www.wikidata.de-de.nina.az
Jakob Martini 16 Oktober 1570 in Langenstein 30 Mai 1649 in Wittenberg war ein deutscher lutherischer Theologe und Philosoph Jakob Martini Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Familie 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGeboren als Sohn des Pfarrers Adam Martini immatrikulierte er sich am 21 April 1587 an der Universitat Wittenberg und wechselte am 10 Februar 1590 an die Universitat Helmstedt An der neu gegrundeten Akademie machte er sich unter Cornelius Martini im philosophischen Studium mit Aristoteles vertraut Er kehrte zuruck nach Wittenberg wo er 1593 den akademischen Grad eines Magisters erwarb Unter Polykarp Leyser dem Alteren und Agidius Hunnius dem Alteren erhielt er einen Einblick in das Theologiestudium und nahm 1597 eine Stelle als Lehrer im ostfriesischen Norden an wo er auch Pfarrer wurde 1602 wurde Martini in Wittenberg die Professur fur Logik und Metaphysik ubertragen In dieser ordnete er alles Wissen dem Geist lutherischer Orthodoxie unter Dadurch erwuchs steigendes Interesse an der Metaphysik deren lutherische Gestalt er wesentlich mitpragte und offnete sich der instrumentalistischen Logiktheorie von Giacomo Zabarella Die Begrundung der protestantischen Schulmetaphysik vollzog sich unter Anpassung an die Neuscholastik wie sie sich in der posttridentinischen katholischen Kirche vor allem von Francisco Suarez entwickelt hatte Aus dem akademischen Lehrbetrieb gingen Martinis Theorematum metaphysicorum exercitationes quatuordecim continentes universam Metaphysicam in formam scientiae compendiose redactam hervor Martini sah seine eigentliche polemische Lebensaufgabe in der Bekampfung der Sozinianer So liess er von 1614 bis 1647 sechs antisozinianische Schriften erscheinen Dies geschah nicht zuletzt aus praktischer Sorge um den Universitatsbetrieb und den Bestand der lutherischen Lehre Auch in Giessen Tubingen Rostock Leipzig Jena und anderswo setzten sich Schulmetaphysiker mit dem sich ausbreitenden Sozinianismus auseinander doch war dessen Hauptgegner unter ihnen Jakob Martini Als Lehrmaterial fur seine Vorlesungen schrieb Martini die Institutionum Logicarum lihri VII Neben seinen regelmassigen Vorlesungen veranstaltete er haufig Disputationen Die Kompetenz die er als Verfasser von Hochschullehrbuchern zur Logik und Metaphysik bewiesen hatte gab den Ausschlag dafur ihn bei der in Gang befindlichen Ablosung herkommlicher Schullehrbucher und Kompendien melanchthonschen Typs als Autor auszuersehen Die Visitatoren der drei Furstenschulen von den Universitaten Leipzig und Wittenberg die Lehrer der drei Furstenschulen und auch die Mitglieder des Oberkonsistoriums hielten es fur gut anstatt der Dialektik des Melanchthon Schulers Lukas Lossius und der Rhetorik Philipp Melanchthons neue Lehrbucher zu beiden Disziplinen fur die kursachsischen Gymnasien auszuarbeiten wie es bereits mit der Grammatik und dem Kompendium Donat geschehen war Beide Titel genugten nicht mehr den Anspruchen der lernenden Jugend Martini fuhlte sich aber mehr zur Theologie hingezogen ubernahm dennoch 1613 die Professur fur Ethik und konnte 1615 mit Erlaubnis des Kurfursten das theologische Lizentiat anstreben und promovierte 1623 zum Doktor der Theologie Daraufhin erhielt er eine Professur an der theologischen Fakultat stieg 1627 bis zum Propst an der Schlosskirche Wittenberg auf und wurde damit Assessor am Wittenberger Konsistorium In der Wittenberger Schlosskirche wurde er auch am 3 Juni begraben Fur ihn wurde dort auch sein Grabstein errichtet der sich im Hof des Schlosses befindet und ihn in Lebensgrosse abbildet Werke BearbeitenLutheranismus Das ist kurtze Widerholung der Furnehmesten Hauptstucke unser Christlichen und in Gottes wort gegrundeten Religion Hamburg 1601 Logicae Peripateticae Per Dichotomias In Gratiam Ramistarum Resolutae Libri Duo Schurer Wittenberg 1622 Exercitationes metaphysicarum libri duo Schurer Wittenberg 1608 Digitalisat Disputationes ethicae Helwig Wittenberg 1608 Digitalisat Oratio de utilitate et necessitudine logices 1606 1 Disputationes Logicae Domesticae Sive Privatae Schmidt Wittenberg 1606 2 Exercitationes nobiles de anima Gorman Wittenberg 1606 Digitalisat Disputationum logicarum publicarum decas Gorman Wittenberg 1607 Digitalisat Quaestiones illustres philosophicae