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Jakob Hurt 10 Julijul 22 Juli 1839greg im Dorf Himmaste damals Gemeinde Vana Koiola Kirchspiel Polva Livland 31 Dezember 1906jul 13 Januar 1907greg in Sankt Petersburg Russland war ein estnischer Folklorist Theologe und Sprachwissenschaftler Jakob Hurt als junger Lehrer 1866 Denkmal fur Jakob Hurt in Tartu Inhaltsverzeichnis 1 Fruhe Jahre 2 Pfarrer 3 Estnische Sprache 4 Folkloristik 5 Wichtigste Werke 6 Literatur 7 WeblinksFruhe Jahre BearbeitenJakob Hurt wurde als Sohn von Jaan Hurt 1818 1861 und seiner Frau Marie geborene Kurvitsa 1818 1898 geboren Er ging auf die Dorfschule von Himmaste heute Gemeinde Polva und die Schule des Kirchspiels in Polva Von 1853 bis 1855 besuchte er die Kreisschule und das Gymnasium in Tartu Hurt studierte von 1859 bis 1864 Theologie an der Universitat Tartu wo er seit 1860 in der Corporation Livonia aktiv war Er schloss sein Studium 1865 als cand theol ab Danach war Jakob Hurt 1865 66 als Hauslehrer bei der Familie Alexander Theodor von Middendorffs in Hellenurme heute Gemeinde Palupera angestellt Von 1868 bis 1872 war er als Gymnasiallehrer in Tartu und Kuressaare tatig Pfarrer BearbeitenIm November 1872 wurde Jakob Hurt in der Marienkirche von Tartu ordiniert Von 1872 bis 1880 war er Pfarrer in Otepaa und leitete danach von 1880 bis 1901 als Pastor die estnische Kirchengemeinde in Sankt Petersburg Im Juli 1868 heiratete Jakob Hurt Eugenie Oettel Das Paar hatte sechs Kinder Estnische Sprache BearbeitenBereits als junger Student engagierte sich Jakob Hurt in der Zeit des Nationalen Erwachens fur die Starkung der estnischen Sprache und Kultur Von 1872 bis 1881 war er erster Prasident des einflussreichen Estnischen Literatenvereins Eesti Kirjameeste Selts der fur die Propagierung und Modernisierung der estnischen Sprache eintrat 1886 wurde er mit einer linguistischen Arbeit an der Universitat Helsinki zum Doktor der Philosophie promoviert Jakob Hurt vertrat im Eintreten fur eine starkere estnische Identitat eine moderate Linie und grenzte sich von deutschbaltischen und deutsch beeinflussten Pastoren ebenso ab wie von den radikaleren Gedanken des estnischen Publizisten Carl Robert Jakobson Besonders die Verwendung des Estnischen in den Schulen und in der Volksbildung war Hurt ein Anliegen In den 1880er Jahren zog er sich immer mehr aus dem offentlichen Leben zuruck blieb aber eine der Leitfiguren der nationalen estnischen Emanzipationsbewegungen Jakob Hurt widmete sich von nun an vor allem der Folkloristik und Linguistik Seine Arbeiten zum Estnischen gehoren zu den pragenden Werken fur die Bildung der Schriftsprache In Luhikene opetus kirjutamisest parandatud viisi 1864 legte Hurt den Grundstein einer modernisierten Orthographie Seine Promotionsschrift Die estnischen Nomina auf ne purum 1886 und die Monographie Eesti sonadest line lopuga 1903 waren wegweisende Arbeiten zum Estnischen In Zusammenarbeit mit dem Sprachwissenschaftler Ferdinand Johann Wiedemann war Hurt an den Arbeiten zum grossen Estnisch Deutschen Worterbuch beteiligt Folkloristik Bearbeiten nbsp Jakob Hurt als estnischer Pfarrer in St PetersburgDaneben sammelte Jakob Hurt systematisch estnische Volksdichtung und Volkslieder die er ab 1863 herausgab Unter der Uberschrift Monumenta Estoniae Antiquae erschienen unter anderem Beitrage zur Kenntniss estnischer Sagen und Ueberlieferungen 1863 Vana Kannel Band 1 1875 1886 Band 2 1884 1886 und Setukeste laulud 1904 1907 Jakob Hurt liegt auf dem Raadi Friedhof von Tartu begraben Sein Portrat war auf dem bis 2011 geltenden Zehn Kronen Schein zu sehen Er war Mitglied im Verein Studierender Esten Wichtigste Werke BearbeitenBeitrage zur Kenntnis estnischer Sagen und Ueberlieferungen Tartu 1863 Luhikene opetus oigest kirjutamisest parandatud viisi Tartu 1864 Vana Kannel I Tartu 1875 1886 Pildid isamaa sundinud asjust Tartu 1879 Vana Kannel II Tartu 1884 1886 Die estnischen Nomina auf ne purum Helsinki 1886 Eesti astronoomia Tartu 1899 Uber die Pleskauer Esten oder die sogenannten Setukesen Helsinki 1904 Setukeste laulud I III Helsinki 1904 1907Literatur BearbeitenRudolf Poldmae Noor Jakob Hurt Tallinn 1988 Mart Laar Rein Saukas Ulo Tedre Hrsg Jakob Hurt 1839 1907 Tallinn 1989 Mart Laar Raamat Jakob Hurdast Tartu 1995 Tiiu Jaago Jakob Hurt The Birth of Estonian language Folklore Research In Kristin Kuutma Tiiu Jaago Hrsg Studies in Estonian Folkloristics and Ethnology A Reader and Reflexive History Tartu Tartu University Press 1995 ISBN 9949 11 110 2 S 45 64Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jakob Hurt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Jakob Hurt Quellen und Volltexte Literatur von und uber Jakob Hurt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ausfuhrliche Biographie estnisch Setukeste laulud I III Album academicum der Kaiserlichen Universitat Dorpat Dorpat 1889Normdaten Person GND 118947788 lobid OGND AKS LCCN n90668407 VIAF 36910073 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hurt JakobKURZBESCHREIBUNG estnischer Sprachwissenschaftler Theologe und FolkloristGEBURTSDATUM 22 Juli 1839GEBURTSORT Dorf Himmaste Gemeinde Vana Koiola Kirchspiel Polva heute EstlandSTERBEDATUM 13 Januar 1907STERBEORT Sankt Petersburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jakob Hurt amp oldid 231614473