185 Tonnen die maximale 203 Tonnen Zwei 8 Zylinder Dieselmotoren ergaben eine Leistung von zusammen 1040 PS und auf zwei Schrauben eine Hochstgeschwindigkeit von 17 5 Knoten Die Besatzung bestand aus 3 Offizieren und 27 Mannschaften 6 Die Bewaffnung bestand aus einem 75 mm Geschutz am Bug und zwei Maschinengewehren vom Kaliber 7 92 mm bei den beiden Booten der zweiten Serie erganzt durch zwei mittschiffs installierte 13 2 mm Maschinengewehre zur zusatzlichen Flugabwehr Zudem waren alle Boote mit Minenschienen ausgerustet und konnten 20 Minen oder Wasserbomben an Bord nehmen 7 In der deutschen Kriegsmarine waren die Boote Czajka und Zuraw als Versuchsboote mit einer 2 cm Flak C 30 Mewa Rybitwa und spater auch Czajka als Torpedofangboote mit zwei 2 cm Flak ausgerustet 8 Nach der Ruckgabe 1946 waren die Boote unterschiedlich mit Waffen aus ehemals deutschen Bestanden ausgerustet Czajka mit acht 20 mm Flak 2x2 1x4 Mewa mit sieben 20 mm Flak 1x1 1x2 1x4 Zuraw mit funf 20 mm Flak 2x2 1x1 und Rybitwa mit vier 20 mm Flak 1x2 2x1 Mit der Reklassifizierung zu Patrouillenbooten wurden sie ab 1949 nach sowjetischen Standards mit zwei 37 mm Kanonen 1x2 zwei 12 7 mm Maschinengewehren 1x2 sowie zwei Wasserbombenwerfern ausgestattet Zuraw behielt als Vermessungsschiff die vorderen 37 mm Kanonen nach dem Umbau von 1959 1963 wies sie keine Bewaffnung mehr auf 9 Schiffe der Jaskolka Klasse BearbeitenORP Jaskolka Bearbeiten Hauptartikel Jaskolka Als Typschiff der Klasse wurde mit ihm die Minen Division der polnischen Marine wieder begrundet Hauptaufgabe vor dem Krieg war jedoch die Ausbildung der Mannschaften Am 1 September 1939 lief die Jaskolka zum ersten abgebrochenen Minenunternehmen aus und nahm bis zur Vernichtung durch den deutschen Luftangriff am 14 September an allen Einsatzen der polnischen Flotte teil ORP Mewa Bearbeiten Hauptartikel Mewa Schiff Das Schiff wurde am 25 Oktober 1935 in Dienst gestellt bereits am ersten Kriegstag beschadigt und zwei Tage spater versenkt Von den Deutschen gehoben stellte die Kriegsmarine sie zunachst als Putzig spater als Torpedofangboot TFA 7 in Dienst 1946 an Polen zuruckgegeben blieb sie bis 1960 im aktiven Dienst bevor sie 1970 ausgemustert und 1981 abgewrackt wurde ORP Rybitwa Bearbeiten Hauptartikel Rybitwa Nach vorzeitiger Ruckkehr von einer Ausbildungsfahrt nahm die Rybitwa ab dem ersten Kriegstag an allen polnischen Einsatzen teil wurde beim deutschen Luftangriff am 14 September beschadigt und mit der Kapitulation der polnischen Truppen auf Hela von der eigenen Mannschaft selbstversenkt Von der deutschen Kriegsmarine gehoben und als Rixhoft reaktiviert diente sie vor allem als Torpedofangboot Nach der Ruckgabe an Polen 1946 war sie zunachst als Minensuchboot im Einsatz anschliessend wurden auf ihr Mannschaften fur die U Boot Jagd ausgebildet Erst 1970 erfolgte die Ausmusterung ORP Czajka Bearbeiten Hauptartikel Czajka Schiff Die Czajka nahm an allen polnischen Operationen im September teil und wurde mit der Kapitulation der polnischen Truppen auf Hela von der Mannschaft selbstversenkt Von der Deutschen gehoben und als Westerplatte reaktiviert diente sie kurzzeitig in der 7 Minensuchflottille als Bojenboot Schulboot beim Sperrversuchskommando Torpedofangboot