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Die ORP 1 Czajka war das vierte Schiff der Jaskolka Klasse aus den 1930er Jahren Konzipiert als Minensucher war sie auch als Minenleger und zur U Boot Jagd vorgesehen Czajka Rybitwa Czajka Mewa und Jaskolka 1937 Rybitwa Czajka Mewa und Jaskolka 1937SchiffsdatenFlagge Polen PolenDeutsches Reich Deutsches Reichandere Schiffsnamen Westerplatte 1939 1943 TFA 11 1943 1945 D 45 1949 1970 Schiffstyp MinensuchbootKlasse Jaskolka KlasseBauwerft Stocznia Modlinska ModlinStapellauf 10 April 1935Indienststellung 10 Februar 1936Verbleib 1970 ausgemustert und spater abgewracktSchiffsmasse und BesatzungLange 45 00 m Lua Breite 5 50 mTiefgang max 1 55 mVerdrangung Konstruktion 185 tMaximal 203 t Besatzung 3 Offiziere27 MannschaftenMaschinenanlageMaschine 2 8 Zylinder DieselmotorMaschinen leistung 1 040 PS 765 kW Hochst geschwindigkeit 17 5 kn 32 km h Propeller 2Bewaffnung1 7 5 cm 2 Maschinengewehr 7 92 mm 20 Minen alternativ 20 WasserbombenDie Czajka nahm an allen polnischen Operationen im September 1939 teil und wurde mit der Kapitulation der polnischen Truppen auf Hela am 2 Oktober von der eigenen Mannschaft versenkt Von der Deutschen gehoben und als Westerplatte reaktiviert diente sie kurzzeitig in der 7 Minensuchflottille als Bojenboot Schulboot beim Sperrversuchskommando Torpedofangboot am Kriegsende in einer Geleitflottille und nach Kriegsende beim Deutschen Minenraumdienst Zuruck in der polnischen Marine wurden auf ihr bis 1960 Mannschaften ausgebildet bevor sie 1970 ausgemustert wurde Inhaltsverzeichnis 1 Marine der zweiten polnischen Republik 2 Deutsche Kriegsmarine 3 Deutscher Minenraumdienst 4 Marine der Volksrepublik Polen 5 Literatur 6 Weblinks 7 FussnotenMarine der zweiten polnischen Republik BearbeitenHauptaufgabe der Boote in den dreissiger Jahren war die Ausbildung der Mannschaften in allen seemannischen und technischen Belangen Im August 1939 befand sich Czajka zusammen mit Rybitwa auf Ausbildungsfahrt an der estnischen und lettischen Kuste 2 Kommandant zu diesem Zeitpunkt war Kapitan Marynarki 3 Aleksy Czerwinski 4 Am Morgen des 1 September verliess die polnische Flotte mit dem Minenleger Gryf dem Zerstorer Wicher den Minensuchern Jaskolka Rybitwa Czajka Czapla Zuraw und der Mewa sowie den Kanonenbooten General Haller und Komendant Pilsudski die Basis in Gdingen um nach Hela zu verlegen und von dort die Operation Rurka durchzufuhren Dabei sollte die Danziger Bucht mit einer Minensperre gegen deutsche Schiffsangriffe geschutzt werden Wahrend der Uberfahrt griffen 33 Sturzkampfbomber vom Typ Ju 87 des Lehrgeschwaders 1 die Flotte an und die Operation Rurka musste abgebrochen werden Bei diesem Angriff erhielten die Gryf Wicher und auch Mewa Schaden durch Nahtreffer Letztere musste von der Rybitwa nach Hela geschleppt werden 5 Die Mewa verblieb in Hela wahrend die funf unbeschadigten Minensucher zum Marinehafen von Jastarnia beordert wurden wo sie bis Mitte September stationiert blieben Die Czajka und die anderen Boote blieben im Dauereinsatz und fuhrten Patrouillenfahrten an der Kuste durch Bei weiteren Einsatzen leisteten Jaskolka Rybitwa und Czajka am 12 September und erneut am 14 September Feuerunterstutzung fur polnische Truppen an der Kuste bei Rewa 6 Den zweiten Versuch eine Minensperre in der Danziger Bucht zu legen unternahmen die noch einsatzbereiten Boote Czajka Jaskolka und Rybitwa am 12 September Dabei warfen sie jeweils 20 Minen sudlich von Hela 7 Beim deutschen Luftangriff am 14 