Mehrere Bande Berger Wittenberg 1607 1609 3 De Communicatione Proprii Liber Unus Contra Barthol Keckermanum Schurer Wittenberg 1609 Digitalisat Themata Decem Contra Systema Logicum Keckermannianum Generaliter Directa Henckel Wittenberg 1610 Digitalisat Institutionum logicarum libri VII Helwich Wittenberg 1610 Digitalisat Partitiones Et Quaestiones Metaphysicae in quibus Omnium Fere Terminorum Metaphysicorum Distinctiones Accurate enumerantur amp explicantur Ut Et Praecipue Quaestiones ex Fr Suaretz amp Cl Timplero partim resolvuntur partim examinantur amp refutantur Schurer Wittenberg 1615 Digitalisat Dissertationum metaphysicarum duodecima De Accidentibus Gormann Wittenberg 1614 Digitalisat Disputationes physicae Gorman Wittenberg 1617 Vernunfftspiegel das ist Grundlicher und unwidertreiblicher Bericht was die Vernunfft sampt derselbigen perfection Philosophia genandt sey Selfisch Wittenberg 1618 Digitalisat Disputationes Metaphysicae viginti octo in quibus Omnium Terminorum Metaphysicorum Distinctiones accurate enumerantur amp explicantur nec non praecipuae Quaestiones ex Fr Suarez amp Cl Timplero partim resolvuntur partim examinantur amp refutantur Schurer Wittenberg 1619 Digitalisat Discussionum ramistarum libri II 1623 4 Familie BearbeitenMartini war zweimal verheiratet Die erste Ehe schloss er mit Agnes der Tochter des Burgermeisters von Berenburg Andreas Ohrlaub Aus dieser 19 jahrigen Ehe gingen funf Sohne und vier Tochter hervor Von den Kindern kennt man Ezard Martini 1622 in Jena Andreas Martini 26 Dezember 1602 in Wittenberg 22 Oktober 1636 in Paris Dr med Padua vgl LP Adam Martini starb nach der Geburt Adam Jacob Martini Rat in Danzig Johann Friedrich Martini 1642 Maria Catharina Martini 1625 Regina Martini verh mit Friedrich Kornmann Anna Martha Martini jung und Anna Elisabeth Martini 1 Ehe mit Joachim Crusius Pfarrer in Schmiedeberg 2 Ehe mit Georg Forster Propst in Kemberg von den verheirateten Tochtern hatte er 15 Enkel erlebt Aus seiner am 6 Juli 1619 geschlossenen Ehe mit Magdalena 20 Mai 1663 der Tochter des Burgermeisters in Kothen Balthasar Sturm sind drei Sohne und drei Tochter hervorgegangen Bekannt sind Christoph Ernst Martini jung Balthasar Johann Martini 13 Dezember 1621 in Wittenberg 12 September 1637 in Wittenberg Gottfried Martini 28 September 1657 in Leipzig als Student jur Maria Magdalena Martini jung Elisabeth Martini verh Samuel Ritter und die Tochter Magdalena verh sich mit einem gewissen Fabrii Literatur BearbeitenJohann Christoph Erdmann Lebensbeschreibungen und litterarische Nachrichten von den Wittenbergischen Theologen seit der Stiftung der Universitat 1502 bis zur dritten hundertjahrlichen Sakularfeier 1802 aus den Matrikeln und andern glaubwurdigen Urkunden 1804 Walter Friedensburg Geschichte der Universitat Wittenberg 1917 Heinz Kathe Die Wittenberger Philosophische Fakultat 1502 1817 Mitteldeutsche Forschungen Band 117 Bohlau Koln Weimar Wien 2002 ISBN 3 412 04402 4 Fritz Roth Restlose Auswertungen von Leichenpredigten und Personalschriften fur genealogische und kulturhistorische Zwecke Band 6 R 5181 Walter Sparn Martini Jakob In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 5 Bautz Herzberg 1993 ISBN 3 88309 043 3 Sp 944 946 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Paul Tschackert Martini Jakob In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 20 Duncker amp Humblot Leipzig 1884 S 510 Veronika Albrecht Birkner Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen Band 5 Leipzig 2007 ISBN 978 3 374 02137 6 S 528 Martini Jacob war zu Langenstein gebohren In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 19 Leipzig 1739 Sp 1839 Spalten 1839e 1839g Einzelnachweise Bearbeiten Kein Exemplar nachweisbar Martini ist der Herausgeber des Bandes der auch Beitrage von 19 anderen Autoren enthalt Mehrbandiges Werk mit Beitragen vieler Autoren Kein Exemplar nachweisbarNormdaten Person GND 100205828 lobid OGND AKS LCCN nr2002006939 VIAF 300436994 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Martini JakobALTERNATIVNAMEN Martini JacobKURZBESCHREIBUNG deutscher lutherischer Theologe und PhilosophGEBURTSDATUM 16 Oktober 1570GEBURTSORT LangensteinSTERBEDATUM 30 Mai 1649STERBEORT Wittenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jakob Martini amp oldid 236183166