am Kriegsende in einer Geleitflottille und nach Kriegsende beim Deutschen Minenraumdienst Zuruck in der polnischen Marine wurden auf ihr bis 1960 Mannschaften ausgebildet bevor sie 1970 ausgemustert wurde ORP Czapla Bearbeiten Hauptartikel Czapla Schiff Als ersten Boot der zweiten Serie wurde die Czapla am 1 September 1939 vorzeitig in Dienst gestellt Ab dem 3 September blieb sie wegen ihrer ausgefallenen Ruderanlage in Jastarnia wo sie die Luftabwehr verstarkte Beim deutschen Luftangriff am 14 September 1939 wurde die Czapla versenkt Sie war strukturell so stark beschadigt dass sich eine Reparatur fur die Deutschen nicht lohnte und sie das Wrack verschrotteten ORP Zuraw Bearbeiten Hauptartikel Kompas Als letztes Schiff der Klasse wurde die Zuraw ebenfalls zu Kriegsbeginn vorzeitig in Dienst gestellt Die Besatzung versenkte das Schiff nach mehreren Einsatzen am 2 Oktober 1939 mit der Kapitulation der polnischen Truppen auf Hela am 2 Oktober 1939 Die Deutschen hoben das Schiff benannten es in Oxhoft um und setzten es als Versuchsboot ein Nach dem Krieg war es zunachst dem Deutschen Minenraumdienst zugeordnet 1946 folgte die Ruckgabe an Polen Nach Minenraumaufgaben in der Ostsee folgte unter dem Namen Kompas der Einsatz als Vermessungsschiff und 1971 die Ausmusterung Literatur BearbeitenMarek Twardowski The Jaskolka Class Minesweepers in Warships A quarterly Journal of warship history 15 1980 Conway Maritime Press London S 167 179 ISBN 0 85177 207 2 Stanislaw M Piaskowski Okrety Rzeczypospolitej Polskiej 1920 1946 Die Schiffe der Republik Polen 1920 1946 Album Planow Warschau 1996 ISBN 83 900217 2 2 Robert Gardiner Roger Chesneau Conway s All the world s fighting ships 1922 1946 Conway Maritime Press London 1980 ISBN 0 8317 0303 2 Michael Alfred Peszke Poland s Navy 1918 1945 Hippocrene Books Inc New York 1999 ISBN 0 7818 0672 0 Erich Groner Die deutschen Kriegsschiffe 1815 1945 Bd 2 Torpedoboote Zerstorer Schnellboote Minensuchboote Minenraumboote Bernard amp Graefe Verlag Koblenz 1983 ISBN 3 7637 4801 6 Erich Groner Die deutschen Kriegsschiffe 1815 1945 Bd 5 Hilfsschiffe II Lazarettschiffe Wohnschiffe Schulschiffe Forschungsfahrzeuge Hafenbetriebsfahrzeuge Bernard amp Graefe Verlag Koblenz 1988 ISBN 3 7637 4804 0 Vincent P O Hara The German Fleet at war 1939 1945 Naval Institute Press Annapolis Maryland 2004 ISBN 978 1 61251 397 3 E Book Donald A Bertke Gordon Smith Don Kindell Naval history net World War II Sea War Volume 1 The Nazis strike first Bertke Publications Dayton Ohio 2011 ISBN 978 0 578 02941 2Weblinks Bearbeitenhttp www wlb stuttgart de seekrieg chronik htm aufgerufen am 5 Januar 2017 http www wlb stuttgart de seekrieg km mboote m1 7 htm aufgerufen am 5 Januar 2017 http www navypedia org ships poland pl ms htm aufgerufen am 5 Januar 2017 http www wlb stuttgart de seekrieg minen mrdiv3 frames htm aufgerufen am 5 Januar 2017Einzelnachweise Bearbeiten vgl Groner Bd 2 S 171 Peszke S 19 Twardowski S 167f Twardowski S 171 Gardiner S 347 Twardowski S 171 Twardowski S 179 Groner Bd 5 S 161 S 183 Twardowski S 175 Piaskowski S 44 Twardowski S 175 Groner Bd 5 S 161 S 183 Twardowski S 175 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jaskolka Klasse amp oldid 238086209