September auf die im Hafen von Jastarnia liegenden Boote endet ihr Einsatz Gegen 10 00 Uhr erschienen elf Sturzkampfbomber vom Typ Ju 87 der 4 Tragergruppe 186 uber dem Hafen Rybitwa erhielt einen Treffer von einer Bombe die allerdings nicht explodierte Czajka und Zuraw wiesen kleinere Schaden auf Jaskolka und Czapla dagegen wurden zerstort 8 Anschliessend wurden Rybitwa Czajka und Zuraw nach Hela uberstellt wo sie sich zum Zeitpunkt der Kapitulation am 2 Oktober noch befanden Dort wurden sie von ihren Besatzungen selbst versenkt 9 Deutsche Kriegsmarine BearbeitenSchnell hoben die Deutschen die Czajka und gliederten sie am 3 Oktober 1939 als Westerplatte in die erst im September aufgestellten 7 Minensuchflottille ein Aufgabe der Flottille war zu diesem Zeitpunkt die Raumung der polnischen Minensperren in der Danziger Bucht 10 Andere Angaben dagegen nennen keinen Einsatz bei der 7 Minensuchflottille sondern geben den 3 Oktober bzw auch 17 Oktober als Zeitpunkt fur den Einsatz zunachst als Bojenboot und spater den 16 Dezember 1939 bzw allgemein 1940 fur die Uberstellung zum Sperrversuchskommando SVK in Kiel an 11 Dort befasste man sich mit der Entwicklung und Erprobung von Seeminen Zund und Raumgeraten Hier diente das Schiff als Schulboot und war mit einer 2 0 cm Flak ausgerustet 12 Ab April 1943 erfolgte der Umbau zum Torpedofangboot die Indienststellung als TFA 11 Torpedofangboot Ausland am 20 August 1943 Ob sie wie die anderen beiden Boote der Jaskolka Klasse bei der 26 U Boot Flottille in Gotenhafen stationiert war bei der die Torpedoschiessausbildung von U Boot Kommandanten stattfand ist unklar aber wahrscheinlich Dafur spricht der gemeinsame Einsatz der ehemals polnischen Boote in derselben Geleitflottille am Kriegsende Als Torpedofangboot hatte sie verschossene Ubungstorpedos zu bergen Bewaffnet war sie wahrend dieser Zeit mit zwei 2 0 cm Flak 13 Am Kriegsende wurde TFA 11 ex Czajka mit ihren Schwesterschiffen TFA 7 ex Mewa und TFA 8 ex Rybitwa sowie den alten Torpedobooten T 139 T 151 T 155 T 156 und T 198 aus dem Ersten Weltkrieg noch einmal zum Dienst in einer Kampfeinheit herangezogen Zusammen bildeten sie von April bis Mai 1945 die wieder aufgestellte 4 Geleitflottille und versahen bei der Ruckfuhrung von Truppen und Zivilbevolkerung aus dem Osten sowie dem Kurland Geleitdienst in der Ostsee 14 Deutscher Minenraumdienst BearbeitenNach Kriegsende wurde die Czajka wie die anderen ehemaligen polnischen Boote am 15 Oktober 1945 der 3 Minenraumdivision des Deutschen Minenraumdienstes zugeteilt 15 Aufgabe der 3 Minenraumdivision mit Sitz in Kopenhagen war die Raumung der Seeminen in den danischen Gewassern Die inzwischen unbewaffnete Czajka und ihre Schwesterboote sind in den aktiven Flottillen nicht verzeichnet 16 und ist den Reservebooten zuzurechnen Marine der Volksrepublik Polen BearbeitenIn Travemunde fand die polnische Militarkommission im Dezember 1945 die ehemalige Czajka zusammen mit ihren Schwesterschiffen Die Boote erhielten ihre alten Namen zuruck erreichten und am 12 Marz 1946 die fruhere Basis Gdingen Mit der Ruckgabe wurde die Czajka mit Waffen aus deutschen Bestanden ausgerustet und trug nun insgesamt acht 2 0 cm Flak aufgeteilt in ein Vierling und zwei Doppelgeschutze Diese Bewaffnung behielt das Boot bis Juli 1949 17 In Gdingen wurden die Boote einer grundlichen Uberholung unterzogen die bis Juni 1947 abgeschlossen war Nach der Uberholung diente sie kurzzeitig als Schulschiff fur die Marineoffiziersschule bis im Juli 1947 der inzwischen aus England zuruckgekehrte Zerstorer Blyskawica diese Aufgabe ubernahm Anschliessend wurden sie entgegen ursprunglichen Planungen sie zusammen mit ehemaligen sowjetischen Minensuchern in Gdingen zu stationieren nach Stettin verlegt Von dort raumten sie bis Mitte 1949 die in polnischer Verantwortung liegenden Kustenabschnitte und Seestrassen von Minen 18 Umklassifiziert vom Minensuchboot zum Wachboot D 45 erhielt sie Juli 1949 eine neue Bewaffnung nach sowjetischem Standard und trug nun zwei 3 7 cm Kanonen in einer Doppellafette zwei 12 7 mm Maschinengewehre 1 2 sowie zwei Wasserbombenwerfer 19 Bis 1960 wurden auf ihr Mannschaften fur die U Boot Abwehr geschult In den letzten Jahren diente sie als Wohnboot bis 1970 der Entschluss zur endgultigen Ausmusterung gefasst und sie abgewrackt wurde 20 Literatur BearbeitenDonald A Bertke Gordon Smith Don Kindell Naval history net World War II Sea War Volume 1 The Nazis strike first Bertke Publications Dayton Ohio 2011 ISBN 978 0 578 02941 2 Robert Gardiner Roger Chesneau Conway s All the world s fighting ships 1922 1946 Conway Maritime Press London 1980 ISBN 0 8317 0303 2 Erich Groner Die deutschen Kriegsschiffe 1815 1945 Bd 2 Torpedoboote Zerstorer Schnellboote Minensuchboote Minenraumboote Bernard amp Graefe Verlag Koblenz 1983 ISBN 3 7637 4801 6 Erich Groner Die deutschen Kriegsschiffe 1815 1945 Bd 5 Hilfsschiffe II Lazarettschiffe Wohnschiffe Schulschiffe Forschungsfahrzeuge Hafenbetriebsfahrzeuge Bernard amp Graefe Verlag Koblenz 1988 ISBN 3 7637 4804 0 Vincent P O Hara The German Fleet at war 1939 1945 Naval Institute Press Annapolis Maryland 2004 ISBN 978 1 61251 397 3 E Book Michael Alfred Peszke Poland s Navy 1918 1945 Hippocrene Books Inc New York 1999 ISBN 0 7818 0672 0 Stanislaw M Piaskowski Okrety Rzeczypospolitej Polskiej 1920 1946 Die Schiffe der Republik Polen 1920 1946 Album Planow Warschau 1996 ISBN 83 900217 2 2 Marek Twardowski The Jaskolka Class Minesweepers in Warships A quarterly Journal of warship history 15 1980 Conway Maritime Press London S 167 179 ISBN 0 85177 207 2Weblinks Bearbeitenhttp www wlb stuttgart de seekrieg chronik htm aufgerufen am 5 Januar 2017 http www wlb stuttgart de seekrieg km mboote m1 7 htm aufgerufen am 5 Januar 2017 http www navypedia org ships poland pl ms htm aufgerufen am 5 Januar 2017 http www wlb stuttgart de seekrieg minen mrdiv3 frames htm aufgerufen am 5 Januar 2017Fussnoten Bearbeiten ORP ist die Abkurzung fur Okret Rzeczypospolitej Polskiej und der Namensprafix polnischer Schiffe und bedeutet Kriegsschiff der Republik Polen Twardowski S 171 vergleichbar mit einem Oberleutnant zur See Piaskowski S 42 Twardowski S 175f Twardowski S 176 Piaskowski S 43 http www wlb stuttgart de seekrieg 39 08 htm SEP http www wlb stuttgart de seekrieg 39 08 htm SEP Bertke Vol 1 S 128 Twardowski S 176 Twardowski S 176 Twardowski S 177 Bertke Vol 1 S 181 http www wlb stuttgart de seekrieg km mboote m1 7 htm dort allerdings irrtumlich als Minensuchboote vom Typ 1916 aus dem 1 Weltkrieg bezeichnet Groner Bd 5 S 184 versus Groner Bd 5 S 162 Groner Bd 5 S 117 S 161 S 183 Groner Bd 5 S 161 S 183 http www wlb stuttgart de seekrieg km geleitflottillen htm Ostsee nach Hildebrand Lohmann Kriegsmarine 1939 1945 Kap 65 S 115 117 Groner Bd 5 S 162 vgl Twardowski S 179 http www wlb stuttgart de seekrieg minen dmrl htm Twardowski S 175 Twardowski S 175 S 179 Twardowski S 175 Twardowski S 179 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Czajka Schiff amp oldid 238066106